Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Umgang mit der Behinderung meiner Tochter

Amaliah

Aktives Mitglied
Hallo,

es ist nicht mein erster Thread zu diesem Thema aber zur Zeit bin ich mal wieder sehr traurig.

Meine ehemals gesunde Tochter ist seit einer Reanimation vor drei Jahren stark beeinträchtigt und mich belastet es gerade wieder sehr.

Ich habe das Gefühl, dass mein Leben eigentlich dadurch zerstört wurde und ich eigentlich nie wieder wirklich ganz glücklich sein kann.

Wie schaffe ich es, trotzdem glücklich zu sein und die Behinderung meiner Tochter zu akzeptieren?

Ich würde mich über Gedanken dazu freuen!

Gruß Amaliah
 
G

Gelöscht 128729

Gast
An erster Stelle würde ich an die Tochter denken, wie SIE mit ihre Lage möglichst glücklich werden könnte und ihre Behinderung akzeptieren könnte.
Sie ist noch so jung und für sie muss es enorme Schock sein jetzt so zu leben, mit vielen Einschränkungen.
Ich weiß nicht, wie Du tickst, aber für mich klingt es so, dass Dich das enorm stört, Du überwiegend an Dich denkst und Dein Wohlbefinden. Verzeih, bitte, wenn dem nicht so ist, aber ich lese es so heraus.. (Wie werde ICH jetzt glücklich..etc)
Sie wird jetzt für immer in dem Zustand sein. Geb ihr Liebe, wenn Du kannst. Zeig ihr, dass Du DA bist und sie sich auf Dich verlassen kann.
 

Selbst-Bewusst77

Aktives Mitglied
Hallo Amaliah,

in dem Du dich als erstes von dem Gedanken an dauerhafte Akzeptanz verabschiedest. Die Wahrheit bei solchen Schicksalsschlägen besteht darin, dass damit ein unendlicher Kampf mit ewigen Hürden beginnt. Glück ist eine Momentaufnahme. Und mehr kann man nicht tun, außer für glückliche Augenblicke zu kämpfen.

Es wird aber immer auch Momente geben, wo Du mit Neid und Wut auf gesunde junge Frauen blicken wirst, die vom Glück geküsst zu werden scheinen. Und Du wirst deren Pipifax Probleme hassen.
Du wirst auch immer wieder kaum das dröhnende Schweigen ertragen, wenn Du Eure Geschichte erzählst, und Dein Gegenüber überfordert ist, und allenfalls mit einigen Kalenderblattphrasen reagieren wird.
Alles was ich Dir raten kann, das ist keine Rücksicht auf Konventionen zu nehmen.

Deine Tochter ist 19 Jahre alt und trotz aller Einschränkungen bei klarem Verstand. Sie besitzt die selben Bedürfnisse wie jeder andere Mensch. Behandel sie genauso erwachsen wie jede andere junge Frau, und wenn sie dich um etwas scheinbar Ungewöhnliches bittet, dann versuche ihr diese Wünsche zu ermöglichen. Ihr glücklicher Moment wird sich in Dir widerspiegeln.

Nichts ist für Menschen mit Einschränkungen schlimmer einerseits vom "normalen Leben" abgekoppelt zu sein, und gleichzeitig wie ein ewiges Kleinkind behandelt zu werden.

Schafft Euch Geschichten, an denen Ihr zehren könnt. Inhaliert soviel wie möglich vom Leben, und streicht unnötige "Ja, aber"-Gedanken. Dann werdet Ihr hoffentlich zumindest einige glückliche Augenblicke erleben, die für immer nur euch gehören.
Miete ein billiges Cabrio für Dich und sie und fahrt im Sommer ein paar Tage die spanische N-630 entlang. Nur ihr beiden.
Pflegen kannst Du sie unterwegs, und wenn es Dir an KnowHow fehlt, dann lerne es. Du brauchst ja keine komplette Pflegeausbildung, sondern nur das Wissen um für ihre individuelle Pflege halbwegs sorgen zu können. Denn nur um Euch geht es.
 
G

Gelöscht 130570

Gast
Ihr habt gut reden! Da war ein ehemals gesundes Kind - und auf einmal sieht man sich als Etern der Situation gegenüber, dass dieses Kind nicht mehr so ist, wie es mal war und auch nie mehr so sein wird!
Und ihr kommt mit einer "Cabriotour" und dem Hinweis, dass doch nun das Kind im Vordergrund stehe!
Help, euch möchte ich mal hören, wenn ihr in eine solche Situation kämt!
Bevor es dem Kind gut gehen kann, ist es wichtig, dass es der Mutter, den Eltern wieder erträglich geht!

Und nun @Amaliah: Was tust du für dich? Denn nur, wenn du eine Basis findest, mit dieser abrupten Behinderung deines Kindes (vielleicht magst du nochmal mehr dazu schreiben; wenn nicht, ist es auch okay....) leben zu lernen, kann auch deine Tochter glücklich werden.

Doch zuerst musst du selbst wieder auf die Füße kommen - und das schaffst du nicht allein, fürchte ich.
Hast du Hilfe? Thera? Selbsthilfegruppe? Freunde, die dich entlasten? Denn all das brauchst du vermutlich unbedingt.
 

Selbst-Bewusst77

Aktives Mitglied
Ihr habt gut reden! Da war ein ehemals gesundes Kind - und auf einmal sieht man sich als Etern der Situation gegenüber, dass dieses Kind nicht mehr so ist, wie es mal war und auch nie mehr so sein wird!
Und ihr kommt mit einer "Cabriotour" und dem Hinweis, dass doch nun das Kind im Vordergrund stehe!
Help, euch möchte ich mal hören, wenn ihr in eine solche Situation kämt!
Bevor es dem Kind gut gehen kann, ist es wichti, dass es der Mutter, den Eltern wieder erträglich geht!

Und nun @Amaliah: Was tust du für dich? Denn nur, wenn du eine Basis findest, mit dieser abrupten Behinderung deines Kindes (vielleicht magst du nochmal mehr dazu schreiben....) leben zu lernen, kann auch deine Tochter glücklich werden. Doch zuerst musst du selbst wieder auf die Füße kommen - und das schaffst du nicht allein, fürchte ich.
Hast du Hilfe? Thera? Selbsthilfegruppe? Freunde, die dich entlasten? Denn all das brauchst du vermutlich unbedingt.
Ich habe ein ähnliches Schicksal erlitten wie ihre Tochter. Ich bin durch einen Kunstfehler im selben Alter wie ihre Tochter schwerstbehindert geworden, Pflegegrad 3, E-Rolli, Windeln. Mit 19 war ich bereits zwei Jahre ans Bett gefesselt. Ich denke also schon, dass ich die Situation kompetent beurteilen kann.
 

FLoki979

Aktives Mitglied
Hey @Amaliah, das Thema M*tter-Tochter ist für mich ein Triggerthema, auch Elternschaft usw..
Deshalb nur mal kurz. Fühl dich gedrückt, wenn du magst.
Das Thema sich um einen geliebten Angehörigen zu sorgen kenne ich allerdings ebenfalls gut.
Vielleicht helfen dir meine Gedanken irgendwie.
Es ist wichtig, gerade wenn es dem Anderen schlecht geht, sich ein bisschen abzugrenzen, sich seinen eigenen Raum zu schaffen. Kann mir vorstellen, da es dein Kind ist, dass du in der Position bist, dass du dich auch kümmern musst. Aber daneben sorg dich möglichst gut um dich. Der eine Mensch ist krank, hat sein Business, brauch vielleicht auch Hilfe. Aber du hast immer auch dich, dein Päckchen, dein Leben, deine Bedürfnisse.
Alles Gute für Dich, ich bin vorsichtshalber wieder raus aus diesem Thema.
 

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben