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Mein ganzes Leben fühle ich eine riesige Verantwortung auf den Schultern

glimmer_of_hope

Aktives Mitglied
Hallo zusammen

Schon als 10-Jähriger hatte ich dieses Gefühl, dass eine enorme Verantwortung auf meinen Schultern lastet. Ich habe damals schon sehr viel Verantwortung für mich selber übernehmen müssen, z.B. haben meine Eltern nicht mehr darauf Acht gegeben, ob ich dusche, Zähne putze und um welche Uhrzeit ich ins Bett gehe. Bei den Hausaufgaben wurde mir nie geholfen.

Immer hatte ich das Gefühl, was ich leiste, ist nicht gut genug. Es ist ja heute immer noch so. Seltsamerweise war es meinen Eltern egal, ob ich geduscht etc. habe oder nicht; aber wenn es um Schulnoten ging, wurde ich peinlichst genau überwacht.

Es ist jetzt einfach so, dass ich mich für so vieles verantwortlich fühle, was rein theoretisch nicht in meiner Verantwortung liegt.

Es ist ja meistens so, dass wenn man "freiwillig" Verantwortung übernimmt, gleich noch mehr bestraft ist, wenn die Dinge nicht klappen. Ich finde es einfach so krass, dass mir so viel Verantwortung aufgebürdet wird, und ich frage mich halt: Warum ist das so? Was macht mich zum idealen Verantwortungsträger? Es ist ja glasklar, dass ich einfach ausgenutzt werde.

Ich konnte mein Leben bisher gar nicht geniessen, denn im Hinterkopf habe ich immer irgendwelche Verantwortung und auch Sorgen. In Partylaune kann ich gar nicht kommen, denn es ist immer irgendwas, das Sorge bereitet.

Und was mich so wütend macht: Wenn die grossen Tiere, die Politiker und CEOs ihrer Verantwortung nicht gerecht werden, passiert einfach nichts. Dann wird es einfach unter den Teppich gekehrt. Aber wenn der "kleine Mann", so wie ich es bin, der ein kleines Team von Untergeben um sich hat, einen Fehler macht, wird er zusammengestaucht bis zum Gehtnichtmehr.

Ich weiss auch nicht, was das jetzt überhaupt bringt, das zu schreiben. Das verantwortungsgefühl werde ich ja kaum noch los.
 

Selbst-Bewusst77

Aktives Mitglied
Also ich wurde von meinen Adoptiveltern auch früh zu viel Selbstverantwortung und Eigenständigkeit erzogen (beispielsweise bin ich mit 14 ganz alleine nach Spanien - ohne Betreuer oder so - in Urlaub gefahren unter der Bedingung dass ich mir die Kosten mit Ferienjobs selbst verdiene), und finde das im Rückblick eigentlich sehr gut, da es mir als Behinderter später half autonomer zu leben, sprich mit eigener barrierefreier Wohnung und Verantwortung für den Haushalt etc. - an Liebe hat es trotzdem nicht gemangelt.

Die Frage ist doch ob Du Dich bemühst? Wer sich bemüht hat nichts falsch gemacht. Versagen findet in meinen Augen dort statt, wo man bewusst Anderen schadet, oder sich keine Mühe gibt.
Ich habe den Eindruck, dass Du dir schon fast zuviel Mühe gibst.
Mit der Einsicht, das manche Dinge außerhalb deines Verantwortungsbereiches liegen, bist Du doch schon einen Riesenschritt in die richtige Richtung marschiert.

Ich könnte mir allerdings auch vorstellen, dass dich eine unterstützende Verhaltenstherapie dabei unterstützen könnte mehr Wohlbefinden und Lebensfreude zu erlangen. :)
 

Shorn

Sehr aktives Mitglied
Hallo zusammen

Schon als 10-Jähriger hatte ich dieses Gefühl, dass eine enorme Verantwortung auf meinen Schultern lastet. Ich habe damals schon sehr viel Verantwortung für mich selber übernehmen müssen, z.B. haben meine Eltern nicht mehr darauf Acht gegeben, ob ich dusche, Zähne putze und um welche Uhrzeit ich ins Bett gehe. Bei den Hausaufgaben wurde mir nie geholfen.

Immer hatte ich das Gefühl, was ich leiste, ist nicht gut genug. Es ist ja heute immer noch so. Seltsamerweise war es meinen Eltern egal, ob ich geduscht etc. habe oder nicht; aber wenn es um Schulnoten ging, wurde ich peinlichst genau überwacht.

Es ist jetzt einfach so, dass ich mich für so vieles verantwortlich fühle, was rein theoretisch nicht in meiner Verantwortung liegt.

Es ist ja meistens so, dass wenn man "freiwillig" Verantwortung übernimmt, gleich noch mehr bestraft ist, wenn die Dinge nicht klappen. Ich finde es einfach so krass, dass mir so viel Verantwortung aufgebürdet wird, und ich frage mich halt: Warum ist das so? Was macht mich zum idealen Verantwortungsträger? Es ist ja glasklar, dass ich einfach ausgenutzt werde.

Ich konnte mein Leben bisher gar nicht geniessen, denn im Hinterkopf habe ich immer irgendwelche Verantwortung und auch Sorgen. In Partylaune kann ich gar nicht kommen, denn es ist immer irgendwas, das Sorge bereitet.

Und was mich so wütend macht: Wenn die grossen Tiere, die Politiker und CEOs ihrer Verantwortung nicht gerecht werden, passiert einfach nichts. Dann wird es einfach unter den Teppich gekehrt. Aber wenn der "kleine Mann", so wie ich es bin, der ein kleines Team von Untergeben um sich hat, einen Fehler macht, wird er zusammengestaucht bis zum Gehtnichtmehr.

Ich weiss auch nicht, was das jetzt überhaupt bringt, das zu schreiben. Das verantwortungsgefühl werde ich ja kaum noch los.
Verantwortung hat man sein ganzes Leben und Dinge wie Zähne putzen sollten eigentlich selbstverständlich sein. Von der Schule an hat alles was du machst Auswirkungen auf dein späteres Leben. Du entscheidest ob Lehre oder Studium, ob arm oder gut situiert, ob Freunde, Ehe alles liegt in deiner Hand. Das Leben ist nun mal eine harte Schule.
 

Selbst-Bewusst77

Aktives Mitglied
Verabtwortung hat man sein ganzes Leben und Dingexwie Zähne putzen sollten eigentlich selbstverständlich sein. Von der Schule an hat alles was du machst Auswirkungen auf dein späteres Leben. Du entscheidest ob Lehre odef studium, ob arm oder gut situiert, ob Freunde, Ehe alles liegt in deiner Hand. Das Leben ist nun mal eine harte Schule.
Sry, aber das mit der Armut ist bullsh. - jeder kann unverschuldet krank werden, und Erben ist keine Eigenleistung.
 

Selbst-Bewusst77

Aktives Mitglied
Du hast den Sinn der Aussage nicht verstande und von Erben war keine Rede und ja natürlich kann jeder krank werden. Kann muss aber nicht und nur in Katastrophen denken bringt dich nicht weiter.
Das ist mir zu hoch. "Du entscheidest ..ob arm oder gut situiert." stand im Post. Und ich behaupte, dass so etwas nicht immer eine eigene Entscheidung ist, sondern allenfalls ob man sich davon einschüchtern läßt, oder weiterfightet.
 

FLoki979

Aktives Mitglied
Hi Du, @glimmer_of_hope, ich habe erstmal eine Frage, wenn Du antworten magst. In welchem Alter bist du etwa? Vielleicht nur das Jahrzehnt? Ich kenne ein ähnliches Problem, irgendwie anders. Ich konnte dann bis zur Ausbildung durchhalten mit Verantwortung tragen, eigenverantwortlich handeln, und dann fing das an zu bröseln... und ich brach mehrmals im Leben zusammen. Irgendwann kam der Krankheitspunkt, ab dem ich nicht mehr komplett auf mich allein gestellt lebensfähig bin. Das soll dich hier nicht entmutigen. I denk, wenn man im richtigen Moment die passende Hilfe, Behandlung, Therapie bekommt, kann das auch anders verlaufen. Außerdem ist jedes Leben, jede Geschichte und psychische Krankheit ja auch unterschiedlich. LG FlokiX
 

Leere?Zukunft

Sehr aktives Mitglied
Ich weiss auch nicht, was das jetzt überhaupt bringt, das zu schreiben. Das verantwortungsgefühl werde ich ja kaum noch los.
Ich finde es positiv,wenn jemand Verantwortungsgefühl hat.
Ja,unser Handeln und unser Nicht Handeln hat Konsequenzen und dessen sollte man sich bewusst sein.
Es gibt natürlich auch Sachen im Leben,die man nicht beeinflussen kann.
Zu unterscheiden,welche diese tatsächlich sind,ist manchmal gar nicht so einfach.
Ich konnte mein Leben bisher gar nicht geniessen, denn im Hinterkopf habe ich immer irgendwelche Verantwortung und auch Sorgen. In Partylaune kann ich gar nicht kommen, denn es ist immer irgendwas, das Sorge bereitet.
Vielleicht sind deine Ansprüche an dich zu hoch gesetzt.
Man darf auch mal Fehler machen,jeder macht sie.
Versuche mal ,dir eine Pause zu gönnen.
Sorgen sind leider auch ein Bestandteil unseres Lebens.
Manchmal muss man sich zwingen,die positiven Seiten auch ( wieder) zu sehen.
 

trigital

Aktives Mitglied
Hallo GoH.,

ich kann dein Problem mit deinen Eltern und mit dir selber sehr gut verstehen. Du beschreibst es ja auch sehr gut.
Ich denke, dass dir helfen sollte, wenn du auf anderen Menschen so eingehst, dass sie das Problem nicht haben das du hast!
Also: Wenn du deinen Untergebenen das Gefühl vermittelst die Verantwortung für ihre Fehler zu tragen, ihnen keine Vorwürfe machst, sondern verständnisvoll mit ihnen umgehst, wenn du sie vor psychischem Druck bewahrst und ihnen das Innenleben einfacher machst, dann wirst du denke ich dich besser in deiner Rolle fühlen. Oder liege ich da falsch?

Ein vieleicht zu viel verlangter Schritt wäre, dass du mit deinen Vorgesetzten so umgehst, dass sie es nicht schaffen den Finger in diese Wunde zu legen.
Man benötigt viel geistige Stärke und Selbstbewusstsein. Wenn man aber bei diesen Dinge auch auf Konfrontation gehen kann und dabei einen Ausweg anbietet, der dir selber das Problem leichter machen, dann kannst du manche Situationen nutzen, um deine Situation zu verbessern.
Selbstverständlich versuchst du die Ziele zu verwirklichen, die dein Vorgesetzter von dir will. Mach ihm das deutlich und zeig, wie du die Ziele gedenkst zu erreichen. Zeig ihm aber auch Grenzen auf oder gib ihm zu verstehen, dass nicht alles was er tut zwischenmenschlich von Vorteil ist.

Psychospielchen spielen...

Was ich gelernt habe ihm leben ist, dass Frühreife eine Stärke ist!
Sicherlich hat es bei mir sehr lange gedauert, dass dieser Gedanke positives auslöst. Aber sei dir im klaren, dass man mit dieser Eigenschaft sehr viel mehr aushalten und durchstehen kann, ohne dabei zu bruch zu gehen. Sicherlich siehst du sehr wenig Licht in deinem inneren Horizont. Aber ich bin mir sicher, dass deine Frühreife dies erträglich machst. Ohne diese Frühreife wäre es auch nicht besser.

Du hast sicherlich sehr schlechtes Sozialverhalten erleben müssen. Mach dir klar, dass du anders bist. Es gibt ein menschliches Gesetzt, das besagt: Das was einem vorgelebt wird ist das, was man lernt. Und die meisten werden genauso. Die meisten Gewaltverbrecher mussten in ihrer Kindheit Gewalt erfahren.
Aber es gibt immer noch die Menschen, die lernen, dass diese Dinge schlecht sind und sie nicht machen. Zu denen gehörst denke ich du. Führ dir nicht nur das schlechte Verhalten deiner Mitmenschen vor, sondern erkenne an dir selber im Leben, dass du anders bist!
Mir hilft es sehr zu erkennen, dass ich genau anders herum bin, wie den ganzen schwarzen Menschen in meiner Vergangenheit.

Was hat es gebracht dies zu schreiben?
Der Punkt ist der. Du hattest das Bedürfnis es zu tun und hast es gemachst.
Meinem psychologischem Erlernten nach ist das seelisch richtig.
Man hat ein Empfinden und geht dem nach. Man lebt es aus. Und was man davon hat ist ein wenig Selbstbefriedigung. Stillen der inneren Neugierde.
Und vielleicht sind es ja meine Gedanken, die dir ein wenig helfen?!
Ich wünsch mir das jedenfalls.
Ich wünsch mir, dass es dir besser geht. Ich wünsche mir, dass es Kommunikation gibt, die dem sozialen Wesen eines Menschen helfen. Ich wünsche mir, dass gute konstruktive Gedanken, erlerntem aus Erfahrungen und der Austausch mit anderen Menschen hilfreich ist.
Wenn das Leben so ist, dann macht es Sinn. Wenn es nicht so ist, dann macht es keinen Sinn.
Und wenn es wirklich so ist, dann ist es ein Wunder. Paranormal. Mysteriös und bezaubernd.
Wenn man sich psychisch positiv auswirkt sein dasein und das wirken auf andere, dann ist man das Gegenteil von deinen Eltern. Ein Schatz!
 
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