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96 % der Hähnchenmast mit Antibiotika belastet

mikenull

Urgestein
Vielleicht führt´s eines Tages dazu, daß gar keine Arzneimittel mehr verkauft werden müssen.
Man geht zu Aldi oder Lidl, sagt sein Problem ( Kopfweh oder Depressionen ) und bekommt für 1,99 das passende, heilende Hähnchen.
 

Spooky11

Mitglied
Sicherlich wird auch die Lebenserwartung der Hähnchen größer.
also das wird dem Hähnchen furchtbar egal sein da es z.B. als Grillhähnchen in spe nur wenige Wochen lebt.

Es gibt die Weisheit "Glaub keiner Studie, die du nicht eigenhändig gefälscht hast"
Ist wie bei den Meinungsumfragen in der Politik, man bekommt das gewünschte Ergebnis des Auftraggebers raus.
Darf ich mal raten, wer diese Studie in Auftrag gegeben hat......die Bio-Bauern-Vereinigung.
Die wollen schließlich ihre "gesunden" Hühner zum völlig überhöhten Preis ebenfalls verhökern.

Daher lasse ich mich von Studien nicht verrückt machen oder mir was einreden.
Denn wie immer kommt es auf die Dosierung an.
Man konnte Ende der 80er Jahre in Australien Spuren von Tschernobyl messen.
Hat es irgendein Känguruh umgehauen? Nein, weil die Dosis absolut nicht nennenswert war.

In der Massentierhaltung gibts Medikamente, das ist klar.
Aber viel interessanter wäre wie hoch die Dosis ist.
Gefährlich ja/nein? Auf Dauer gefährlich ja/nein?

Bekommt einer, der täglich Hähnchen futtert keine Grippe mehr?
 

diabolo

Aktives Mitglied
Das Hauptproblem ist doch nicht, was es mit dem einzelnen Verbraucher macht, der ein Hähnchen mit Antibiotika ißt.

Das Problem sind tatsächlich die Resistenzen. Um so mehr Antibiotika generell eingesetzt wird, um so mehr haben Bakterien die Chance zu lernen, wie sie gegen dieses Antibiotika resistent werden können. Diese Information geben Bakterien sehr schnell an andere Bakterien weiter.
Darin liegt die Gefahr.
http://www.scilogs.de/wblogs/blog/d...tale-weitergabe-von-antibiotikaresistenzgenen

http://de.wikipedia.org/wiki/Antibiotikum-Resistenz

Die Folge dieses massenhaften Gebrauchs von Antibiotika und der Stärkung der Resistenzen der Bakterien ist dann, dass unsere Antibiotika nicht mehr wirken werden, wenn wir mit resistenten Bakterien infiziert sind.

Wer will schon die Zeiten wieder zurück in denen bakterielle Erkrankungen unzählige Menschen dahinrafften?

Es ist entweder Unwissenheit oder pure Ignoranz wenn dieses Problem als Kleinigkeit abgetan wird.
Man braucht sich nur ansehen, wie viele Tote das sogenannte "Krankenhausbakterium" schon gefordert hat.
http://www.welt.de/wissenschaft/article702065/Resistente_Bakterien_breiten_sich_in_Kliniken_aus.html
 
Zuletzt bearbeitet:
M

Manuel+

Gast
Darf ich mal raten, wer diese Studie in Auftrag gegeben hat......die Bio-Bauern-Vereinigung.
Falsch geraten, Spooky!

Die Studie wurde im Auftrag des NRW-Verbraucherschutzministeriums durchgeführt. Meines Erachtens ist das Verbraucherschutzministerium damit seiner genuinen Aufgabe nachgekommen. Ich habe die Hoffnung, dass nun auch weitere Schritte folgen werden.
Jahrelang ist von der Geflügelwirtschaft und der Bundesregierung aus Union und FDP immer wieder versichert worden, dass der Einsatz von Antibiotika in der Tiermast nur die Ausnahme sei
...
Die neue Antibiotika-Studie ist das erste Gutachten in Deutschland, das den Einsatz von Antibiotika in der Hähnchenmast systematisch und umfassend untersuchte. Es handelt sich dabei um eine Vollerhebung der relevanten Masttierbetriebe (15,2 von 19 Millionen Tieren)
...
Die Bundesregierung steht jetzt in der Pflicht.
...
Wissenschaftler warnen bereits seit langem vor dem regelmäßigen Einsatz von Antibiotika, weil hierdurch die Bildung multiresistenter Keime (MRSA) forciert wird...Nach Angaben des Robert Koch-Instituts sterben jährlich mehr als 15.000 Menschen in Deutschland wegen multiresistenter Keime.
...
So hat etwa eine Langzeit-Untersuchung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) in Fleisch- und Lebensmittelproben Keime nachweisen können, die zu 48 Prozent resistent gegen mindestens einen und zu 35 Prozent sogar resistent gegen mindestens zwei Wirkstoffe waren.
...
Die wichtigsten Studienergebnisse
Laut der neuen Studie erhielten 96,4 Prozent der Tiere aus den untersuchten Beständen Antibiotika. Bei den Zuchtdurchgängen kamen über die Lebensdauer der Tiere - 30 bis 35 Tage - eine Vielzahl von Wirkstoffen zum Einsatz, teilweise bis zu acht verschiedene Antibiotika. Im Durchschnitt wurden drei verschiedene Wirkstoffe pro Durchgang verabreicht.
...
"Nicht nur der hohe Medikamenten-Einsatz ist überraschend, auch dass teilweise bis zu acht verschiedene Wirkstoffe über einen sehr kurzen Zeitraum verwendet werden, zeigt, dass Antibiotika systematisch eingesetzt werden“, so der Minister. Remmel:"...Diese Art von Massentierhaltung wird aus rechtlicher und ethischer Sicht keinen Bestand haben können!“

Antibiotika-Missbrauch in Massentierhaltungs-Anlagen stoppen
In einer ersten Stellungnahme zur neuen Studie hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sofortige Konsequenzen gefordert. Die Anwendung von jährlich rund 1.000 Tonnen Antibiotika in der Hähnchen-, Hühner-, Puten-, Schweine- und Kälbermast müsse drastisch reduziert werden, forderte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger in Berlin.

„Der Ausweitung gefährlicher Resistenzen gegen in der Humanmedizin unentbehrliche Antibiotika muss Einhalt geboten werden. Der hohe Antibiotika-Einsatz in der industriellen Tierhaltung ist nicht nur ein Beleg für die nicht artgerechte Tierhaltung in der Agrarindustrie, er gefährdet auch die menschliche Gesundheit dramatisch. Das System Massentierhaltung ist offensichtlich auf Antibiotika angewiesen. Es stellt ein Risiko für die Gesellschaft dar und wird dennoch mit einer Milliarde Euro an jährlichen Subventionen vom Staat gefördert“, sagte Weiger.
...
Zudem würden nach deutscher Gesetzeslage die Tierärzte nicht nur die entsprechenden Medikamente verschreiben, sondern auch quasi „als Apotheker“ fungieren und somit maßgeblich am Verkauf der Medikamente verdienen. Wer besonders viel verkaufe, erhalte zudem Rabatte von der Pharmaindustrie.
http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-14113-2011-11-16.html (Hervorhebung von mir)
 
Zuletzt bearbeitet:

High Hopes

Aktives Mitglied
Ok Manuel,
Danke für deine politische Stellungnahme!
Ich glaube, jeder, der nicht Vegetariar ist, wünscht sich gesundes Essen auf dem Tisch.

Hinweise auf Mißverhältnisse sind auch wichtig, aber polemik brauch ich hier nicht!

High Hopes
 

High Hopes

Aktives Mitglied
Wie sieht es eigentlich mit der gemeinen Weihnachtsgans aus? :confused:
Na, die ist doch total der Hammer! Kannste nicht dran denken, wenn Du nicht den Bauern von nebenan kennst!

Nee ehrlich, kenne die Bilder vom Gänsestopfen :mad:

Meine Großtante hatte Gänse, die ihr Leben noch anders verbringen konnten.

Schönen Wehnachtsbraten!
Hgih Hopes :)
 
G

Gast

Gast
das geflügel wird mit antibiotika nicht gesünder. es soll helfen, dass sie nicht ganz abkratzen, respektive vorher noch die eier hinausscheissen und weg sind die hühner.

ein normales huhn legt z.B. 3 eier pro woche.

ein industrialisiertes huhn legt mehr eier pro woche.
es hat mehr schmerzen, ein beschisseneres leben und kratzt früher ab. das ist wie mit den fussballspielern: man dopt sie mit allen mitteln, damit leistung rauskommt. dann werden sie hardcore mit medizin behandelt (optimiert). wer ist gesünder? wer lebt länger?

das ist wie mit der arbeit: die menschen müssen flexibler und leistungsfähiger werden. und auf der anderen seite heisst es dann "alle sind gestresst und voll am burnout, null work-life-balance". die kosten steigen. reha und arzt und therapie, etc.

im prinzip nehmen es alle in kauf und sind voll drin.

wie mit dem krieg. da werden die soldaten rausgeschickt (und das seit jahrhunderten) und dann kommen meldungen wie: "rückgekehrte soldaten weisen traumatisierungen auf". ja.. danke, wertvolle info!!! total neu, voll die news eben!

was ich nicht verstehe ist: man weiss es schon seit jahrhunderten! aber wir wiederholen den mist immer immer immer wieder.

und es gibt hunderte prüfstellen! und ämter. und experten. wieso muss sich 0815normalbürger noch damit beschäftigen? für irgendwas hat man ja die institutionen, gesetze, experten und behörden?
 
M

Manuel+

Gast
was ich nicht verstehe ist: man weiss es schon seit jahrhunderten! aber wir wiederholen den mist immer immer immer wieder.

und es gibt hunderte prüfstellen! und ämter. und experten. wieso muss sich 0815normalbürger noch damit beschäftigen? für irgendwas hat man ja die institutionen, gesetze, experten und behörden?
Danke für Ihren Beitrag, Gast!

Besonders die oben zitierten Gedanken möchte ich hervorheben. Auf die Gründe für das Versagen der zuständigen Stellen möchte ich gar nicht eingehen. Tatsache ist aber deren klägliches Versagen über Jahrzehnte. Das ist ein ganz großer Missstand, der im Einzelfall vermutlich sogar schon Tote gekostet hat (durch den Ausfall der antibakteriellen Wirkung) und in vielen Fällen den Gesundheitszustand der Betroffenen erheblich beeinträchtig hat.
 

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