Olympia 2008 - Boykott

[hablo]

...oder einfach nicht den fernseher benutzen, wenn olympia läuft

naja, diese veranstaltung war ja schon immer ein wenig politisch - und nie rein 'sportlich'; ist ja seit der antike so.....

 

[Germ]

Für mich gibt es keinen Grund, Olympia zu boykottieren.
Ich werde es abfeiern und bin mal gespannt, wie diesmal
Muslime abschneiden...
Das gibt wieder eine Riesengaudi bei mir Zuhause, auch
die Chinesen werden dieses Mal ne Menge Auszeichnungen
nach Hause bringen. Ganz ohne Zweifel.




Olympiastadioneröffnung; Vorgeschmack auf das was noch
kommt !

http://www.youtube.com/v/V3dujmnetyI&hl=en


Aller-Herzlichst

Germ

 

[Gast]

Ich finde ehrlich gesagt diese ganze Aufregung um Chinas Vorgehen gegen die Tibeter total heuchlerisch!! Überall auf diesem Planeten schlagen Menschen anderen Menschen die Köpfe ein. Die Amis hocken auf dem geraubten Land der Indianer und der Iraker, afrikanische Diktatoren töten ihre eigenen Leute (dem Westen ist es egal), die Türkei unterdrückt die Kurden, Russland unterdrückt jegliche Opposition, Palästinenser wurden aus ihrem Land vertrieben, Menschen bekriegen sich, stehlen Land, unterdrücken und versklaven ihresgleichen, seit es sie gibt!!!
Nur zB. bei Russland und Amerika macht keiner den Mund auf. Die Russen drehen den Gashahn zu und die Amis drehen den Ölhahn zu.
Ich denke, dass die Ächtung Chinas durch den Westen mehr auf Neid als auf moralischem Verantwortungsgefühl für die Lage der Tibeter basiert. Und ich sage das, obwohl ich für Menschenrechte usw. bin. Aber sieht denn hier niemand, dass andere Länder keinen Deut besser sind? Dass die westlichen Staaten Angst haben vor China und neidisch sind und deswegen immer Gründe suchen, es zu ächten? Wieso sagt niemand Amerika die Meinung oder eben Russland? Habe noch nie gehört dass man dort etwas (in unserer Zeit) boykottieren will. Irgendwie ist China jetzt international gesehen der totale Buhmann und ich sage, alle sollten mal vor ihrer eigenen Haustür kehren. Und sich in die Innenpolitik eines anderen Landes einzumischen finde ich sowieso etwas fragwürdig. Hier will ja auch niemand von der Türkei hören, wie die Deutschen mit den Muslimen umzugehen haben oder? Ich meine diesen fordenden Ton!

 

[mikenull]

Aber auch nur wenn es stattfindet. Denn es ist ein allgemeines Umdenken im Gange....

 

[Eisherz]

Ich bin gegen den Boykott der Olympischen Spiele. Und es wurden auch schon welche in Amerika boykottiert, und zwar war das 1984.

Die Sportler trainieren jahrelang hin auf Olympia, ich habe erst gestern ein Interview mit Sergej Bubka gesehen, auch er hat es bedauert, dass ihm die Chance auf eine Olympiateilnahme genommen wurde.
Sport und Politik, untrennbar ist das sicher nicht zu machen, aber die Sportler wollen in erster Linie olympische Medaillen, sie wollen Spiele der Völkerverständigung, aber nicht den Wettkampf, welcher Sportler ist der bessere Vorzeigeathlet einer besseren politischen Staatsform.
Ich meine, dass mit den Olympischen Spielen in China schon die besondere Aufmerksamkeit der Welt darauf gerichtet wird und sich China auch im Zugzwang befinden wird.

Dass sich die Sportler mit Aufschriften auf T-Shirts, Stirnbänder, was weiß ich, positionieren, dafür wäre ich, aber nicht dafür, die Sportler mit einem Boykott zu strafen.

Eisherz

 

[Catherine]

Boykott - nein, freie Meinungsäußerung der Sportler - ja

freie uneingeschränkte Pressefreiheit vor und während der Spiele.

China unterdrückt und mordet in Tibet seit 50 Jahren und jetzt hat eine neue Generation Tibeter sich das Recht genommen dagegen zu demonstrieren.

Die Leute die hier ihre Klappe so richtig weit aufreißen sollte man mal so behandeln wie es Tibetern unter den Chinesen ergeht.

Spätestens nach drei Tagen würden sie schlapp machen und die Tibeter verstehen und!!! mit demonstrieren!!!

Freie Meinungsäußerung - Demokratie!!! Das muss man beschützen!!!

Ich hoffe, dass das Handeln dieser mutigen Menschen anderen Unterdrückten dieser Welt die Hoffnung auf ein besseres Leben gibt.

 

[mikenull]

Na ja, Eisherz, so ist es wohl nicht. Die Olympischen Spiele wurden schon immer ausgenutzt. Man denke nur an Hitler und 1936. Und das ist halt in China nicht anders. Man will Ansehen in der Welt durch den Sport gewinnen - aber hinter den Kulissen wird gemordet. Nichts außergewöhnliches. Wenn schon, sollte man daher auch Sportereignisse in den USA oder in England boykottieren.

 

[Dr. House]

Wenn schon, sollte man daher auch Sportereignisse in den USA oder in England boykottieren.

Ich trau mich gar nicht zu fragen, warum? Tue es aber trotzdem.....

 

[Gast]

Gemordet und unterdrückt wird doch eh überall, man kann aber nicht alles boykottieren. Das sind Lippenbekenntnisse, die niemandem helfen und die auch nichts an der Lage ändern!

 

[Eisherz]

Hi Mikenull,

ich finde, dass es etwas anderes war, als im Nationalismus 1936 in Berlin, als die olympischen Spiele dort stattfanden. Denn damals hatte die Regierung Hitler eine Judenverfolgung während dieser Zeit verboten, um ein "menschen-freundliches" Deutschland der Weltöffentlichkeit zu zeigen. Damals wollte die Welt belogen werden, viele machte einfach die Augen zu, denn in Amerika und Russland waren die Judenverfolgungen mit den dazugehörigen Rassengesetzen sehr wohl bekannt, aber ein öffentliches Aufbäumen der angeblich freien Welt war da nicht angezeigt.
Heute schauen Medien, Menschrechtler und die freien Bürger in den demokratischen Ländern genau hin, und ein Verstecken von Ungerechtigkeiten gibt es so nicht mehr. Das zeigt sich für mich schon in dem Welt- und auch im Medieninteresse, wo der Blick nach China und Tibet geht.

Eisherz