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Ist das ein Kunstfehler? Wir sind unter Schock

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Andreas972

Aktives Mitglied
Zur Vorgeschichte: Mitte Dezember hatte sich der Opa meiner Freundin, um den wir uns zuvor gekümmert haben den Oberschenkelhals gebrochen und kam ins Krankenhaus. Ich hatte berichtet.
Wurde notoperiert und es sah alles gut aus.

Dann wurde er in die Reha verlegt, wo miserable Zustände herrschten. Nachdem ein Mitpatient auf seinem Zimmer sogar starb, nachdem tagelang kein Arzt drauf geschaut hat und noch andere Missstände herrschten, haben wir den Opa verlegen lassen.

Dort war die Behandlung besser, bis heute der nächste Schockanruf kam.
Wir saßen gerade beim Frühstück, als uns der Oberarzt der neuen geriatrischen Rehaklinik mitteilte, dass man routinemäßig den Nagel geröntgt hätte und dabei aufgefallen wäre, dass die Schraube wohl gar nicht richtig fest sitzen würde.
Sie sei locker und es wäre nur eine Frage der Zeit, bis sie komplett verrutschen würde.

Meine völlig geschockte Freundin fragte dann nach, wie das zu stande kommen kann. Ob es an falsch belastender Physio liegen kann. Mir war sofort klar, dass das eher nicht der Fall sein kann und auch der Arzt lenkte ein.

Er sagte, es gäbe nur 2 Variante: Entweder wurde die falsche O.P Methode gewählt und man hatte die Schraube anders fixieren müssen oder die Schraube sei zu lang. Das teilte uns der Oberarzt genauso mit.
Oder aus seiner Sicht, sei beim Opa während der O.P ein Fehler passiert, der dazu führte, dass die Schraube jetzt locker sei.
Auch wurde uns gesagt, seine Herzklappe funktioniere nicht richtig. Das wussten wir zuvor zwar schon, aber es wurde später revidiert, als nochmals geschallt wurde. Herzklappe sei dicht.

Es würde wegen der Schraube aber definitiv auf eine O.P hinaus laufen. Operiert man nicht, würde alles miteinander verwachsen und dann wäre der Eingriff noch größer und er könnte nur noch liegen.


Jedenfalls kontaktierte das Krankenhaus jetzt die Klinik, in der er operiert wurde und bittet um Stellungnahme. Die werden wir frühstens Montag bekommen. Die sollen ihre Sicht auf die Dinge schildern und mit dem Ursprungsröntgen vergleichen.

Wir stehen komplett unter Schock, denn der Arzt sagte, dass er damit um eine erneute O.P nicht herum käme.
Der Mann ist fast Mitte 90 und übersteht im aktuellen Zustand definitiv keine zweite O.P
Seine Werte sind schlecht, er hat durch die O.P in den letzten Tagen nochmal mehr abgebaut und seit der O.P setzt auch die Demenz zunehmend ein.

Da das alles verdammt nach Kunstfehler aussieht und er als Folge, wenn man alles so belassen würde starke Schmerzen hätte und die Schraube mitunter verwachsen oder gegen den Oberschenkelknochen drücken würde, frage ich mich nun, ob man dagegen nicht anwaltlich vorgehen könnte, um Schmerzensgeld zu erklagen? Hier liegt ja offenbar ein Kunstfehler vor?

Wäre das jetzt ein junger Mensch, kein Thema.
Aber hier ist es lebensgefährdend, denn wir denken nicht, dass der Opa eine weitere O.P übersteht. Im Umkehrschluss bedeutet das Belassen der Schraube Bettlägerigkeit und dass er auf den Rollstuhl angewiesen wäre, was seine Situation ebenfalls noch weiter verschlechtert und den Tod bringend sein wird. Uns wurde gesagt, dass er ohne nochmaligen Eingriff definitiv nicht normale Bewegungen durchführen kann.

Wir sind alle stinksauer, weil es für ihn vermutlich den nahen Tod bedeutet.

Frage nun: Würdet ihr rechtlich dagegen vorgehen und wie würdet ihr entscheiden?
 

Trinitiy

Aktives Mitglied
Hallo Andreas972,

(...)Der Oberschenkelhalsknochen ist ein ziemlich heikle Stelle für einen Bruch. Es tut mir sehr leid, dass die OP anscheinend fehlerhaft ausgeführt wurde und dadurch jetzt so schwierige Folgen für den Opa entstehen.

Jedenfalls kontaktierte das Krankenhaus jetzt die Klinik, in der er operiert wurde und bittet um Stellungnahme. Die werden wir frühstens Montag bekommen. Die sollen ihre Sicht auf die Dinge schildern und mit dem Ursprungsröntgen vergleichen.
Ich würde das erstmal abwarten und dann entscheiden wie ihr weiter medizinisch und rechtlich vorgehen wollt.
Im Grunde geht es m.A.n ja jetzt vor allem darum, es dem Opa so angenehm wie irgend möglich zu machen. Ob ein Gerichtsverfahren FÜR IHN da unbedingt das Richtige ist, weiß ich nicht....
 
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Mond-Wind

Aktives Mitglied
Das ist sehr traurig.

Du kannst natürlich einen Anwalt befragen, ob es überhaupt etwas bringt, gegen das KH bzw. die Ärzte vor zu gehen. Das ist immer sehr schwierig und meist nicht von Erfolg gekrönt.

Bei meinem Vater ist auch ein Kunstfehler passiert. Klage aussichtslos. Schlimm.
 

Andreas972

Aktives Mitglied
Hallo Andreas972,

(...) Der Oberschenkelhalsknochen ist ein ziemlich heikle Stelle für einen Bruch. Es tut mir sehr leid, dass die OP anscheinend fehlerhaft ausgeführt wurde und dadurch jetzt so schwierige Folgen für den Opa entstehen.



Ich würde das erstmal abwarten und dann entscheiden wie ihr weiter medizinisch und rechtlich vorgehen wollt.
Im Grunde geht es m.A.n ja jetzt vor allem darum, es dem Opa so angenehm wie irgend möglich zu machen. Ob ein Gerichtsverfahren FÜR IHN da unbedingt das Richtige ist, weiß ich nicht....
Du hast sicher recht, aber es ist ja ein klassisches Verschulden des Operateurs.
Wer weiß, wie viele der sonst noch so fragwürdig operiert. Hier wurde ja klassisch die falsche Methode genutzt. Ich bin kein Operateur, aber ich weiß von meinen Patienten, dass man das normal nochmals versiegelt (oder verötet). Das sagte auch der Oberarzt und das sei hier nicht passiert.
 
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Andreas972

Aktives Mitglied
Das ist sehr traurig.

Du kannst natürlich einen Anwalt befragen, ob es überhaupt etwas bringt, gegen das KH bzw. die Ärzte vor zu gehen. Das ist immer sehr schwierig und meist nicht von Erfolg gekrönt.

Bei meinem Vater ist auch ein Kunstfehler passiert. Klage aussichtslos. Schlimm.
Hast du denn geklagt? Ich würde ja einsehen, wenn sich bei einem jungen Mann durch Kraftsport nach 6 Monaten irgendwas löst, aber auch bei einem Mitte 90 jährigen darf sowas nicht passsieren.
 

Mond-Wind

Aktives Mitglied
Hast du denn geklagt? Ich würde ja einsehen, wenn sich bei einem jungen Mann durch Kraftsport nach 6 Monaten irgendwas löst, aber auch bei einem Mitte 90 jährigen darf sowas nicht passsieren.
Natürlich darf das nicht passieren.

Nein, wir haben nicht geklagt. Die Patientenakte war "auf einmal" weg und der Arzt hat kaltlächelnd gemeint, wir sollen es halt probieren.
Mein Vater wollte dann nichts unternehmen, er ist alt und hat keinen Nerv mehr für sowas.
 

Andreas972

Aktives Mitglied
Natürlich darf das nicht passieren.

Nein, wir haben nicht geklagt. Die Patientenakte war "auf einmal" weg und der Arzt hat kaltlächelnd gemeint, wir sollen es halt probieren.
Mein Vater wollte dann nichts unternehmen, er ist alt und hat keinen Nerv mehr für sowas.
Unglaublich. Und das nennt sich Krankenhaus.
 

Andreas972

Aktives Mitglied
Die Frage ist ja jetzt auch, lässt man diese O.P nochmals machen, mit dem Risiko, dass er verstirbt?
Nochmalige Herzkatheterkuntersuchung hat er abgelehnt.
Und wenn man ihn so jetzt sieht, hat man echte Zweifel, dass er sich von einem nochmaligen Eingriff erholen würde.
Der Mann ist fast 94.
 
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