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Wie mit extrem schüchternen Arbeitskollegen umgehen ?

Hajooo

Sehr aktives Mitglied
Ja klar habe ich ihn schon angesprochen.
Welchen Eindruck hattest du ?
Aber vielleicht überfordert ihn das ja auch.
Was glaubst du, ist das so ?
Wär ihm vielleicht auch nicht recht.
kann sein.
Bin es halt einfach nicht gewohnt, meine Mitmenschen zu ignorieren.
Du musst ihn keinesfalls ignorieren, du kannst ihn einfach lassen.

Deinen Anspruch, daß er jetzt unbedingt dein Ansprechpartner sein muß,
finde ich mehr als penetrant :(

Das Schicksal hat euch an dieser Stelle zusammengeführt, du kannst dir eine Kommunikation über das berufliche Hinaus wünschen, diese allerdings keinesfalls einfordern.
 

Ausnahmsweise

Aktives Mitglied
Mach ich ja. Aber irgendwie tut er mir auch leid, weil er immer so verloren wirkt. Und ich bin den ganzen Tag mit ihm zusammen. Bin es halt einfach nicht gewohnt, meine Mitmenschen zu ignorieren.
Ich halte Mitleid für ziemlich daneben und eine denkbar schlechte Voraussetzung für einen entspannten Umgang.

Du musst niemanden ignorieren, um ihn in Ruhe zu lassen. Dir scheint etwas Feingefühl zu fehlen.

In meiner entfernteren Familie gibt es eine junge Frau mit scheinbar ähnlicher Ausprägung.
Gerade das gemeinsame Arbeiten erleichtert die Situation doch ungemein. Mit ihr ging ich gerne mit ihrem Hund spazieren, da man auch dabei leicht eine Atmosphäre schaffen kann, in der man auf angenehme Weise schweigen kann. Und kein Blickkontakt nötig ist, was für sie ein große Hilfe war.
Anfangs fragte ich kaum etwas, da sie nur mit Nicken oder Kopfschütteln antwortete und sichtlich angespannt und unsicher war. Sie war immer in einem Kapuzenpulli versteckt und hatte den Kopf gesenkt.
Ich sagte wenig, in ruhigem Ton, Pausen dazwischen. Über ihren Hund, was mir in der Umgebung auffiel, ob sie Lust hätte, hier zu xyz abzubiegen, dass ich es toll finde, wie sie mit dem Hund umgeht.
Ihr wurde spürbar klar, ich erwarte nichts, sie muss nicht reden, ich mag sie, wie sie ist. Ihre ganze Haltung wurde entspannter, die hochgezogenen Schultern lockerten sich z. B., sie ging lockerer.
Die Kapuze wurde unnötig.
Und sie begann mit kurzen Sätzen zu antworten.
So ging das weiter, bis zu ruhigen, kleinen Gesprächen, gemeinsamem Grinsen über den Hund.
Wir reden hier aber von einer Entwicklung über Wochen.

Vergiss deine Erwartungen.
Vergiss deine Ungeduld.
Überlege, was DU tun kannst, um dem Kollegen die Arbeitszeit mit DIR zu erleichtern. Denn du bist ein Stressfaktor für ihn, den nicht er, sondern nur du beeinflussen kannst.

Kein aufgedrehtes Gequassel wie im Freundeskreis, kein Smalltalk wie im restlichen Kollegenkreis.
Dein Job: eine leichte, entspannte Atmosphäre erschaffen, in der er entspannen kann, weil klar wird, dass er sein kann wie er ist.
Du bist freundlich, interessiert, mit einsilbigen Antworten völlig zufrieden und fängst nicht an, ihn wegen seiner Art zu ignorieren. Aber lernst, deine Erwartungshaltung abzulegen.

Kennst du das eigentlich, entspannt miteinander schweigen? Das kann ein schöne Erfahrung sein.
Ich frage, weil bei mir der Gedanke aufkam, ob du vielleicht Angst vor Stille hast.
Die muss nicht riesig, unüberwindbar zwischen einem im Raum stehen.
Die kann man miteinander genießen, in lockerer Verbundenheit.
 

Marisol

Sehr aktives Mitglied
Heute habe ich erfahren, dass er wohl ne leichte Form von Autismus hat. Hat jemand schonmal Erfahrungen mit solchen Menschen gemacht und wie geht man am Besten mit ihnen um ?
Man geht am besten mit Autisten um, wenn man sie nicht nervt.
Du musst jetzt stark sein, liebe TE - er wird dein Mitleid nicht brauchen und deine Beschallung nicht wollen.
Einen Menschen in Frieden lassen heißt übrigens NICHT, dass man ihn ignoriert.
 

mucs

Aktives Mitglied
Mmmh, hast du eine Berührungsangst vielleicht? Das klingt seltsam.
Ich mag auch nicht angefasst werden, nicht von ArbeitskollegInnen, nicht von entfernten Bekannten und schon gar nicht von Fremden. Selbst einige Verwandte sollen mich nicht anfassen, unter anderem meine Mutter. Die Menschen, die mich anfassen "dürfen", ohne dass es mir unangenehm ist, die kann ich an einer Hand abzählen, die Menschen, bei denen es mir angenehm ist, das sind ganze 2. Und ich bin kein introvertierter Mensch oder gar ein Menschenfeind. Und nein, ich habe auch keine Berührungsängste. Ich will einfach nicht von jedem/jeder Dahergelaufenen angefasst werden!
 

Ausnahmsweise

Aktives Mitglied
Und nein, ich habe auch keine Berührungsängste. Ich will einfach nicht von jedem/jeder Dahergelaufenen angefasst werden!
👍
Es gibt nunmal sehr körperliche Menschen, bei welchen viel über Berührungen läuft und ebenso auch andere Menschen, die anders kommunizieren.
Das kann man akzeptieren und respektieren, ohne Ängste hineinzuinterpretieren.
Menschen mit Berührungsängsten gibt es, keine Frage, doch nicht jeder kann in diesen Topf geworfen worden, der Berührungen Fremder nicht gerne mag.

Ich kann sehr herzlich Umarmungen liefern, Hände berühren, Rücken streicheln, wenn jemand eine braucht, was gerade bei Senioren nicht selten der Fall ist.
Selbst hätte ich das Bedürfnis nicht, habe ich also mit weniger bedürftigen Menschen zu tun, bin ich froh, wenn es nicht mal den spätestens seit Corona überflüssigen Händedruck braucht.

Ich habe auch schon Leuten erklärt, dass sie in meine Individualdistanz eindringen.
 

_vogelfrei

Sehr aktives Mitglied
Ein FSJler ist gut, wenn er das erledigt, was er erledigen soll und ansonsten keine Probleme macht oder Ansprüche stellt. Muss man nicht gut finden, ist aber so. Wie man ja an der Bezeichnung erkennen kann ist das Ganze freiwillig; heißt: Wenn es dir nicht passt, steht es dir frei zu gehen.

Ein FSJ ist NICHT vorrangig dazu gedacht, etwas zu "erleben". Es geht hier vornehmlich um soziales Engagement und man ist da de facto nicht der Hauptdarsteller.
Hier möchte ich gerne mal widersprechen, ich finde das eine ganz unschöne Einstellung und als Betriebsrätin stellen sich mir hier die Haare zu Berge. Ich arbeite auch bei einem sozialen Träger und natürlich ist es sehr wichtig, junge Menschen, die ein fsj/ Praktikum/ etc. machen gut zu begleiten und sich im Vorfeld Gedanken darüber zu machen, wer im Team ansprechbar ist, sich Zeit zu nehmen, mit den Menschen Eindrücke zu reflektieren, auf Belastungen einzugehen etc. Wir wollen keine jungen Menschen ausbeuten, natürlich erhofft man sich Unterstützung, möchte aber auch viel zurück geben an guter Begleitung/ Erfahrungen , die junge Menschen bei uns machen können. Uns ist auch klar, dass jeder Mensch anders ist, manche Leute stecken alles mit links weg, andere brauchen mehr Gespräche und Unterstützung, das ist voll okay und sollte mitbedacht werden, wenn man FSJler*innen einstellt.
 

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