Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

ADHS Sohn(8) Gleichgesinte gesucht

S

Schnubbelmaus

Gast
Habe mal einfach einen guten Link hierher kopiert.

Wenn Ihr auf die unterstrickenen Wörter klickt gelangt Ihr sofort zum erklärenden Link. Nein ich denke nicht Ihr seid doof :eek:) Nur manche wissen das wirklich nicht ;o) )

ADHS - Daten und Fakten


Dr. med. Katharina Larisch


Eine Krankheit, viele Begriffe


ADHS ist die Abkürzung für Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung. Aufmerksamkeitsschwäche, überschießende Impulsivität und extreme Unruhe (Hyperaktivität) sind Kennzeichen der Störung. Die Krankheit hat noch andere Namen: Hyperkinetisches Syndrom, frühkindliche leichte Hirnschädigung oder Aufmerksamkeits-Defizit-Störung (ADS). Meist treten die Symptome bei kleinen Kindern auf, bleiben aber oft bis ins Erwachsenenalter bestehen.

ADHS ist keine moderne Zivilisationskrankheit, sondern tauchte schon vor mehr als 100 Jahren auf. 1848 beschrieb der deutsche Nervenarzt Heinrich Hoffmann das "Zappel-Philipp-Syndrom" im Struwwelpeter: "Er gaukelt und schaukelt, er trappelt und zappelt auf dem Stuhle hin und her...", so ein Auszug aus der Geschichte. Der englische Kinderarzt George Still sprach 1902 in Vorlesungen von einem "Defekt in der moralischen Kontrolle bei Kindern" ("defect of moral control in children").




Mehr Jungen als Mädchen

Etwa fünf bis sechs Prozent aller Kinder in Deutschland seien von ADHS betroffen, schätzt die Arbeitsgemeinschaft ADHS der Kinder- und Jugendärzte. Ähnliche Zahlen werden auch aus anderen Ländern berichtet. Jungen sind deutlich häufiger betroffen als Mädchen, allerdings zeigt sich ADHS bei beiden anders: Bei Jungen steht meist die Hyperaktivität im Vordergrund ("Zappel-Philipp"), während bei Mädchen eher die Aufmerksamkeit gestört ist ("Träumsuse"). Es ist deshalb auch möglich, dass ADHS bei Mädchen seltener erkannt wird. Bei bis zu zwei Drittel der Betroffenen verschwinden die Symptome nicht, sondern bleiben bis ins Erwachsenenalter bestehen.


Schlechte Filterleistung

Forscher gehen heute davon aus, dass eine gestörte Signalübermittlung im Gehirn die Ursache für die Erkrankung ist. Früher wurden schlechte Erziehung oder Ernährung als Auslöser vermutet. Eine wichtige Rolle spielen die Botenstoffe Dopamin und Noradrenalin, deren Stoffwechsel gestört ist. Beide Substanzen sind für Aufmerksamkeit, Antrieb und Motivation wichtig. Bei ADHS-Kindern übertragen diese Neurotransmitter die Informationen zwischen den Gehirnzellen nur eingeschränkt.

Permanent dringen neue, ungefilterte Informationen in das Gehirn, weil die Signale im Gehirn nicht ausreichend gehemmt werden. ADHS-Betroffenen fällt es deshalb schwer, sich zu konzentrieren und zu motivieren. Auch der Abgleich von eingehenden Informationen und bestehenden Erfahrungen gelingt oft nicht. Sie haben deshalb große Schwierigkeiten, Handlungen vorausschauend zu planen.

Aber auch das Lebensumfeld hat einen Einfluss. Beengte Wohnverhältnisse, die Erziehungshaltung der Eltern (z.B. mangelnde Zuwendung oder Konsequenz), eine hektische Umwelt, geringe Bewegungsmöglichkeiten oder Zeitdruck wirken ungünstig und können die ADHS Symptome verstärken.



ADHS - Ja oder nein?

Nicht jeder kleine Wirbelwind leidet unter ADHS. Die Arbeitsgemeinschaft ADHS hat deshalb genaue Kriterien zur Diagnose von ADHS entwickelt. Wichtig ist es, andere Erkrankungen wie beispielsweise Epilepsie oder Depressionen auszuschließen. Abzugrenzen sind auch altersgemäße Verhaltensweisen in bestimmten Entwicklungsphasen. Mindestens sechs der folgenden Symptome von Unaufmerksamkeit müssen seit wenigstens sechs Monaten oft auftreten:
  • Beachtet Einzelheiten nicht genau oder macht Flüchtigkeitsfehler
  • Hat Mühe, sich längerfristig zu konzentrieren
  • Scheint nicht zuzuhören, wenn direkt angesprochen
  • Führt Anweisungen nicht vollständig aus oder beendet Aufgaben nicht
  • Hat Mühe, Aufgaben und Tätigkeiten planvoll abzuwickeln.
  • Übernimmt nur ungern, vermeidet oder verweigert Aufgaben, die anhaltende Konzentration erfordern
  • Verliert Dinge wie Spielzeug oder Hausaufgabenhefte, die für bestimmte Aufgaben notwendig sind
  • Wird leicht durch unwesentliche Reize abgelenkt.
  • Ist vergesslich bei Alltagstätigkeiten
ADHS kann auch vorliegen, wenn mindestens sechs der folgenden Symptome von Hyperaktivität-Impulsivität oft und seit wenigstens sechs Monaten auftreten und sie nicht Merkmale einer altersgemäßen Entwicklung sind:
  • Zappelt oder windet sich auf dem Stuhl
  • Sitzt ungern und verlässt den Sitzplatz, auch wenn Sitzen erwartet wird
  • Rennt herum oder klettert überall hoch - auch in unpassenden Situationen
  • Ist beim Spielen meist sehr laut
  • Ist umtriebig oder benimmt sich wie von einem Motor angetrieben
  • Redet übermäßig viel
  • Platzt mit der Antwort heraus, bevor Fragen komplett gestellt sind
  • Hat Mühe zu warten, bis er/sie an der Reihe ist
  • Unterbricht oder stört andere bei Unterhaltungen oder Spielen
Weitere Hinweise auf AHDS sind:
  • Einige Symptome waren bereits vor dem siebten Lebensjahr vorhanden.
  • Sie treten nicht nur zuhause oder in der Schule, sondern in mindestens zwei verschiedenen Umgebungen auf.
  • Sie führen zu einer deutlichen Beeinträchtigung im sozialen, Lernleistungs- oder beruflichen Bereich.
Träumsuse oder Zappelphilipp

ADHS zeigt sich nicht bei jedem Menschen in der gleichen Form und Ausprägung. Bei manchen steht beispielsweise die Unruhe im Vordergrund, bei anderen die Unaufmerksamkeit. Prinzipiell teilt man ADHS in drei verschiedene Untergruppen ein:
  • Vorwiegend hyperaktiv-impulsiver Typ: "Zappelphilipp"
  • Vorwiegend aufmerksamkeitsgestörter Typ: "Träumsuse" (tatsächlich auch häufiger bei Mädchen!)
  • Misch-Typ: aufmerksamkeitsgestört und hyperaktiv
Die Symptome sind je nach Alter sehr unterschiedlich. So ist es durchaus normal, wenn sich ein dreijähriges Kind schlecht konzentrieren kann. Bei einem Siebenjährigen wäre dieses Symptom aber auffällig.

Säuglingsalter: Unerklärliche langdauernde Schreiphasen, motorische Unruhe, Ess- und Schlafprobleme, Ablehnung von Körperkontakt, Misslaunigkeit.

Kleinkindalter (einschließlich Kindergartenalter): Plan- und rastlose Aktivität, schnelle, häufige und unvorhersagbare Handlungswechsel, geringe Ausdauer bei Einzel- und Gruppenspiel, ausgeprägte Trotzreaktionen, unberechenbares Sozialverhalten, Teilleistungsschwächen beim Hören, Sehen, Fein- und Grobmotorik; vermehrte Unfallgefährdung; auffallend früher Spracherwerb oder verzögerte Sprachentwicklung; keine beständigen Freundschaften.

Grundschulalter: Mangelnde Regelakzeptanz in Familie, Spielgruppe und Klassengemeinschaft, Stören im Unterricht, wenig Ausdauer, starke Ablenkbarkeit, emotionale Instabilität, geringe Frustrationstoleranz, Wutanfälle, aggressives Verhalten, grobes Schriftbild, chaotisches Ordnungsverhalten; andauerndes Reden, Geräuschproduktion, überhastetes Sprechen (Poltern); unpassende Mimik, Gestik und Körpersprache; Ungeschicklichkeit, häufige Unfälle; Lese-Rechtschreib-Schwäche, Rechenschwäche, Lern-Leistungsprobleme mit Klassenwiederholungen, Umschulungen, keine dauerhaften sozialen Bindungen, Außenseitertum; niedriges Selbstbewusstsein.

Adoleszenz: Unaufmerksamkeit, "Null-Bock-Mentalität", Leistungsverweigerung, oppositionell-aggressives Verhalten, stark vermindertes Selbstwertgefühl, Ängste, Depressionen; Kontakte zu sozialen Randgruppen, häufigere Verkehrsunfälle, Neigung zu Delinquenz, Alkohol, Drogen.

Erwachsenenalter: Schusseligkeit, Vergesslichkeit; Mühe, Aufgaben zu planen und zu Ende zu bringen; Unbeständigkeit von beruflichen und sozialen Bindungen; Ängste, Depression, Jähzorn, Neigung zu Delinquenz, Alkohol, Drogen.



Quellen
Leitlinie der Arbeitsgemeinschaft ADHS der Kinder- und Jugendärzte
LG Schnubbel..
 
Zuletzt bearbeitet:
S

Schnubbelmaus

Gast
Hallo Sterni
Hast Dich bisher nimma blicken lassen... schade.. :(
Wie geht´s euch??

LG
Schnubbelmaus
 

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Thema gelesen (Total: 1) Details

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben