hallo
es ist halt nicht immer einfach, sich zu sein, seinen weg zu gehen. je nachdem, in was für einem umfeld man lebt. wenn man ein umfeld hat, das einen nicht lässt, das einen gleich abwertet und ausstösst, wird man sich selber zurücknehmen, und all die dinge, die dazu führen, dass man nicht konform geht, halt unterdrücken. aber auf lange sicht, kann man die eigene meinung, gefühle, das eigene sein einfach nicht unterdrücken.
man wird zwangsläufig in den sauren apfel beissen müssen und sich zeigen wie man ist. oder man geht ein.
dies bedeutet, dass man sich den "konflikten" stellen muss. dass man sich seiner angst stellen muss und auch der anderen meinung der anderen.
dies verlangt aber auch sich selber zu verstehen, zu wissen, wer man ist, was man ist, wie man ist. man muss sich zeigen. manchmal wird man dadurch enttäuscht, wenn menschen, die einem lieb sind, menschen, deren liebe und anerkennung man möchte, sich dann von einem abwenden. das tut weh.
das schmerzt.
das gehört irgendwie dazu.
manchmal gibt es aber auch positive überraschungen: nach einem konflikt wenden sich die menschen nicht ab. man liegt zwar an unterschiedlichen orten, man muss sich vielleicht von einem gemeinsamen bild verabschieden, aber man erhält anerkennung. die liebe. das sind sehr schöne momente, die einen stärken. man achtet sich gegenseitig. man lässt sich gegenseitig leben. und man muss nicht konform gehen.
sowas erkennt man aber nur, wenn man es auch versucht. wenn man den konflikt angeht.
man erlebt auch das andere. wovor viele menschen eben auch angst haben. weil es weh tut.
aber ich denke, das machen a) viele durch und b) gehört es zum leben.
wie eltern, die ihre kinder wachsen sehen und die sich dann von einem ablösen. nicht alle können damit gleich gut angehen.
ich persönlich habe das durchgemacht (und mache es noch) und viele menschen aus meiner umgebung.
es geht immer um die angst sich so zu zeigen wie man ist. es geht immer darum gemocht zu werden. es geht immer um ängste und schmerzen.
ich finde es aber unerträglicher wenn man aus der angst heraus immer alles runterschluckt. schliesslich hat man auch die verantwortung für sich selber. und manchmal muss man sich dem halt stellen. und die menschen um einen herum damit konfrontieren.
ich persönlich schätze menschen mehr, wenn sie mir gegenüber authentischer sind. auch wenn es bedeutet, dass man gemeinsam nicht viel anfangen kann. aber ich möchte nicht, dass sich ein mensch bei mir verstellen muss. und ich möchte, dass ein mensch seinen weg geht.
der kontakt bleibt. das wissen um die andere person auch. manchmal denke ich an menschen, die sich weiterentwickelt haben, in ihrer welt sind, die mir aber irgendwie was bedeuten. und ich mag diese menschen.
was ich nicht mag sind menschen, die mich anlügen. mich immer anlächeln zum beispiel. obwohl sie sich grad über mich nerven. das sind dann so "unechte" beziehungen. ich glaube, da hat niemand was davon.
die lächeln dann einen an, aber innerlich ist man soweit voneinander entfernt. man berührt sich gar nicht. da kann ich auch mit einem kerzenständer oder einem radiergummi reden. aber ich will ja den menschen vor mir sehen.
es sind nicht alle gleich geübt darin. manche vermeiden konflikte wie die pest. sagen immer zu allem ja und amen.. aus lauter angst.
das muss nicht sein. vielleicht muss man das erleben, dass man obwohl ne andere meinung hat, trotzdem geliebt wird.
ich habe natürlich auch erlebt, dass ich meine meinung äusserte und der kontakt plötzlich abbrach.
tja.. das gibts. aber ich habe auch anderes erlebt, dass der kontakt nicht abbrach. und das ist wiederrum ein schönes erlebnis.
es ist eine kunst.. das miteinander.. mit unterschiedlichen meinungen umgehen können. manche können das gar nicht ab. da müssen alle das gleiche mögen, denken und sagen. das ist aber einfach witz. weil es ist halt so.. dass menschen unterschiedlich sind. und schön ist es doch, wenn man ein umfeld hat, wo das nicht verboten wird.
aber irgendwo kennen das viele menschen. in unterschiedlichen bereichen.
ich denke das ist liebe.. den anderen so zu sehen wie er ist. einen raum schaffen können, wo unterschiedliches zur sprache gebracht werden kann. ich persönlich meide alles und alle, die mir was aufzwingen wollen. nämlich ihre sicht, ihr verständnis, ihre logik. da hat niemand das recht dazu.
ich finde nicht, dass man IMMER glücklich sein müsste.
das ist sone komische vorstellung vom leben. das ist wie in filmen. das ist so unrealistisch. es gehört zum leben dazu. man entwickelt sich weiter, man ändert sich, um einen herum ändert sich vieles. es gibt dinge, die einem zum heulen bringen, die einen schmerzen. das gehört zum leben dazu. natürlich nicht chronisch.
stell dir vor du hättest ein kind, von dem du erwartest, dass es immer glücklich sein müsste, immer lachen!!!!
das ist ja die reinste folter!
manchmal bin ich schlecht drauf, manchmal wurmt mich was, manchmal stehe ich ängste durch, manchmal nervt mich etwas.. etc.
wenn alle anderen die gleich meinung hätten, die anforderungen an einen durch andere, das gleich wäre, könnte man es ja den anderen sogar recht machen. aber forderungen sind ja sehr unterschiedlich. lass die anderen ihre forderungen haben. ihre sicht, ihre meinung, ihre bedürfnisse. aber lerne deine eigenen zu kennen und diese auch in diese welt zu stellen.
es allen recht machen zu wollen, ist der sichere weg sich in hundert tagen an den rand eines nervenzusammenbruchs zu bringen!
es geht nicht darum, es anderen recht zu machen. es geht darum die verantwortung für sein leben zu übernehmen. und sich den konflikten zu stellen. und für sich einzustehen.
lg camus