Mich interessiert zu viel und ständig fehlt die Zeit

[QueenofHeart]

Ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Bei mir handelt es sich um eine Frau Ende 20, die gerade versucht herauszufinden, wie ihr Leben in Zukunft aussehen soll. Nach zwei Ausbildungen habe ich endlich das Richtige für mich gefunden und beruflich läuft es wirklich gut. Außerdem bin ich glücklich vergeben und trotz der finanziell angespannten Situation (niedriges Ausbildungsgehalt, kein bezahlbarer Wohnraum), geht es mir gut.

Es gibt ein Thema, welches mich seit Jahren belastet. In meiner Freizeit interessiere ich mich für zu vieles und ich schaffe es nicht mehr allen Hobbys nachzugehen. Stattdessen finde ich immer neue Aktivitäten, die mich begeistern. Inzwischen ist meine Freizeit extrem stressig geworden und trotzdem glaube ich ständig etwas zu verpassen. Meine Gesundheit leidet darunter, denn ich bin ständig erschöpft.

Zu meinen liebsten Hobbys zählen die Fotografie und das Reisen. Ich unternehme viele Ausflüge (deutschlandweit und ins nähere Ausland) und oft geht das komplette Wochenende dafür drauf. Da das ideale Licht im Sommer immer erst sehr spät oder früh ist, belastet es den Körper zusätzlich, da auch der Schlaf darunter leidet. Zur Zeit bin ich auch sehr unglücklich mit der Fotografie. Ich habe mehr Freude daran Requisiten und Accessoires für Fotoshootings herzustellen. Aber ich habe so viel Geld und Zeit in die Fotografie gesteckt und jeder kennt mich als leidenschaftliche Hobbyfotografin.

Ich möchte meine Freunde öfters sehen, mehr Sport treiben und meine Wohnung auf Vordermann bringen und mit eigener Deko herichten, aber mir fehlt die Zeit und Energie dazu. Immer wieder entscheide ich mich doch für die Ausübung meiner Hobbys.

Außerdem wird von mir erwartet, dass ich meine Talente nutze und ich definiere mich sehr über meine Hobbys. Gerade der künstlerische Bereich liegt mir besonders gut. Ich habe mir autodidaktisch beigebracht Geschichten zu schreiben, ich kann mit unterschiedlichsten Materialien umgehen und hatte bereits Ausstellungen. Auch habe ich überlegt einen kleinen Onlineshop mit meinen Produkten zu eröffnen, aber es würde mich nur zusätzlich stressen. Wenigstens die jetzige Ausbildung möchte ich so gut es geht meistern.

Leider kann ich mich nicht entscheiden, welche Projekte und Hobbys ich guten Gewissens streichen kann, weil alles so unfassbar spannendend ist. Besonders das Neue und Unbekannte übt einen enormen Reiz auf mich aus.

Geht es jemanden ähnlich? Ich würde mich sehr über einen Austausch und Tipps jeglicher Art freuen.

 

[dr.superman]

Bei mir kommt das in Wellen.
Ein paar Monate das Hobby, Nr. 1 das ruht dann wieder. Dann ein paar Monate/Jahre was anderes...
evtl. dann zurück zu Hobby Nr. 1....
manche Dinge kamen auch nie wieder oder erst nach Jahrzehnten.
Was andere dazu sagen, ist mir voll egal.

 

[Ysaia]

Schau was DIR Spaß macht und übe dieses Hobby aus.

 

[Buntehäsin]

Wer erwartet etwas von Dir?

 

[57-55]

Ich bin ADHSler, daraus resultierend geht es mir ähnlich wie Dir.
In den vergangenen Jahren habe ich mich schweren Herzens von etlichen Hobbys getrennt.
Es sind immer noch einige übrig geblieben.
Ich beschäftige mich mit dem, was mir gerade Spaß macht.
Inzwischen bin ich damit auch im Reinen, es macht mir nichts mehr aus, dass sie teilweise auch für längere Zeit brach liegen.

Vieler Hobbys bedeutet auch ein breites Spektrum an Wissen, man ist vielleicht nicht überall der Experte, aber, man kennt sich aus.

 

[QueenofHeart]

Bei mir kommt das in Wellen.
Ein paar Monate das Hobby, Nr. 1 das ruht dann wieder. Dann ein paar Monate/Jahre was anderes...
evtl. dann zurück zu Hobby Nr. 1....
manche Dinge kamen auch nie wieder oder erst nach Jahrzehnten.
Was andere dazu sagen, ist mir voll egal.

Bei mir auch und es ist auch abhängig von den Jahreszeiten. Im Sommer war ich Wildwasser raften und habe mir das Stand up Paddling Board von einem Freund ausgeliehen. Ich brauche manche Hobbys auch nicht ständig. Aber inzwischen habe ich sehr viele Hobbys, die ich ständig betreibe und ich kann es nicht reduzieren.

Da wäre zum einen das Reisen. Ich brauche es immer neue Eindrücke zu gewinnen. In meiner Jugend saß ich sehr viel vor dem PC und ich hole gerade vieles nach. Deutschland hat so viel zu bieten und alleine in meinem Bundesland habe ich noch lange nicht alles gesehen.

In die Fotografie habe ich am meisten Zeit und Geld gesteckt. Kein Hobby verfolge ich so lange wie dieses. Auch wenn ich immer mal wieder Tiefpunkte habe (die mich sehr belasten), kann ich nicht ohne meine Kamera. Ich hatte zwischenzeitlich überlegt die Ausrüstung zu verkaufen, aber würde nicht mehr viel bekommen, da alles noch aus meiner Anfangszeit stammt.

Dann wäre da noch das Wandern. Dieses Hobby möchte ich behalten, weil es sich sehr gut mit dem Reisen und der Fotografie verbinden lässt. Außerdem kommt mein Freund gerne mit und es hält mich körperlich fit.

Der kreative Part ist am Zeitintensivsten. Ich habe aktuell unzählige Projekte am Laufen und komme nicht hinterher. Zunächst bastel ich an einem aufwendigen Kostüm für Halloweenshootings und arbeite an meinem ersten Roman. Meine Kunst (Skulpturen und Miniaturen) vernachlässige ich aktuell. Mit meinem Schmuck könnte ich sogar Geld verdienen, aber auch dazu komme ich nicht.

Dann kommen auch immer wieder Aktivitäten hinzu, die man nur einmalig macht z.B. eine Tour mit einem Höhlenforschungsverein oder ein Kurs zur Pralinenherstellung. Aber für die man auch Zeit haben möchte. Außerdem müsste ich dringend mehr Sport treiben.

Ich möchte kein Hobby missen, fühle mich aber inzwischen überfordert.

 

[gobi]

Das kenne ich auch in jungen Jahren, allerdings war es bei mir etwas zu finden, was mich wirklich fesselt und brennend interessiert. Seit einigen Jahren habe ich das gefunden und bin auch dabei geblieben. Ich brauche nichts mehr, das kann auch am Alter liegen, man wird ruhiger, weiß was man möchte.

 

[QueenofHeart]

Bei mir kommt das in Wellen.
Ein paar Monate das Hobby, Nr. 1 das ruht dann wieder. Dann ein paar Monate/Jahre was anderes...
evtl. dann zurück zu Hobby Nr. 1....
manche Dinge kamen auch nie wieder oder erst nach Jahrzehnten.
Was andere dazu sagen, ist mir voll egal.

Ich wünschte ich könnte auch an diesen Punkt kommen. Am liebsten hätte ich ein paar wenige Hobbys, die man regelmäßig und unabhängig von den Jahreszeiten betreibt und einige Hobbys, die man nur nach Bedarf macht. Aber mich interessiert alles.

 

[QueenofHeart]

Schau was DIR Spaß macht und übe dieses Hobby aus.

Und wenn einem ALLES Spaß macht?

 

[QueenofHeart]

Ich bin ADHSler, daraus resultierend geht es mir ähnlich wie Dir.
In den vergangenen Jahren habe ich mich schweren Herzens von etlichen Hobbys getrennt.
Es sind immer noch einige übrig geblieben.
Ich beschäftige mich mit dem, was mir gerade Spaß macht.
Inzwischen bin ich damit auch im Reinen, es macht mir nichts mehr aus, dass sie teilweise auch für längere Zeit brach liegen.

Vieler Hobbys bedeutet auch ein breites Spektrum an Wissen, man ist vielleicht nicht überall der Experte, aber, man kennt sich aus.

Ich habe auch daran gedacht, dass ich ADHS haben könnte. Aber keines der anderen Symptome trifft auf mich zu. Es gibt sogenannte Scannerpersönlichkeiten. Das sind Menschen, die sehr viele Interessen verfolgen und wie du schon sagtest über ein breites Wissen verfügen. Ich muss auch nicht in allen Hobbys Experte werden, aber ein gewisser Ehrgeiz ist immer vorhanden.

Aktuell streiche ich vor allem kostenintensive Hobbys, aber es bleibt sehr viel übrig, weil ich die Materialien und Ausrüstung der meisten Hobbys da habe. Ich könnte schon einen kleinen Bastelladen aufmachen mit dem ganzen Zeug.

Ich überlege weiterhin, was ich noch streichen kann.