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Pflegeheim wenn der Betroffene nicht selbst will

Maxi0815

Aktives Mitglied
Geplant ist, dass der Opa meiner Freundin eine geriatrische Reha bekommt.
Hey! :giggle: Die Reha ist sinnvoll und hoffentlich kein Problem für den Opa. Seine Mobilität sollte nach Genesung wieder hergestellt werden.

Die Mutter meiner Freundin und ihre Schwester wollen den Opa meiner Freundin jetzt aber ins Pflegeheim abschieben.
Kann ein alter Mensch gegen seinen Willen ins Heim abgeschoben werden, wenn jemand da wäre, um ihn zu pflegen?
Nein, so ohne Weiteres kann er nicht gegen seinen Willen ins Pflegeheim gezwungen werden.
Man könnte über eine ambulante Hilfe nachdenken, wenn er nicht mehr so mobil ist. ZB um Einkäufe zu erledigen. Oder eine Reinigungskraft. Da könnt ihr euch mal beraten lassen.
Lg
 

Hajooo

Sehr aktives Mitglied
Ein bisschen Realismus wäre halt auch nicht schlecht. Der TE hat doch geschrieben, dass alle Rehas im Umkreis schlechte Bewertungen haben und dass die Reha auch noch über Weihnachten laufen soll. Da muss man froh sein, wenn man überhaupt was bekommt.


Die kommt nicht einfach so ins Haus, da muss man sich an Agenturen wenden und versuchen, so eine Hilfe zu finden. Und finanziell sollte man da gut aufgestellt sein, die sind nämlich nicht billig.
<>
@TE: Ich finde es total anständig von dir, dass du deine Freundin da so unterstützt. Aber meinst du nicht, dass sie sich da ganz gewaltig übernimmt? Eine Pflegekraft kann sie jedenfalls nicht ersetzen, sie hat doch noch ein eigenes Leben.
Deswegen fände ich es gut, wenn ihr euch zusammensetzt und überlegt, was der Reihe nach zu tun ist.
Also nach der OP erst mal Reha, und danach wird zumindest in den ersten Wochen deine Freundin da bestimmt nicht alleine die volle Pflege übernehmen können, bis der alte Herr hoffentlich einigermaßen stabil ist. Es wurden euch ja schon diverse Beratungsangebote genannt, und fremde Hilfe gibt es in verschiedenen Abstufungen (von Nachbarschaftshilfe über mobilen Pflegedienst bis zu sogenannten 24h-Kräften), auch am Pflegegrad kann man zu schrauben versuchen.
Aber deiner Freundin muss klar sein, dass sie das nicht entscheiden wird, sie kann dem Opa und der Familie nur ihre Unterstützung anbieten. Deswegen wäre es schon nicht schlecht, wenn sie erst mal mit den Verwandten, die jetzt schon kategorisch (?) von Pflegeheim sprechen, die nächsten Schritte sachlich besprechen könnte.
Ja, das meine ich ja, was du nach
<>
geschrieben hast.

Hier wird teilweise mal "etwas ins Blaue" geraten, was schlußendlich in der Familie und vor Ort zu klären ist.

Sicher ist es gut, hier zu fragen, was die anderen für Erfahrungen gemacht haben,
die besten Erfahrungen, was ich gemacht habe, sind die die ich selbst gemacht habe,
denn vor Ort kommt es doch mal wieder anders als man denkt ;)

Deswegen auch mein Rat, die Situation zunächst in der Familie und mit den entsprechenden Ärzten/Personen/Diensten zu besprechen :)
 

früher-vogel

Aktives Mitglied
Ich bin jetzt seit ein paar Wochen mit meiner Freundin zusammen.
Sie hat ihren Opa (89) gepflegt, wie ich meinen Vater damals.
Das tat sie schon seit 3 Jahren. Sie hat alles für ihn gemacht. Die Arbeitszeit reduziert, damit sie sich kümmern konnte.
Meine Freundin wäre auch bereit ihre Stunden weiter zu reduzieren.
Wie hat sie sich das konkret vorgestellt? Wie sie das mit ihrem Arbeitgeber regeln würde, meine ich...

Man weiß doch vorher nicht, für welche Zeiträume dies nötig wäre.... Ein paar Wochen einen Angehörigen zu pflegen und eine Vereinbarung mit dem Arbeitgeber zu treffen, ist etwas völlig anderes, als beispielsweise die Arbeitszeit dauerhaft oder auf Jahre befristet zu reduzieren. Man muss, insbesondere als junger Mensch, auch an das danach und die eigene berufliche Existenz denken?

Möglicherweise könnte sie kurzfristig gar nicht wieder in Vollzeit gehen beim gleichen Arbeitgeber(?)
 

Piepel

Aktives Mitglied
Wenn der Betroffene selbst nicht will und niemand anders eine Betreuungsvollmacht hat, kommt er nicht ins Heim. Da können sich Mutter und Schwester auf den Kopf stellen. Er darf sich halt nur nicht überreden lassen und dann doch zustimmen. Die beiden könnten dann allenfalls versuchen, eine Betreuung für ihn zu bekommen. Dazu müsste er aber geistig so schlecht beisammen sein, dass er z. B. bei der Untersuchung seinen Namen nicht weiß, keine Angaben zu Raum und Zeit machen kann und solche Dinge. Wenn das funktioniert, hat er nichts zu befürchten.
Allerdings muss man auch so realistisch sein und sich fragen, ob eine stationäre Pflege nicht doch irgendwann sinnvoller ist.

Deine Freundin muss jetzt wirklich erst mal abwarten, wie seine Rehabilitation verläuft.
Außerdem sollte geprüft werden, ob der Pflegegrad erhöht werden kann. Die Leistung kann auch aufgesplittet werden, so dass einen Teil der Pflege ein ambulanter Dienst übernimmt und den Rest sie.
Wegen der Beantragung eines höheren Pflegegrades ruhig schon mal die Sozialarbeiter im Krankenhaus ansprechen, die leiten das in die Wege bzw. helfen dabei.

Statt Telefon könnte man den Opa zukünftig auch mit einem Notfallarmband versorgen. Das hätte er auf jeden Fall dann immer am Körper. Da er das Telefon dabei hatte, scheint er in der Hinsicht ja zumindest sehr vernünftig zu sein, denn meistens liegt das ja irgendwo nur herum. Auch ein Rollator wäre super, wenn er nicht schon einen hat. Den kann der Arzt verordnen und es gibt dann einen Zuschuss von der Kasse.
Ältere Leute wollen nicht gerne ins Pflegeheim. Gut - man kann sie auch nach hause entlassen.

Die ersten 24 Stunden danach zeigen ihnen bereits auf, ob sie genug Durchhaltevermögen haben.

Aus meiner Sicht würde ich mich nach einer Alternative umsehen, wenn ich in die Hose machen müsste weil ich nicht aufs Klo komme, wenn ich hungern müsste weil ich mir kein Essen mehr zubereiten kann, wenn im Rollstuhl schlafen müsste weil ich nicht ins Bett komme.
Oder wenn ich nicht mehr raus käme um jemandem die Türe zu öffnen, der mir hilft aus Klo zu gehen oder mir Essen bringt.
"Will ich nicht" ist einfach gesagt.
Das Leben läuft nun mal so, dass man sagt, was man will - aber nicht, was man alles nicht will.
 

HeartAttack

Aktives Mitglied
Aus meiner Sicht würde ich mich nach einer Alternative umsehen, wenn ich in die Hose machen müsste weil ich nicht aufs Klo komme, wenn ich hungern müsste weil ich mir kein Essen mehr zubereiten kann, wenn im Rollstuhl schlafen müsste weil ich nicht ins Bett komme.
Oder wenn ich nicht mehr raus käme um jemandem die Türe zu öffnen, der mir hilft aus Klo zu gehen oder mir Essen bringt.
Würde ich aus heutiger Sicht von mir auch so sagen.
Aber: Ich kenne etliche Fälle, wo das Menschen sehr glaubwürdig von sich gesagt haben ("Ich will dich nicht belasten"/ "wenns mal nicht mehr geht, geh ich ins Pflegeheim" (man hat sich dann sogar dort vorangemeldet) und als es dann aus der Sicht eines Außenstehenden anstand, wurde das zu einem "Ins Pflegeheim will ich aber nicht."
 

Nachtgespenst

Aktives Mitglied
Aber: Ich kenne etliche Fälle, wo das Menschen sehr glaubwürdig von sich gesagt haben ("Ich will dich nicht belasten"/ "wenns mal nicht mehr geht, geh ich ins Pflegeheim" (man hat sich dann sogar dort vorangemeldet) und als es dann aus der Sicht eines Außenstehenden anstand, wurde das zu einem "Ins Pflegeheim will ich aber nicht."
Ja, ich glaube dass das gar nicht so selten vorkommt. Da stoßen vermutlich die durchaus ernst gemeinte Absicht niemandem zur Last zu fallen und die Realität - dass man genau das muss/müsste um die eigenen Bedürfnisse erfüllt zu bekommen - zusammen. Dann wollen viele ältere Menschen eben doch nicht sehen, wie viel Unterstützung sie brauchen und "biegen" sich ihre Wahrnehmung zurecht.

Wahrscheinlich ist das aber auch tatsächlich schwer den rationalen Gedanken "irgendwann" alt und hilfsbedürftig zu werden und das eigene Erleben im Alter irgendwie in Einklang zu bringen. Selber kann ich mir jedenfalls nicht vorstellen wie es sich anfühlt in der Situation zu sein das Leben nicht mehr allein und aus eigener Kraft meistern zu können.
 

Goldstück

Neues Mitglied
Letztlich wird es nach der OP sichtbar, in wieweit der Mann zuhause klarkommt. Im Krankenhaus und in der Reha werden verschiedene Fähigkeiten getestet. Alle Therapeuten ( Ergo/ Physio/… ) geben normalerweise eine Einschätzung zum Zustand und der Hilfsbedürftigkeit des Patienten ab. Damit kann der Sozialdienst tätig werden. Vom Heim bis zur Alltagshilfe ist vieles möglich.
Dazu gehört aber Mut zur objektiven Einschätzung. Deine Freundin macht sich wirklich Mühe und es ehrt sie. Faktisch kommt aber jeder Pflegende an einen Punkt, wo er selber nicht mehr kann. Krankheit, Psyche, Urlaub,…. Sein Leben einem anderen unterzuordnen, muss man wollen. Zumal sie hier auf weiter Flur zu stehen scheint. Auch Beziehungen werden hier sehr belastet
Kaum jemand von uns will freiwillig in ein Heim. Aber trotzdem darf man sich nicht nur selber sehen.
 
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