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Das Deutsche Bildungssystem

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Für weitere Antworten geschlossen.
D

d.b.

Gast
Ich frage mich schon seit längerem, wann in Deutschland endlich mal grundlegend bzgl. des Schul- und Bildungssystems in Deutschland etwas grundlegendes geändert wird. Meiner Meinung nach sollte bzgl. dessen radikal vorgegangen werden. Wann hört z.B. endlich diese soziale Selektion von Kindern nach der 4. Klasse auf? Das ist doch mehr als rückständig und Kinder aus sozial schwachen Schichten haben kaum Möglichkeiten aufzusteigen oder ein Gymnasium zu besuchen. Wie kann man im Alter von ca. 9-10 Jahren anfangen, Kinder auf 3 unterschiedliche Schulformen aufzuteilen. Ist es nicht unmöglich das man einigen Kindern (indem man sie auf Hauptschulen schickt) schon so früh die Zukunft versaut oder wie denkt ihr darüber? Die Bildungschancen der Kinder sind in Deutschland leider immer noch viel zu stark von ihrem sozialen Status abhängig. Wieso ändert sich da nichts, obwohl diese Missstaende schon seit Jahrzenten bekannt sind? Ich denke, da ist vorallem die frühere Regierungsphase der CDU dran schuld.
Würde gerne eure Meinung zum Thema hören
 
J

Jenkins

Gast
Ich frage mich schon seit längerem, wann in Deutschland endlich mal grundlegend bzgl. des Schul- und Bildungssystems in Deutschland etwas grundlegendes geändert wird. Meiner Meinung nach sollte bzgl. dessen radikal vorgegangen werden. Wann hört z.B. endlich diese soziale Selektion von Kindern nach der 4. Klasse auf? Das ist doch mehr als rückständig und Kinder aus sozial schwachen Schichten haben kaum Möglichkeiten aufzusteigen oder ein Gymnasium zu besuchen. Wie kann man im Alter von ca. 9-10 Jahren anfangen, Kinder auf 3 unterschiedliche Schulformen aufzuteilen. Ist es nicht unmöglich das man einigen Kindern (indem man sie auf Hauptschulen schickt) schon so früh die Zukunft versaut oder wie denkt ihr darüber? Die Bildungschancen der Kinder sind in Deutschland leider immer noch viel zu stark von ihrem sozialen Status abhängig. Wieso ändert sich da nichts, obwohl diese Missstaende schon seit Jahrzenten bekannt sind? Ich denke, da ist vorallem die frühere Regierungsphase der CDU dran schuld.
Würde gerne eure Meinung zum Thema hören
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Ich sehe zwar vieles, auch so wie Du, aber was kann die CDU dafür, wenn die Kindergartnerin eben im Kindergarten den Sohn vom Dorfarzt und den Sohn vom Bürgermeister besser behandelt und sich eben um solche Kinder mehr kümmert, als um Kinder von Harz IV Empfängern ?

Die Benachteiligung der armen Kinder geht schon im Kindergarten los, egal ob die Typen an der Regierung sind, die noch grün hinter den Ohren sind, die roten Sozies oder die schwarzen Christen usw.

In der Hauptschule geht das Dilema dann weiter.
Auf den Dörfern schmieren heute noch die Bauern die Lehrer, besonders wenn auf den Höfen die Schlachtfeste gefeiert werden.

Für die Lehrer fallen dann zumeist immer Wurst und Fleischpakete diskret ab, damit die Kinder der Bauern bessere Noten bekommen und nicht sitzen bleiben.

Aber es sind nicht die Bauern allein, welche die Lehrer schmieren.
Das liegt auch nicht an den politischen Parteien, sondern an dem schmierigen Volk, das schmiert und an dem korrupten Lehrern, die sich heimlich schmieren lassen.

Aber mit was wollen arme Harz IV Empfänger die korupten Lehrkräfte schmieren, wenn die nicht wissen, wie sie über die Runden kommen sollen ?

Einst wurde ich bei einem Elternabend zu meiner Überraschung spontan zum Vorsitzenden und Sprecher gegenüber der Schule vom Elternbeirat auserwählt. Mir hatten solche Ehrenjobs nie behagt, aber ich nahm das an.

Prompt am nächsten Elternabend stand ein Vater auf, der eine große Schweinefarm betrieb und lobte den anwesenden Lehrer über das grüne Klee und schlug ohne vorherige Absprache mit mir und den anderen vor, daß für den Lehrer gesammelt werden soll, für ein Geburtsgeschenk, zumal der Lehrer demnächst Geburtstag hätte.

Er, der Schweinefarmer würde den Wert eines halben Schweines dafür spenden, das den Wert von XY,00 DM hätte.
(Den DM-Betrag habe ich vergessen)

Für mich war das nichts, anderes als eine besonders infame Schmiererei !

1.) mit Nennung des Wertes des halben Schweines wurde suggeriert, wieviel der Rest der Eltern pro Nase auch zu spenden hätten.

2.) würde der Lehrer natürlich nicht vergessen, daß der Schweinezüchter der Antreiber für diese Geburtsspende gewesen wäre.

3.) hatte die Schulklasse ca. 33 Schüler damals und wenn jedes Elternteil den gleichen Wert suggeriert bekommt zu spenden, dann wäre das in der Tat ein tolles und teures Geburtsgeschenk für den Lehrer gewesen und der Lehrer hätte nicht so schnell vergessen, daß er das dem schmierenden Schweinezüchter zu verdanken hätte.

Wie gesagt, ich habe den Wert des halben Schweines vergessen, den der Schweinezüchter nannte und ein halbes Schwein habe ich auch nie gekauft.
Aber vom hörensagen habe ich ca. 75,00 DM in Erinnerung, als ein Freund mal eine Party machte, wobei ein halbes Schwein gegrillt wurde.

Nehmen wir also mal 75,00 DM mal 33 Personen an. Das wären 2.475,00 DM gewesen, für einen gutverdienenden Lehrer mit sehr viel Ferien, der eben auf Kosten des Steuerzahlers lebt und der soll dann mit 2.475,00 DM geschmiert werden, damit das Söhnchen des Scweinepriesters ein gutes Zeugnis bekommt ?

So und in anderen X-Varianten werden Lehrkräfte geschmiert, damit bestimmte Schüler mehr gefördert werden und bessere Noten schreiben.

Gruß
Jenkins.
 

nr6527

Mitglied
Leider wird sich am Bildungssystem nichts ändern. Es wird ja "nur" eine Minderheit benachteildigt wird und damit "dumm" gehalten. Das heisst die Mehrheit hält sich damit ja auch die Konkurenz vom Leibe. :(
Als Beispiel
möchte ich hier den Kindergarten für Bundestagsangestellte in Berlin anführen. Die Kinder hätten seinerzeit auch ohne große Umstände in den umliegenden kindergärten Betreuung gefunden. Da war den Damen und Herren aber nicht fein genug und so wurde für ca. 20 Millionen Euro eine eigener Kindergarten nur die priveligierten Kinder gebaut. Alle anderen städtischen Kindergärten leiden unter Finanznot.:mad:
Auch der frühere Bundeskanzler Helmut Kohl hat seine Kinder in Privatschulen und Auslandsuniversitäten ausbilden lassen. Und wenn selbst der Bundeskanzler kein Vertrauen in Deutschlands Bildungssystem hat, ja dann.....:eek:

Damit Deine Kinder eine faire Chance bekommen solltest du Dich um eine Privatschule kümmern. In Berlin haben Privatschulen oft einen nach Einkommen gestaffelten Beitrag. Daher, wenn du wenig verdienst kostet es zwischen 150 und 300 Euro im Monat. Wenn du viel verdienst kann es auch mal 1000 Euro kosten.

nr6527
 
W

whisperer

Gast
Hi!
Ich seh die ganze Sache eigentlich nicht so negativ wie ihr. Hier aufem Land haben auch ärmere Menschen durchaus eine Chance. Meine Freundin hat nciht gerade die Kohle gescheffelt aber ist trotzdem genauso weit wie wir anderen. Was sicher ist, dass sich viele Menschen das Studium jetzt nicht mehr leisten können, aber die SChule denke ich schon.
DAss auf dem Land geschmiert wird wie nichts, ist nicht richtig.
lg
whisperer
 
M

MagicSun

Gast
Das Schulsystem in der DDR war doch einfacher überschaubar und zum damaligen Zeitpunkt waren wir im Bildungsprogramm dem "Westen" 2 Klassen voraus.
Und wenn ich rückblickend auf die Schuljahre meiner Tochter schaue, dann konnt ich feststellen, das das Bildungsniveau doch sehr zu wünschen übrig lässt und mich wundert garnicht, das selbst in der 8. Klasse noch gravierende Leseschwächen und Schreibschwächen bestehen.
Leider musste ich auch erkennen, das von Seiten der Lehrerschaft wenig Bereitschaft bestand, den Kindern und Jugendlichen ein wirklich guter Lehrer zu sein. Habe in den Jahren sehr wenige gute Lehrer kennen gelernt und das ist traurig, denn gerade mit dem Lehrkörper fällt und steigt die Lernbereitschaft.
Ein interessenloser Lehrer hat auch interessenlose Schüler.
 
K

kasiopaja

Gast
Was mir bei aller - berechtigten und unberechtigten - Kritik immer wieder mißfällt ist , dass immer kritik an der Schule geübt wird, aber nie an Eltern die ihre Kinder einfach nicht fördern.

Denn auch die Schule ist nicht der Allroundversorger.

Und wenn mein Kind in Rechtschreibung nicht gut ist, dann kann doch von mir erwartet werden, dass ich mich mit dem Kind hinsetze und Diktat übe!!!

Das ist ein reiner Zeit und Übungsaufwand und den können auch die Eltern leisten.

Schließlich ist ein Kind kein Paket, das man roh in der Schule abgibt und fix und fertig geschliffen wiederbekommt.

Da muss man schon selbst was dazutun als Eltern.

Es kann doch erwartet werden, dass man mit dem Kind hinsitzt und übt.

Ich fand das mit dem Lehrerhasserbuch auch so ein typisches Beispiel:

Da beklagt sich eine Journalistin, dass Ihr Kind schlecht in Rechtschreibung ist und die Lehrerin verlangt zum Sport Schuhe mit Klettverschluss mitzubringen, wenn das Kind die Schuhe nicht selbst binden kann.

Hallo?! Wo sind wir denn? Es kann doch von einer Journalistin, die demzufolge gut in Deutsch sein muss und das studiert hat erwartet werden, dass sie sich die Zeit nimmt und das mit dem Kind übt!
Und es kann von den Eltern ebenso erwartet werden, dass sie Ihrem Kind das Schuhebinden beibringen. Das ist wohl das mindeste.

Wenn die Lehrerin nach dem Sport 25 Kindern á 1 Minute die Schuhe binden muss, dann braucht sie erst gar nicht mit dem Unterricht anfangen.

Ich will damit nicht alles entschuldigen, aber daran erinnern, dass doch die Eltern auch einiges dazu beitragen können, dass ihr Kind eine einigermaßen gute Bildung erhält und auch in der Verantwortung sind bzw. diese nicht vollkomen an die Schule abgeben können.

Gruß. kasiopaja
 

lise

Sehr aktives Mitglied
Genauso sehe ich es auch Kasiopaja.

Man gibt die Verantwortung für sein Kind nicht morgens bei den Lehrern ab,das wäre zu einfach.
Die Lehrer können sich nicht individuell um jedes Kind kümmern,ausgeschlossen.
Das geht vll auf ner Dorfschule,aber nicht in der Stadt.


Lise
 

chimaira

Aktives Mitglied
Zu MagicSun:
Das Bildungssystem im Osten soll dem westlichen VORRAUS gewesen sein? Da kann ich mich nur wundern: Mein Vater kam mit 14 Jahren in den Westen, besuchte dort die Einheitsschule und musste hier unglaublich viel ackern, um den Realschulabschluss zu erreichen (er durfte nicht aufs Gym). Anschließend musste er erst eine Lehre machen, um dann das Abitur nachzuholen und das Studium zu beginnen.
Die DDR hat einen Einheitsbrei geschaffen, daher kann ich an einem solchen BIldungssystem nichts Gutes finden...
Aber das ist sicher wieder mal Off-Topic :D

Naja, zum System der BRD:
Sozial Schwächere haben weniger Chancen auf Bildung, das stimmt und es wird sicher auch so bleiben. Da ist wenig zu machen, weil man in Deutschland zu wenig Geld an Menschen mit Talenten verteilt. Alleine wenn man studieren möchte geht man von Pontius zu Pilatus um wenigstens ein paar Mücken zu bekommen, um am Ende des Studiums mit einem Schuldenberg dazustehen.
Nun zu einem Modell in NRW: Hier gibt es Gesamtschulen, d.h. Schulen, die an die 4. Klasse anschließen, auf die JEDER gehen kann. Eine Gesamtschule kann mit Abitur, mittl. Reife od. Hauptschulabschluss beendet werden.
Mit einem Gesamtschulabitur kann man natürlich auch studieren.
Bloß, dass ein G-Abi leider nicht im mindesten so hart erkämpft ist wie ein Gym-Abi! Das Niveau ist weit darunter, und viele dieser Abiturienten blockieren Studienplätze, die für sie ungeeignet sind. Weil sie einfach weder die Bildung noch den Intellekt besitzen, Medizin, Jura oder Physik zu studieren.
Das ist das Ergebnis einer SPD-Regierung, die hier jahrelang eine Bildungsinflation nach dem Motto: Wenn die Leute zu doof fürs Abi sind, machen wir das Abi leichter, betrieben hat!
Daher halte ich eine Aufteilung für sinnvoll: In einer Gesellschaft gibt es Leute, die arbeiten und Leute, die denken.
Dass, wie der Ersteller es vorschlägt, diese Selektierung später stattfinden sollte, halte ich auch für eine gute Idee.

Zum Thema Rechtschreibung der Kinder: Es ist tatsächlich ein Missstand, der auch hier im Forum festzustellen ist. Aber hier sind - wieder mal - nicht nur die Lehrer schuld, sondern auch die Eltern.
Die Kinder sind oft nicht gut erzogen, und erkennen nicht den Unterschied zwischen Respektperson und kleiner Schwester. Zudem wissen viele nicht einmal, was ein Buch ist. Abends wird Bibi Blockberg gehört. Zu meiner Ziet bekamen wir Geschichten vorgelesen und wurden so an das Lesen herangeführt. Es ist leicht, zu sagen, der Lehrer sei schuld.
 

chimaira

Aktives Mitglied
Danke an Lise und Kasiopaja!
So sehe ich das nämlich auch!

Ich habe selbst sehr lange als Nachhilfelehrerin gearbeitet, auch in Deutsch. Die Kinder kannten Strenge nicht! Man musste sie erst an das Lernen, Stillsitzen und Zuhören gewöhnen!
Die Hausaufgaben waren nicht erledigt, weil die Eltern sich nicht kümmerten. Wie oft schrieb man Dinge an die Eltern, die unterschrieben zurückgereicht werden sollten, was aber nie passierte?

Es ist hoffnungslos, mit einem Kind etwas erreichen zu wollen, wenn die Eltern nicht mithelfen!
 
D

d.b.

Gast
Ja ihr habt schon Recht damit, dass die Eltern auch eine gewisse Verantwortung mit zu tragen haben und da kommt oft echt zu wenig.
Ich finde aber auch, dass die Lehrer wieder mehr Autorität ausstrahlen sollten und auch zu durchaus härteren Bestrafungsmethoden gegriffen werden sollte. Wenn ein 7.Klässler andauernd den Unterricht stört und immer wieder nur zu hören bekommt: "Nicht quatschen" und ansonsten geschieht nichts ist es klar das an deutschen Schulen vor allem ein Mangel an Disziplin herrscht und die Lehrer oft nicht mehr für voll genommen werden! Disziplin und Authorität sind meiner Meinung nach das A und O, um erfolgreich in der Schule sein zu können. Ein Problem von vielen Hauptschulen ist natürlich auch, dass es dort überdurschnittlich viele Migranten-Kinder gibt, die nur ein sehr schlechtes oder begrenztes deutsch sprechen. Diese sollte man schon besonders früh fördern, damit sie mit den deutschen Kindern in Punkto "Sprache" mitziehen können und villeicht mehr Migranten-Kinder die Chance hätten endlich von diesen Hauptschulen wegzukommen.
Mitschuld an der mangelnden Disziplin in Schulen ist auch sicher der Anit-Authöritäre Erziehungsgeist von früher, dem man endlich einen Schlussstrich setzen sollte.
Ich schliesse mich MagicSun, was das Bildungssystem in der DDR angeht, an. Es war überschaubar, dort herrschte Disziplin und Authorität seitens der Lehrer und wer etwas auf dem Kasten hatte, wurde exzellent gefördert.

@chimaira

Bei den Gesamtschulen in NRW kommt ja jetzt auch noch hinzu, dass die angehenden Abiturienten dort nun aber größere Problem mit dem Abitur haben werden, da ja das Zentralabitur eingeführt wird. Ich bezweifele, dass dieses einfach sein wird und somit werden Gesamtschüler durch den schlechteren Bildungsstandard enorme Probleme in Zukunft haben.
 
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