Tja, ganz offenbar kann man eben sehr sehr unterschiedliche Erfahrungen mit der katholischen Kirche machen. Meine Erfahrungen decken sich eben kaum mit deinen und die Tochter des TE scheint da ganz offenbar auch andere Erfahrungen gemacht zu haben, als das was "früher" an Verlobte verteilt wurde oder sowas.Manches erfährt man selber wenn man in einem katholischen Dorf auf dem Land aufwächst, anderes aus Büchern die in anderen Zeiten (Anfang bis Mitte 20. Jahrhundert, nicht Mittelalter!) spielen. Wenn Dir schon mal ein katholischer "Eheberater", so ein Büchlein das früher an verlobte Paare verteilt wurde, untergekommen ist, dann weißt Du daraus, daß diese Kirche der Frau generell keine großen Geistesgaben zutraute, zumindest zu allem was über KKK (Kinder, Küche, Kirche) hinausgeht, denn das sollte alles "getrost" in die Hände des Mannes gelegt werden.
Es ist doch schön, wenn ein junger mensch offen ist und nicht von vorn herein ein geprägtes Bild hat.
Sie kann ihre eigenne erfahrungen machen und im Gegensatz zu vielen anderen Glaubensgemeinschaften, kostet sie die katholische Kirche in ihrem Alter nichts, sie geht auch sonst keine größeren Risiken ein (also zumindest keine größeren, als die, die man IMMEr eingeht, wenn man mit anderen menschen interagiert), sie kann jederzeit wieder aussteigen oder ihr Engagement zurückschrauben oder intensivieren.
Ist doch fein.
Und als Eltern ist es doch auch gut, wenn die Kinder einen mit einbinden wollen. Das ist doch der beste beweis für eine gute Eltern-Kind-Beziehung.
wie viele Eltern wissen garnicht womit ihre Kinder ihre Zeit verbringen und wünschen sich, die Kinder würden sie dran teilhaben lassen.
Hier soll der Papa mit einbezogen werden: Ist doch super!
Das allein bedeutet doch schon, dass alles im grünen Bereich ist. Als Eltern würde ich da auf jeden Fall "zugreifen": Egal wie wenig mich das Thema selbst interessiert. Wäre es ein Sportverein und das Kind würde wollen, dass ich es zum langweiligsten Sport ever begleite, der mich so wirklich null interessiert: Ich würde es tun.
Würdest Du auch nicht zu einem Sportevent mitkommen oder zu sonst etwas, wenn Dein Kind dich gerne dabei hätte, du es aber nicht gut findest?Sie dürfte sich meinetwegen zu irgendeinem Glaubenskonstrukt bekennen, allerdings ohne meine Unterstützung. Ich würde zu keinerlei "Zeremonie" mitkommen, keinerlei Feierlichkeiten ausrichten, nichts in der Art.
Das ist aber schade.
Bei solchen Fragen geht es ja nicht darum, seinem Kind und der Welt seinen Glauben oder Nicht-Glauben zu demonstrieren, sondern darum, seinem Kind zu zeigen: Ich bin da- was Dich beschäftigt interessiert mich und ich will die Dinge, die für DICH besonders sind mit Dir teilen.
Wir gehen doch auch zB auf Hochzeiten, taufen und Beerdigungen, auch wenn wir nicht gläubig sind, einfach weil wir diese Momente mit den MENSCHEN teilen wollen. Oder gehst Du da auch nicht hin?
DARUM geht es doch letztlich.
Wir sind doch nicht Eltern, um unseren Kindern unsere Meinungen zu präsentieren, sondern in erster Linie darum, unsere Kinder zu begleiten und ihnen zu zeigen, dass wir für sie da sind- auch wenn wir vielleicht selber andere Wege gehen würden.
DAS ist doch die viel entscheidendere Botschaft, als einem Kind mitzugeben: wenn Du was machen willst, was ich nicht gut finde, dann mach, aber ich will damit nichts zu tun haben.
Ich meine.... stellt euch mal vor, ein Kind in dem Alter sagt: "Papa hier ist etwas, das mich beschäftigt und ich möchte es Dir zeigen" und Papa sagt: "ne lass mal, interessiert mich nicht"
Ist doch traurig.