Hmm.. sehe ich anders und wäre zumimdest jetzt noch genauso wählerisch. Und eben: Er ist normaler Arbeiter. Nicht mehr, aber auch nicht weniger - und vor allem gelernt! Ich würde nicht das Erstbeste nehmen, bei dem eigentlich gar nichts passt, außer dass Hugo nicht arbeitslos würde. Er noch mit Vollschutz arbeiten müsste, das klingt sehr unlustig und die Unzufriedenheit wäre vorprogrammiert. Vor allem, da ja noch Alternativen da sind und Hugo ja auch erst einmal ALG bekäme (
@Hugo: und deine Frau ist Ärztin, richtig? Mit dieser finanziellen Kombi lauft ihr ja sicherlich nicht Gefahr, das Haus zu verlieren). Stelle 1 klang zudem doch ganz passabel und für die drücke ich die Daumen!
@Hugo: Du erwähntest deine Betriebsrente. Frag im Vorstellungsgespräch, ob du den Vertrag im neuen Job fortführen oder privat weiter einzahlen kannst. Verloren ist das keinesfalls, solche Verträge kann man schlimmstenfalls ruhend stellen.
Und ja, das Wichtigste ist, den Hintern hochzukriegen. Das bist du auch deiner Familie schuldig. Es ist unglaublich zermürbend, wenn der Partner sich gehen lässt und sich nur selbst bemitleidet, in Untätigkeit und Resignation versinkt. Das raubt auch deiner Frau Kraft und hat am Ende schon so manche Beziehung gekostet.
Deine Frau hat als Ärztin vermutlich einen stressigen Job, dazu auch den Verlust eures Babys zu verkraften, dazu Haushalt, euer anderes Kind.. sorry, da kann sie kein weiteres "Kind" gebrauchen, das lethargisch in Selbdtmitleid zerfließt, so sehr ich deinen Frust auch nachvollziehen kann.
Wir hatten zu Anfang unserer Partnerschaft auch so eine Phase, in der mein Mann aus einem guten Beschäftigungsverhältnis heraus plötzlich durch Stellenabbau ohne Job war. Das an sich war nicht das große Problem, da ich schon immer gut verdient habe und er auch passables ALG bekam. Zermürbt hat mich tatsächlich diese Selbstmitleidstour, das Verharren und Suhlen im Frust. Die von dir erwähnten Arxxxtritte sind Energieräuber und mit der Zeit soooo anstrengend. Mein Mann hat damals immer nur 1 Bewerbung geschrieben und dann abgewartet, statt gleich mehrere rauszuhauen. Also zog sich die verflixte Suche und eine Absage reihte sich an die andere. Tatsächlich hat er dann sogar einen interessanten Job angenommen, der ihn ins Ausland führte und in weit entfernte deutsche Städte - ich war die Woche über alleinerziehend mit Fulltime Job. Aber alles besser als diese Frustschnitte zu Hause, denn Arbeit bringt nicht nur Geld, sondern stiftet auch Sinn und gibt dem Tag Struktur. Zieh dich selber aus dem Sumpf und schau nach vorn. Auch wir haben die schwere Zeit überstanden und sind dadurch noch enger zusammengerückt.
Also: Kopf hoch, auch wenn der Hals dreckig ist! DU WUPPST DAS!