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Ich hasse mich über alles, Scham ich zu sein

Zebaothling

Sehr aktives Mitglied
Ich stelle mir grade eine Frage , nein es sind zwei, doch die eine bedingt die andere ...


nehmen wir mal an Du gewinnst ne Reise 4 Wochen Bahamas ( Wahlweise 4 Wochen Arktis ) wo Du in eine dort lebende Gemeinschaft kommst , aufgenommen wirst als Gast und lernst wie die dort leben.

Wenn da keiner zu Dir sagt " Du hast aber ...." sondern alle die da sind darüber kein Wort verlieren Dich irgendwie abwertend zu behandeln, selbst wenn Du wen fragst " Findest Du ich bin klein oder dick " sagen die nö - darüber denken wir nicht nach .

Würdest Du Dich dann auch schämen oder würde sich die Scham mit der Zeit verflüchtigen ? Wie schätzt Du Dich da ein ? Oder tausche die 4 Wochen gegen 4 Monate oder 4 Jahre - klar, so ne Reise gewinnt man nicht, aber die Einschätzung interessiert mich...

nehmen wir mal an, Du sagst : " Ne - das würde bleiben, weil so will ich nicht aussehen, das ekelt mich trotzdem. Spätestens wenn ich mich selbst nackt vor dem Spiegel so seh - könnte ich kotzen."

Dann ist das für mich eine andere Baustelle - als würdest Du sagen, ganz ehrlich - ne die Scham wäre dann weg, also Licht beim Sex wieder an und Bock drauf, weil daran schuld ganz klar die Leute die ich kenne und mit denen ich verkehre.

Wünschst Du Dir also mehr die Leute sollen den Mund halten - wie bringe ich die dazu, mich nicht mehr zu mobben, ob der Alleinstellungsmerkmale die ich halt habe ?

Oder wünschst Du Dir mehr " Ich will mich endlich im Spiegel schön finden, kleinerer Po, größerer Busen , kleinere Nase, so das es passt ....." - so das Du dann, wenn Du raus gehst weißt - nix kaschiert/ falsch - sondern alles supi !!!
 

Bingenervt

Aktives Mitglied
Ich schreibe das sonst wirklich nicht, aber du brauchst dringend Hilfe, um dein völlig zerstörtes Selbstbild und Selbstbewusstsein wieder mal auf ein einigermaßen erträgliches Mass zu bringen. Du bist eine erwachsene Frau, die mit beiden Beinen im Leben steht. Nicht mehr das pubertäre Mädchen, dass auf Gedeih und Verderb den Mitschülern ausgesetzt ist. Du musst es nicht Allen recht machen. Schafft man sowieso nicht.
 

Piepel

Aktives Mitglied
Ich lerne gerade, dass ich ebenfalls mindestens pädo oder so was sein muss, da es in meinem Alter kaum noch einen gleichaltrigen gibt, der es noch auf die Bühne schafft....
Fehlt nur noch die Alterskontrolle für den Besuch der Oper, dann hast Du mich da liegen :)

Die Logik deiner Freunde, die Musikbesuche jüngerer bands zu bemängeln, lässt sich problemlos auf Dienstleistungen weiterer Art ausdehnen, so dass ich wohl demnächst zu Fuß laufe, wenn der Busfahrer jünger als ich ist?
 
Zuletzt bearbeitet:

noname21

Mitglied
Mein Eindruck ist, du bist sehr selbstkritisch, du stellst dich so sehr in Frage. Die meisten Menschen, die mir in die Quere kommen, sind das Gegenteil davon.

Ich finde dich sympathisch. Denn mir ist es nicht fremd, ständig an mir zu zweifeln. Du wirkst auch so ehrlich, das gibt es auch nicht oft in der heutigen Zeit.

Ich glaube Sport würde dir sehr helfen und auch eine Therapie. Good Luck
 

Holunderzweig

Sehr aktives Mitglied
Also muss ich damit leben dass ich wiederlich bin. Am Ende des Tages bin ich ich und ich hasse mich. Über alles. Und ich schäme mich für mich.
Du hast die Wahl.
Man hört bei dir heraus, dass du furchtbar genau hinhörst, was einer mies bei dir findet, du wählst praktisch dies alles, ( tausende Minuspunkte sammeln und horten und immer wieder an jene denken) ich habe es anders. Mir würde es gleich gehen, wie dir, wäre ich so.

Ich war mal auch so unterwegs wie du. Mir hat ein Unfall geholfen, wo ich mal länger im Rollstuhl saß, zertrümmerte Knochen, beinahe vom Hals weg gelähmt, das hat alles relativiert. Ach bin ich glücklich, weil ich noch lebe. Hätt ich zwei Zentner am Hintern, ach wäre mir das egal.
 

creepy

Mitglied
Hallo @Lorelai

Es tut mir Leid für dich, dass dich andere Menschen so behandeln.

Ich musste bereits auch einiges erdulden und hatte schon oft Phasen in denen ich mich selbst über alles hasste.
Andere machen sich auch ständig über mein Aussehen lustig, da ich seit meiner Kindheit an extremen Untergewicht leide. Im Schulsport wurde ich von den anderen fertig gemacht weil ich mich so blöd anstellte. Auch was du schreibst, dass die Art wie man läuft kommentiert wurde, kenne ich ebenso.

Ich habe mich jahrelang für den hässlichsten Menschen auf dem Planeten gehalten. Irgendwann habe ich dann meine jetzige Frau kennen gelernt, die mich genau so gut fand wie ich bin. Ich habe es erst nicht ernst genommen, da sich Frauen und früher die Mädels immer nur über mich lustig gemacht haben. Aber irgendwo gibt es dann wohl doch für jeden Topf den passenden Deckel, wie oft gesagt wird.

Ich hoffe für dich und wünsche dir, dass es irgendwo dort draußen auch jemanden für dich gibt, der dich so liebt wie du bist.

Und zu deinem Hobby: Es ist doch schön, dass du dich so für Musik begeistern kannst. Lass dir von anderen nicht vorschreiben was du gut zu finden hast, und was laut deren Ansicht nicht deinem Alter entspricht.

Ich weiß selbst wie schwer es ist, positiv zu denken, wenn man ständig von anderen so schlimme Dinge gesagt bekommt. Ich habe selbst oft sehr depressive Phasen, wenn ich mir immer wieder die Dinge einrede, die ich ständig zu hören bekomme.

Ich wünsche dir, dass du aus der Spirale wieder rauskommst und es schaffst dich selbst besser zu akzeptieren.
 

FLoki979

Aktives Mitglied
Hallo Lorelai, was du berichtest, was du erlebt hast, ist ja fürchterlich!! Trotzdem hätte ich mal eine Frage, die mir beim Lesen kam. Wenn Du Dich so verabscheust (trifft das Wort so zu?) Mit welchem Gefühl hast Du es geschafft, Dir Dein Leben so aufzubauen? LG FlokiX
 

Lorelai

Neues Mitglied
Hallo an Alle die geantwortet haben, vielen Dank!
Ich werde alles noch ein paar Mal durchlesen. Es ist schön dass Fremde soviel Einfühlungsvermögen haben können! (Zumals im Internet!) Danke!

Ich denke dass ich schon ein paar sehr gute Freunde habe. Die Freundin die mich quasi-pädophil genannt hat ist nicht mehr meine Freundin. Sie hat mich auch immer getadelt. Momentan habe ich sehr viele Bekannte, aber vier richtige Freundinnen die ich oft sehe und mit denen ich über vieles reden kann. Das reicht mir auch. Ich bin dankbar dafür, wobei ich manchmal fürchte dass sie gehen werden wenn ich 100% ich selbst bin. Da ich eben sehr aufbrausend und direkt sein kann. Mein Inneres lässt das aber nicht gerne zu und ich habe immer Angst was falsch zu machen.

Und ich weiß dass vieles was man an sich selbst hasst ein wenig wie ein Echo ist. Wenn man Selbstbewusst herüberkommt und sich nicht alles gefallen lässt, sind die Leute meist auch anders zu einem.

Ich denke dass ich früher alle Anderen gehasst habe für das was sie mir angetan haben, oder auch Fremde auf der Straße die mich falsch anschauten. Aber mittlerweile geht dieser Hass eher gegen mich selber. Ich bin immerhin mit Schuld an allem.

Vor ein paar Wochen habe ich bei mir Fenster geputzt. Ich habe einige Fenster im Dach und das Putzen war die Hölle weil der ganze Dreck sofort auf meinen Teppich fiel. (Es war mehr Dreck am Rahmen als ich dachte). Ein Stück Moos das ich nicht sah fiel mir auf den Kopf und ich war danach dreckig. Anstatt wie jeder normale Mensch zu fluchen oder den Boden einfach sofort zu wischen habe ich mich selbst verflucht. Mir gesagt wie stolz ich auf mich sein kann dass ich nicht einmal Fenster ordentlich putzen kann. Dann habe ich 3 Mal das gleiche Fenster gewischt weil immer noch Schlieren am Fenster waren und ich habe mich selbst fertig gemacht wie wenig ich doch kann. Dass ich nur ein Stück Dreck bin das nichts auf die Reihe kriegt. Ich war so wütend auf mich. Nicht auf die Situation am Samstag putzen zu müssen aber auf mich selber weil der Dreck auf dem Teppich lag.

Ich weiß dass eine Therapie gut währe, ich weiß allerdings nicht ob ich mich jemand Fremden öffenen will. Ich wüsste auch nicht wo anfangen, da gibt es soviel aufzuholen.
 

mucs

Aktives Mitglied
Hallo an Alle die geantwortet haben, vielen Dank!
Ich werde alles noch ein paar Mal durchlesen. Es ist schön dass Fremde soviel Einfühlungsvermögen haben können! (Zumals im Internet!) Danke!

Ich denke dass ich schon ein paar sehr gute Freunde habe. Die Freundin die mich quasi-pädophil genannt hat ist nicht mehr meine Freundin. Sie hat mich auch immer getadelt. Momentan habe ich sehr viele Bekannte, aber vier richtige Freundinnen die ich oft sehe und mit denen ich über vieles reden kann. Das reicht mir auch. Ich bin dankbar dafür, wobei ich manchmal fürchte dass sie gehen werden wenn ich 100% ich selbst bin. Da ich eben sehr aufbrausend und direkt sein kann. Mein Inneres lässt das aber nicht gerne zu und ich habe immer Angst was falsch zu machen.

Und ich weiß dass vieles was man an sich selbst hasst ein wenig wie ein Echo ist. Wenn man Selbstbewusst herüberkommt und sich nicht alles gefallen lässt, sind die Leute meist auch anders zu einem.

Ich denke dass ich früher alle Anderen gehasst habe für das was sie mir angetan haben, oder auch Fremde auf der Straße die mich falsch anschauten. Aber mittlerweile geht dieser Hass eher gegen mich selber. Ich bin immerhin mit Schuld an allem.

Vor ein paar Wochen habe ich bei mir Fenster geputzt. Ich habe einige Fenster im Dach und das Putzen war die Hölle weil der ganze Dreck sofort auf meinen Teppich fiel. (Es war mehr Dreck am Rahmen als ich dachte). Ein Stück Moos das ich nicht sah fiel mir auf den Kopf und ich war danach dreckig. Anstatt wie jeder normale Mensch zu fluchen oder den Boden einfach sofort zu wischen habe ich mich selbst verflucht. Mir gesagt wie stolz ich auf mich sein kann dass ich nicht einmal Fenster ordentlich putzen kann. Dann habe ich 3 Mal das gleiche Fenster gewischt weil immer noch Schlieren am Fenster waren und ich habe mich selbst fertig gemacht wie wenig ich doch kann. Dass ich nur ein Stück Dreck bin das nichts auf die Reihe kriegt. Ich war so wütend auf mich. Nicht auf die Situation am Samstag putzen zu müssen aber auf mich selber weil der Dreck auf dem Teppich lag.

Ich weiß dass eine Therapie gut währe, ich weiß allerdings nicht ob ich mich jemand Fremden öffenen will. Ich wüsste auch nicht wo anfangen, da gibt es soviel aufzuholen.
Vieles von dem, was Du schreibst, kenne ich von mir selbst. Leider habe ich kein Patentrezept. Aber eine Therapie könnte Dir wirklich helfen, vielleicht überlegst Du noch mal? Und wenn man es nur als Resonanzboden benutzt.
 

Lorelai

Neues Mitglied
Würdest Du Dich dann auch schämen oder würde sich die Scham mit der Zeit verflüchtigen ? Wie schätzt Du Dich da ein ? Oder tausche die 4 Wochen gegen 4 Monate oder 4 Jahre - klar, so ne Reise gewinnt man nicht, aber die Einschätzung interessiert mich...
Eine sehr gute Frage! Ich denke wenn ich wirklich in einer Zivilisation landen würde wo ich geanau ich selbst sein könnte (oder es selber zulassen würde), wäre die Scham sicher kleiner. Klar wenn man immer gutes oder neutrales Feedback bekommt, denkt man sicher irgendwann anders über sich. Wenn mir 100 Leute sagen würden dass sie mich nicht abstoßend finden würde ich es vielleicht irgendwann glauben.

Andererseits, wenn ich mal nicht nachdenke wie ich aussehe oder wie ich mich gerade ausdrücke, spätestens wenn ich in den Spiegel sehe finde ich mich wieder hässlich. Ich kenne aber auch andere Menschen die ich nicht als schön bezeichnen würde, aber bei denen stört es mich nicht. Ich denke dann die sind halt nicht nach meinem Geschmack... (ich mag zB. keine Vollbärte bei Männern, ich finde sie deswegen aber nicht hässlich, ich finde es halt nur nicht attraktiv). Wenn ich dicke Frauen sehe denke ich auch nicht schlecht. Man ist halt kritischer mit sich selbst.

Um auf deine Frage zu antworten: 50/50. Ich denke dass ich mich in einer nicht verurteilenden Gesellschaft auch selbst weniger verurteilen würde. Ich denke aber auch dass meine Unattraktivität und auch meine Unbeholfenheit mir vielleicht nicht mehr so sehr auffallen würde wenn ich sehen würde dass niemand Anderes mich dafür verurteilt.

Hallo Lorelai, was du berichtest, was du erlebt hast, ist ja fürchterlich!! Trotzdem hätte ich mal eine Frage, die mir beim Lesen kam. Wenn Du Dich so verabscheust (trifft das Wort so zu?) Mit welchem Gefühl hast Du es geschafft, Dir Dein Leben so aufzubauen? LG FlokiX
Vor ein paar Jahren habe ich ein Projekt im Ausland gemacht wo ich quasi komplett neu angefangen habe. Die vielen Menschen dort haben mir verschiedene Sichtweisen gegeben und ich habe gelernt dass die Welt nicht nur auf meiner Couch stattfindet. Dadurch wurde ich auch offener. Als dann meine Lieblingsband (die sonst keiner meiner Freunde mag) auf Tour ging bin ich das 1. Mal alleine ins Ausland mit dem Auto weggefahren, mit Übernachtung in Hotel. Dort habe ich dann auch Leute die in der Reihe standen angesprochen. Das kam nach und nach denke ich. Ich denke schon dass ich die Lebensfreude irgendwie verdient habe, auch wenn ich mich selbst Hasse (soweit das Sinn ergibt).
 

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