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Keine Freude mehr, obwohl das Leben gut läuft

Kati26

Mitglied
Hi,
objektiv betrachtet läuft mein Leben super. Ich hab einen neuen coolen Job, bin glücklich in meiner Beziehung und wir sind vor einer Weile zusammengezogen, habe durch meinen Partner viele neue Freunde gefunden, meinem Umfeld geht es gesundheitlich prima,….

Innerlich sieht das aber ganz anders aus. Ich empfinde einfach keine Freude mehr an Dingen, dir mir früher viel Spaß gemacht haben. Ich war z.B. sehr lange künstlerisch aktiv und hing tagelang am Zeichenblock- momentan müsste ich mich dazu quälen.
Meine Gitarre verstaubt in der Ecke.
Ich kann nicht einmal mehr Serien oder Filme sehen, weil ich mit den Gedanken ständig abschweife.
Ich denke fast schon krankhaft und krampfartig pessimistisch, zerdenke alles mögliche bis ins letzte Detail und komme immer auf den Schluss, dass alles schrecklich ist.
Ich bin beinahe durchgehend am schwitzen und hibbeln, weil mein Gedankenkarrussel nie zum stoppen kommt.

Ich hatte solche Phasen schon oft in meiner Kindheit und Jugendzeit, die jedoch auch überwiegend unschön gewesen ist- meine Gefühle waren damals also grechtfertigt.
Als ich gemerkt habe, dass sich das langsam wieder einschleicht, habe ich mich direkt um einen Therapieplatz bemüht- als Kassenpatient momentan ein Ding der Unmöglichkeit.

Mein Umfeld kann mir da auch nur wenig helfen. Mein Partner kann damit überhaupt nicht umgehen.
Das Forum hier ist meine Notlösung. Vielleicht finden sich ja ein paar Gleichgesinnte oder jemand, der es da rausgeschafft hat.
 

ChrisR76

Aktives Mitglied
Hallo Kati,
kannst Du irgendwie eingrenzen, wann die Änderung kam? Vielleicht kannst Du dann ein Ereignis/Erlebnis sehen, woran es liegen könnte. Bei mir ging das damals leider ziemlich schleichend und ich habe es erst sehr spät gemerkt, dass was mit mir nicht in Ordnung ist.
Ja, einen Therapieplatz zu bekommen ist in der heutigen Zeit nicht einfach. Ich hatte da ziemliches Glück gehabt. Wie bist Du bei der Suche vorgegangen?
 

Kati26

Mitglied
Hallo Kati,
kannst Du irgendwie eingrenzen, wann die Änderung kam? Vielleicht kannst Du dann ein Ereignis/Erlebnis sehen, woran es liegen könnte. Bei mir ging das damals leider ziemlich schleichend und ich habe es erst sehr spät gemerkt, dass was mit mir nicht in Ordnung ist.
Ja, einen Therapieplatz zu bekommen ist in der heutigen Zeit nicht einfach. Ich hatte da ziemliches Glück gehabt. Wie bist Du bei der Suche vorgegangen?
Hallo :),
bei mir kam das jetzt auch erst schleichend wieder.
Ich hatte die letzten Jahre sehr viele Probleme im Elternhaus: Scheidung meiner Eltern, ganz plötzlicher Umzug, super viel Stress und alles, weil mein Vater Alkoholiker ist. Am neuen Wohnort gings dann weiter mit einem Vermieter, der ebenfalls Alkoholiker ist und irgendwie alles aus meiner Kindheit/Jugend wieder hochgeholt hat.
Deswegen bin ich in dem Zeitraum zu meinem Partner gezogen.
Dazu hatte ich einen Job, der mir den letzten Nerv geraubt hat. Den hab ich kürzlich auch gewechselt.

Das einzige was mir sonst noch einfallen würde wäre, dass meine langjährige beste Freundin sich von mir distanziert hat, sobald ich bei meinem Partner eingezogen bin. Sie hat nicht mit sich reden lassen und seither herrscht zwischen uns Funkstille. Das macht mich natürlich traurig, doch ich bin recht sicher, dass meine mentalen Problemchen schon davor angefangen haben.

Zunächst habe ich mich einfach umgehört, ob jemand einen guten Therapeuten kennt und mich dort gemeldet.
War alles erfolglos, deswegen habe ich irgendwann einfach beinahe alle Praxen im Umkreis von 50km abtelefoniert. Alle mit einer Warteliste so voll, dass sie nichtmal mehr Leute draufpacken können.
Dann habe ich über Doctolib mein Glück probiert, aber das war leider auch erfolglos.
Bei meinem Hausarzt würde ich mich nur ungerne melden- das ist einer zu dem man geht, wenn man krank macht. Körperliche Beschwerden nimmt er schon nicht ernst, dann wird das mit psychischen Problemen ähnlich oder schlimmer ablaufen.
 
M

Margaritha

Gast
Vielleicht musst du mal sehen wie es anderen geht, die nicht so ein Glück im Leben haben wie du.
Ein Ehrenamt mit Obdachlosen könnte dir helfen wieder mehr Dankbarkeit und Glück zu empfinden.
 

Soul-Sister

Aktives Mitglied
Hey @Kati26
ja, ich glaube, du brauchst dringend Hilfe. Du bist ein bisschen depressiv. Und ein bisschen zu hibbelig auch, mit den Grübeleien. Ich kenne das auch, wenn es mir schlecht geht, kann ich mich nicht auf das wesentliche konzentrieren. Das wesentliche ist ja, es geht dir doch gut, einigermaßen, oder?

Mit der Therapiesuche, das ist schwierig.

Vielleicht noch einmal so etwas versuchen?


Es gibt noch ein paar ähnliche Seiten. Ich drücke dir die Daumen. 🍀
 

Soul-Sister

Aktives Mitglied
Hey @Kati26
ach so, wenn du vorübergehend einen Raum brauchst, für deine Probleme, sprich eventuell doch hier darüber. Ich weiß, das ist sehr schwer, wenn man das alles so unausgesprochen mit sich herumträgt. :confused:
 

Soul-Sister

Aktives Mitglied
Hallo :),
bei mir kam das jetzt auch erst schleichend wieder.
Ich hatte die letzten Jahre sehr viele Probleme im Elternhaus: Scheidung meiner Eltern, ganz plötzlicher Umzug, super viel Stress und alles, weil mein Vater Alkoholiker ist. Am neuen Wohnort gings dann weiter mit einem Vermieter, der ebenfalls Alkoholiker ist und irgendwie alles aus meiner Kindheit/Jugend wieder hochgeholt hat.
Deswegen bin ich in dem Zeitraum zu meinem Partner gezogen.
Dazu hatte ich einen Job, der mir den letzten Nerv geraubt hat. Den hab ich kürzlich auch gewechselt.

Das einzige was mir sonst noch einfallen würde wäre, dass meine langjährige beste Freundin sich von mir distanziert hat, sobald ich bei meinem Partner eingezogen bin. Sie hat nicht mit sich reden lassen und seither herrscht zwischen uns Funkstille. Das macht mich natürlich traurig, doch ich bin recht sicher, dass meine mentalen Problemchen schon davor angefangen haben.
Hey Kati,
das ist tatsächlich viel. Dass dein Vater Alkoholiker ist, das bedeutet doch sehr viel Stress für die ganze Familie. Ich kenne das, sehr viel Emotionalität, Aggressivität, Unberechenbarkeit... Vielleicht ist es ganz gut, dass deine Eltern sich getrennt haben und da jetzt mehr Ruhe einkehrt hoffentlich. Du solltest da mal mit jemandem darüber sprechen, der dir die Last von den Schultern nimmt. Der Partner, Freunde sind da jedoch oft überfordert. Ein Therapeut wäre besser.

Dann noch der Stress im Job. Aber es hört sich doch an, als hättest du alles ganz gut im Griff. Du hast einen neuen Job gefunden und bist da jetzt zufriedener. Grübelst du denn da noch darüber nach, was da alles passiert ist. Auch das solltest du mal loswerden, denke ich. Reden hilft.

Und dann hast du noch deine beste Freundin verloren? Das sollte man nicht unterschätzen. Von ihrer Seite aus ist Funkstille vor allen Dingen? Das ist doch immer schwer auszuhalten, wenn da jemand plötzlich einfach so aus dem Leben verschwindet. Weißt du denn wieso. Oder grübelst du darüber nach auch?

Liebe Kati, das ist viel. Du brauchst Hilfe. Einen Therapeuten. Wenn man die Beziehung mit seinen Problemen belastet, das ist doch auch oft nicht gut. Die meisten Menschen sind da überfordert und damit trägst du den Stress dann eher auch noch in die Beziehung hinein. Ich wünsch dir Glück bei der Suche. Ich denke, da solltest du dranbleiben. 💐
 
Zuletzt bearbeitet:

Kati26

Mitglied
Hey Kati,
das ist tatsächlich viel. Dass dein Vater Alkoholiker ist, das bedeutet doch sehr viel Stress für die ganze Familie. Ich kenne das, sehr viel Emotionalität, Aggressivität, Unberechenbarkeit... Vielleicht ist es ganz gut, dass deine Eltern sich getrennt haben und da jetzt mehr Ruhe einkehrt hoffentlich. Du solltest da mal mit jemandem darüber sprechen, der dir die Last von den Schultern nimmt. Der Partner, Freunde sind da jedoch oft überfordert. Ein Therapeut wäre besser.

Dann noch der Stress im Job. Aber es hört sich doch an, als hättest du alles ganz gut im Griff. Du hast einen neuen Job gefunden und bist da jetzt zufriedener. Grübelst du denn da noch darüber nach, was da alles passiert ist. Auch das solltest du mal loswerden, denke ich. Reden hilft.

Und dann hast du noch deine beste Freundin verloren? Das sollte man nicht unterschätzen. Von ihrer Seite aus ist Funkstille vor allen Dingen? Das ist doch immer schwer auszuhalten, wenn da jemand plötzlich einfach so aus dem Leben verschwindet. Weißt du denn wieso. Oder grübelst du darüber nach auch?

Liebe Kati, das ist viel. Du brauchst Hilfe. Einen Therapeuten. Wenn man die Beziehung mit seinen Problemen belastet, das ist doch auch oft nicht gut. Die meisten Menschen sind da überfordert und damit trägst du den Stress dann eher auch noch in die Beziehung hinein. Ich wünsch dir Glück bei der Suche. Ich denke, da solltest du dranbleiben. 💐
Hi :),
ja meine gesamte Kindheit/Jugend war ziemlich beschwerlich. Habe leider viel Gewalt miterleben müssen, ständige Streitereien, ständiges „verstecken“ bevor mein Vater betrunken nach Hause kam. Da hatte ich ganz schreckliche Phasen bis hin zu SVV und leider niemanden, der mich an die Hand nahm und mich da rausgeholt hat.
Die Scheidung lief auch nicht ganz reibungslos ab und mein Vater hat meine Mutter, meinen Bruder und mich quasi auf die Straße gesetzt.
Viele Jahre lang habe ich nicht mehr mit ihm gesprochen und das macht mich irgendwo auch traurig, weil ich die meisten meiner Interessen (Musik, Kunst,…) von ihm habe. Sitze manchmal da und denke mir: ich hätte die wundervollste Bindung zu ihm haben können, hätte die Krankheit ihn nicht zu dem gemacht was er nunmal war/ist.

Meine beste Freundin hatte ich über 10 Jahre an meiner Seite… Sie hatte irgendwann einfach aufgehört, auf meine Vorschläge bezüglich Treffen zu antworten oder gab mir nur noch schwammige Antworten. Irgendwann fragte ich sie, was denn los sei und ob ich etwas falsches getan/gesagt hätte. Sie beschwerte sich, dass ich ihr nicht mehr antworten würde bzw. kein Interesse mehr an ihr hätte. Dass ich jetzt quasi mein neues Leben mit meinem Partner und seinen Freunden hätte und sie nicht mehr bräuchte. Dabei meldete SIE sich kaum noch, schlug keine Treffen vor und zeigte mir die kalte Schulter. Irgendwann hörte ich auf, ihr hinterherzurennen, schrieb ihr noch dass ich sie schrecklich vermissen würde und seitdem kam nichts mehr.

Ich habe momentan leider nur noch meinen Partner, mit dem ich tiefgründigere Unterhaltungen führen kann. Ich vermeide es aber, ihn ständig mit meinen Problemen zu belasten. Mir würde es wirklich gut tun, mit einer außenstehenden Fachperson über alles zu reden, aber die finde ich momentan ja leider nicht :( Vielen lieben Dank für die lieben Worte.
 

Mickey Mouse

Mitglied
Hallo @Kati26
ist es bei dir eher das du in den Dingen die du durchdenkst keinen Sinn siehst oder sind sie mehr einfach schlimm und bedrohlich? Hast du ein Beispiel worüber du nachdenkst?

Ich hatte so was ähnliches wie du: immer wieder habe ich über ein oder zwei bestimmte Sachen sehr intensiv nachgedacht und einmal war es über einen Zeitraum von 2 Wochen so krass, dass ich morgens aufgewacht bin und während des Aufwachens habe ich schon nachgedacht, dann den ganzen Tag drüber nachgedacht und abends bis zum einschlafen. Und teilweise musste ich fast erbrechen, weil die Gedanken so heftig waren.
Aber dann ist mir eingefallen, dass ich ja dafür beten kann, weil ich überzeugter Christ bin. Und danach war diese Heftigkeit weg. Die Gedanken gab es zwar noch, aber sie hatten nicht mehr diese Wirkung auf mich.

Fühl dich umarmt :)
 

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