Das "im Guten trennen" ist immer ein frommer Gedanke, oft stehen die Emotionen im Weg. Ich fände es für mich wichtig, schnell eine räumliche Trennung zu haben.
Ja, das stimmt. Wobei wir beide in der Beziehung recht gefasst sind, wir brauchen uns nicht zoffen. Ich bin ehrlich gesagt dankbar, dass er da ist, dann fühle ich mich nicht so allein mit mir und meinen Gefühlen. Eine leere Wohnung wäre jetzt noch viel schlimmer.
Ich weine viel, kann das gar nicht aufhalten. Ist dem Stress geschuldet, ich bin recht nah am Wasser gebaut.
Du hast mein aufrichtiges Mitgefühl und klar ist deine Welt aus den Fugen.
Das tut bestimmt sehr weh.
Du grübelst jetzt und verstehst es nicht.
Danke dir.
Ich verstehe es. Die Gründe sind offensichtlich. Wir haben uns auseinander gelebt.
Ich denke viel über die Zukunft nach. Wie es weitergehen soll. Die Entscheidungen, die ich nun treffen muss. Davor fürchte ich mich.
Manchmal macht man zuviel, man tut zuviel für den anderen und den anderen stresst das, weil er auch mal mehr alleine machen möchte und weniger möchte, dass jemand sich so kümmert.
Ich habe mich nicht aufgeopfert, das wäre zu viel gesagt. Aber ja: Er wollte nicht und ich habe trotzdem versucht einen Beinbruch mit nem Pflaster zu kurieren...
Aber es ist gut, dass Du selbst ja auch nicht mehr sicher bist, ob Du noch tiefere Gefühle hast. Vielleicht war auch viel Gewohnheit, das Zusammenleben, der Alltag. Es ist auch eine Chance, mal wieder eigene Wege gehen zu können.
Ja. Da ist viel Gewohnheit, Sicherheit. Wissen, dass da Jemand da ist, man nicht allein ist.
Ich bin kein besonders selbstsicherer Mensch, habe diese Schutzhülle gebraucht.
Noch kann ich den Vorteil eigener Wege nicht sehen. Fürchte mich davor.
Wenn er weiß, dass Du wartest und dann erst um 23.30 kommt, um Dir sowas zu sagen, dann bist Du sehr weit hinten auf seiner Prio-Liste, Er er auch ansonsten öfter sehr egoistisch und wenig empathisch?
Er hat schon recht egoistische Tendenzen, finde ich. Aber er hat mich bislang nie so ohne vernünftigen Grund sitzen lassen. Vermutlich hatte er wirklich einfach nur Angst vor dem Gespräch mit mir und versucht sich so lange es geht zu drücken.
Sieh die Sache positiv: Das war keine gute Wahl! Da draußen laufen viele tolle Männer rum, man muss nur die richtigen Werkzeuge anwenden, um die guten von den schlechten auszusortieren. Die meisten Frauen werden mit dem Alter darin immer besser, vermutlich auch Du.
Auf andere Männer mag ich mich aktuell noch gar nicht konzentrieren. Machen wir uns nichts vor, ich bin 34 Jahre alt. Zu jung um allein zu sterben, zu alt um eine vernünftige Auswahl zu haben. In dem Alter haben Leute Kinder, kaufen ein Haus. Man hat feste Vorstellungen vom Leben. Je älter man ist, desto weniger kompromissbereit ist man. Und ich stehe hier. Verrückte Katzenlady. 3 Katzen und 1 Hund. Wer "sucht" mich schon?
Eine deutliche Sprache.
Was außer den Haustieren und dem Job hat euch verbunden?
Zuletzt ehrlich gesagt nicht mehr viel. Anfangs haben wir gerne und viel miteinander erlebt. Sind zusammen raus, haben Dinge erlebt, neue Dinge angeschaut. Hatten tolle Gespräche.
Jetzt sind wir uns oft uneins, haben zu vielen Dingen sehr konträre Meinungen.
So wird er es auch jetzt handhaben.
Nutze sein aktuell vorhandenes schlechtes Gewissen und setze bedingungen, die du erfüllt sehen willst im Falle einer Trennung. Lass dich nicht über den Tisch ziehen. Willst du die Wohnung behalten? Wie regelt ihr die versorgung der Tiere künftig? Wenn er sich nicht kümmern will/kann, soll er Kohle abdrücken für Dogsitter o.ä.
Er hat bereits vieles angeboten. Geld oder Besitz waren bei uns auch nie ein Thema. Wir sind nicht reich, aber haben genug, dass wir uns wirklich nicht drum streiten müssen. Wir haben alles immer fair miteinander geteilt.
Aber genau diese Themen treiben mich ja so um... machen mich so wahnsinnig unruhig.
Ich weiß nicht was ich will. Was ich alleine stemmen kann.
Der Hund bleibt bei mir, das ist definitiv, er hat sich mich ausgesucht. Bei den Katzen wird es schwierig, kann ich alle versorgen? Wenn ich alle nehme, muss die Wohnung groß genug sein. Kann ich mir unsere jetzige Wohnung alleine leisten? Kann ich den Haushalt und den Garten alleine wuppen?
Und dann komme so blödsinnige Zukunftsgedanken wie: Und was mache ich dann an Weihnachten? Meine Familie wohnt so weit weg. Finde ich eine Betreuung für die Katzen?
Und so dumm es sich anhört, genau diese Gedanken machen mich so richtig fertig.
Lege ihm nah, sich einen neuen Arbeitsplatz zu suchen. verlange seinen zeitnahen Auszug.
Das geht so nicht. Er ist ein wesentlicher Teil, ohne ihn funktioniert mein Job nicht. Da könnte eher ich kündigen. Ich will aber nicht kündigen.
Und den zeitnahen Auszug möchte ich aktuell auch nicht, das würde mich dazu zwingen mich schneller entscheiden zu müssen.
Liest sich jetzt nicht, als sei er ein super Freund.
Jetzt musste ich lachen. Danke. Ich meine, das hier ist ja auch kein Lobgesang an ihn. Ich schreibe schließlich vom schlimmsten Moment einer Beziehung.
Ich möchte jetzt nicht, über irgendwelche tollen Zeiten mit ihm nachdenken.
Mach es dir nett mit Haustieren, Freundinnen, Familie.
Ich habe leider keine richtigen Freundinnen. Eher oberflächliche Bekannte, mit denen ich diesen Moment in meinem Leben ungern teilen möchte. Jedenfalls so lange, wie es mich emotional so mitnimmt.
Ich habe einen guten Freund gebeten, dass wir uns heute Abend online unterhalten. Er wohnt leider zu weit weg, als dass ich ihn besuchen könnte.
Meine Familie wohnt noch viel weiter weg. Auch da werde ich nur telefonieren können. Jetzt im Moment mag ich mit meiner Mutter aber nicht sprechen, dazu bin ich zu aufgelöst.
Wolltest du Kinder? Und er eventuell nicht? Vom Alter her würde das ja passen
Nein, ich möchte keine Kinder. Er auch nicht.
Wir sind einfach nur völlig unterschiedliche Typen. Das ging mal gut, jetzt nicht mehr.