Und mit der Pflegefamilie.....es ist schon hart, wenn die Tochter nicht mehr bei uns sein möchte. Aber ich muss mich an den Gedanken gewöhnen, dass eine räumliche Trennung für alle Beteiligten das Beste sein könnte.
Und ja, ich glaube auch, dass unsere Tochter sich die Schuld gibt, dass wir Eltern nun krank sind.
Und wir sagen ihr immer wieder, dass wir hinter ihr stehen, sie lieben, egal, was sie für Blödsinn macht.
Liebe tweety007,
finde das eine gute Einstellung von Dir: ..... "muß mich an den Gedanken gewöhnen, daß eine räumliche Trennung für alle
Beteiligten das Beste sein könnte".
Da ist viel Liebe zu Deiner Tochter zwischen den Zeilen zu spüren.
Geh diesen gedanklichen Schritt aus Liebe zu ihr innerlich weiter mit und setzt ihn gemeinsam in Liebe in die Tat um.
Verwehr Deiner Tochter nicht ihren Wunsch, sie wird ihren Grund dazu haben.
Steht weiter hinter ihr, liebt sie, egal, was sie in ihrem Leben gemacht hat. Mehr kannst Du in solch einer Lebenssituation
für Deine Tochter nicht tun. Ihr den Wunsch erfüllen, den sie sich wünscht.
Hör auf, darauf "herumzureiten" (umgangssprachlich gemeint), daß sie nicht redet. Es bringt eh nichts, das wieder und wieder
und wieder zu wiederholen. Sie hatte nicht vor, zu reden und sie wird es auch weiterhin nicht machen.
Ich finde es eine prima Idee von Deiner Tochter, sich in ihrer jugendlichen Lebensphase eine Pflegefamilie zu wünschen, bei der
sie leben kann.
Manchmal ist es in gewissen festgefahrenen Lebensphasen wertvoller, eine Distanz aufzubauen und das mit ganz viel Liebe
im Herzen als "unter einem Dach weiterhin zusammenzubleiben".
Es wird zumindest für Eure Tochter dadurch eine innerliche Seelenentlastung eintreten, daß sie nicht mehr bei Euch ist
sondern dort sein kann, wo sie es sich wünscht und sie wird ihre eigenen jugendlichen Lebenserfahrungen mit der von ihr
ausgewählten Pflegefamilie machen.
Manchmal ist es zum "Haare raufen", das eigene Kind ins Leben hinein zu begleiten. Kinder sind nicht Eigentum der Eltern.
Das, was Eltern bleibt, ist ihr Kind ins Leben hinein zu begleiten und ihm die Lebenserfahrung machen zu lassen, wozu
es bereit ist.
Mehr geht wirklich nicht liebe tweety. Such Dir selber eine Lebensberatungsstelle, an der Du über Dein Familienleben reden
kannst und überlass Deiner Tochter ihre eigenen Entscheidungen. Sie wird wissen, warum sie sich eine Pflegefamilie wünscht.
Da kann man selber dran erkranken an dem, wie sich das eigene Kind als junger Mensch entwickelt und wie es ins Leben hineingeht.
Kann das sehr gut nachvollziehen. Sehr gut sogar. Bin selber Mutter einer mittlerweile erwachsenen Tochter und es war
in ihren gewissen Entwicklungsphasen ein "mütterlicher enormer Kraftakt", sie ins Leben hinein zu begleiten. Und nun
ist sie weit über 20 Jahre alt, nun hier bei uns in ihrer Familie und sucht Arbeit. Es ist mehr Hobbypflege, mehr
Freizeitbeschäftigung wie/als Arbeitssuche .......
Sie wird schon ihren Weg gehen Deine liebe Tochter liebe tweety und das meine ich ernst. Vertraue ihr und verzweifel nicht
daran. Sorge gut für Dich in dieser Entwicklungsphase Deiner lieben Tochter. Geh aus, treff Dich mit Freundinnen, damit
Du auf andere Gedanken kommst. Nimm Dir Zeit, um Deine Hobby zu pflegen oder geh einfach draußen in der
wunderschönen Natur spazieren. Es gibt sovieles als Mutter, was Du machen kannst, um den Wunsch Deiner Tochter zu
erfüllen und letztendlich dadurch die Chancen zu nutzen, Euch wieder anzunähern. Annäherung wird dadurch nicht
passieren, daß Du mit ihr über ihr Nichtreden-wollen redest. Da wird sie eh blocken. Geh mit ihr gemütlich Cafe trinken,
erzähl ihr von Deinen Hobbys oder lad sie zum Schwimmen ein. Mach was für Dich und auch für Euch beide, was
nicht mit der Problem-Thematik zu tun hat. Bemüh Dich, auf diese Weise eine weniglich gemeinsame Annäherung zu
finden.
Du kannst Deine Tochter zu nichts zwingen.
Wünsch Euch beiden und Deiner Familie alles Liebe zur gemeinsamen Familienfindungsphase. Und vertrau darauf, daß ihr
Euch gemeinsam wieder finden werdet als Familie.
Vertrauen ist in solch einer Familienphase das Wertvollste. Den eigenen Blick eine andere und vor allem beruhigendere
Blickrichtung geben.
alles Liebe
gaestin