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Mein bester Freund hat Schluss gemacht

Jamie94

Mitglied
Hallo ihr lieben,
Ich möchte mir nur einmal etwas von der Seele schreiben. Mein bester Freund, mit dem ich immer alles geteilt habe und mit dem ich fast jeden Tag Kontakt hatte, hat heute quasi mit mir Schluss gemacht. Ich bin völlig von der Rolle. Diese Option kam in meinem Universum bisher nicht vor. Er hat viel durchgemachte letzten 1,5 Jahre, schwere Trennungen und Krankheiten, Operationen.... ich habe immer zu ihm gehalten und war immer da für ihn. Ich habe ihm mit allem Vertraut, was ich hatte, und hatte auch guten Grund dazu. Er hat mir oft gesagt, wie lieb er mich hat. Gestern Abend haben wir noch telefoniert, da war noch alles okay. Und heute kam quasi aus dem nichts, nach einer distanzierten Sprachnachricht, nachdem ich fragte, was los sei, noch zwei Nachrichten hinterher. Er will, dass wir getrennte Wege gehen, er fühlt sich eingeengt, ihm wird das alles zu viel... er lag über's Wochenende wieder mal im KH, mit einem Krebsverdacht, der sich zu, Glück nicht bestätigt hat. Vielleicht ist er deshalb so abgedreht? Ich verstehe die Welt nicht mehr und weiß noch gar nicht, wie ich damit umgehen soll, es reißt ein riesiges Loch in mein Leben. Wie kann man das jemandem antun, von dem man ein paar Tage vorher noch gesagt hat, man sei die beste Freundin? Ich wollte telefonieren, aber noch nicht mal das war ich ihm wert. 'Vielleicht gehen wir ja irgendwann wieder aufeinander zu' war die Aussage. Wow. Nach 4 Jahren durch dick und dünn und so vielen gemeinsam erlebten Schicksalsschlägen. 2 WhatsApps.
Wie geht man mit sowas um? Wie soll man sich nicht wie der letzte Dreck fühlen, wenn der Mensch, der einen am besten kennt und der einen mal so gerne hatte, einen wegwirft wie Müll? Ich habe natürlich andere Freunde, aber das ist nicht das gleiche. Im Moment fühle ich fast nichts, vielleicht ist es der Schock. Danke fürs lesen.
 

Bücherpuppe

Moderator
Teammitglied
Es tut mir sehr leid für dich. Es ist bestimmt eine ganz furchtbare Situation.
Aber ich würde tatsächlich jetzt erstmal warten.
Bei einer möglichen Diagnose Krebs gehen einem alle möglichen Sachen durch den Kopf.
Die Menschen treffen da manchmal rapide Entscheidungen, die manchmal auch wieder rückgängig gemacht werden.

Ich würde ihn jetzt einfach komplett in Ruhe lassen. Vielleicht ist auch schon ein Anruf zuviel.
Wenn du jetzt drängst, fühlt er sich eingeengt.

Es ist bestimmt sehr schwer die Füße still zu halten, aber ich würde jetzt einfach erstmal warten.
 

Holunderzweig

Sehr aktives Mitglied
Das hat er doch aus einer Laune heraus gesagt und diese Regelung gilt doch nicht für immer. Momentan zieht ihn alles runter und ihm gehts mies, er braucht Abstand und Ruhe.
Das ist doch nichts weiter als eine Übersättigung. Wenn man zu viel Torte isst, dann sagt man auch, nie wieder, nie wieder esse ich Torte, mir ist zum Kotzen, wenn ich so eine nur sehe.

Liebe rechnet keine Fehler an, Liebe ist gütig, sie ist langmütig, sie verzeiht alles... hast du die Liebe nicht, dann hast du nix.... also, er wird dir gern die Tür wieder aufmachen, wenn er spürt, wie leer es ist ohne deine Liebe.
 

Jamie94

Mitglied
Danke 💔 Ich werde ihn nicht anrufen oder ihm schreiben. Auch wenn es sich total falsch anfühlt. Er hatte dieses und letztes Jahr schon Krebs. Und hatte so Angst, dass er schon wieder da ist. Gestern am Telefon haben wir uns noch zusammen gefreut. Er hat trotzdem total geweint, weil es einfach alles zu viel war. Aber mich so abzuschießen? Und nichtmal mehr drüber sprechen? Ich finde das so krass und frage mich die ganze Zeit, ob ich mich so in ihm getäuscht haben kann! Wenn mich gestern jemand gefragt hätte, ich hätte drauf geschworen, dass er sowas niemals machen würde, sondern, dass wir darüber sprechen würden. Er hatte schonmal solche Anwandlungen, da hatten wir auch etwas Stress, weil es ihm zu viel war, dass ich ihn besucht habe. das war kurz vor einem CT Termin und liegt Monate zurück. Vor der letzten OP hat er mit seinem Freund Schluss gemacht, weil er sich von dem auch plötzlich eingeengt fühlte. Er war sich sicher, er stirbt. Hinterher hat er es bitter bereut und wollte ihn unbedingt zurück. Hat aber nicht geklappt. Ein bisschen erinnert mich unsere Situation daran, außer, dass er ja eigentlich gerade gute Nachrichten bekommen hat.
 

Jamie94

Mitglied
Das hat er doch aus einer Laune heraus gesagt und diese Regelung gilt doch nicht für immer. Momentan zieht ihn alles runter und ihm gehts mies, er braucht Abstand und Ruhe.
Das ist doch nichts weiter als eine Übersättigung. Wenn man zu viel Torte isst, dann sagt man auch, nie wieder, nie wieder esse ich Torte, mir ist zum Kotzen, wenn ich so eine nur sehe.

Liebe rechnet keine Fehler an, Liebe ist gütig, sie ist langmütig, sie verzeiht alles... hast du die Liebe nicht, dann hast du nix.... also, er wird dir gern die Tür wieder aufmachen, wenn er spürt, wie leer es ist ohne deine Liebe.
Danke dir!🌷 Ich hoffe so sehr, du hast Recht! Es ist trotzdem so verletzend.
 

Kirschblüte

Aktives Mitglied
Danke 💔 Ich werde ihn nicht anrufen oder ihm schreiben. Auch wenn es sich total falsch anfühlt. Er hatte dieses und letztes Jahr schon Krebs. Und hatte so Angst, dass er schon wieder da ist. Gestern am Telefon haben wir uns noch zusammen gefreut. Er hat trotzdem total geweint, weil es einfach alles zu viel war. Aber mich so abzuschießen? Und nichtmal mehr drüber sprechen? Ich finde das so krass und frage mich die ganze Zeit, ob ich mich so in ihm getäuscht haben kann! Wenn mich gestern jemand gefragt hätte, ich hätte drauf geschworen, dass er sowas niemals machen würde, sondern, dass wir darüber sprechen würden. Er hatte schonmal solche Anwandlungen, da hatten wir auch etwas Stress, weil es ihm zu viel war, dass ich ihn besucht habe. das war kurz vor einem CT Termin und liegt Monate zurück. Vor der letzten OP hat er mit seinem Freund Schluss gemacht, weil er sich von dem auch plötzlich eingeengt fühlte. Er war sich sicher, er stirbt. Hinterher hat er es bitter bereut und wollte ihn unbedingt zurück. Hat aber nicht geklappt. Ein bisschen erinnert mich unsere Situation daran, außer, dass er ja eigentlich gerade gute Nachrichten bekommen hat.
Nimm es dir nicht so zu Herzen, auch wenn es schmerzt, er ist jetzt sehr mit sich beschäftigt, braucht Ruhe und Zeit.

Ich würde ihm eine letzte Nachricht schicken, dass dich das zwar traurig macht, du aber seine Entscheidung respektierst, ihm alles Gute für seine Gesundheit wünschen und dass du für ihn da bist, wenn er dich brauchen sollte.

Danach aber wirklich nicht mehr melden.
 

Bücherpuppe

Moderator
Teammitglied
Gerade wenn er schon Krebs hatte.
Versuche nicht zuviel zu analysieren.
Es gibt die Phasen der Trauer, der Angst und der Wut und noch ein paar.
Das ist in so einer Situation häufiger als man denkt.

Für einen Außenstehender ist da oft Ohnmacht und Hilflosigkeit, aber du solltest es akzeptieren.
Wenn er sich meldet, dann sei da.

Wenn er keine Hilfe verlangt, dann warte.

Wir Außenstehenden meinen es oft gut, aber in solchen Situationen braucht dein Freund vielleicht einfach die Ruhe.
 

Maxi0815

Aktives Mitglied
Hallo ihr lieben,
Ich möchte mir nur einmal etwas von der Seele schreiben. Mein bester Freund, mit dem ich immer alles geteilt habe und mit dem ich fast jeden Tag Kontakt hatte, hat heute quasi mit mir Schluss gemacht. Ich bin völlig von der Rolle. Diese Option kam in meinem Universum bisher nicht vor. Er hat viel durchgemachte letzten 1,5 Jahre, schwere Trennungen und Krankheiten, Operationen.... ich habe immer zu ihm gehalten und war immer da für ihn. Ich habe ihm mit allem Vertraut, was ich hatte, und hatte auch guten Grund dazu. Er hat mir oft gesagt, wie lieb er mich hat. Gestern Abend haben wir noch telefoniert, da war noch alles okay. Und heute kam quasi aus dem nichts, nach einer distanzierten Sprachnachricht, nachdem ich fragte, was los sei, noch zwei Nachrichten hinterher. Er will, dass wir getrennte Wege gehen, er fühlt sich eingeengt, ihm wird das alles zu viel... er lag über's Wochenende wieder mal im KH, mit einem Krebsverdacht, der sich zu, Glück nicht bestätigt hat. Vielleicht ist er deshalb so abgedreht? Ich verstehe die Welt nicht mehr und weiß noch gar nicht, wie ich damit umgehen soll, es reißt ein riesiges Loch in mein Leben. Wie kann man das jemandem antun, von dem man ein paar Tage vorher noch gesagt hat, man sei die beste Freundin? Ich wollte telefonieren, aber noch nicht mal das war ich ihm wert. 'Vielleicht gehen wir ja irgendwann wieder aufeinander zu' war die Aussage. Wow. Nach 4 Jahren durch dick und dünn und so vielen gemeinsam erlebten Schicksalsschlägen. 2 WhatsApps.
Wie geht man mit sowas um? Wie soll man sich nicht wie der letzte Dreck fühlen, wenn der Mensch, der einen am besten kennt und der einen mal so gerne hatte, einen wegwirft wie Müll? Ich habe natürlich andere Freunde, aber das ist nicht das gleiche. Im Moment fühle ich fast nichts, vielleicht ist es der Schock. Danke fürs lesen.
Hey!
Ich kann sooo gut verstehen, dass dich das so schockt und verletzt! Fühl dich mal ganz fest von mir gedrückt.🤗
Weißt du, ich kann mir gut vorstellen, dass das eine Überreaktion von ihm war. Die Situation für ihn war ja in letzter Zeit echt hart und vllt hat er dadurch auch psychische Probleme. Manchmal wollen Menschen ihren Liebsten keine Last sein und wenden sich ab. Auch wenn es grad für dich hart ist, lass die Tür für ihn einen Spalt weit auf.
Glg
 

Selbst-Bewusst77

Aktives Mitglied
Hallo ihr lieben,
Ich möchte mir nur einmal etwas von der Seele schreiben. Mein bester Freund, mit dem ich immer alles geteilt habe und mit dem ich fast jeden Tag Kontakt hatte, hat heute quasi mit mir Schluss gemacht. Ich bin völlig von der Rolle. Diese Option kam in meinem Universum bisher nicht vor. Er hat viel durchgemachte letzten 1,5 Jahre, schwere Trennungen und Krankheiten, Operationen.... ich habe immer zu ihm gehalten und war immer da für ihn. Ich habe ihm mit allem Vertraut, was ich hatte, und hatte auch guten Grund dazu. Er hat mir oft gesagt, wie lieb er mich hat. Gestern Abend haben wir noch telefoniert, da war noch alles okay. Und heute kam quasi aus dem nichts, nach einer distanzierten Sprachnachricht, nachdem ich fragte, was los sei, noch zwei Nachrichten hinterher. Er will, dass wir getrennte Wege gehen, er fühlt sich eingeengt, ihm wird das alles zu viel... er lag über's Wochenende wieder mal im KH, mit einem Krebsverdacht, der sich zu, Glück nicht bestätigt hat. Vielleicht ist er deshalb so abgedreht? Ich verstehe die Welt nicht mehr und weiß noch gar nicht, wie ich damit umgehen soll, es reißt ein riesiges Loch in mein Leben. Wie kann man das jemandem antun, von dem man ein paar Tage vorher noch gesagt hat, man sei die beste Freundin? Ich wollte telefonieren, aber noch nicht mal das war ich ihm wert. 'Vielleicht gehen wir ja irgendwann wieder aufeinander zu' war die Aussage. Wow. Nach 4 Jahren durch dick und dünn und so vielen gemeinsam erlebten Schicksalsschlägen. 2 WhatsApps.
Wie geht man mit sowas um? Wie soll man sich nicht wie der letzte Dreck fühlen, wenn der Mensch, der einen am besten kennt und der einen mal so gerne hatte, einen wegwirft wie Müll? Ich habe natürlich andere Freunde, aber das ist nicht das gleiche. Im Moment fühle ich fast nichts, vielleicht ist es der Schock. Danke fürs lesen.
Ich verstehe sowohl Dich, als auch Deinen besten Freund. Ich hatte auch zweimal Krebs, und ebenfalls das Bedürfnis nach Ruhe und Isolation. Es ist schwer zu erklären, aber man wird dem so überdrüssig ständig sein Gegenüber mit Hiobsbotschaften zu belasten, und zieht sich dann lieber ganz zurück. Es liegt aber nicht an Dir als Mensch, oder weil Du ihm nichts wert bist.

Die Angst vor dem Tod ist so deprimierend, und vieles erscheint plötzlich so sinnlos.
Der eigene Tod wird omnipräsent und greifbar. Erst recht, wenn der Krebs zurückkommt.
Normalerweise verdrängt man diesen Gedanken ja.

Dazu kommt, dass man plötzlich so unterschiedliche Leben führt, und die Erzählungen der gesunden Menschen einen ständig daran erinnern was man selber gerade nicht hat.
Bei ein paar Freundschaften habe ich den Kontakt auch stark reduziert. Allerdings nicht bei meiner besten Freundin, wobei ich selbst bei ihr etwas mehr Ruhe brauchte, und nicht mehr ganz so lange telen wollte wie vorher. Das hat seine Zeit gebraucht. Man muss erst wieder Vertrauen in die Beständigkeit des Lebens fassen können.

Ich spreche immer von meiner "Krebstrauerzeit". Die hat nach der zweiten Krebserkrankung über zwei Jahre gedauert, in denen ich mir auch 30 Kilos mehr angefuttert habe, die ich gerade versuche loszuwerden.
Am Anfang war da ständige Angst und Hypochondrie. Jeder Pickel wird zur potentiellen Gefahr. 🙈

Jedenfalls war ich richtig happy, dass meine Freunde mit Verständnis reagiert haben und mir alle Zeit der Welt geschenkt haben. Wir gehen dieses Jahr zusammen auf den Weihnachtsmarkt und danach essen.

Ich hoffe, dass ihr euch nochmal wiederfinden könnt, wenn er sich mental fängt.
Schreib ihm ruhig, dass Du ihm jeden Freiraum gibst den er braucht, und er sich trotzdem melden kann, wenn er das Bedürfnis dazu hat.
Natürlich nur, wenn Deine Verletzung das zuläßt, denn Deine Gefühle sind nicht weniger wichtig, und auch ein Krebspatient hat kein Blankorecht darauf liebe Menschen vor den Kopf zu stoßen.
 
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