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Ich möchte nichts

Stockbrot93

Neues Mitglied
Ich lebe schon immer eher so vor mich hin und hatte nie wirklich etwas, dass ich erreichen, machen oder besitzen wollte. Für etwas begeistern konnte ich mich auch nie wirklich. Mir und anderen kommt es manchmal so vor, als fühle ich nichts. Das höchste der Gefühle ist bei mir wortwörtlich etwas lustig zu finden.

Wenig überraschend, weiß ich heute nicht wirklich etwas mit mir anzufangen.
Ich bin knapp über 30, arbeite seit einigen Jahren und hätte genug Geld und besonders Zeit um irgendwas damit machen zu können. Also eigentlich ist alles ok.
Nur es ist so, als wollte oder könnte ich nicht.
Arbeit, Sport oder Haushalt fallen mir leicht. Da weiß ich, dass es einen Sinn hat.
Den Tag bekomme ich damit aber nicht gefüllt. Von einem Urlaubstag ganz zu schweigen.
Ich fand das tatsächlich nie schlimm, da ich immer im Hinterkopf habe, dass es ohnehin nichts gibt, was ich sonst tun möchte.
Aber ein Gedanke macht mich aktuell unruhig:
Auch wenn mir nichts Freude macht, finde ich mein Leben aktuell (noch) ok. Aber was ist, wenn irgendwas dieses Gleichgewicht ins kippen bringt? Sei es ein Unfall, eine Krankheit oder ähnliches. Ich sähe tatsächlich keinen Sinn mehr. Es wäre mir auch jetzt schon relativ egal, nicht mehr da zu sein. Warum also die Unruhe? In meinen Augen verliere ich so oder so nichts.

Sämtliche Aktivitäten, Dinge, die für andere das größte sind, sind für mich nur mehr oder weniger große Anstrengungen, ohne einen Sinn. Ich kann sie theoretisch nachvollziehen, empfinde aber selbst nichts dabei. Obwohl ich viel ausprobiert habe, habe ich trozdem das Gefühl, mit nichts gute oder schlechte Erfahrungen gemacht zu haben.

Dazu schlafe ich schon seit mittlerweile über einem Jahrzehnt sehr schlecht. Müde bin ich zwar nie, aber das Stundenlage liegen im Bett ist auf ironische Weise ermüdend.

Ich weiß nicht wirklich, warum ich das hier schreibe. Es ist mir zumindest erstaunlich schwer gefallen.
 

Holunderzweig

Sehr aktives Mitglied
Hallo liebe(s)r Stockbrot..

Ich lebe schon immer eher so vor mich hin und hatte nie wirklich etwas, dass ich erreichen, machen oder besitzen wollte.
Das wäre ja das Ziel aller Ziele, das predigen die Zen-Buddhisten. Will nichts, strebe nach nichts, bleibe "Besitzlos".. hafte nicht an, bleib unabhängig, frei.

Was ich mir mit großer Mühe beigebracht habe, das hast du von Natur aus- mich zurückzuhalten können zb..verzichten können, nicht alles haben müssen, nicht überall mitmachen wollen- diesen Zug habe ich in mir und der kostete echt viel Substanz. Seit ich abwinken kann, seither gehts mir viel besser, ich bin wesentlich weniger ausgelaugt, viel weniger erschöpft und es hat sich ergeben, dass man mich nicht mehr vor jeden "Zug" spannen kann, ich darf ruhen endlich.
Wie wenn man geistig nach jemanden sucht, den man reiten kann, mit Versprechen an sich binden kann und den dann für seine Zwecke und Wichtigkeiten einteilen kann- davon wirst du verschont.
Ich überlege, warum wohl? Bist du klüger vielleicht?
 

Holunderzweig

Sehr aktives Mitglied
Mein Lebensgefährte ist nie am Nachdenken, was er will, was er gerne hätte, wofür er sein Geld alles ausgeben möchte. Alle fragen ihn, willst du nicht nach Griechenland wie wir? Willst du nicht diese Traumkarre haben? Würdest du nicht gerne diese oder jene Frau verführen?
Er hat auch genug Einkommen, genug Fitness, genug an allem, obwohl er sich nie nach etwas streckt.
Vielleicht verwechselst du da etwas- mein vieles Wollen und Möchten hat mit einer Schieflage zu tun, die ich hatte. Meine Kindheit war geprägt von dem Gefühl, alle haben, nur ich nicht. Daher wurde ich strebsam und zur Sammlerin, von allem Möglichen. Ich sammelte auch Lob, ( davon war nicht viel zu spüren früher) der Wunsch nach Rehabilitation kann seine Blüten treiben. Der Wunsch nach Zugehörigkeit ebenso, der Wunsch nach Bewunderung endlich, auch der kann viel Zeit in Anspruch nehmen, ebenso der Wunsch nach einem, der mitgeht mit einem, damit man sich nicht alleine fühlt. Dafür habe ich sehr viel investiert. Du nicht- hattest du etwa ein normales Aufwachsen, wo das alles nicht echt zählte?
Bei meinem Freund gabs keinen Fokus auf andere, man lebte zufrieden mit dem, was da war.
Kann es sein, dass Unzufriedenheit zum Drängen bringt?
Man strebt normalerweise nach Höher, nach Mehr- wieso du nicht, wieso mein Freund nicht?
Für mich ist er ein Lehrer und ich bin unendlich froh, ihn an meiner Seite zu haben.
Steh dazu, wie du bist.
Schlaflos ist ein Teil von dir, der sich vielleicht doch nach etwas sehnt, was du noch nicht gefunden hast. Bei mir ist das sicherlich ein essentueller Wesensteil- wie auch bei anderen Herden und Gruppenwesen- man ist nicht gern alleine. Hol dir halt jemanden, mit dem du lebst, so, wie du gern lebst. Das ist nicht schlecht, wie du es hast. Für mich ist dieser Stil gut und der Umtriebige Hinterfragenswert.
 

Holunderzweig

Sehr aktives Mitglied
Mein Lebensgefährte ist nie am Nachdenken, was er will, was er gerne hätte, wofür er sein Geld alles ausgeben möchte. Alle fragen ihn, willst du nicht nach Griechenland wie wir? Willst du nicht diese Traumkarre haben? Würdest du nicht gerne diese oder jene Frau verführen?
Er hat auch genug Einkommen, genug Fitness, genug an allem, obwohl er sich nie nach etwas streckt.
Vielleicht verwechselst du da etwas- mein vieles Wollen und Möchten hat mit einer Schieflage zu tun, die ich hatte. Meine Kindheit war geprägt von dem Gefühl, alle haben, nur ich nicht. Daher wurde ich strebsam und zur Sammlerin, von allem Möglichen. Ich sammelte auch Lob, ( davon war nicht viel zu spüren früher) der Wunsch nach Rehabilitation kann seine Blüten treiben. Der Wunsch nach Zugehörigkeit ebenso, der Wunsch nach Bewunderung endlich, auch der kann viel Zeit in Anspruch nehmen, ebenso der Wunsch nach einem, der mitgeht mit einem, damit man sich nicht alleine fühlt. Dafür habe ich sehr viel investiert. Du nicht- hattest du etwa ein normales Aufwachsen, wo das alles nicht echt zählte?
Bei meinem Freund gabs keinen Fokus auf andere, man lebte zufrieden mit dem, was da war.
Kann es sein, dass Unzufriedenheit zum Drängen bringt?
Man strebt normalerweise nach Höher, nach Mehr- wieso du nicht, wieso mein Freund nicht?
Für mich ist er ein Lehrer und ich bin unendlich froh, ihn an meiner Seite zu haben.
Steh dazu, wie du bist.
Schlaflos ist ein Teil von dir, der sich vielleicht doch nach etwas sehnt, was du noch nicht gefunden hast. Bei mir ist das sicherlich ein essentueller Wesensteil- wie auch bei anderen Herden und Gruppenwesen- man ist nicht gern alleine. Hol dir halt jemanden, mit dem du lebst, so, wie du gern lebst. Das ist nicht schlecht, wie du es hast. Für mich ist dieser Stil gut und der Umtriebige Hinterfragenswert.
 

Luisa1960

Aktives Mitglied
Wie schauts denn mit deiner Familie aus, Freunde, Freundin?
Das ist schonmal wichtig, um seinem Dasein Sinn zu geben, für jemand da zu sein, jemand wichtig zu sein.
Was die Aktivitäten betrifft, ich war da auch immer sehr genügsam, wollte vieles nicht, was andere so tun. Ja das ist dann eben so, dazu sollte man stehen.
 

Ausnahmsweise

Aktives Mitglied
Ich lebe schon immer eher so vor mich hin und hatte nie wirklich etwas, dass ich erreichen, machen oder besitzen wollte. Für etwas begeistern konnte ich mich auch nie wirklich. Mir und anderen kommt es manchmal so vor, als fühle ich nichts. Das höchste der Gefühle ist bei mir wortwörtlich etwas lustig zu finden.
Das alleine muss nicht schlimm sein, es gibt Menschen, die nicht so begeisterungsfähig sind.
Wärst du entspannt und würdest dich wohlfühlen, wäre alles in Ordnung.

Also eigentlich ist alles ok.
Nur gäbe es diesen Thread dann nicht...

Nur es ist so, als wollte oder könnte ich nicht.
Könnte man als Antriebslosigkeit interpretieren.
Was ein Symptom einer Depression sein KANN.

Warum also die Unruhe?
Kann auch ein Symptom sein.

Dazu schlafe ich schon seit mittlerweile über einem Jahrzehnt sehr schlecht.
Und das ebenfalls.

Nachdem du also nicht zufrieden vor dich hinlebst und dir selbst diese Punkte auffallen, würde ich an deiner Stelle mit dem Allgemeinarzt sprechen.
Großes Blutbild mit Vitamin D, B, Zink, Mangan, ...
Wobei das nicht immer viel aussagen muss...selbst wenn also kein ersichtlicher Mangel besteht, kann da ein Bedarf vorliegen.

Es gibt ein verschreibungspflichtiges Johanniskrautprodukt, das bei leichten Depressionen etc. zum Einsatz kommt. Eventuell ein Ansatz?

Wie ernährst du dich?
Wieviel Zeit verbringst du draußen?
Diese Punkte sind wichtig.

Den Tag bekomme ich damit aber nicht gefüllt. Von einem Urlaubstag ganz zu schweigen.
Bedeutet, du langweilst dich?
Wirst unruhig?
Was passiert im Laufe der Stunden?

Ich fand das tatsächlich nie schlimm, da ich immer im Hinterkopf habe, dass es ohnehin nichts gibt, was ich sonst tun möchte.
Der Satz fiel mir auf, irgendwie merkwürdig.
Was ist das für eine Stimme in deinem Hinterkopf?

Aber ein Gedanke macht mich aktuell unruhig:
Auch wenn mir nichts Freude macht, finde ich mein Leben aktuell (noch) ok. Aber was ist, wenn irgendwas dieses Gleichgewicht ins kippen bringt? Sei es ein Unfall, eine Krankheit oder ähnliches. Ich sähe tatsächlich keinen Sinn mehr.
Was wäre denn, wenn eine Krankheit eine Auszeit mit sich brächte?
Der Gedanke verbreitet Panik in dir?

Wieso wäre dein Leben dann sinnlos?

Es wäre mir auch jetzt schon relativ egal, nicht mehr da zu sein.
Eine entspannte Haltung zum Tod muss nicht negativ sein, im Gegenteil.
Gleichgültigkeit bis Richtung Herbeisehnen ist etwas anderes und würde zu den anderen Punkten passen, die dir selbst auffielen.
Also auch ein mögliches Symptom einer Erkrankung.

Sämtliche Aktivitäten, Dinge, die für andere das größte sind, sind für mich nur mehr oder weniger große Anstrengungen, ohne einen Sinn. Ich kann sie theoretisch nachvollziehen, empfinde aber selbst nichts dabei. Obwohl ich viel ausprobiert habe, habe ich trozdem das Gefühl, mit nichts gute oder schlechte Erfahrungen gemacht zu haben.
Naja, nüchtern betrachtet ist das meiste, das wir so tun, sinnloser Käse, der einfach Vergnügen bereiten kann, egal welch höhere Bedeutung, wie z. B. Bildung (Museumsbesuche, Reisen wären hier Beispiele), wir dem überstülpen.

Man darf auch einfach Spaß am Leben haben, ohne dass jede Handlung/Unternehmung einen tieferen Sinn erfüllen muss. 😉
Dazu muss man aber wohl ein wenig Lebensfreude verspüren, vermute ich.
Welche bei dir verschüttet scheint.
Dann kannst du mit solchen Dingen logischerweise wenig bis nichts anfangen.

Ich denke, dass da schon ein wenig mehr möglich ist bei dir als aktuell. Und diese aufkommenden Ängste samt anderer Punkte verschwinden oder abgemildert werden können.
Zum Partykönig wirst und musst du eher nicht mutieren. 😉
 

Stockbrot93

Neues Mitglied
Was macht die Liebe?
Damit hatte ich noch keine Berührungspunkte.
Da ich bis heute niemanden kennengelernt habe, mit dem ich mir so etwas hätte vorstellen können, stelle ich mir den Weg dorthin als viel zu anstrengend vor.
Ständige Treffen oder gar ein Zusammenleben kann ich mir ebenfalls nicht vorstellen.

Wie schauts denn mit deiner Familie aus, Freunde, Freundin?
Die Familie treffe ich so alle ein bis zwei Monate. Das und unser Verhältnis finde ich in Ordnung.
Freunde habe ich eine gute halbe Hand voll, aber mit denen treffe ich mich noch etwas seltener. Das müsste aber für mich ebenfalls nicht öfter der Fall sein.
Größere Veranstaltungen besuche ich vielleicht einmal pro Jahr.
Meine Erkenntnis daraus ist in der Regel: Mehr Leute = Mehr anstrengend

Wie ernährst du dich?
Wieviel Zeit verbringst du draußen?
Diese Punkte sind wichtig.
Ernährung ist vielleicht etwas einseitig, da sehr kohlenhydratreich.
Allerdings esse ich dafür sehr wenig bis kein Süßes. Fleisch auch höchstens einmal die Woche. Außerdem koche ich alles ausschließlich selbst.

Draußen bin ich vermutlich mehr als die meisten.
Ich fahre alle paar Tage eine größere Runde Rennrad. Vorwiegend die gleiche Strecke, da ich währenddessen nicht darüber nachdenken möchte und mir mit der Zeit eine Strecke mit möglichst viel Schatten und wenigen Autos zusammengestellt habe.
Wenn es kälter wird, gehe ich stattdessen laufen. Das macht mich aber gefühlt immer eher kaputt. Da ist das Radfahren (Gelenk)schonender.

Bedeutet, du langweilst dich?
Wirst unruhig?
Was passiert im Laufe der Stunden?
Auf jeden Fall eher langweilig als unruhig.
Es kommt nicht selten vor, dass ich mich dann einfach aufs Bett lege, bis mir etwas einfällt, was ich machen kann.

Der Satz fiel mir auf, irgendwie merkwürdig.
Was ist das für eine Stimme in deinem Hinterkopf?
Ich habe früher sehr viel darüber nachgedacht, was ich gerne machen möchte und auch einiges ausprobiert, ohne gefallen daran zu finden. Der Satz bezog sich eher darauf, als auf eine Stimme an sich.

Was wäre denn, wenn eine Krankheit eine Auszeit mit sich brächte?
Der Gedanke verbreitet Panik in dir?
Das kann ich gar nicht beantworten. Panik glaube ich aber nicht. Das habe ich (zum Glück) bis jetzt auch noch nie empfunden und krank war ich bis jetzt erst maximal zwei Tage am Stück.
Allerdings bin ich ganz froh darum, dass mein Arbeitgeber bis jetzt nichts dagegen gesagt hat, dass ich noch nie länger als eine Woche Urlaub genommen habe.
 

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