Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Sohn (4) will zu seinem Papa ziehen !

S

sommerwind

Gast
Hallo,

ich (34) bin seit 3 1/2 Jahren alleinerziehend. Wie ich finde, habe ich ein sehr gutes enges Verhältnis mit meinem Sohn. Er sagt mir auch sehr oft wie lieb er mich hat und sucht auch immer den Körperkontakt mit mir.

Mein Sohn ist alle 14 Tage über das Wochenende bei seinem Papa. An diesen Wochenenden ist dann immer volles Programm (kein Altag wie bei mir) angesagt und mein Sohn steht im Mittelpunkt. Das findet er natürlich klasse. Auch unter der Woche telefoniert er oft mit seinem Papa. Mittlerweile hat dieser eine neue Freundin und ist Anfang des Jahres mit ihr zusammengezogen. In der neuen Wohnung hat mein Sohn ein eigenes schönes Zimmer. Heute Abend - wie er mit seinem Papa telefoniert - bekam ich mit wie mein Sohn sagte: "Papa, ich bin so traurig, dass ich nicht bei Dir sein kann. Am liebsten würde ich zu Dir ziehen" Mich trafen diese Worte sehr und ich war erst einmal wie gelähmt. Wie soll ich mich verhalten ??? Was mache ich, wenn er wirklich zu seinem Papa ziehen will ??? Es würde mir das Herz brechen !
 
D

Detlev

Gast
Das entscheidest DU,nicht der Kleine.
Bis ca.14 geht die Muttermeinung vor.
Rede mit dem Ex.
Stimmt Euch ab..im Interesse des Kindes solltet Ihr ehrlich sein und eine faire Lösung.Er wird doch nicht ihn "locken"??
Hast Du alleiniges Sorgerecht?
Es ist NORMAL,daß es beim "urlaubselternteil" interessanter ist.
er soll sich freuen,wohlfühlen.Aber Du bist das zuhause!
Nicht drüber diskutieren....freundlich sein.Herzlich.
Mit ihm reden über das,was er DORT toll findet...und immer sagen:das ist eben schön..ZWEI Wohnungen.
Kinder in dem Alter sagen JEWEILS BEIDEN oft genau das gleiche!Vom Moment abhängig!
Guck mal,wie innerhalb von MINUTEN im Kiga abgegebene Kinder vom weinenden Nicht-weg-von-Mama-Kind zu fröhlichen Spielgefährten werden!
Es ist undramatischer,als Du denkst!
 
U

Unregistriert Lilly

Gast
Hallo Sommerwind!
Verständlicherweise machst du dir viele Gedanken. Aber stell dir doch einmal vor, dass dein Söhnchen beim Papa wohnen würde und zu dir alle 14 Tage für ein Wochenende kommen würde. Meinst du nicht, dass er dann auch zu dir sagen würde: ,,Mama, ich bin so traurig dass ich nicht bei dir sein kann, am liebsten würde ich bei dir wohnen." ? Ich denke dass ein vierjähriges Kind noch gar nicht so richtig überblicken kann worum es wirklich geht. Alles was nicht alltäglich ist, ist interessant.
Was hat denn der Papa von dem kleinen dazu gesagt?
Sei zuversichtlich! Kümmere dich um deinen kleinen und mach dich nicht selber verrückt. Dein Söhnchen liebt dich genauso wie du ihn liebst, nur dass dir deine Liebe zu ihm viel bewusster ist.
Viele gute Gedanken für dich von

Lilly
 
R

regi

Gast
Ich kenn mich Kindern noch nicht so aus vielleicht weil ich noch keine hab.
Aber meine Mum ist da immer genial gewesen die hat mir immer nicht nur an mir sondern auch an anderen kleinen Kindern gezeigt dass man deren Wünsche ernst nehmen muss und sie nicht übergehen darf weil das im Kopf bleibt und vielleicht wieder ein Stein mehr bedeuten kann der verhindert dass man eines Tages an sein Kind nicht mehr rankommt.
Meine Tante hatte auch die Situation dass sie nach Scheidung alleinerziehend war. Der Kleine war da allerdings fast 6. Meine Mum gab ihr den Rat mit dem Vater zu vereinbaren dass er zwei Wochen bei ihm schlafen soll. Der Vater happy Kind happy Mutter traurig. Nach einer Woche vater traurig kind traurig und Mutter happy denn Kind wollte wieder nach Hause. Vater hatte Kind ständig zur Oma geben müssen weil er auch arbeiten musste.
Die Neue wird deinem Kleinen den Vater nicht ersetzen können.
Danach ist der Kleine auch glücklich über die Entscheidung wie sie jetzt ist und hat gemerkt dass die Mama das schon richtig macht den Papa nur da zu sehen wenn er auch da ist und Zeit hat.
 
S

sommerwind

Gast
Danke für die netten Worte:)

Jetzt wo ich eine Nacht drüber geschlafen und eure Antworten gelesen habe bin ich etwas beruhigter. Der Kleine hat heute auch gar nichts mehr darüber gesagt. Es war bei mir scheinbar nur der erste Schock gestern Abend. Denke mal er würde mich wirklich genauso vermissen, wenn er bei seinem Papa wohnen würde. Mal abwarten wie es sich weiter entwickelt.

lg
 

Micky II

Aktives Mitglied
Hallo Sommerwind,

mach dir wirklich nicht zuviele Gedanken. Habe meinen Sohn über Jahre hinweg alleine großgezogen. Wenn nach den Wochenenden, die er bei seinem Vater verbracht hatte, wiederkam, kamen auch schon mal solche Sätze. Klar, bei mir lebte er den Alltag, bei Papa Freizeit, Unternehmungen, lange Aufbleiben etc..
Habe mich damals auch nicht einschüchtern lassen. Habe weiterhin die Grenzen gesetzt und ihm meine ganze Liebe gegeben. Heute ist er schon erwachsen und immer noch bei mir. Sein Kommentar: Du hast mich super aufs Leben vorbereitet und mir Liebe gegeben, er nur Freizeitvergnügen und Materielles, da war kein wirkliches Interesse an mir. Übrigens, seit 4 Jahren hat er keinerlei Konakt mehr zu seinem Vater, eben aus diesen Gründen.
 
S

sommerwind

Gast
Hi Micky,

wie ich eben Dein Beitrag gelesen habe, habe ich voll Gänsehaut bekommen. Es kann doch wirklich nichts schöneres geben, wenn man so Worte von seinem Sohn gesagt bekommt, dass man doch alles richtig gemacht hat....

Lieben Gruss
 
G

Gel06

Gast
Hallo,

kenne die Situation aus eigener Erfahrung, meine Tochter ist jetzt 9, als ich mich vom Vater trennte war sie ein Jahr alt. Die 8 Jahre dazwischen haben echt alle Turbulenzen durch.
Meine Tochter sagte nicht nur häufiger, dass sie bei Papa leben möchte, sie klammerte sich auch schreiend und weinend an ihn, wenn er sie zu mir zurück brachte. Das tat so unheimlich weh. Ich hab die Kleine immer verstanden, bei mir der Alltag, ein harter dazu, in dem ich nicht viel Zeit für sie hatte und bei ihm Fun pur, das ganze WE.
Seitdem der Vater dann immer mehr sein Leben ohne Kind "vor Ort" lebte, war er über die Jahre immer weniger für sie da, dann war sie statt bei Papa eben bei Oma. Das ging nun so weit, dass er mittlerweile sogar in England lebt und seine Tochter ihn einmal im Jahr sieht. Meine Tochter weiß heute, dass ich so etwas nie tun würde, sie hat mitbekommen, dass ich immer da bin, wenn es dringend ist, die Nacht neben ihr am Bett sitze, wenn sie weint, weil sie Papa nicht öfter sehen kann, dass ich Schulkameraden, die sie mobben mal auf Seite nehme, um ein paar ernste Wörtchen zu reden, dass ich jeden Morgen die Schulbrote schmiere... dabei habe ich immer im Hinterkopf, dass ich sie aber gehen lassen würde, wenn sie mit 14 immer noch der Meinung sein sollte, dass es bei Papa besser ist.
Aber solche Dinge wie, dass Papa geheiratet hat, ohne dass sie dabei war, sie bei mir aber mit mir und meinem Mann vorne beim Standesbeamten saß... das kriegen auch schon Kinder mit.
Gib Deinem Sohn etwas Zeit, versuche es selbst nicht so sehr zu Herzen zu nehmen, auch wenns schwer fällt und wenn ihr es alleine auch nicht leicht haben solltet: bedanke Dich ruhig mal bei ihm, dass IHR ZWEI alles so toll geregelt bekommt (natürlich an konkreten Dingen), das zeigt ihm, dass ihr zwei zusammen etwas schafft - dieses Gefühl wird er bei Daddy niemals haben können. Und nimm Dir die Zeit mit ihm über seine Gefühle zu reden, schweig es nicht tot, mach kein Tabuthema draus. Als meine Tochter mal so immens enttäuscht war von ihrem Vater, habe ich ihr versucht, seinen Standpunkt zu erklären und gleichzeitig verständnis für sie gezeigt und dann gefragt: was machen wir denn nun? Sie sagte, sie wüsste es nicht, sie wäre nur noch wütend. Dann habe ich ihr ein Kissen gegeben und gesagt "Da ist die Wand, hau es mal dagegen" hat sie gemacht, ich fragte "Und? jetzt besser?" sie sagte "hm... ne", dann haben wir beide gelacht. Ich glaube genau diese Situationen zeigen dem Kind, dass man es ernst nimmt, auch wenn man nichts ändern kann und vor allem als Mutter diejenige ist, die die wirklich wichtigen Dinge regelt.

halt die Ohren steif!

Gel06
 

Micky II

Aktives Mitglied
Hi Sommerwind,

na ja, alles richtig gemacht? Bestimmt nicht, dafür bin ich auch nur ein Mensch. Doch ich habe ihm nie den Kontakt zu seinem Vater verwehrt, weil ich auch heute noch glaube, dass dieser bestehen sollte. Irgendwann im Laufe der Jahre zeigt es sich, wie intensiv diese Bindungen sind. Bei uns wurde im Beisein des Kindes nicht auf den Vater geschimpft, obwohl mir so manchesmal danach zumute war. Selbst den Großeltern, Freunden und Bekannten wurde ein "Maulkorb" verpasst. Ich habe fest daran geglaubt, dass mein Sohn sich ab einem gewissen Alter sein eigenes Urteil bilden würde. So kam es dann auch, allerdings erst nach einem riesen Schock für mich.

Mit knapp 16 fuhr mein Sohn zu seinem Vater und der neuen Familie in die Ferien. Er wollte dort einen Ferienjob machen. Das war für mich noch kein Problem. Doch bereits nach einer Woche erklärte mir mein Sohn, er würde beim Vater bleiben. Er würde in diesem Betrieb eine Lehre anfangen und somit drei Jahre weg sein. Ich traute meinen Ohren nicht. Mir ging es so dreckig, dass ich innerhalb einer Woche gleich 7 kg an Gewicht verlor. Meinem Sohn gegenüber erwähnte ich nichts davon. Er erzählte mir, was er beim Vater alles kriegen würde: einen Motorroller, 2 Jahre später den Führerschein, ein Auto und und und. Das sollte einen 16jährigen nicht locken. Ich hätte ihm das nie bieten können. Soviel Geld hatte ich einfach nicht. Also machte ich keine Szene, verhielt mich ruhig und stimmte allem zu. Aber es dauerte nur knapp 3 Wochen, da war er wieder bei mir. Er fragte mich ganz kleinlaut, ob er doch bei mir bleiben dürfe. Das Materielle sei zwar sehr verlockend, aber der Umgang und der Ton bei seinem Vater, sowie die fehlende Zuwendung und Liebe, gefielen ihm überhaupt nicht. Ohne jeglichen Vorwürfe nahm ich ihn in den Arm. Der schönste Satz war:"Gut, dass du dich hast scheiden lassen. Jetzt weiß ich auch warum!" Mehr wurde darüber nicht gesprochen. Der Kontakt zum Vater, der sich wie ein bockiges Kind verhielt, war danach nur noch sporadischer Natur. Meinen Sohn drängte dort nichts mehr hin.

Er ist heute noch froh darüber, dass ich ihn seine ganz eigenen Erfahrungen machen ließ. Anfangs fragte er immer mal wieder, was denn bei uns damals so los gewesen sei. Aber ich antworte ihm immer, warum in alten Sachen rumwühlen. Wir hätten uns halt nicht mehr verstanden und ewig gestritten. Ansonsten hätte er ihn ja selbst richtig kennengelernt. Inzwischen ist das Thema für ihn völlig tabu.

Ich will dir mit dieser Geschichte keinen Schreck einjagen, man kann es nie verallgemeinern. Keiner weiß, wie sich alles entwickelt. Es kann ja auch alles prima funktionieren, kommt halt auch viel auf den Vater an.
 

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Thema gelesen (Total: 1) Details

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben