Ice
Aktives Mitglied
Verstehe, du meintest "Doublebind". Logisch, zu deutsch: doppeltbindend.
Doublebind hat etwas von:
"Wasch mich, aber mach mich nicht nass".
oder
"Wenn ich A sage, meine ich eigentlich B, aber wenn du B erfüllst, wollte ich doch lieber A"
Ein Beispiel.
Die Mutter sitzt mit tränengefüllten Augen in der Küche, sie schweigt und spricht so gut wie gar nicht und falls doch, dies mit tränenerstickter Stimme. Das Kind kommt dazu und will die Mutter trösten. Es hat erkannt: die Mutter ist traurig.
"Was ist denn, Mama?"
Die Antwort ist Kopfschütteln, das Kind beobachtet schon gebannt, um auch alles wahrzunehmen, was die Mutter tut.
Auch nach mehrmaligen Nachfragen antwortet die Mutter entweder mit Kopfschütteln oder einem einfachen, aber weiterhin Tränen ersticktem:
"Nichts!".
Das Kind kann dies (seinen eigenen Augen/Sinnen) nicht glauben (Gaslighting-Situation) und nimmt die Mutter in den Arm. Die Mutter schiebt das Kind weg und funkelt es plötzlich wütend an. Das Kind hat nun gar keine Ahnung mehr, bekommt Angst und wird zu allem Überfluss noch weggeschickt.
Inneres Drama des Kindes:
"Ich habe etwas falsch gemacht, ich muss besser aufpassen".
Ein ganzer Psychofilm wird abgefahren mit allen möglichen und unmöglichen Verhaltensweisen. Und das innerhalb einer kurzen Situationsbeschreibung. Möglicherweise können sogar dissoziative Zustände die Folge sein.
Kaum zu erfüllen, eine solche Aufgabe und man kann sich am Beispiel vorstellen, wie schwer es Kinder mit solchen Bezugspersonen (BP) haben. Die Abhängigkeit, die aber zur BP entsteht, ist gewiss.
Ob bewusst oder unbewusst, geht es der BP hier darum, die komplette Aufmerksamkeit zu erhalten und ein Machtgefälle aufzubauen. Oftmals steckt dahinter auch noch der Wunsch, sich selbst aufzuwerten, also nicht selten bei Persönlichkeitsstörungen zu finden.
Derjenige, der Doublebind ausgesetzt ist und das dauerhaft, wird laut Bindungstheorie auch eher dazu tendieren einen ängstlich-ambivalenten Bindungsstil zu entwickeln. Möglich ist aber auch, dass er zukünftig Bindung vermeidend wird. Praktisch wird derjenige sehr weit von innerer Selbstsicherheit und Fremdvertrauen distanziert. Diese Person wird im zukünftigen Leben Schwierigkeiten haben, eigene Entscheidungen zu treffen, Vertrauen in sich selbst und andere zu entwickeln und eher keine stabilen Beziehungen aufbauen.
Zum Thema "Doublebind" kann ich das Buch
"Wege aus der Zwickmühle- Doublebinds verstehen und lösen" von Christiane und Alexander Sautter
wärmstens empfehlen.
Es ist im Verlag für systemische Konzepte erschienen.
Doublebind hat etwas von:
"Wasch mich, aber mach mich nicht nass".
oder
"Wenn ich A sage, meine ich eigentlich B, aber wenn du B erfüllst, wollte ich doch lieber A"
Ein Beispiel.
Die Mutter sitzt mit tränengefüllten Augen in der Küche, sie schweigt und spricht so gut wie gar nicht und falls doch, dies mit tränenerstickter Stimme. Das Kind kommt dazu und will die Mutter trösten. Es hat erkannt: die Mutter ist traurig.
"Was ist denn, Mama?"
Die Antwort ist Kopfschütteln, das Kind beobachtet schon gebannt, um auch alles wahrzunehmen, was die Mutter tut.
Auch nach mehrmaligen Nachfragen antwortet die Mutter entweder mit Kopfschütteln oder einem einfachen, aber weiterhin Tränen ersticktem:
"Nichts!".
Das Kind kann dies (seinen eigenen Augen/Sinnen) nicht glauben (Gaslighting-Situation) und nimmt die Mutter in den Arm. Die Mutter schiebt das Kind weg und funkelt es plötzlich wütend an. Das Kind hat nun gar keine Ahnung mehr, bekommt Angst und wird zu allem Überfluss noch weggeschickt.
Inneres Drama des Kindes:
"Ich habe etwas falsch gemacht, ich muss besser aufpassen".
Ein ganzer Psychofilm wird abgefahren mit allen möglichen und unmöglichen Verhaltensweisen. Und das innerhalb einer kurzen Situationsbeschreibung. Möglicherweise können sogar dissoziative Zustände die Folge sein.
Kaum zu erfüllen, eine solche Aufgabe und man kann sich am Beispiel vorstellen, wie schwer es Kinder mit solchen Bezugspersonen (BP) haben. Die Abhängigkeit, die aber zur BP entsteht, ist gewiss.
Ob bewusst oder unbewusst, geht es der BP hier darum, die komplette Aufmerksamkeit zu erhalten und ein Machtgefälle aufzubauen. Oftmals steckt dahinter auch noch der Wunsch, sich selbst aufzuwerten, also nicht selten bei Persönlichkeitsstörungen zu finden.
Derjenige, der Doublebind ausgesetzt ist und das dauerhaft, wird laut Bindungstheorie auch eher dazu tendieren einen ängstlich-ambivalenten Bindungsstil zu entwickeln. Möglich ist aber auch, dass er zukünftig Bindung vermeidend wird. Praktisch wird derjenige sehr weit von innerer Selbstsicherheit und Fremdvertrauen distanziert. Diese Person wird im zukünftigen Leben Schwierigkeiten haben, eigene Entscheidungen zu treffen, Vertrauen in sich selbst und andere zu entwickeln und eher keine stabilen Beziehungen aufbauen.
Zum Thema "Doublebind" kann ich das Buch
"Wege aus der Zwickmühle- Doublebinds verstehen und lösen" von Christiane und Alexander Sautter
wärmstens empfehlen.
Es ist im Verlag für systemische Konzepte erschienen.