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Pflegeheim wenn der Betroffene nicht selbst will

Eisherz

Sehr aktives Mitglied
Meine Freundin wäre auch bereit ihre Stunden weiter zu reduzieren. Mutter und Schwester der Mutter wollen ihn aber auf Biegen und Brechen ins Heim abschieben.
Wie ist es, wenn derjenige das gar nicht will?
Ich habe den Opa meiner Freundin als sehr scheuen alten Mann kennengelernt, der auch wenn ich dabei war sehr oft erzählt hat, er will definitiv nicht ins Heim.

Kann ein alter Mensch gegen seinen Willen ins Heim abgeschoben werden, wenn jemand da wäre, um ihn zu pflegen?
Das Heim wäre sein sicherer Tod.
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Du schreibst mit viel Mitgefühl und Herz über Eure schwere Zeit und Aufgabe.
Ich kann den Opa Deiner Freundin verstehen und natürlich auch die Bedenken der Familie.

Der feine Unterschied - ich erinnere mich an eine ähnliche Situation - ist, dass eine Unterbringung in einem Heim gegen den Willen eines Angehörigen oder auch Betreuten nicht möglich ist, solange der Betroffene seinen freien Willen äußern kann. Wenn das der Opa geistig selbst entscheiden kann, geht eine zwangsweise Unterbringung durch andere Familienmitglieder nicht.
Hier kamen ja auch die Tipps mit anderen Möglichkeiten.
 

kasiopaja

Urgestein
Ich bin jetzt seit ein paar Wochen mit meiner Freundin zusammen.
Sie hat ihren Opa (89) gepflegt, wie ich meinen Vater damals.
Das tat sie schon seit 3 Jahren. Sie hat alles für ihn gemacht. Die Arbeitszeit reduziert, damit sie sich kümmern konnte.
Ihr Opa ist ihr ein und alles, weil er sie an Vater stelle groß gezogen hat.
Ihr Opa wohnt zwei Häuser weiter und sie zog dann vor drei Wochen zu mir.
So war es gut möglich, sich weiter um ihn zu kümmern.
Nun waren wir gestern kurz in der Stadt, weil wir in der Apotheke etwas besorgen wollten.
Plötzlich rief ihr Opa an, er wäre gestürzt und würde im Wohnzimmer liegen. Er hatte glücklicherweise das Telefon bei sich gehabt.
Wir haben noch auf dem Weg und direkt den Notarzt gerufen.
Der kam, nahm ihn mit: Diagnose Oberschenkelhalsbruch.
Er wurde noch gestern Nacht operiert und hat sich auch gut erholt.
Nun schalten sich die Mutter und deren Schwester meiner Freundin ein.
Geplant ist, dass der Opa meiner Freundin eine geriatrische Reha bekommt. Im Krankenhaus kümmern sich die Pfleger trotz Pflegegrad null. Meine Freundin ist jeden Tag da.
Die Mutter meiner Freundin und ihre Schwester wollen den Opa meiner Freundin jetzt aber ins Pflegeheim abschieben.
Sie sagen, da wäre er besser aufgehoben, weil er sonst nochmal stürzen könnte.
Von meinem krebskranken Vater weiß ich, im Pflegeheim und im Krankenhaus stürzen mehr alte Leute als zu Hause.
Mein Vater ist am Ende genau wie der Opa meiner Freundin gestürzt. Allerdings im Krankenhaus.

Der Opa meiner Freundin hat wenn er mit uns zusammen war ständig artikuliert, dass er auf keinen Fall in ein Heim möchte.
Dann hängt er sich lieber auf.
Meine Freundin wäre auch bereit ihre Stunden weiter zu reduzieren. Mutter und Schwester der Mutter wollen ihn aber auf Biegen und Brechen ins Heim abschieben.
Wie ist es, wenn derjenige das gar nicht will?
Ich habe den Opa meiner Freundin als sehr scheuen alten Mann kennengelernt, der auch wenn ich dabei war sehr oft erzählt hat, er will definitiv nicht ins Heim.

Kann ein alter Mensch gegen seinen Willen ins Heim abgeschoben werden, wenn jemand da wäre, um ihn zu pflegen?
Das Heim wäre sein sicherer Tod.
Solange derjenige noch bei klarem Verstand ist, kann er zu gar nichts gezwungen werden.
Wobei eine Kurzzeitpflege oder Reha nach dem Krankenhaus durchaus angebracht wäre, weil er eine rundumdieUhr-Pflege bräuchte.
 

Andreas972

Aktives Mitglied
Solange derjenige noch bei klarem Verstand ist, kann er zu gar nichts gezwungen werden.
Wobei eine Kurzzeitpflege oder Reha nach dem Krankenhaus durchaus angebracht wäre, weil er eine rundumdieUhr-Pflege bräuchte.
Bleibt zu hoffen, dass die besser als die jetzige Betreuung im Krankenhaus ist.
Wären wir nicht da, würde das Pflegepersonal einfach die Tabletten hinschmeißen.
Er bekommt das ja alles nicht auf. Im Prinzip ist das Betrug, denn sie kassieren das Geld für die Pföege ab, ohne ihn zu pflegen

Leider sind die Bewertungen für die Rehaklinik in die er möglicherweise kommt grottenschlecht. Da schreiben Leute davon, dass die alten Leute statt fit gemacht nur sediert werden und danach gar nichts mehr konnten.
 

Bingenervt

Aktives Mitglied
Mal zum Mut machen: meine Mutter hatte mit etwas über 70 einen Oberschenkel-Halsbruch. Und hat sich dank der Verlegung in eine geriatrische Abteilung wieder gut berappelt. In der ursprünglichen Abteilung, in der sie im KH gelandet war, war ihre Versorgung eher mässig bis schlecht, obwohl fast jeden Tag mehrfach jemand aus unserer Familie vorbei kam. Geriatrie fand meine Mutter zwar ganz furchtbar, weil dort relativ viele Menschen mit Demenz lagen, aber dort war sie deutlich besser aufgehoben.
Der Opa scheint ja geistig noch fit zu sein und kann selbst entscheiden. Daher ist Pflegeheim keine Option. Wichtig ist doch, was er will. Und das gilt es zu respektieren. Deine Freundin scheint sich ja vorrangig um ihn zu kümmern. Passieren kann immer etwas (da ist auch das Alter egal). Aber deine Freundin kümmert sich und er liegt nicht tagelang hilflos in seiner Wohnung.
Mein Vater ist in einem ähnlichen Alter und auch er möchte nicht ins Pflegeheim (gibt aktuell auch keinen Grund dafür), sondern möchte in seinem Zuhause bleiben und, wenn möglich, dort auch im Kreis der Familie sterben. Wir sind uns alle einig, dass wir alles daran setzen werden, ihm diesen Wunsch zu erfüllen, wenn es denn mal soweit ist.
 

Kirschblüte

Aktives Mitglied
Stimme den Vorschreibern zu, Betreuung- und Vorsorgevollmacht sollte deine Freundin haben.

Mein Vater lebte im ambulant betreuten Wohnen, er stürzte auch ständig. Trotz Notruf dauerte es Stunden, bis der Pflegedienst nach ihm sah. Meist fand eine Nachbarin ihn.

Er wollte auch auf keinen Fall ins Heim, das hatte er täglich gegenüber vor Augen.
Einen Tag, bevor er ins Krankenhaus kam, war noch der Hausarzt bei ihm und befand ihn für nicht behandlungsbedürftig. Am nächsten Morgen, dank der Nachbarin, kam er in die Notaufnahme mit beidseitiger Lungenentzündung, einem sehr hohen Entzündungswert und vielem mehr.

Aus dem Krankenhaus kam er in die Kurzeitpflege. Hätte er die überlebt, wäre es ohne vollstationäre Pflege im Heim nicht mehr gegangen.

Deine Freundin muss gut abwägen, was sie und der Pflegedienst ambulant leisten können, weil uU ist eine Rundumbetreuung nötig.
Wartet jetzt erstmal ab, wie die Genesung läuft!
 

Youshri

Aktives Mitglied
Für mich sieht die Sache nicht so rosig aus. Es gibt Gesetze und das, was die Leute damit machen .... können. Wenn die Mutter sowie die Tante stärker als Deine Freundin sind, dann kommen sie mit ihrem Vorhaben durch. Denn wahrscheinlich wollen sie diesen Schritt schon seit langem durchführen. Vielleicht geht es für sie gar nicht mal um die Fürsorge für den Opa, sondern nur, damit er die Wohnung räumt und kein Geld mehr für die Miete "verschwendet" wird. Hab solch einen Fall selbst erlebt und gesehen, wie machtlos man solchen Leuten gegenüber ist, trotz "dürfen" oder "nicht dürfen".
Von daher meine ich, ist es sehr wichtig, dass und wie sich Deine Freundin bei der anderen Partei durchsetzen kann und sich irgendwie zu einer friedlichen Lösung im Sinne des Opas durchringt.
 

Kirschblüte

Aktives Mitglied
Für mich sieht die Sache nicht so rosig aus. Es gibt Gesetze und das, was die Leute damit machen .... können. Wenn die Mutter sowie die Tante stärker als Deine Freundin sind, dann kommen sie mit ihrem Vorhaben durch. Denn wahrscheinlich wollen sie diesen Schritt schon seit langem durchführen. Vielleicht geht es für sie gar nicht mal um die Fürsorge für den Opa, sondern nur, damit er die Wohnung räumt und kein Geld mehr für die Miete "verschwendet" wird. Hab solch einen Fall selbst erlebt und gesehen, wie machtlos man solchen Leuten gegenüber ist, trotz "dürfen" oder "nicht dürfen".
Von daher meine ich, ist es sehr wichtig, dass und wie sich Deine Freundin bei der anderen Partei durchsetzen kann und sich irgendwie zu einer friedlichen Lösung im Sinne des Opas durchringt.
Ein Pflegeheim ist bedeutend teurer als Wohnungsmiete.
 

Andreas972

Aktives Mitglied
Ich würde nur eine Klinik mit einer guten Bewertung nehmen...
Das kann man sich ja aber nicht aussuchen. Bekommt man ja von der KV zugewiesen und was macht man, wenn die denjenigen nur hin legen? In die Kurzzeitpflege überweisen und die reha abbrechen?
Für uns ist Fakt,es muss immer jemand bei ihm sein.
Und da das in den 24. reingehen wird und die Krankenhäuser schmal besetzt, wird es echt schwierig werden. Eigentlich haben alle Rehakliniken in der Nähe mit geriatrischen Abteilungen nur schlechte Bewertungen.
 

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