Schwertlilie
Aktives Mitglied
Liebe Community,
ich habe Borderline und mein Leben lang hab ich Probleme mit Disziplin und kämpfe damit, bei manchen Bereichen funktioniert es schon gut, z.B. bei Finanzen schaffe ich es mir kein unnützes Zeug zu holen und sparsam zu sein, hab ich mir selbst angeeignet über Jahre.
Es beschäftigt mich immer mal wieder, wenn man sieht wie erfolgreich manche Menschen sind und es einem selbst an Disziplin mangelt. Mit Disziplin hätte ich in der Ausbildung einen 1er Durchschnitt geschafft..ohne ist es nur 2. Vorher war es sogar schlimmer und mein Fachabi hat nur 3er Durchschnitt, weil mich eine Beziehung und dadurch Eifersucht und Verlustangst so dermaßen abgelenkt hatte.
Was Beziehungen angeht, da hab ich mittlerweile Prinzipien, damit es harmonisch ist und nicht toxisch.
Ich habe schon hunderte Youtube-Videos von Coaches gesehen die einem nie alles verraten, weil sie ja an mein Geld wollen dafür und ich nichts für sowas ausgebe, aus Prinzip. Solche Videos sind auch extra für Leute wie mich gemacht um die anzuziehen und um Geld damit zu verdienen.
Ich meine bei vielen ist Disziplin ja Teil der Erziehung und wenn man die nicht hatte ist man doch irgendwie gearscht, oder seh ich das falsch? Liegt das an meinen Glaubenssätzen?
Gibt Dinge die ich gern täglich machen würde, aber ich schaff es nicht. Auch nicht mit der SMART-Formel.
Um was einfaches zu nennen:
Wenn man z.B. alle zwei Wochen das Bett neu beziehen will und das als Standard...und dann bleibt man doch bei 1mal im Monat aus Faulheit oder weil man sagt morgen...dann wieder morgen..usw. oder die Bettwäsche ist nicht gewaschen (habe nur zwei Sets, wenn mal Geld über ist kaufe ich ein drittes, aber da ist man auch schon bei mindestens 60-70,-€ wenn man was halbwegs schönes und stabiles will).
Auch fällt es mir schwer an einem Thema dran zu bleiben, in der Therapie heisst es natürlich das das ok sei, immer mal was neues zu probieren...aber das sagen die natürlich um einen aufzubauen.
Ich weiß aber das es nicht ok ist, wenn man erfolgreich sein will...das sieht man doch an Leuten die sich mit einem Thema intensiv beschäftigen und das für länger als ein paar Wochen...
In der Therapie meinten die ich könne ja auch eine Woche dies und eine Woche das machen, so bleibt es abwechslungsreich und ich bleibe am Ball....ja denkste...gute Idee..Ausführung findet nicht statt.
Es nervt einfach..ja dadurch das ich mich immer mal auf was neues fixieren kann, hab ich natürlich ein breit gefächertes Wissen...aber erfolgreich wird man so nicht, soll ja auch Teil der Störung sein.
Man wünscht sich aber normal zu sein und eben auch diszipliniert an einer Sache dran zu bleiben.
Bei meinem Job war ich diszipliniert und habe den gut gemacht, war aber auch oft Routine und dadurch das ich mich an die Menschen da gebunden gefühlt hab, lief es gut, leider auch doof da ich unterbezahlt war...aber durch die Störung bindet man sich an Menschen und denkt woanders schafft man es nicht.
Geht mir aber um privates, zB. aus einem Hobby Geld nebenbei (oder sogar Hauptberuflich) machen, ist mir durch mangelnde Disziplin nicht möglich. Allein wenn ich den Haushalt diszipliniert schaffen würde, würde mich echt schon glücklich machen.
Vieleicht kann mir jemand einen Rat geben?
Und jetzt nicht einfach: Geh in Therapie...ja ich suche zur Zeit ambulant und Therapeuten haben leider auch nicht auf alles eine Antwort, nur deswegen der Versuch hier!
PS. Für Leute die nicht wissen was Borderline ist, es entsteht oft durch Invalidierung in der Kindheit und es gibt Forschungen, ob eine zu kleine Amigdala damit zu tun haben könnte. Es ist ein Spektrum, also individuell in Symptomen und Verhalten.
Es ist eine Beziehungsstörung, also hat man Probleme in Beziehungen und ist vom sozialen Umfeld abhängig.
Je nach sozialen Umfeld kann es kaum Symptome geben oder eben diese typischen toxischen Beziehungen, aus Verlustangst, Liebessucht und Co-Abhängigkeit bleibt man dann in diesen.
Persönliche Grenzen überschreitet man bei anderen und die eigenen Grenzen lässt man überschreiten, da man nie gelernt hat das sowas existiert/zu existieren hat.
Man empfindet 10x stärker als normale Personen und das führt oft zu Problemen. Depression, geringer Selbstwert und das man sehr fürsorglich ist und sich oft übernimmt dabei gehört auch dazu. Schwarz-Weiß Denken leider auch.
Man muss durch Therapie alles was normale Personen bereits können, erst schwer neu lernen und dazu noch permanent Gefühlsmanagement (Skills-Training) betreiben, was anstrengend ist, aber immerhin das funktioniert.
Man hat kein eigenes Ich-Bewusstsein und passt sich dem Partner und Umfeld oft an. Mittlerweile hab ich ein Ich...aber arbeite immer noch daran.
Ausserdem wird man mit dem Alter tatsächlich ruhiger, aber ich habe eh stilles Borderline (merkt kaum jemand) und bin im Job hochfunktional.
ich habe Borderline und mein Leben lang hab ich Probleme mit Disziplin und kämpfe damit, bei manchen Bereichen funktioniert es schon gut, z.B. bei Finanzen schaffe ich es mir kein unnützes Zeug zu holen und sparsam zu sein, hab ich mir selbst angeeignet über Jahre.
Es beschäftigt mich immer mal wieder, wenn man sieht wie erfolgreich manche Menschen sind und es einem selbst an Disziplin mangelt. Mit Disziplin hätte ich in der Ausbildung einen 1er Durchschnitt geschafft..ohne ist es nur 2. Vorher war es sogar schlimmer und mein Fachabi hat nur 3er Durchschnitt, weil mich eine Beziehung und dadurch Eifersucht und Verlustangst so dermaßen abgelenkt hatte.
Was Beziehungen angeht, da hab ich mittlerweile Prinzipien, damit es harmonisch ist und nicht toxisch.
Ich habe schon hunderte Youtube-Videos von Coaches gesehen die einem nie alles verraten, weil sie ja an mein Geld wollen dafür und ich nichts für sowas ausgebe, aus Prinzip. Solche Videos sind auch extra für Leute wie mich gemacht um die anzuziehen und um Geld damit zu verdienen.
Ich meine bei vielen ist Disziplin ja Teil der Erziehung und wenn man die nicht hatte ist man doch irgendwie gearscht, oder seh ich das falsch? Liegt das an meinen Glaubenssätzen?
Gibt Dinge die ich gern täglich machen würde, aber ich schaff es nicht. Auch nicht mit der SMART-Formel.
Um was einfaches zu nennen:
Wenn man z.B. alle zwei Wochen das Bett neu beziehen will und das als Standard...und dann bleibt man doch bei 1mal im Monat aus Faulheit oder weil man sagt morgen...dann wieder morgen..usw. oder die Bettwäsche ist nicht gewaschen (habe nur zwei Sets, wenn mal Geld über ist kaufe ich ein drittes, aber da ist man auch schon bei mindestens 60-70,-€ wenn man was halbwegs schönes und stabiles will).
Auch fällt es mir schwer an einem Thema dran zu bleiben, in der Therapie heisst es natürlich das das ok sei, immer mal was neues zu probieren...aber das sagen die natürlich um einen aufzubauen.
Ich weiß aber das es nicht ok ist, wenn man erfolgreich sein will...das sieht man doch an Leuten die sich mit einem Thema intensiv beschäftigen und das für länger als ein paar Wochen...
In der Therapie meinten die ich könne ja auch eine Woche dies und eine Woche das machen, so bleibt es abwechslungsreich und ich bleibe am Ball....ja denkste...gute Idee..Ausführung findet nicht statt.
Es nervt einfach..ja dadurch das ich mich immer mal auf was neues fixieren kann, hab ich natürlich ein breit gefächertes Wissen...aber erfolgreich wird man so nicht, soll ja auch Teil der Störung sein.
Man wünscht sich aber normal zu sein und eben auch diszipliniert an einer Sache dran zu bleiben.
Bei meinem Job war ich diszipliniert und habe den gut gemacht, war aber auch oft Routine und dadurch das ich mich an die Menschen da gebunden gefühlt hab, lief es gut, leider auch doof da ich unterbezahlt war...aber durch die Störung bindet man sich an Menschen und denkt woanders schafft man es nicht.
Geht mir aber um privates, zB. aus einem Hobby Geld nebenbei (oder sogar Hauptberuflich) machen, ist mir durch mangelnde Disziplin nicht möglich. Allein wenn ich den Haushalt diszipliniert schaffen würde, würde mich echt schon glücklich machen.
Vieleicht kann mir jemand einen Rat geben?
Und jetzt nicht einfach: Geh in Therapie...ja ich suche zur Zeit ambulant und Therapeuten haben leider auch nicht auf alles eine Antwort, nur deswegen der Versuch hier!
PS. Für Leute die nicht wissen was Borderline ist, es entsteht oft durch Invalidierung in der Kindheit und es gibt Forschungen, ob eine zu kleine Amigdala damit zu tun haben könnte. Es ist ein Spektrum, also individuell in Symptomen und Verhalten.
Es ist eine Beziehungsstörung, also hat man Probleme in Beziehungen und ist vom sozialen Umfeld abhängig.
Je nach sozialen Umfeld kann es kaum Symptome geben oder eben diese typischen toxischen Beziehungen, aus Verlustangst, Liebessucht und Co-Abhängigkeit bleibt man dann in diesen.
Persönliche Grenzen überschreitet man bei anderen und die eigenen Grenzen lässt man überschreiten, da man nie gelernt hat das sowas existiert/zu existieren hat.
Man empfindet 10x stärker als normale Personen und das führt oft zu Problemen. Depression, geringer Selbstwert und das man sehr fürsorglich ist und sich oft übernimmt dabei gehört auch dazu. Schwarz-Weiß Denken leider auch.
Man muss durch Therapie alles was normale Personen bereits können, erst schwer neu lernen und dazu noch permanent Gefühlsmanagement (Skills-Training) betreiben, was anstrengend ist, aber immerhin das funktioniert.
Man hat kein eigenes Ich-Bewusstsein und passt sich dem Partner und Umfeld oft an. Mittlerweile hab ich ein Ich...aber arbeite immer noch daran.
Ausserdem wird man mit dem Alter tatsächlich ruhiger, aber ich habe eh stilles Borderline (merkt kaum jemand) und bin im Job hochfunktional.
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