Bürgergeld???

[STAN*]

Wenn Du mal richtig nachdenkst, weisst Du, das dadurch ein haufen Geld eingespart werden kann.

Und das eine hat wohl kaum was mit dem anderen zu tun.

Klar, weil die Sozialleistungen zurückgefahren werden und auf die individuellen Bedürfnisse keine Rücksicht mehr genommen wird.

Wenn das kommt, dann werden Euch die Augen noch aufgehen, weil Ihr dann auch für einen Hungerlohn arbeiten geht. Ihr erreicht damit nur ein Lohndumping, das durch den Staat finanziert wird.

Fazit: Man kann sich auf die faule Haut legen, wenn man das möchte, macht ein wenig nebenbei und ist glücklich.

Verkehrte Einstellung!

 

[Gast]

Habe inzwischen auch mehr Infos eingeholt und ich finde Idee durchaus akzeptabel, vorallem das auch jetzigen HartzIV-Empfängern die Möglichkeit eingeräumt wird, einen 400€ oder 165€ Job finanziell voll zuzugestehen.

Na toll, dann gibt es für den Hartz 4 Empfänger immer weniger Anreiz einen richtigen Job zu suchen und die Schere geht immer weiter auseinander. Denn warum sollte er für das selbe Geld oder vielleicht 100.- mehr, voll schaffen gehen?? ein bisschen schwarz schaffen und dann passts. So machen es locker 50% der Hartz 4 Empfänger. Dass ist keine Gerechtigkeit.

Der der vernünftigerweise Geld gespart hat, wird vom Hartz 4 ausgegrenzt und reisst sich den A.... auf und der Hartz 4 Empfänger der alles versoffen oder sonst wie auf den Kopf gehauen hat bekommt das Geld in den Rachen geschoben!!! Das ist nicht normal!!! (ich rede hier nicht von wirklich Bedürftigen, sondern den Schmarotzern!!!)

 

[mikenull]

ein bisschen schwarz schaffen und dann passts. So machen es locker 50% der Hartz 4 Empfänger. Dass ist keine Gerechtigkeit.

Und woher weißt Du genau, daß es die Hälfte so macht?

Ein Bürgergeld von 800 Euro haben wir bereits, denn wenn man das Geld von Hartz 4 nimmt, dazu die Mietkosten, die Kranken-Renten-u. Pflegekasse, dann dürfte der Betrag sogar im allgemeinen höher liegen. Insofern geht es wohl bei diesem Bürgergeld darum, die Arbeitspflicht vom Empfänger wegzumehmen und die Gelder komplett über Verbrauchssteuern zu finanzieren. Es kommt drauf an....
Wenn die Erdbevölkerung weiter wächst und nach China und Indien auch noch andere Länder und Erdteile ( z.B. Afrika und Südamerika ) in die sog. Globalisierung eingreifen, dann kann man sich eigentlich ausrechnen, daß es auf dieser Erde immer mehr Arbeitslose geben wird. Nicht nur weil es immer mehr arbeitswillige Menschen gibt, sondern auch weil die Automatisierung immer schneller voranschreitet. Wenn darauf die Antwort sein soll, daß immer weniger Lohn bezahlt wird und die Sozialleistungen immer weiter gekürzt werden, dann werden wir bald nicht mehr so relativ friedlich wie bisher, leben können.

 

[MagicSun]

Langsam frag ich mich doch, warum immer und immer wieder auf den arbeitslosen herumgehackt wird - glaubt ihr vieleicht wir sind freiwillig in die Arbeitslosigkeit marschiert und es macht Spass von 200€ im Monat für 2 Personen den gesamten Lebensunterhalt zu bestreiten inc. Bekleidung und Sonderausgaben.
Habt ihr mal an die Arbeitslosen gedacht, die aufgrund ihres Alters oder ihrer Ausbildung keinen Fullltime-Job mehr bekommen - für diese Menschen ist es nämlich ein Segen bei einem 400€ Job auch die vollen 400€ zu erhalten.
Und das ist ein Ansporn.

Und auch die Arbeitnehmer würden davon profitieren und eine Menge Verwaltungskosten können eingespart werden und diese Einsparung wäre enorm, wenn man bedenkt, was alles verwaltet wird.

 

[cheney]

Langsam frag ich mich doch, warum immer und immer wieder auf den arbeitslosen herumgehackt wird - glaubt ihr vieleicht wir sind freiwillig in die Arbeitslosigkeit marschiert und es macht Spass von 200€ im Monat für 2 Personen den gesamten Lebensunterhalt zu bestreiten inc. Bekleidung und Sonderausgaben.
Habt ihr mal an die Arbeitslosen gedacht, die aufgrund ihres Alters oder ihrer Ausbildung keinen Fullltime-Job mehr bekommen - für diese Menschen ist es nämlich ein Segen bei einem 400€ Job auch die vollen 400€ zu erhalten.
Und das ist ein Ansporn.

Und auch die Arbeitnehmer würden davon profitieren und eine Menge Verwaltungskosten können eingespart werden und diese Einsparung wäre enorm, wenn man bedenkt, was alles verwaltet wird.

Da geb ich Magic recht. Von Hartz4 zu leben ist nun wirklich kein Zuckerschlecken. Man muss sich gehörig einschrenken. Quasi jeden Euro zweimal umdrehen. Nein, für gering qualifizierte und ältere Menschen ist es heute nun wirklich nicht einfach einen Job zu finden.

Cheney

 

[nr6527]

................ Insofern geht es wohl bei diesem Bürgergeld darum, die Arbeitspflicht vom Empfänger wegzumehmen und die Gelder komplett über Verbrauchssteuern zu finanzieren.
.........

Natürlich, wer will kann sich sich einfach auf die faule Haut legen.
Wer will, kann aber auch viel einfacher Arbeit finden, die Arbeitsverhältnisse sind ja von den Sozialversicherungspflichten befreit, ein Grundeinkommen ist vorhanden, daher kommen auch Teilzeit-, Niedriglohn-, Ehrenamtliche Tätigkeiten in Frage.

Eine wesentliche Idee des Bürgergeldes ist sicherlich der Wegfall ALLER Verwaltungsaufgaben/-ausgaben die bisher von den Arbeitsagenturen, Rentenversicherungen, Wohngeldämtern und ähnlicher Stellen.
Die Verwaltungsapparate werden dann nicht mehr gebraucht.

Weitergehende Vorschläge setzen sich sogar für eine staatlich finanzierte Gesundheitsversorgung ein. Ohne Krankenkassenverwaltungsapparat.

Ich denke, das die irren Verwaltungskosten in Deutschland, ganz besonders im Gesundheitssystem, besser für die Menschen in diesem Land einsetzt werden können. Das Bürgergeld würde ich daher begrüssen, gleichzeitig halte ich die Einführung in mittelbarer Zukunft für sehr unwarscheinlich.

 

[Gast]

Langsam frag ich mich doch, warum immer und immer wieder auf den arbeitslosen herumgehackt wird - glaubt ihr vieleicht wir sind freiwillig in die Arbeitslosigkeit marschiert und es macht Spass von 200€ im Monat für 2 Personen den gesamten Lebensunterhalt zu bestreiten inc. Bekleidung und Sonderausgaben.
Habt ihr mal an die Arbeitslosen gedacht, die aufgrund ihres Alters oder ihrer Ausbildung keinen Fullltime-Job mehr bekommen - für diese Menschen ist es nämlich ein Segen bei einem 400€ Job auch die vollen 400€ zu erhalten.
Und das ist ein Ansporn.

Und auch die Arbeitnehmer würden davon profitieren und eine Menge Verwaltungskosten können eingespart werden und diese Einsparung wäre enorm, wenn man bedenkt, was alles verwaltet wird.

Hallo, hast Du meinen Beitrag mal komplett gelesen??? Ich habe NICHT von den Bedürftigen gesprochen, die von den ganzen Hartz 4 Empfänger leider die Minderheit sind (weniger als die Hälfte!!), sondern von den Schmarotzern.

Nur mal so am Rande, ich habe vor ein paar Monaten 850.- ALG 1 erhalten und 150.- als Nebenverdienst. Also insgesamt 1000.- Zur Zeit verdiene ich zwischen 800-900.-€ netto bei 40 Stunden und mehr die Woche. Theoretisch wäre ich besser dran, wenn ich arbeitslos geblieben wäre. Nur dass ALG 1 läuft auch irgendwann aus und Hartz 4 bekomme ich nicht, weil ich so "unvernünftig" war und habe mir immer mal einen Teil meines Geldes
gespart und nicht auf den Kopf gehauen habe, wie die Mehrheit der heutigen "schwarzen" Hartz 4 Empfänger!!! (wie gesagt, nicht die echten Bedüftigen)

Ein AL der nur einen 400.- Job bekommt, muss 3-4 Mal mehr arbeiten und erhält weniger ALG 2 als ein reiner Hartz 4ler der Nebenbei (nur) für 150.-
noch arbeitet. Also wird der AL damit auch noch gestraft.
Also liegt er dem Staat zumindest weniger auf der Tasche. Daher sollte
auch der reine Hartz 4ler (ich wiederhole es nochmal, ich rede nicht von den echten Bedürftigen!!') dazu gezwungen werden mehr zu arbeiten, damit auch er dem Staat nicht mehr so auf der Tasche liegt. Man könne sogar eine Art Prämie vergeben, wenn man längere Zeit nicht mehr ALG 2 Empfänger ist, was man locker aus den Einsparungen finanzieren könnte. So wie heute ein Hartz 4 Empfänger wenn er sich selbst nen Job gesucht hat er 50.- extra bekommt.
Wenn die ganzen 400.- behalten werden können, wären dass insgesamt gut 1100.- und dass mit gerade mal vielleicht 50-60 Std im Monat. Das kann gegenüber dem Vollzeitarbeitenden nicht nicht angehen. Dann würde ja jeder nur noch nen 400.- Job annehmen + ALG 2 und hätte dann sehr viel bezahlte Freizeit. Also ein übertriebener Ansporn, der nach hinten los geht, denn dann gäbe es niemanden mehr der Steuern zahlt, sprich es finanziert!!!

Im Endeffekt bleibt mir nach der Miete weniger als einem ALG 2 Empfänger (345.-) + all den Vergünstigungen (Kleider-, Elektrogeräte-, GEZ-, Telekom- und sonstige Kosten die zusätzlich noch bezahlt werden), schaff wie ein Irrer und komme trotzdem gerade so über die Runden. Irgendwie verwunderlich, obwohl, als ich arbeitslos war musste ich feststellen, dass ich da viel mehr Geld ausgegeben habe als vorher und danach. Aber eigentlich logisch, wenn man ja viel mehr Zeit hat. Ist wie im Urlaub. (vom Geld ausgeben)

 

[Inanna]

....deshalb finde ich die bezeichnung bedingungsloses Grundeinkommen (BG) auch wesentlich deutlicher, denn das Gewicht liegt auf bedingungslos.

Menschen die sich nicht einbringen in die Gesellschaft, gibt es heute bereits (so wie sie hier genannt werden 'Schmarotzer'), doch ich frage mich warum koennen/wollen sie sich nicht einbringen? Das wird auch Hartz4 nicht aendern.
Wirklicher Arbeitszwang, liegt noch nicht allzulang zurueck und ist nicht wirklich erstrebendswert... haben wir nun tatsaechlich aus der Geschichte gelernt?!

Wer definiert das Wort Arbeit?
Wieviel unbezahlte Arbeit ist vorhanden? (ich denke unendlich viele wie Familienarbeit, ehrenamtliche Taetigkeiten, Umweltschutztaetigkeitn etc), diese Arbeit wuerde viel mehr geleistet weil man sie sich auch erst mit einem Grundgehalt leisten kann.

Durch Hartz 4 werden Menschen in Arbeitsbereiche gedraengt, die nicht ihrer Gesinnung und/oder Neigung/Faehigkeiten entsprechen und letztlich alle sind unzufrieden incl Arbeitgeber, der lust-und freudlose Arbeitnehmer draengeln muss.

Ich glaube es gibt wenige Menschen die nicht gerne arbeiten in dem Bereich wo sie wirklich gebraucht werden und Anerkennung bekommen, wo sie ihre Kreativitaet leben koennen und andere es wertschaetzen und und und

Und dort wo Menschen NICHT ihr Leben leben wollen/koennen, sind Menschen gefragt die sie unterstuetzen wieder zu sich zu finden und nicht wie es heute passiert noch Knueppel zwischen die Beine zu werfen um sie zu Fall zu bringen -Erniedrigen.

Über die Finanzierung des BG haben sich schon einige Gedanken gemacht, ich finde es sehr gut auf der unternimm-die-zukunft.de Seite beschrieben.

Und es geht auch nicht um die frage WANN es realisierbar wird, sondern wann die Mehrheit erkennt, dass wir ein Recht darauf haben den Reichtum den wir hier haben auch leben zu duerfen ach was red ich 'zu WOLLEN'... bedingungslos und gleichwertig.

LG und einen erfuellenden und schoenen Wochenbeginn
Inanna

 

[hablo]

nur bezweifle ich, daß so ein gießkannenprinzip da die gewünschte wirkung zeigt.

"gießkannenprinzip", das trifft es. aber so unterschiedlich wie die ursachen der arbeitslosigkeit sind, so unterschiedlich wie die gesamtmenge der arbeitslosen ist (bezogen auf das soziale umfeld, die qualifikationen, dauer der arbeitslosigkeit, persönliche motivation etc., etc.), so unterschiedlich müssten auch die lösungen sein.
das thema ist zu komplex, als dass so eine einfache antwort wie "800 € für alle" die lösung sein könnte.

was man nicht vergessen darf, ist, dass selbst der begriff arbeitslosigkeit an sich schwer definierbar ist. so gibt es auch viele jugendliche, die nach der mittleren reife ein aufbaujahr am berufskolleg hinterher schieben, weil sie für das laufende jahr noch keinen ausbildungsplatz haben. es gibt die "stille reserve", zu denen z.b. viele verheiratete hausfrauen zählen. etc. etc.
solche leute hätten das geld weniger nötig, weil ihre existenz abgesichterter ist als bei den "klassischen" arbeitslosen.
das bürgergeld könnte manche junge leute verleiten, NICHT noch mal die schulbank zu drücken - obwohl das ja nmd weh tut
nur so als beispiel.
es muss auf jeden fall eine individuellere lösung her.

 

[mikenull]

Inanna hat jedenfalls einen guten und lesenswerten ( !!! ) Link gegeben, damit man mal begreift um was es genau geht. Im Prinzip deckt sich das genau mit dem, was ich schon immer sage und was sich bei Jeremy Rifkin genau nachlesen läßt. Die industrielle Arbeit wird immer weniger und die Gesellschaft muß Lösungen finden, wie sie ihre "Arbeitslosen" versorgt und in "Non-Profits-Jobs" bringt.