Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Angst vor Einsamkeit: Wie baue ich mit 32 Jahren noch neue soziale Kontakte auf?

Table123

Neues Mitglied
Hallo Leute.

Ich hole mal etwas länger aus. Ich bin männlich, 32 Jahre alt und habe seit meiner Pubertät verhältnismäßig wenige soziale Kontakte. Das liegt wohl daran, dass ich recht schüchtern bin. Ich habe 29 Jahre lang in einem kleinen Dorf gelebt und war während meiner Realschulzeit ein ziemlicher Außenseiter. Kurz gesagt, hatte ich dort abgesehen von meiner Familie, keine nennenswerten Kontakte. Als ich dann später mein Abitur nachgeholt und noch studiert habe, habe ich dann einige Freundschaften mit Männern geschlossen. Bis vor drei Jahren war die Anzahl meiner sozialen Kontakte zwar jetzt auch nicht total berauschend, aber zumindest einigermaßen in Ordnung.

Allerdings war ich dann vor knapp drei Jahren aus beruflichen Gründen in eine andere Stadt gezogen. Dort habe ich zwar ein paar wenige soziale Kontakte gesammelt, habe ich mich aber ehrlich gesagt teilweise recht einsam gefühlt. Wobei ich dazu sagen muss, dass ich daran selber Schuld bin, da ich mit der Denkweise daran gegangen bin, dass ich früher oder später sowieso wieder wegziehen werde und ich mich daher auch nicht sonderlich darum bemüht habe, Freundschaften aufzubauen. Das war im Nachhinein wahrscheinlich ein Fehler...

Jedenfalls ist es aber leider umgekehrt auch so gewesen, dass das mit den Freundschaften, die ich in meiner Heimatregion hatte, seit meinem Umzug teilweise extrem schwierig geworden ist, da ich aufgrund der Entfernung nur alle paar Wochen an den Wochenenden mal in meiner Heimatregion gewesen bin. Von den (ehemaligen) Freunden ist der ein oder andere mittlerweile weggezogen. Und von den drei bis vier Leuten, die ich in meiner Heimatregion noch als Freunde bezeichnen würde, sind die Freundschaften zum Teil sehr eingeschlafen, da ich die Leute in den letzten drei Jahren zum Teil nur extrem sporadisch gesehen habe.

Nun wird aber bald eine neue Situation eintreten, da ich meinen aktuellen Job gekündigt habe und im Herbst, bzw. spätestens im Winter, wieder in meine Heimatregion ziehen werde. Ehrlich gesagt habe ich gewissermaßen Angst vor Einsamkeit. Dazu muss man wissen, dass ich bald als Freelancer arbeiten werde. Zuvor hatte ich ja zumindest noch meine Arbeitskollegen (ich hatte gestern übrigens meinen letzten Arbeitstag), aber da ich bald komplett Remote arbeite, fällt das natürlich auch noch weg.

Bei der Wohnungssuche habe ich für mich selber bereits beschlossen, dass ich nach Möglichkeit nicht nochmal in Heimatdorf ziehen will. Meine Familie würde das zwar mit Sicherheit freuen, allerdings ist mir bewusst, dass ich in den 29 Jahren zuvor dort auch schon keine Freundschaften aufgebaut habe.

In der Nähe meines Heimatdorfes gibt es eine Großstadt, wo natürlich deutlich mehr los ist. Ich habe es in den vergangenen Jahren immer mal wieder bereut, dass ich dort nicht während meiner Studentenzeit gewohnt habe, da man hier insbesondere als Student sehr viele Möglichkeiten hatte, Kontakte zu knüpfen. Ich hatte damals aufgrund der Entfernung zu meinem Wohnort auch ein paar Einladungen abgelehnt, worüber ich mich wie gesagt im Nachhinein auch etwas ärgere. Nun ist die Situation allerdings eine andere, da ich halt kein Student mehr bin und in meinem Alter natürlich auch einfach nicht mehr ganz so großes Interesse an Discos, Kneipen, etc. habe.

Ich persönlich habe für mich selber bereits beschlossen, dass ich bei der Wohnungssuche nach Möglichkeit eine Zwischenlösung anstrebe, also quasi in einen Vorort dieser Großstadt ziehe. Dadurch wäre ich dann einerseits recht schnell im Zentrum, wo man halt einfach deutlich mehr Optionen (Vereine, etc.) hat, andererseits wäre ich dann aber immer noch in der Nähe meines Heimatdorfes, um meine Familie regelmäßig besuchen zu können.

Nun stellt sich mir die Frage, was ich gegen diese drohende Einsamkeit unternehmen kann. Zum einen habe ich wie gesagt Angst davor, weil ich komplett Remote arbeite und zum anderen, weil ich halt einfach generell zu wenige soziale Kontakte habe. Neben dem Aspekt, dass ich meine bereits bestehenden Freundschaften aus meiner Heimatstadt nun wieder intensiver pflegen will, würde ich natürlich gerne neue Freundschaften aufbauen (was in meinem Alter aber natürlich auch nicht mehr ganz so einfach ist, da viele ja bereits eine Familie gegründet haben...).

Daher würde ich mir gerne von euch mal einige Denkanstöße holen, wie ihr nun an meiner Stelle konkret vorgehen würdet?
 

mitohnealles

Aktives Mitglied
Wie wäre es mit einer Plattform a la spontacts für dich? Habe das mal genutzt und gute Erfahrungen damit gemacht, also bevor ich Misanthrop wurde ;-) Also im ernst: je nach größe deiner Stadt war das immer so dass du angenehme Leute für Kino / Theater / Konzert / whatsoever dir gemeinsam mit anderen Freude bereitet z.B. dort finden kannst / konntest.
 

Zitronentorte

Aktives Mitglied
Hallo Table,
meine Erfahrung ist die, dass man mindestens eine Gemeinsamkeit braucht, um eine Beziehung aufzubauen. Es reicht aber in den meisten Fällen nicht, dass beide einsam sind. Also entweder man mag die gleiche Musik, hat ein gleiches Hobby oder die gleiche Herkunft oder was auch immer verbindet einen. Falls du Hobbies hast, kannst du versuchen, Anschluss an eine schon existierende Gruppe zu finden oder du gründest eine. Oder du meldest dich in einem Sportverein an, oder in einer Theatergruppe oder Literaturzirkel oder Kochclub oder NaBu oder Städtepartnerschaft oder Partei irgendetwas, was dich interessieren könnte. Oder fang an, Gitarre zu lernen (oder Keyboard oder oder) und dann such dir ne Band. Wenn ich mich umschaue, wo die Leute im Bekanntenkreis ihre engeren Freunde her haben, sind das solche Sachen.
Du kannst auch bei deiner Wohnungssuche schauen (sofern das möglich ist), dass du in ein Wohnhaus ziehst, wo es eine gute Hausgemeinschaft gibt.
Wenn du selbständig bist, könntest du dich auch in einem Coworking-Büro anmelden oder einer "Interessensgemeinschaft Selbständiger in ...(Buxtehude)" beitreten.
Alles Gute!
 

Uwe

Mitglied
Kam gerade im Fernsehen, Einsamkeit und Vereinsamung nehmen auch bei jungen und jüngeren Menschen zu. Das bewegt inzwischen auch Politik und Gesellschaft. Meine Frau und ich kennen das, unsere beiden erwachsenen Söhne auch, man hat kaum Kontakte und schon keine wirklichen Freundschaften. Man sucht immer nach den richtigen Leuten für dies und das, findet die nicht oder die wollen einen nicht in ihrem Kreis haben. Kann da nur vorschlagen, mutig weiter suchen, auch mal in Vereinen, Verbänden, Interessengruppen, vielleicht über Hobbys und Interessen was finden. Es ist nicht einfach und wird kaum besser.
 
M

Margaritha

Gast
Ich kann es nur immer wieder sagen, in einer guten Kirchengemeinde findest du Menschen fürs Leben.
Viele Brüder und Schwestern, die dich niemals alleine lassen werden.
 

FLoki979

Aktives Mitglied
Hi Du, ich mag erstmal nur einen Gedanken da lassen. Du bist 32, da ist das Leben noch lange nicht am Anfang vom Ende - normalerweise. I bin 45... und fange jedes Mal wieder bei Kontakten von vorne an. Vielleicht bringt dir der Gedanke ja was.
 

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben