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Freund relativiert mein ADHS

Uwe

Aktives Mitglied
Schlimm, was du da erfahren musst von deinem Freund und deiner Mutter, aber du solltest mutig über den Dingen stehen, lasse sie reden. Wenn dein Freund so sehr auf seiner Sicht besteht, musst du dir überlegen, ob das wirklich noch dein Freund sein kann oder sein sollte. Man muss sich ja nicht unnötig belasten.
 

Mojito.

Mitglied
Wenn ein Thema den einen triggert und der andere zeigt völliges Unverständnis, dann sollte man es einfach als Tabuthema zwischen den beiden erklären. Wenn man ansonsten ein gutes Verhältnis hat sollte es eigentlich der Freundschaft nicht schaden.

Ich finde halt auch, dass ADHS eine Modekrankheit ist und inzwischen gefühlt jeder zweite damit diagnostiziert wird. Solange nicht von mir erwartet wird, dass ich andauernd auf diese Menschen Rücksicht nehme, habe ich keine Probleme damit. Ich kann mich nicht in ADHSler hineinfühlen und halte mich deshalb mit meiner Meinung zurück. Das funktioniert.
 

Pfefferminzdrops

Aktives Mitglied
Wie hier auch schon andere geraten haben würde auch ich dir empfehlen, die Diskussion zu ADHS mit Außenstehenden zu vermeiden. Da ist soviel Halbwissen im Spiel, jeder meint, etwas dazu sagen zu können und am schlimmsten sind die, die meinen, die damit verbundenen Herausforderungen kleinreden oder gar in Abrede stellen zu müssen.

Bzgl. der Medikation wird normalerweise engmaschig durch den verschreibenden Arzt dein Gesundheitszustand gecheckt und auch regelmäßig Blut abgenommen. Sollte das bei dir wider Erwarten nicht geschehen, fordere das zu deiner eigenen Sicherheit ein.

Bei meiner Tochter war die Medikation tatsächlich ein game changer und hat ihr, da sie die Diagnose mit 7 Jahren bekommen hat, ihr Leben tatsächlich ungemein erleichtert. Sie konnte plötzlich völlig relaxt und ausgeglichen ihr Sozialleben bestreiten und - anders als bedauerlicherweise bei dir - hatte sie dadurch dieselben Chancen wie andere Nicht-Betroffene auch, einen Top-Schulabschluss zu schaffen. Ich erinnere mich an den Unterschied zum 1./2. Schuljahr, da hatte sie - noch ohne Medis - bei beidem (sozial und leistungsmäßig) Probleme.

Inwiefern die Medikamente auch dir helfen musst du schauen; du wirst ja sukzessive eingestellt. Allerdings solltest du sie doch ganz regelmäßig nehmen - da bist du nicht richtig informiert, wenn du meinst, dass man sie ja auch immer mal wieder einfach weglassen kann.

Wie gesagt: Je weniger du mit anderen dazu sprichst, umso besser. Die Offenheit macht mehr Probleme als dass sie dir nutzt. Zumindest ist das unsere mittlerweile 13-jährige Erfahrung.
 
Zuletzt bearbeitet:

Luis

Aktives Mitglied
Was für ein Freund ist das denn bitte? Klingt nicht sehr freundschaftlich. Nun, du hast dir die ADHS Diagnose nicht ausgedacht, die wurde festgestellt durch einen Arzt. Was er dazu meint ist nebensächlich. Er ist nicht offen oder einfühlsam bei dem Thema. Schade, man erwartet zumindest etwas mehr Support von Freunden. Aber vielleicht weiß er auch nicht besser damit umzugehen und hat so eine anti Haltung generell. Oder er macht sich auch nur Sorgen, dass du dich durch die Diagnose und Medikamente veränderst und redet es dir schlecht.
 

unschubladisierbar

Sehr aktives Mitglied
Ich hab das Gefühl von ihm bekommen, dass er meine Sorgen kleinredet, ähnlich wie meine Mutter die erst nicht glauben wollte dass ich ebenfalls ADHS habe und das hat mich sauer gemacht.
Bin ich da berechtigt oder sollte ich das anders betrachten? Ich hätte gerne eine Sicht von außen.
Hör bitte auf dich über deine ADHS Diagnose zu definieren.

Dein Freund hat, meiner Meinung nach, nicht ganz unrecht. In Deutschland ist es mittlerweile so, dass jeder erwartet, nach einem Arztbesuch, auch eine handfeste Diagnose zu haben.
Am geläufigsten sind momentan ADHS; Autismus, Depression, Borderline.

Das manche auch einfach nur nen schlechten Tag hatten, eine schwierige Phase durchleben, vllt einfach nur A********* sind, oder einfach nur auf Drama stehen, kann man ja nicht zu einem Patienten sagen. Nein, der Patient von heute erwartet eine Diagnose. Leider gehen in der Menge, die wirklich betroffenen unter und müssen ewig auf einen Termin warten.

Du hast doch trotzdem deinen Master und aus dir ist was geworden. Ob du zurückliegendes auf deine ADHS Diagnose zurückführen kannst, ist doch vollkommen Wurscht. Es ist die Vergangenheit und lässt sich nicht mehr ändern.
 
Z

Zollstock

Gast
Meiner Meinung nach kann man auch und gerade mit Freunden auch mal kontrovers diskutieren. Oder ihr klammert das Thema für euch aus, wenn es eure Freundschaft belastet.
Ich denke aber auch, dass dein Freund nicht ganz Unrecht hat. Du hast einen Job, du hast nebenbei einen Master gemacht, ist doch super! Viele schaffen das nicht. Und dass das anstrengend ist, ist völlig normal.
 

Kolya

Aktives Mitglied
Dein Freund hat seine Meinung geäußert. Das ist sein gutes Recht. Die meisten Menschen bilden sich eine Meinung, ob diese richtig oder falsch ist, spielt doch keine Rolle

Du fühlst Dich nicht wahrgenommen. Das kränkt Dich. Du hast Dir was anderes gewünscht.

Ich finde es jetzt aber auch nicht verwerflich, seine Meinung zu bilden.

Egal welche Diagnose: die Verantwortung für Dein Leben liegt bei Dir und bei keinem anderen

Liebe Grüße

Kolya
 

Kolya

Aktives Mitglied
Meiner Meinung nach kann man auch und gerade mit Freunden auch mal kontrovers diskutieren. Oder ihr klammert das Thema für euch aus, wenn es eure Freundschaft belastet.
Ich denke aber auch, dass dein Freund nicht ganz Unrecht hat. Du hast einen Job, du hast nebenbei einen Master gemacht, ist doch super! Viele schaffen das nicht. Und dass das anstrengend ist, ist völlig normal.
Das stimmt. Das Leben ist einfach nicht einfach und jeder hat irgendetwas. Ich habe auch mal in der Reha einen ADHS Test gemacht....da war das Ergebnis auch positiv. Klar, man hätte noch mehr Test machen müssen zwecks Validierung. Ich konnte damit nix anfangen, ausser: noch eine Diagnose. Es ändert nichts: man muss das Leben mit all seinen Mühen bewältigen.

Man nimmt mich mit meiner Kniearthrose, die ermüdet und manchmal schmerzt, auch nicht ernst. Ich pfeife darauf. Ich muss es so gestalten, wie es für mich richtig ist, und nicht für die anderen Pappnasen

Depressionen Essstörungen: ähnliches Thema: dann ess doch richtig, dann hast du keine Essstörung. Man sollte sich schon überlegen, wem man was anvertraut. Auch das ist Fürsorge. Mich muss nicht jeder verstehen

Mit Medikation bin ich auch skeptisch. Leber, Niere darf das ja auch verstoffwechseln. Aber das ist meine Meinung

Kolya
 

57-55

Sehr aktives Mitglied
Hi @rheinhardt
selbstverständlich hat Dein Freund ein Anrecht auf seine Meinung, wie er sie rüberbringt, ist allerdings unterirdisch.

Ich selbst habe ADHS, diagnostiziert mit Anfang 50.
Leichte autistische Tendenzen, keine offizielle Diagnose.

Medikamente habe ich gegen ADHS nie genommen, ich stehe denen auch kritisch gegenüber.
Ich bin überzeugt, dass insbesondere bei Kindern viel zu schnell dazu gegriffen wird.

Die Diagnose war für mich eine Erlösung, endlich habe ich verstanden, warum bei mir einiges anders läuft.
Allerdings habe ich mein Berufsleben erfolgreich hinter mich gebracht, es mussten eben stellenweise etwas mehr Körner aufgelegt werden, als es bei anderen nötig war.
Aus meiner Sicht bringt ADHS auch Vorteile mit sich, man muss nur bereit sein, sie zu erkennen.

Probiere Medikamente aus, wenn Du es möchtest.
Aber hinterfrage die Wirkung kritisch.
Ansonsten, konzentriere Dich auf Deine Erfolge und auf das, was Dir im Leben Spaß macht.
Meide Menschen, die Dich herunterziehen.
Du bist nicht krank, Du bist etwas anders, als manche andere, aber wer ist das nicht.

Ich wünsche Dir alles Gute.
 

Pfefferminzdrops

Aktives Mitglied
Ich habe auch mal in der Reha einen ADHS Test gemacht....da war das Ergebnis auch positiv. Klar, man hätte noch mehr Test machen müssen zwecks Validierung.
Ich konnte damit nix anfangen, ausser: noch eine Diagnose.
Du sagst es doch selber: Du hast einen Test gemacht, eine ärztlich abgesicherte Diagnose war das nicht. Ich erinnere mich, dass wir über eine gefühlt lange Zeit immer wieder in eine Klinik gefahren sind, in der unser Kind zig Tests machen musste. Dazu mussten diverse Kontaktpersonen (Erzieher, Lehrer, Trainer, Familie, Freunde etc.) ellenlange Fragebögen ausfüllen, sie selber zig Gespräche führen bis dann endlich eine gesicherte Diagnose vorlag, zumal unser Kind bei einigen Aspekten gar nicht ADHS-typisch unterwegs war. Das dauerte Monate.

Im Netz, in Zeitschriften, wo auch immer AD(H)S thematisiert wird, findet man Multiple Choice Kurztests zum Abhaken. Wenn du da ankreuzt, dass du dich schlecht konzentrieren kannst, Dinge oft nicht zu Ende bringst oder wenig soziale Kontakte zu haben, legt deine Auswertung schon den Verdacht nah, betroffen zu sein. Kein Wunder also, dass die Störung oftmals belächelt wird und jeder meint, er habe das auch.

Wer einen waschechten ADHSler als Kind zu Hause hatte, der weiß oftmals von enormem Leidensdruck zu berichten. Daher unterhalte ich mich auch nicht mehr mit Menschen über das Thema, die es als Bagatelle abtun. Bringen tut es eh nichts, man ärgert sich nur.
 

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