Ich würde auch zu Vorsicht raten.
Und das heißt, ja, Du kannst (wenn DU das möchtest) Kontakt mit Deiner Mutter haben, sie treffen oder -vielleicht- später sogar besuchen. In die Wohnung zurück zu kehren, sei es auch nur zu Besuch, halte ich allerdings für schwierig.
Ich verstehe, dass Du Deine Mutter vermisst. Ich kann sogar verstehen, dass sie sagt, dass sie Dich "vermisst".
Allerdings befürchte ich, sie vermisst vor allem die Zeit, in der ihre (!) Welt noch in Ordnung war.
Vielleicht bin ich ungerecht Deiner Mutter gegenüber, aber ich glaube nicht, dass sie wirklich nachvollziehen und verstehen kann bzw bis jetzt konnte, was Du durchmachen musstest, was das mit Dir und Deinem Leben gemacht hat.
Jetzt wo bald von dem ganzen Geschehen "von Außen" nichts mehr sichtbar ist (keine Schwangerschaft mehr, kein Kind bei Dir), da macht sie diesen Vorschlag??! Damit alles so aussieht, wie früher?
Allein die Idee, dass Du dort wieder einziehst, halte ich für eine Zumutung, Zimmertausch hin oder her.
Das mindeste, was ich von ihr erwarten würde, bevor (!) sie mit so einem Vorschlag ankommt, ist ein Umzug.
Ich würde Dir raten, nach der Geburt erst mal die Kur an der Nordsee zu machen. Du brauchst Zeit, das alles für Dich zu beleuchten, Dir in Ruhe alle Möglichkeiten anzuschauen, wie es für Dich weitergehen kann, ohne dass die Befindlichkeiten Deiner Mutter das in irgendeiner Weise beeinflussen.
Du hast soviele Möglichkeiten, Dein Leben unabhängig von Deiner Mutter zu gestalten. Wohngruppe, später betreutes Wohnen oder eine eigene Wohnung.
Das Argument Schule zählt nicht. Schulen gibt es überall. Du musst nicht in die alte Schule zurück, um einen Abschluss zu machen. Das geht auch anderswo.
Und zuletzt: Deine Mutter hat Dir nicht geglaubt, Dich nicht beschützt und Dich nicht unterstützt. Das allein ist schon schwer auszuhalten.
Ich (!) hätte Schwierigkeiten, mich sicher und geborgen bei ihr zu fühlen und darauf zu vertrauen, dass sie das das nächste Mal, wenn es nötig wird, besser kann.
Liebe
@chichilo , DU und Dein Kind, ihr seid jetzt die wichtigsten Personen in Deinem Leben.
Für das Kind sorgst Du so gut wie Du nur irgend kannst, und Du machst das großartig.
Nun sorge bitte auch genau so gut für Dich!