Oh mein Gott! Was bin ich froh, dass es noch andere Leute gibt, denen es genauso geht!
Ich mag auch keine Partys. Habe ich auch noch nie wirklich. Ich war zwar schon auf einigen, aber nur, weil ich dachte, dass das eben normal ist und alle anderen das ja auch tun. Aber jedesmal, einfach jedesmal denk ich mir dann wenn ich dort bin: Oh Gott, das überlebe ich nicht! Die ganzen besoffenen Leute, diese furchtbare Enge und das Gequätsche, machen mich ganz krank. Da kommt einfach kein Spaß auf.
Ich bin inzwischen 25. Jahrelang hab ich mich auf Partys gequält und bis heute empfinde ich diese Unlust auf Partys und diese Abneigung als absolut unnormal und stell mir dauernd die Frage: Warum? Warum denk ich so? Warum kann ich nicht einfach wie alle anderen voller Vorfreude und es kaum abwartend auf die nächste Party freuen?
Bis heute komm ich mir deswegen vor wie ein absoluter Freak. Auch mit Alkohol fange ich nicht wirklich viel an. Den trink ich auch nur, weil alle anderen es tun und mich sonst blöd anmachen wenn ich es nicht tu. Solche Situationen hatte ich nämlich bisher zuuu genüge: Was??? Du trinkst kein Alkohol? Wie bist du denn drauf? Ach komm, nur einen! Nein? Man bist du langweilig...oder Spielverderberin!
Da kann man jetzt vielleicht sagen, dass ich bisher wirklich um mich herum im gesamten Alltag nur Leute sehe, die das als cool, toll und vollkommen normal finden zu saufen und auf Partys zu gehen. Das ist nun mal das Bild in dieser heutigen Gesellschaft. Entspricht man diesem Bild nicht, wird man sofort als komisch abgestempelt.
Und insgeheim glaube ich, dass ich genau davor Angst habe: dass wenn ich nicht "mitzieh" und bei den Wochenenderlebnissen mitreden kann, ich den Anschluss verliere und nicht mehr aktzeptiert werde. Bisher fehlt mir wirklich noch komplett das Selbstbewusstsein um mich gegen Partys zu entscheiden und für den Charakter den ich habe. Glücklicherweise habe ich tatsächlich 3 sehr gute Freundinnen denen es genauso geht und mit denen ich schon jahrelang befreundet bin. Allein stehe ich nicht da. Nur sind wir durch unsere unterschiedlichen Studienorte monatelang getrennt, sodass ich natürlich auf anderen Kontakt angewiesen bin. Und bisher war ich dabei nur von Menschen umgeben, die diese Partys super toll finden und unbedingt saufen wollen und das ja alles so super und obercool ist...*seufz* ich könnte jetzt noch Stunden schreiben, es läuft aber doch alles immer auf denselben Nenner hinaus: ich mag keine Partys!
Es wird glaube deswegen nun dringend Zeit mich endlich so zu akzeptieren wie ich bin und das Selbstbewusstsein zu entwickeln um mich gegen die gesellschaftliche Einstellung: Partys sind cool, nur da lernt man Jungs kennen (ein weiterer Punkt meines Lebens der bisher nicht so wirklich geklappt hat) und nur wenn man da mitmacht wird man akzeptiert.
Es war deswegen echt wahnsinnig toll eure ganzen Beiträge zu lesen und tatsächlich zu merken, dass es noch andere gibt, die keine Partys und Alkohol mögen und sich deswegen noch lange nicht als Freak ansehen!
DANKE dafür