Hallo,
Kinder brauchen Liebe aber natürlich auch gezielte Förderung...halt auch Grenzen, eine gute solide Erziehung etc.
Es mag schon zutreffen, dass du da Fehler gemacht hast und keine ausreichende ErziehungsARBEIT geleistet hast, wenn dem so ist gilt es nun mal fachkundige Hilfe zu suchen, die Ärmel hochzukrempeln und noch einiges nachzuholen.
Hinsetzen sich leid tun, weil man versagt hat und jammern und klagen bringt hier wenig...es wäre wichtig dass du deinem Sohn konkrete Hilfestellung gibst, ihn wieder mehr einbindest in die Familie und ihm klarmachst, dass er zu weit gegangen ist und er sich an gewisse Regeln zu halten hat, ansonsten im Leben nachhaltig ein Looser sein wird. In dem Alter ist Einbindung wichtig aber auch gleichzeitig loslassen können...je nach Entwicklungsstand. Sein Alkoholmißbrauch zeigt sehr deutlich, dass er Defizite in Hinsicht auf Eigenverantwortungsbewusstsein hat und wohl mit der Freiheit mit Freunden rauszugehen etc.noch nicht angemessen umgehen kann...Als Erziehende hast du die Verantwortung dafür das Bürschchen darauf aufmerksam zu machen wann und wieviel Alkohol er trinken darf...Die Eltern die ich kenne lassen ihre Kinder allerhöchstens im Alter von 16 Jahren mal ein Schlückchen Alkohol probieren...klar, dass die wahrscheinlich auf Feten auch mal mehr trinken, auch mal kiffen und rumprobieren...aber sie achten die Einstellung und Grenzziehung der Eltern und würden sich im Leben nicht trauen stockbesoffen nach Hause zu kommen...niemals, auch mit 40 Jahren nicht...das passt einfach nicht ins allgemeine Lebenskonzept, dass vom Elternhaus her vermittelt wird...oder halt nicht? Frag dich mal welches Konzept du da vertrittst....wie oft habt ihr über Drogen geredet? Was hast du deinem Sohn in Sachen Alkohol vermittelt? Wie stehst du allgemein zu dem Thema?
Kids in dem Alter, insbesondere Jungs sind total durcheinander und brauchen klare Zielsetzungen...genügend Halt, Richtlinien, gute Vorbilder, das du ihm ein stückweit geben musst, sonst fängt er an zu sehr allein zu bestimmen wie er mit anderen umgeht und wieviel Alk er trinkt und das geht dann oft schief.
Mein RAt: lies viele Erziehungsratgeber...und mach Elternkurse, geh zu einer Erziehungsberatung, damit du genügend Struktur in deine Erziehung bekommst...das hilft oft sehr um grad mit pubertierenden Jugendlichen besser klar zu kommen..um mit denen gut umgehen zu können musst du wissen wie die funktionieren...was in deinem Jungen vor sich geht und wie du angemessen damit umgehen kannst. Grad männliche Jugendliche brauchen keine harte sondern eher eine selbstbewusste und führende Hand...sonst werden sie leicht kriminell und versauen sich ihr Leben. In einigen anderen Ländern, Afrika in einigen tribes...werden die Jungmänner in Erziehungscamps gesteckt und anschließend durch Initiationsrituale und Verheiratung wieder in die Gesellschaft integriert...und das alles damit man der in diesem Alter normalen Testosteronüberschüsse und Aggressionen einigermaßen Herr zu werden.
Hierzulande läßt man die Jugendlichen oft einfach so laufen und wundert sich dann über eine zunehmende Jugendkriminalität. Die Kids brauchen halt sinnvolle Beschäftigungsangebote und viele Möglichkeiten um sich entwickeln und austoben zu können...und außerdem eine gute Erziehung in Hinsicht auf Moral und Verhalten, genügend Struktur um sich anlehnen und einfügen zu können..die Japaner nennen dieses Prinzip "amae"....wobei die Japaner meiner Ansicht nach die Individuen und individuelle Entwicklung ein wenig zu eng begrenzen....hat sich unter westlichem Einfluß jedoch schon stark verändert..was nicht immer vorteilhaft ist.
Meiner Ansicht nach ist diese Strukturvorgabe (also klare Regeln im Alltag, klare Grenzziehung etc.) die Hauptaufgabe der Eltern....Schule erledigt Bildung...aber auch nur zum Teil, die Eltern sollten da immer zusätzlich fördern und fordern...dann bestehen auch gute Aussichten für die Kids einen Berufsaubsbildungsplatz zu bekommen und ihren Weg ins Berufsleben zu finden...Wo zu wenig Unterstützung da ist fallen viele Kids dann durchs Raster, haben keine Aussichten, werden früh depressiv oder suchtabhängig oder aggressiv und kriminell. Die Kids sind durch Hormonausschüttungen permanent überfordert und überreagieren sehr oft...daher solltest du diesen Hassvorwurf nicht ganz so ernst nehmen, aber auch nicht einfach darüber hinweggehen, denn da hat dein Sohn dir ggü eine Grenze zu weit überschritten und du sollest mit ihm darüber reden und ihm klarmachen, dass dich sowas sehr verletzt und es nicht in Ordnung ist, dass er gegen dich wütet und (mit Worten oder sonstwie) um sich schlägt und andere für sein Verhalten (Kontrollverlust bei Alkkonsum) verantwortlich macht. Er ist mittlerweile alt genug um mehr Vernunft zu zeigen....Aber ein stückweit ist sein Vorwurf ja ggf. auch berechtigt..er fühlt sich alleingelassen und überfordert da es von deiner Seite für ihn (NOCH...kannste ja noch ändern!)keine erkennbare Erziehungsstruktur gibt, in der er sich anlehnen kann, nach der er sich orientieren kann...Hier gilt halt: Fördern und fordern! Miteinander reden..die Dinge klarstellen, miteinander diskutieren was o.k. ist und was nicht...aber bei wichtigen Dingen (wie Umgang mit Drogen) auch klare Vorgaben geben. Nicht verbieten sondern Alternativen bieten etc.
Also mach dir keine Vorwürfe, sondern sieh zu was du JETZT in dieser Situation TUN kannst um deinen Sohn wieder in die richtige Bahn zu bringen...ihr solltet ggf. gemeinsam eine Familientherapie (Mutter-Sohn-Therapie) machen damit ihr eine gute Basis für euch kriegt...was noch so eben gelingen könnte...
Viel Erfolg!
Tyra