D
Dr. House
Gast
Schon mal was vom "Transhumanismus" gehört?
Hier ist mal ein Text den ich kopiert habe. Es ist ein Essay über den Transhumanismus von Henning Schroeder. Er bringt alles sehr gut auf den Punkt:
"Wofür leben wir? Wie sollen wir uns verhalten? Welches Ziel gilt es, im Leben zu verfolgen? Wie können wir glücklich sein? Wird es jemals ein Ende des Leids geben? Diese Fragen stellen sich die Menschheit seit Anbeginn der Zeit, und Philosophien und Religionen versuchen, Antworten zu geben. Die relativ neue Denkrichtung des Transhumanismus schafft es, logisch schlüssig eine Antwort auf diese Fragen zu geben. Und gleichzeitig noch ein wahres Utopia zu versprechen, welches wir mit ein wenig Glück noch während unserer Lebensspanne erreichen können.
Der Transhumanismus will, dass wir alles daransetzen, unsere eigenen Nachfolger zu erschaffen: Maschinen, die uns im Denken überlegen sind.
Noch ist der Mensch die Krone der Schöpfung. Keiner wird jedoch ernsthaft abstreiten wollen, dass es noch Entwicklungspotential gibt: etwas klügeres oder weiter entwickeltes als homo sapiens sapiens ist problemlos vorstellbar, und die Evolution wird das wohl in ein paar Millionen Jahren auch hinkriegen (falls wir uns bis dahin noch nicht ausgelöscht haben).
Allerdings ist es momentan sehr gut denkbar, dass wir schneller sind als die Evolution und auf technischem Wege etwas erschaffen, was uns geistig überlegen ist. Sei es durch rohe Rechenleistung, durch Fortschritte in der künstlichen Intelligenz, durch Hirn-Computer-Interfaces oder durch Nanotechnologie: der Gedanke, eine übermenschliche Intelligenz zu erschaffen, ist nicht mehr so völlig irrsinnig, wie vor hundert Jahren. Vielmehr scheint dieses Ziel innerhalb der nächsten paar Dutzend Jahre halbwegs realistisch erreichbar zu sein.
Diese Intelligenz wird nicht mehr auf menschlichen Gehirnen als „Hardware” laufen. Das Ausmaß an Intelligenz, das ein menschliches Gehirn liefern kann, ist begrenzt. Um klüger zu werden, braucht man ein anderes Gehirn. Das Substrat für unsere Nachfolger werden wir selber herstellen.
Der wirklich interessante Aspekt an diesem Gedanken ist, dass diese Intelligenz fähig sein wird, ihr eigenes Gehirn zu verbessern (schließlich ist ja auf technische Art und Weise hergestellt, im Gegensatz zum menschlichen Gehirn). Und sie wird klug genug sein, ihren eigenen Nachfolger zu erschaffen, der wiederum weiter entwickelt sein wird. Die erste künstliche Intelligenz, die wir erschaffen, wird vielleicht nur Monate oder Tage existieren, bevor sie von ihrem Nachfolger abgelöst wird. Und dann passiert es wieder. Und wieder. Was auch immer die Endform einer Superintelligenz sein wird: wir könnten lange genug leben, um sie zu erleben.
Die Mooresche Beobachtung sagt aus, dass sich Computerrechenleistung ungefähr alle 18 Monate verdoppelt. Was aber passiert, wenn Computer und nicht Menschen die Forschung vorantreiben? Da mit jedem Entwicklungsschritt auf immer größere Intelligenz zurückgegriffen werden kann, geht die verfügbare Rechenleistung - und damit die künstliche Intelligenz - nach ein paar Jahren gegen Unendlich.
Dieser Zeitpunkt wird von Transhumanisten Singularität genannt. Es handelt sich um den Zeitpunkt, zu dem übermenschliche Intelligenz existiert und zu dem gleichzeitig alle unsere Zukunftsmodelle zusammenbrechen. Wir sind prinzipiell unfähig, die Handlungen von etwas vorherzusagen, was klüger ist, als wir selber - könnten wir es, wären wir ja schließlich selbst so klug. Sobald eine Lebensform die Fähigkeit gewinnt, ihre eigene Intelligenz auf technologische Art zu steigern - quasi ihre eigene Hardware zu verstehen und zu verbessern - ändern sich die Regeln grundlegend.
Was heißt das konkret? Nehmen wir als Beispiel die Nanotechnologie. In der molekularen Nanotechnologie geht es - vereinfacht - darum, winzig kleine Maschinen zu bauen, die aus einzelnen Atomen zusammengesetzt sind, sozusagen Moleküle à la carte. Das Ziel ist, sogenannte Assembler zu bauen - winzig kleine Roboter, die einzelne Atome manipulieren können und somit jede beliebige Massenkonfiguration zusammenbauen können - inklusive weiterer Assembler. Man braucht nur einen einzigen Assembler hinzukriegen, und wenig später hat man zwei, vier, acht, sechzehn… Sobald man eine ausreichende Menge zusammen hat, kann man ihnen molekulare Baupläne geben und sie alles vorstellbare bauen lassen - Autos, Kleider, Luxusyachten aus Diamanten, Leberwurst. Oder man verwendet sie, um vorhandene Strukturen zu verändern: Arteriosklerose beheben, Krebszellen zerstören, fehlende Glieder nachwachsen lassen, die Folgen des Alters rückgängig machen.
Nanotechnologie ist noch lange nicht soweit, theoretisch ist eine solche Entwicklung jedoch durchaus denkbar. Dieser Exkurs war nur, um die Größenordnung der Veränderungen klarzumachen: Völlige Kontrolle über die materielle Welt auf molekularer Ebene. Und das ist noch eine konservative Einschätzung zukünftiger Möglichkeiten!
Erfüllung aller materiellen Wünsche (Unsterblichkeit, 3D-Kopierer, Beendigung des Welthungers, etc.) sind lächerliche Verwendungen für eine Technik, die die Konfiguration der gesamten Erde auf molekularer Ebene umschreiben könnte - inklusive unserem Gehirn. Wir hätten Kontrolle über unsere Gehirne und damit die vollständige Kontrolle über unsere Wahrnehmungen. Das heißt: das Ende aller körperlichen Schmerzen. Das Ende des Alterns. Das Ende vom Tod überhaupt. Ewiges Wachstum für jedes menschliche Wesen. Wie könnten unsere Gehirne ständig erweitern und immer klüger werden, je älter wir werden. Wir könnten alles erleben, was wir erleben wollen. Wir könnten alles werden, was wir werden wollen. Diesen Traum - Leben ohne Grenzen, ohne Ende - nennt man Apotheose.
Wie können wir diesen Traum erreichen? Wollen wir ihn erreichen? Handelt es sich dabei um das Ziel des Lebens?
Wir wissen nicht, was die Bedeutung des Lebens ist. Aber was auch immer es ist: die Lebensform auf der anderen Seite der Singularität hat wahrscheinlich bessere Chancen, es herauszufinden. Die Singularität zu erreichen, ist also das vorläufige Ziel des Lebens. Man muss das Ziel des Lebens nicht kennen, um darauf hin zu arbeiten.
So ziemlich jedes denkbare Ziel (Freude, Wahrheit, Intelligenz, Freiheit, …) lässt sich mit Superintelligenz besser erreichen, als ohne. Die Singularität macht also alle Ziele erreichbarer. Diese pure Nützlichkeit der Singularität ist es, die Transhumanisten glauben lässt, daß das Hinarbeiten auf die Singularität der beste Weg ist, so ziemlich jedes Ziel zu erreichen, selbst wenn man es noch nicht kennt.
Je intelligenter man ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass man die wahre Bedeutung des Lebens herausfindet und desto besser kann man drauf hinarbeiten. Das ist das positive Argument, welches für ein Erreichen der Singularität steht. Das negative Argument wäre, dass die Welt sich ständig in einem instabilem Zustand befindet: die Entwicklung geht immer weiter, und früher oder später werden wir entweder eine Superintelligenz erzeugen oder uns vernichten. Selbst wenn wir also nicht wissen, was hinter der ersten Tür ist, wollen wir nicht durch Tür Nummer zwei gehen.
Im Transhumanismus ist somit das Ziel des Lebens, darauf hinzuarbeiten, die Singularität zu erreichen."
Anmerkung von mir, da ich glaube, das viele so etwas für unmöglich halten:
1. In Pilotprojekten wird Krebs heute schon mit Nanotechnologie bekämpft.
2. Das Moorsche ist seit Jahrzehnten ungebrochen - und wird weitergehen.
3. Im Labor ist es schon gelungen, einzelne Atome einer bestehenden Strucktur zu ändern. Das ist der erste Schritt in Richtung der "Assembler".
Schaut euch einfach mal an, wie sich die Technologie allein seit dem Jahr 2000 verändert hat....
Was haltet ihr davon? Ich selbst bin Transhumanist....
Hier ist mal ein Text den ich kopiert habe. Es ist ein Essay über den Transhumanismus von Henning Schroeder. Er bringt alles sehr gut auf den Punkt:
"Wofür leben wir? Wie sollen wir uns verhalten? Welches Ziel gilt es, im Leben zu verfolgen? Wie können wir glücklich sein? Wird es jemals ein Ende des Leids geben? Diese Fragen stellen sich die Menschheit seit Anbeginn der Zeit, und Philosophien und Religionen versuchen, Antworten zu geben. Die relativ neue Denkrichtung des Transhumanismus schafft es, logisch schlüssig eine Antwort auf diese Fragen zu geben. Und gleichzeitig noch ein wahres Utopia zu versprechen, welches wir mit ein wenig Glück noch während unserer Lebensspanne erreichen können.
Der Transhumanismus will, dass wir alles daransetzen, unsere eigenen Nachfolger zu erschaffen: Maschinen, die uns im Denken überlegen sind.
Noch ist der Mensch die Krone der Schöpfung. Keiner wird jedoch ernsthaft abstreiten wollen, dass es noch Entwicklungspotential gibt: etwas klügeres oder weiter entwickeltes als homo sapiens sapiens ist problemlos vorstellbar, und die Evolution wird das wohl in ein paar Millionen Jahren auch hinkriegen (falls wir uns bis dahin noch nicht ausgelöscht haben).
Allerdings ist es momentan sehr gut denkbar, dass wir schneller sind als die Evolution und auf technischem Wege etwas erschaffen, was uns geistig überlegen ist. Sei es durch rohe Rechenleistung, durch Fortschritte in der künstlichen Intelligenz, durch Hirn-Computer-Interfaces oder durch Nanotechnologie: der Gedanke, eine übermenschliche Intelligenz zu erschaffen, ist nicht mehr so völlig irrsinnig, wie vor hundert Jahren. Vielmehr scheint dieses Ziel innerhalb der nächsten paar Dutzend Jahre halbwegs realistisch erreichbar zu sein.
Diese Intelligenz wird nicht mehr auf menschlichen Gehirnen als „Hardware” laufen. Das Ausmaß an Intelligenz, das ein menschliches Gehirn liefern kann, ist begrenzt. Um klüger zu werden, braucht man ein anderes Gehirn. Das Substrat für unsere Nachfolger werden wir selber herstellen.
Der wirklich interessante Aspekt an diesem Gedanken ist, dass diese Intelligenz fähig sein wird, ihr eigenes Gehirn zu verbessern (schließlich ist ja auf technische Art und Weise hergestellt, im Gegensatz zum menschlichen Gehirn). Und sie wird klug genug sein, ihren eigenen Nachfolger zu erschaffen, der wiederum weiter entwickelt sein wird. Die erste künstliche Intelligenz, die wir erschaffen, wird vielleicht nur Monate oder Tage existieren, bevor sie von ihrem Nachfolger abgelöst wird. Und dann passiert es wieder. Und wieder. Was auch immer die Endform einer Superintelligenz sein wird: wir könnten lange genug leben, um sie zu erleben.
Die Mooresche Beobachtung sagt aus, dass sich Computerrechenleistung ungefähr alle 18 Monate verdoppelt. Was aber passiert, wenn Computer und nicht Menschen die Forschung vorantreiben? Da mit jedem Entwicklungsschritt auf immer größere Intelligenz zurückgegriffen werden kann, geht die verfügbare Rechenleistung - und damit die künstliche Intelligenz - nach ein paar Jahren gegen Unendlich.
Dieser Zeitpunkt wird von Transhumanisten Singularität genannt. Es handelt sich um den Zeitpunkt, zu dem übermenschliche Intelligenz existiert und zu dem gleichzeitig alle unsere Zukunftsmodelle zusammenbrechen. Wir sind prinzipiell unfähig, die Handlungen von etwas vorherzusagen, was klüger ist, als wir selber - könnten wir es, wären wir ja schließlich selbst so klug. Sobald eine Lebensform die Fähigkeit gewinnt, ihre eigene Intelligenz auf technologische Art zu steigern - quasi ihre eigene Hardware zu verstehen und zu verbessern - ändern sich die Regeln grundlegend.
Was heißt das konkret? Nehmen wir als Beispiel die Nanotechnologie. In der molekularen Nanotechnologie geht es - vereinfacht - darum, winzig kleine Maschinen zu bauen, die aus einzelnen Atomen zusammengesetzt sind, sozusagen Moleküle à la carte. Das Ziel ist, sogenannte Assembler zu bauen - winzig kleine Roboter, die einzelne Atome manipulieren können und somit jede beliebige Massenkonfiguration zusammenbauen können - inklusive weiterer Assembler. Man braucht nur einen einzigen Assembler hinzukriegen, und wenig später hat man zwei, vier, acht, sechzehn… Sobald man eine ausreichende Menge zusammen hat, kann man ihnen molekulare Baupläne geben und sie alles vorstellbare bauen lassen - Autos, Kleider, Luxusyachten aus Diamanten, Leberwurst. Oder man verwendet sie, um vorhandene Strukturen zu verändern: Arteriosklerose beheben, Krebszellen zerstören, fehlende Glieder nachwachsen lassen, die Folgen des Alters rückgängig machen.
Nanotechnologie ist noch lange nicht soweit, theoretisch ist eine solche Entwicklung jedoch durchaus denkbar. Dieser Exkurs war nur, um die Größenordnung der Veränderungen klarzumachen: Völlige Kontrolle über die materielle Welt auf molekularer Ebene. Und das ist noch eine konservative Einschätzung zukünftiger Möglichkeiten!
Erfüllung aller materiellen Wünsche (Unsterblichkeit, 3D-Kopierer, Beendigung des Welthungers, etc.) sind lächerliche Verwendungen für eine Technik, die die Konfiguration der gesamten Erde auf molekularer Ebene umschreiben könnte - inklusive unserem Gehirn. Wir hätten Kontrolle über unsere Gehirne und damit die vollständige Kontrolle über unsere Wahrnehmungen. Das heißt: das Ende aller körperlichen Schmerzen. Das Ende des Alterns. Das Ende vom Tod überhaupt. Ewiges Wachstum für jedes menschliche Wesen. Wie könnten unsere Gehirne ständig erweitern und immer klüger werden, je älter wir werden. Wir könnten alles erleben, was wir erleben wollen. Wir könnten alles werden, was wir werden wollen. Diesen Traum - Leben ohne Grenzen, ohne Ende - nennt man Apotheose.
Wie können wir diesen Traum erreichen? Wollen wir ihn erreichen? Handelt es sich dabei um das Ziel des Lebens?
Wir wissen nicht, was die Bedeutung des Lebens ist. Aber was auch immer es ist: die Lebensform auf der anderen Seite der Singularität hat wahrscheinlich bessere Chancen, es herauszufinden. Die Singularität zu erreichen, ist also das vorläufige Ziel des Lebens. Man muss das Ziel des Lebens nicht kennen, um darauf hin zu arbeiten.
So ziemlich jedes denkbare Ziel (Freude, Wahrheit, Intelligenz, Freiheit, …) lässt sich mit Superintelligenz besser erreichen, als ohne. Die Singularität macht also alle Ziele erreichbarer. Diese pure Nützlichkeit der Singularität ist es, die Transhumanisten glauben lässt, daß das Hinarbeiten auf die Singularität der beste Weg ist, so ziemlich jedes Ziel zu erreichen, selbst wenn man es noch nicht kennt.
Je intelligenter man ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass man die wahre Bedeutung des Lebens herausfindet und desto besser kann man drauf hinarbeiten. Das ist das positive Argument, welches für ein Erreichen der Singularität steht. Das negative Argument wäre, dass die Welt sich ständig in einem instabilem Zustand befindet: die Entwicklung geht immer weiter, und früher oder später werden wir entweder eine Superintelligenz erzeugen oder uns vernichten. Selbst wenn wir also nicht wissen, was hinter der ersten Tür ist, wollen wir nicht durch Tür Nummer zwei gehen.
Im Transhumanismus ist somit das Ziel des Lebens, darauf hinzuarbeiten, die Singularität zu erreichen."
Anmerkung von mir, da ich glaube, das viele so etwas für unmöglich halten:
1. In Pilotprojekten wird Krebs heute schon mit Nanotechnologie bekämpft.
2. Das Moorsche ist seit Jahrzehnten ungebrochen - und wird weitergehen.
3. Im Labor ist es schon gelungen, einzelne Atome einer bestehenden Strucktur zu ändern. Das ist der erste Schritt in Richtung der "Assembler".
Schaut euch einfach mal an, wie sich die Technologie allein seit dem Jahr 2000 verändert hat....
Was haltet ihr davon? Ich selbst bin Transhumanist....
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