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Doch: Man kann auch ohne Freunde und Familie "überleben"!

BlindesHuhn

Mitglied
Sorry, dass ich ein extra Thema dafür aufmache. Dies sollte eigentlich eine Antwort auf ein bestehendes Thema sein, aber dummerweise haben die Mods es gesperrt - obwohl es noch relevant ist!! Ich bin über Google hierauf gestoßen: https://www.hilferuf.de/thema/wuerdet-ihr-noch-leben-wollen-wenn-ihr-nie-freunde-gehabt-haettet-und-auch-jetzt-nicht.134463/page-2

Mein Senf den ich dazu geben wollte:

Ich finde die Frage äußerst provokant und auch irgendwie fies, deswegen antworte ich.
Denn: Ich habe keine Freunde, und hatte auch nie so richtige! Schon seit dem ich 10 bin, hab ich genau 0 Freunde! Ich bin heute fast 29, und ich lebe noch. Habe auch keine Selbstmordgedanken. Familie hab ich auch keine wirkliche mehr, fast alle tot. Trotzdem lebe ich noch! Ich finde es immer wie ein Schlag in die Fresse wenn jemand behauptet ohne seine Freunde und Familie hätte er dieses und jenes nicht überlebt. Doch, das hättest du, das kommt von dir selbst, nicht von deinen Freunden oder wem auch immer. Ich fühl mich immer als dürfte ich gar nicht existieren wenn ich sowas höre! (In Dokus oder sonstwo...) Nein, ich habe es mir nicht freiwillig ausgesucht chronisch so vereinsamt zu leben, ich weiß auch nicht wie ich da rauskommen soll. Mittlerweile habe ich es einfach akzeptiert, dass ich vermutlich nie irgendwen haben werde und für den Rest meines Lebens allein bin. Könnte jetzt sagen ohne die Arbeit könnte ich nicht leben... aber das wäre wahrscheinlich genau so eine Illusion wie dass alle behaupten ohne ihre Freunde können sie nicht leben. Es geht, man gewöhnt sich an alles. Leider ist so extreme Einsamkeit wie bei mir noch immer ein Tabu. Niemand kann sich vorstellen, dass es überhaupt Menschen unter 30 gibt die absolut niemanden haben und auch schon seit der Jugend so leben. Erst Recht nicht Frauen. Aber doch, das gibt es, ich bin der Beweis! Und "trotzdem" will ich leben. ... warte, die Formulierung "trotzdem" stört mich hier. Für mich ist dieses Leben normal, ich kenne es nicht anders. Es ist oft langweilig und öde immer allein zu sein, oft weiß ich nicht viel mit mir anzufangen, das bringt das wohl mit sich. Aber trotzdem lebe ich, und habe noch nie eine Sekunde dran gezweifelt ob ich leben will! Hätte ich gerne ein anderes, normales Leben? Sicher! Aber ich kann es mir nicht mehr vorstellen. Ich habe gewissermaßen damit abgeschlossen, ist halt scheiße, aber für mich führt kein Weg daran vorbei als zwangsweise so zu leben und damit klarzukommen. Ja, das geht. Die meisten mit meinem Leben hätten sich wohl längst umgebracht. Ich nicht. Bin ich komisch und nicht normal? Wahrscheinlich, ja!
 

Blumenwiese

Aktives Mitglied
Ich fühle Dir nach.

Auch ich habe die erste richtige Freundschaft mit 18 für kurze Zeit gehabt, und dann wieder viele Jahre nichts mehr, und erst jetzt dann wieder - mit über 30.
Und familiär ist gar nichts mehr an Kontakt vorhanden.

Ich kenne Suizidgedanken und habe/hatte welche, aber noch nie weil ich einsam bin oder war.

Ich finde es immer wie ein Schlag in die Fresse wenn jemand behauptet ohne seine Freunde und Familie hätte er dieses und jenes nicht überlebt
Das empfinde ich nicht so.
Die Menschen, die sowas sagen, haben etwas, das ich nicht hatte zum Überleben. Andere haben z.B. eine tiefe Religiosität, die ihnen hilft beim Überleben in schlimmen Zeiten. Die habe ich nicht, fühle mich dadurch aber nicht diskriminiert oder als dürfte ich nicht existieren.
Dass andere Freunde, Familie oder Religiosität haben, und ich nicht, hat nichts mit mir zu tun. Ich freue mich für die, die das haben. Manchmal bin ich eifersüchtig, weil ich das auch gerne gehabt hätte.
Und ich denke auch, wer noch nie ganz alleine schlimme Situationen meistern musste...doch, für den fühlt es sich sicher so an, dass sie es ohne Familie etc. nicht überstanden hätten.
 

Mojito.

Mitglied
Ich finde es sehr mutig von dir einfach so Zack Päng auszusprechen was sich sonst kaum einer getrauen würde. Allein sein schon in jungen Jahren ist gar nicht mal so selten und es wird, dank der virtuellen Welt, auch nicht besser. Danke für deine Offenheit.
Mittlerweile habe ich es einfach akzeptiert, dass ich vermutlich nie irgendwen haben werde und für den Rest meines Lebens allein bin
Deshalb bist du noch nicht in tiefe Depressionen versunken, weil du es akzeptiert hast. Die meisten können das nicht und sie jammern und hadern mit ihrem Schicksal und bedauern sich selbst.

Akzeptanz heisst nicht, dass man in Lethargie versinken und den Glauben an eine Änderung begraben muss. Wenn man trotz allem offen bleiben kann für die Menschen, kann jederzeit jemand ganz unverhofft in dein Leben treten. Man weiss nie was das morgen bringt. Im übrigen finde ich, dass Tiere die besseren "Menschen" sind. Sie geben Liebe und Vertrauen, haben keine Vorurteile und nehmen ihren Menschen so wie er ist.

Verliere den Glauben nicht ganz.

Hier eine Rose, nur für dich. Möge sie dir ein Lächeln ins Gesicht zaubern. 🌹
 

Holunderzweig

Sehr aktives Mitglied
Dass andere Freunde, Familie oder Religiosität haben, und ich nicht, hat nichts mit mir zu tun.
Ich habe das alles und es hat sehr wohl mit mir zu tun. Ich gebe mich entsprechend und deshalb ließen sie sich auf mich ein.
Ob das gut ist, oder nicht gut ist, um das gehts nicht, ich bin von meiner Art her zur Gruppenbildung neigend. Wie in der Natur ebenso gibts solche ( Herdentiere zb) und auch andere- zb Einzelgänger.

Letztes Jahr gabs bei uns oben auf der Alm eine Kuh, die sich nicht der Herde anschließen wollte. Sie trieb sich alleine rum und man sagte, sie ist asozial und im Herbst kam sie deshalb in den Schlachthof. Der Grund, sie ist gefährdet, sie kann sich verlaufen, sie musste immer gesucht werden, sie war ein Sorgenkind praktisch.
 

Holunderzweig

Sehr aktives Mitglied
Ich bin am Überlegen, wirklich alleine ist man, wenn man auf einer großen Insel lebt ohne Lebewesen weit und breit. Alleine bin ich schon nicht mehr, wenn sich eine Wespe niederlässt neben mir, oder wenn ich eine Planze habe in meiner Umgebung.
Alleine die Leute die an der Bushaltestelle stehen, die aus den Fenstern sehen, die an mir vorbeigehen, die geben mir das Gefühl, NICHT alleine zu sein. Ich geh Kilometerweit ohne Menschen zu treffen durch die Wälder und fühle mich umgeben von Leben, ich bin mittendrin in diesem pulsierenden Leben- NIEMALS alleine.
 

Holunderzweig

Sehr aktives Mitglied
Ich würde gerne erfahren, was jemand so überlegt und denkt, der keinen hat, kennt, mit dem er plaudert, oder redet, wenigstens ab und zu.
Ist es da nicht so, dass man mit sich selber redet und sich selber zu irgendetwas animiert, oder sich selber zuhört, was man denkt und meint? Steht man da nicht automatisch mit sich im Dialog?
Wenn ich mit mir alleine bin, dann spreche ich dennoch, ich sag zum Beispiel, ach, den Spiegel wollte ich holen, wo ist er denn wieder, wo habe ich den hingesteckt, oder ich kommentiere: erledigt, fertig, geschafft... ach, das mach ich auch noch usw- ich weise mich an, ich lobe mich, ich unterhalte mich mit mir. Heute zb wähnte ich mich alleine, weil mein Gefährte meiner Meinung nach schon aus dem Haus war und war total erschrocken, als er plötzlich im Raum stand und mir zuhörte. Huch, ich dachte du bist schon weg... ich fühlte mich ertappt bei meinem Selbstgespräch.
Ich glaub, dass das nicht anders ist, als wenn man mit wem zusammen lebt, mit sich leben ist für mich wie wenn man sich selbst Freund ist. Ich habe schon ganz oft wochenlang mit niemanden Kontakt aufgenommen, wäre ich nicht abhängig ( Arbeit, Werkstätte, Handel, Mithilfe etc.) dann auch gut. Schlecht ist das sicher nicht, total abgeschieden leben zu können, dürfen, ohne Menschen. Unvorstellbar aber wärs ohne Tiere, oder ohne Pflanzen, oder irgendwelches Zeugs an dem ich hänge.
Selbst Gegenstände geben mir das Gefühl, nicht alleine zu sein. So ist es bei mir.
Ich habe aber eine andere Seite auch, die ist eben recht "verbindlich".
 

Blumenwiese

Aktives Mitglied
Ich habe das alles und es hat sehr wohl mit mir zu tun. Ich gebe mich entsprechend und deshalb ließen sie sich auf mich ein.
Ob das gut ist, oder nicht gut ist, um das gehts nicht, ich bin von meiner Art her zur Gruppenbildung neigend. Wie in der Natur ebenso gibts solche ( Herdentiere zb) und auch andere- zb Einzelgänger.

Letztes Jahr gabs bei uns oben auf der Alm eine Kuh, die sich nicht der Herde anschließen wollte. Sie trieb sich alleine rum und man sagte, sie ist asozial und im Herbst kam sie deshalb in den Schlachthof. Der Grund, sie ist gefährdet, sie kann sich verlaufen, sie musste immer gesucht werden, sie war ein Sorgenkind praktisch.
Es hat aber nichts mit mir zu tun, dass Du Freunde hast. So meine ich das.
 
P

Prinzessin Li Si

Gast
Ich hab genau einen besten Freund. Mehr hatte ich mal, aber das ist alles zerbrochen.

Und ich vermisse das alles auch nicht mehr. Dieses aufgeregte Miteinander mit den Mädels, die längst keine mehr sind. Deren Geschichten über Kinder, die mich null interessieren.

Ganz ohne jemanden fände ich hart, aber klar, auch so kann man leben. Ich habe meine Partnerin und meinen besten Freund und sonst niemanden und will auch niemanden.
 

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