Entweder in der Pause unter 4 Augen oder nach der Arbeit im privaten Umfeld...
Diese Gespräche würde ich tatsächlich von der Arbeit auslagern - das wird ja auch die Zukunft sein. Er kann nicht nur cherry picking betreiben und all das weiterlaufen lassen, was ihm angenehm ist. Dass er versucht, das durchzudrücken, zeugt von geringer Empathie. Er scheint zu glauben, dass du schon einen Haken gesetzt hast und freut sich sicherlich auch aufrichtig, dass die Trennung so smooth geklappt hat.
Dass er sich wohler dabei fühlt, bei irgendeinem Menschen aus der Tasche zu hausen, als in seinen eigenen vier Wänden mit mir im Nebenzimmer. Es ist ja nicht so als würden wir uns nicht verstehen.
Ich glaube, du deutest das falsch und verschließt noch die Augen vor der Realität. Er flüchtet nicht vor dir. Warum auch? Für eine Verlassene bist du extrem handzahm; besser könnte es für ihn doch kaum laufen. Die Wahrscheinlichkeit, dass es da eine neue Partnerin gibt, halte ich für sehr, sehr groß um nicht zu sagen naheliegend. Zu der ist er hin, nicht weg von dir, weil du so unerträglich bist, sondern eben weil es doch viel angenehmer ist, seine Zeit mit dem Menschen zu verbringen, mit dem man partnerschaftlich verbunden ist. Auch hier wieder cherry picking, zumal du es ihm ja auch sehr leicht machst. Wäre er bei einem männlichen Kumpel wüsstest du 100%ig dessen Namen. Für mich liegt auf der Hand, dass es eine neue Frau in seinem Leben gibt. Er ist bloß zu feige, das zuzugeben, da er Unannehmlichkeiten befürchtet. Mit dieser neuen Wahrheit solltest du dich beginnen zu arrangieren. Sie hat nämlich einen gravierenden Vorteil: Ich empfinde dich als sehr großzügig ihm gegenüber. Ein bisschen mehr gesunder Egoismus stünde dir gut zu Gesicht auch bei der Überlegung, was du bei den aufzuteilenden Sachen für dich behältst.
Besinn dich ansonsten weiter auf dein neues Leben als Single. Da du das nicht freiwillig so lebst ist es auch klar, dass es immer mal wieder Phasen gibt, in denen du struggelst. Das ist normal und ich würde nicht auf Biegen und Brechen versuchen, die zu vermeiden, sondern eher versuchen, sie als Normalzustand zu akzeptieren. Versuch eher, ihnen etwas Positives abzugewinnen und tu dir in der Zeit auch zu Hause etwas Gutes. Hast du eine kuschelige Leseecke? Sonst richte dir eine ein. Gibt es eine Badewanne im Haus? Besorg dir einen wohltuenden Badezusatz und gönn dir - vielleicht bei schöner Musik, Kerze und einem Glas leckeren Weins - ein entspannendes Wannenbad. Oder vielleicht planst du eine schöne selbstorganisierte Reise. Wanderst du gern? Wie wäre es mit dem Jakobsweg? Oder eine Tour mit den Hunden? Oder den Jakobsweg mit Hund (
https://dein-jakobsweg.de/jakobsweg-mit-hund/). Du könntest mal stöbern, ob du in Reiseforen nicht eine nette Reisebegleitung findest.
Man kann Alleinsein tatsächlich auch genießen.
Setz dich nicht so unter Druck, sondern gesteh dir zu, dass da jetzt eine neue Lebensphase begonnen hat, in der du noch Gestaltungsspielräume hast. Die können durchaus auch positiv sein: Du bist nur dir gegenüber zu Rechenschaft verpflichtet.