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Hilfe benötigt – Meine Schwester ist in einer toxischen und gefährlichen Beziehung

BerndGroller

Neues Mitglied
Warum sollte deine Mutter Angst vor deiner Reaktion gehabt haben, wenn sie einen Straftäter, der deine Schwester misshandelt, anzeigt?
Du warst schon einmal hier, nicht wahr?
Es liest sich, als läge in eurer Familie vieles im Argen.

Vielleicht ein latent schlechtes Gewissen, weil deine Mutter wegen dir und eurem Vater nicht die Polizei rief?

Wer erfährt denn von all den Misshandlungen? Wer erzählt dir davon?
Ja, sie hätte die Polizei anrufen müssen. Ich kann es mir auch nicht erklären, warum sie es nicht getan hat. Naja es liegt insofern vieles im Argen, dass wir sie da nicht rauskriegen und schon alles versucht haben. Dass wir alle uns von unsern Partner(innen) unterbuttern lassen, ist irgendwo normal. Füreinander sind wir dennoch da, wenn was passieren sollte. Sie redet ja mit mir nur nicht mehr richtig, weil ich ihren "Mann" zusammengeschlagen habe und sie ihn über allem stellt.

Wenn Kinder solch eine extreme Gewalt mitbekommen ist das Kindeswohl stark gefährdet.
Solche Frauen können von ihren Männern umgebracht werden.

Es gibt Beratungsstelle von Frauen Häusern.
Habe ich schon alles versucht. Auch Mutter-Kind-Kur, Psychotherapie und weitere Beratungsstellen. Sie sagt immer auf dem letzten Drücker ab, weil alles in Ordnung wäre.
 

Kirschblüte

Aktives Mitglied
Habe ich schon alles versucht. Auch Mutter-Kind-Kur, Psychotherapie und weitere Beratungsstellen. Sie sagt immer auf dem letzten Drücker ab, weil alles in Ordnung wäre.
Das ist tatsächlich das Problem. Erfahrungsgemäß geht der Krug solange zum Brunnen, bis er bricht.
Mir hat mal die Polizei (lange ist es her) deutlich gesagt, solange ich das Messer nur am Hals und nicht in mir habe, könne sie nicht aktiv helfen., weil eben noch keine Straftat begangen wurde. Trotzdem höre dich um, was und ob du was tun kannst.
 

Sodastern

Neues Mitglied
Hallo lieber Bernd!

Das klingt wirklich nach einer extrem schwierigen, gefährlichen und verzweifelten Situation. Deshalb aus der Ferne erst einmal eine Umarmung. Als kleine Vorwarnung: vielleicht fühlst du dich an der einen oder anderen Stelle von meinen Worten angegriffen, aber ich meine es keineswegs böse.

Dass deine Schwester den Täter verteidigt (vermutlich tut sie das nicht nur vor euch, sondern auch vor sich selbst), dürfte ihre Überlebensstrategie sein - körperlich und psychisch. So schlimm es auch ist: von außen kann sie niemand vom Gegenteil überzeugen. Ich gehe schwer davon aus, dass sie - selbst, wenn ihr sie irgendwie kurzfristig von ihm trennen könntet - früher oder später zu ihm zurückkehren würde. Das ist die bittere Realität der häuslichen Gewalt, und so, wie du es beschreibst, ist das ganze Gewaltkonstrukt bereits sehr tief verwurzelt, also auch nur schwer aufzulösen. Dein Versuch, ihn mit Gegengewalt zu stoppen, ist menschlich absolut nachvollziehbar, nur heizt so etwas die ganze Spirale meist weiter an (du "entmannst" ihn, er holt sich das Gefühl von Macht und Kontrolle zurück - und zwar nicht bei dir, sondern bei deiner Schwester... und nein, damit will ich dir nicht den schwarzen Peter zuschieben, sondern nur sensibilisieren!).

Ich glaube, das Beste, was du bzw. ihr als Familie tun könnt, ist, deiner Schwester immer wieder zu signalisieren: Wir sind für dich da, bei uns bist du sicher, wir versuchen nicht, dich von etwas zu überzeugen, was du nicht selbst willst (das kennt sie nur zu gut und erzeugt Gegenwehr!). Bietet ihr einen sicheren Hafen, so gut ihr könnt. Ob sie die Einladung annimmt und einlaufen will, liegt dann bei ihr. Sie ist und bleibt ein erwachsener Mensch und trägt die Verantwortung für ihr Leben selbst. Übrigens auch, falls sie sich tatsächlich suizidiert. Klingt hart, ist hart, bleibt aber IHRE Entscheidung!

Ganz anders ist das mit den Kindern. Ich denke, es ist unumgänglich, das Jugendamt einzuschalten. Auch, wenn du schreibst, dass der Täter sie nicht anfasst: Kinder merken ALLES. Auch Zusehenmüssen, das Hören von Schreien usw. kann ein Trauma erzeugen, und zwar ein schwerwiegendes. Deshalb: bitte, bitte zögert nicht!!! Kinder haben keine Wahl und sind IMMER auf den Schutz von Erwachsenen angewiesen! Geh einmal in dich und frage dich, ob du/ihr damit leben könnt, das Wohl der Kinder durch Schweigen zu "opfern", um deine Schwester - ich wiederhole: ein erwachsener Mensch mit Eigenverantwortung - zu schützen? Die Kinder erleben gerade nicht nur einen gewalttätigen Vater, sondern auch eine "schwache" Mutter. Selbst, wenn sie körperlich heil aus der Nummer rauskommen: wie sollen sie ihr Leben später gesund leben können...? Wie sollen sie die Frage beantworten, warum niemand etwas getan hat, um ihnen zu helfen? Ich stelle diese Fragen nicht, um Schuldgefühle zu erzeugen, sondern vielmehr, um sie zu verhindern, wenn es vielleicht zu spät ist. Ich hoffe, du verstehst, was ich damit ausdrücken will!
 
Zuletzt bearbeitet:

BerndGroller

Neues Mitglied
Hallo lieber Bernd!

Das klingt wirklich nach einer extrem schwierigen, gefährlichen und verzweifelten Situation. Deshalb aus der Ferne erst einmal eine Umarmung. Als kleine Vorwarnung: vielleicht fühlst du dich an der einen oder anderen Stelle von meinen Worten angegriffen, aber ich meine es keineswegs böse.

Dass deine Schwester den Täter verteidigt (vermutlich tut sie das nicht nur vor euch, sondern auch vor sich selbst), dürfte ihre Überlebensstrategie sein - körperlich und psychisch. So schlimm es auch ist: von außen kann sie niemand vom Gegenteil überzeugen. Ich gehe schwer davon aus, dass sie - selbst, wenn ihr sie irgendwie kurzfristig von ihm trennen könntet - früher oder später zu ihm zurückkehren würde. Das ist die bittere Realität der häuslichen Gewalt, und so, wie du es beschreibst, ist das ganze Gewaltkonstrukt bereits sehr tief verwurzelt, also auch nur schwer aufzulösen. Dein Versuch, ihn mit Gegengewalt zu stoppen, ist menschlich absolut nachvollziehbar, nur heizt so etwas die ganze Spirale meist weiter an (du "entmannst" ihn, er holt sich das Gefühl von Macht und Kontrolle zurück - und zwar nicht bei dir, sondern bei deiner Schwester... und nein, damit will ich dir nicht den schwarzen Peter zuschieben, sondern nur sensibilisieren!).

Ich glaube, das Beste, was du bzw. ihr als Familie tun könnt, ist, deiner Schwester immer wieder zu signalisieren: Wir sind für dich da, bei uns bist du sicher, wir versuchen nicht, dich von etwas zu überzeugen, was du nicht selbst willst (das kennt sie nur zu gut und erzeugt Gegenwehr!). Bietet ihr einen sicheren Hafen, so gut ihr könnt. Ob sie die Einladung annimmt und einlaufen will, liegt dann bei ihr. Sie ist und bleibt ein erwachsener Mensch und trägt die Verantwortung für ihr Leben selbst. Übrigens auch, falls sie sich tatsächlich suizidiert. Klingt hart, ist hart, bleibt aber IHRE Entscheidung!

Ganz anders ist das mit den Kindern. Ich denke, es ist unumgänglich, das Jugendamt einzuschalten. Auch, wenn du schreibst, dass der Täter sie nicht anfasst: Kinder merken ALLES. Auch Zusehenmüssen, das Hören von Schreien usw. kann ein Trauma erzeugen, und zwar ein schwerwiegendes. Deshalb: bitte, bitte zögert nicht!!! Kinder haben keine Wahl und sind IMMER auf den Schutz von Erwachsenen angewiesen! Geh einmal in dich und frage dich, ob du/ihr damit leben könnt, das Wohl der Kinder durch Schweigen zu "opfern", um deine Schwester - ich wiederhole: ein erwachsener Mensch mit Eigenverantwortung - zu schützen? Die Kinder erleben gerade nicht nur einen gewalttätigen Vater, sondern auch eine "schwache" Mutter. Selbst, wenn sie körperlich heil aus der Nummer rauskommen: wie sollen sie ihr Leben später gesund leben können...? Wie sollen sie die Frage beantworten, warum niemand etwas getan hat, um ihnen zu helfen? Ich stelle diese Fragen nicht, um Schuldgefühle zu erzeugen, sondern vielmehr, um sie zu verhindern, wenn es vielleicht zu spät ist. Ich hoffe, du verstehst, was ich damit ausdrücken will!
Hi Sodastern,

du könntest Recht mit dem entmannen haben. Ich bin damals dazwischen gegangen, weil ich Streitereien mitbekommen habe. Als er sagte, dass sie leise sein soll, bevor er sich vergisst, bin ich dazwischen gegangen. In dem Moment konnte ich nicht anders. Das Problem war, dass ich zu dem Zeitpunkt der "Schuldige" war und nicht zur Polizei gehen konnte. Es hätte damals passieren können, dass ich meinen Job verloren hätte, wenn ich eine Anzeige bekommen hätte. Am nächsten Tag sind sie 40km weit weg gezogen und dadurch hatte sie sich von unserer Familie allein durch die etwas größere Distanz emotional distanziert und sich von dem A**** psychisch manipulieren lassen. Meine Eltern hatten sie weinend angefleht zu bleiben, aber sie hat sich für ihn entschieden.

Persönlich habe ich nur schlechte Erfahrungen mit dem Jugendamt gemacht und tue mir mit dem Schritt extrem schwer. Wäre dieser Typ nicht, würde meine Schwester es viel besser in den Griff kriegen. Meine ganze Familie hat Angst, dass das Jugendamt ihr die Kinder wegnimmt. Die Kinder sind sehr oft bei mir, meinen Eltern oder anderen Schwestern. Gerade in der Ferienzeit, sind sie kaum bei ihr. Die Kinder (5,6,7) hängen enorm an ihre Mama. Ich weiß nicht, ob man es damit nur schlimmer machen würde.
 

Sodastern

Neues Mitglied
Ich verstehe deine Bedenken, wirklich - das ist kein leichter Schritt. Aber das muss ja nicht gleich das Schlimmste bedeuten. Vielleicht könnten die Kids bei euch unterkommen? Deine Schwester könnte sie jederzeit sehen, sie wären im gewohnten Umfeld... wäre das irgendwie möglich? Ich weiß, dass es mit dem JA immer Probleme geben kann, aber schlimmer kann es eigentlich kaum kommen - und in der Regel sind sie dort durchaus darauf bedacht, dass die Kinder eine Trennung von der Mutter möglichst schonend erleben und in gewohnter Umgebung bleiben können. Diesbezüglich möchte ich dir noch einen Gedankenanstoß geben: Kinder, die häuslicher Gewalt ausgesetzt sind (auch passiv), hängen so gut wie immer extrem an der Mutter... aber nicht aus freien Stücken, sondern weil die Lebensumstände sie dazu zwingen. Das nennt sich Traumabindung und verhindert jede gesunde Weiterentwicklung! Entschuldige bitte meine drastischen Worte, aber: einer muss endlich mal Verantwortung übernehmen!

Noch ein anderer Gedanke: Kennst du den Namen der Therapeutin? Wenn ja, könntest du sie eventuell kontaktieren und ins Bild setzen. Sie wird dir umgekehrt aus Gründen der Schweigepflicht keine Auskunft erteilen, aber sie darf Infos entgegennehmen. Das kann natürlich gewaltig nach hinten losgehen und das Vertrauen in alle möglichen Richtungen weiter zerstören, aber... zumindest eine (gründliche) Überlegung ist es ja vielleicht trotzdem wert!
 

_vogelfrei

Sehr aktives Mitglied
Hallo Bernd,

bitte lasse dich beim Jugendamt beraten, das geht auch anonym. Ich halte es für absolut ausgeschlossen, dass die Kinder nicht unter dieser extremen Gewalt Zuhause zu Schaden kommen. Es kann sein, dass er sie nicht direkt schlägt (würde ich eher nicht glauben), aber sie müssten schon in einem Palast mit Kindermädchen wohnen, dass die Kinder nicht mitbekommen, wie er mit ihrer Mutter umgeht.
Die Situation ist zu schlimm, um einfach dabei zuzuschauen. Wenn du gerade zu viel Angst davor hast, das Jugendamt zu kontaktieren (du kannst dich erstmal ohne Angabe ihrer oder deiner Personalien völlig anonym dort beraten lassen), dann sprich bei der Beratungsstelle darüber und frage, was sie raten in Bezug auf den Schutz deiner Schwester und der Kinder.
Es geht nicht um eine Ohrfeige, es geht um massive, schlimmste Gewalt. Da kann man nicht einfach zuschauen, auch wenn deine Schwester sich nicht von ihm lösen kann.
 

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