Hallo zusammen
Folgende Situation: ich war gestern auf einer Feier. Meine Freundin wusste davon. Anfangs meinte ich, dass ich um 10 Uhr wieder zuhause bin da ich keine rechte Lust hatte hinzugehen
Da es aber eine betriebliche Feier war, musste ich hin. Nun hat es mir doch mehr Spaß gemacht und ich bin länger geblieben als gedacht. Kurz nach 10 Uhr kam eine Mitteilung von meiner Freundin "wann ich nachhause kommen würde, da ich gesagt habe ich sei um 10 Uhr zuhause". Als ich dann meinte icj bleibe doch noch länger kam eine Nachricht, dass "man sich nicht auf das verlassen könnte was ich sagen würde und ich ständig länger bleibe als gesagt und ich nicht an Dinge halte, die ich sage".
Es kam im letzten Jahr schon öfters zu so einer Situation. Da hat sie allerdings nichts gesagt.
Findet ihr sie übertreibt mit ihrer Reaktion oder hat sie Recht?
Danke für Eure Meinung
In Eurer Beziehung solltet ihr miteinander reden um zu definieren, welche Freiräume ihr Euch gegenseitig einräumt.
Meine Theorie ist, dass Beziehungen sich durch Freiräume festigen.
Gesetzt der Fall, man trifft andere, telefoniert aber ständig um sicher zu stellen: "wo bist du, was machst du", so erfährt diese Beziehung keine Festigung, sondern sie bleibt durch die Kontrolle auf demselben Level wie zuvor.
Wird aber nicht telefoniert, so wird man danach reden müssen. Man hat also einen fiktiven "Knick" in der Beziehung, bügelt diesen aus und kommt zu dem Ergebnis: auch ohne Kontrolle war die Beziehung es wert fortgeführt zu werden.
Durch dieses Ergebnis erfährt die Beziehung also nicht eine Neutral-Null, sondern ein Neutral-plus-eins.
Sie festigt sich durch Vertrauen - was Kontrolle eben nicht bewirkt.
Eine andere Betrachtung ist die, dass eine Beziehung nur auf Augenhöhe bestehen bleiben kann, sofern seitens der Partner kein Herr und kein Diener gewünscht ist.
Würde jemand den Diener nur spielen, um die Beziehung zu retten, so käme im Laufe der Zeit und durch Lebenserfahrung zum Vorschein, dass er die Rolle für sich nicht wirklich braucht, da eigene Bedürfnisse nicht befriedigt werden.
Es käme zu Frust, der lange verborgen bleiben mag, sich später aber einen Weg an die Oberfläche bahnen wird und "Wut" erzeugt.
Ergebnis: Sowieso bricht aus, wer es nicht länger erträgt.
Fazit:
Sprich mit ihr.
Legt fest, an welchen Tagen Du Deine Zeit mit ihr verbringst, lasse Dir offen, dass Du "Männer-Abende" willst, ihr im gleichen Maß "Mädchen-Abende" zugestehst, aber der Verlauf der Abende nicht nach der Uhrzeit festzulegen ist sondern danach, wie man sich dort fühlt.
Anschließend käme, wer weg war, heim.
Wer weg war, würde die Geduld des Partner zu warten schätzen und dies im umgekehrten Fall damit belohnen, dass er ebenso handelt.
Beziehungen bestehen auf Dauer auch nicht darin, dass jemand sich dem anderen gegenüber vollkommen auszieht.
Sondern darin, dass es immer noch das Bedürfnis gibt, ein bisher unerkanntes Eckchen des Partners erkunden zu wollen.