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Alg1-werde ich dann vom Arbeitsamt bedrängt?

Naja "die Versichertengemeinschaft" möchte schon, dass jeder der ALG I bezieht, das möglichst nicht zu lange tut. Du wirst da mehr "in Ruhe gelassen" als beim ALG II, das stimmt wohl.
Ein Blick ins Gesetz:
§ 16 SGB III
Arbeitslos ist, wer vorübergehend nicht in einem Beschäftigungsverhältnis steht, eine versicherungdpflichtige Beschäftigung sucht und dabei den Vermittlungsbemühungen zur Verfügung steht und sich bei der zuständigen Agentur für Arbeit arbeitslos gemeldet hat.
Nach § 136 SGB III haben Arbeitslose Anspruch auf Arbeitslosengeld.

Daraus folgt, Arbeitslosengeld bekommt, wer tatsächlich eine Arbeit sucht und sich den Vermittlungsbemühungen zur Verfügung stellt, dazu gehört nicht nur, dass man selber sucht, sondern auch mit seinem Berater über seine beruflichen Pläne spricht. Ist vllt auch manchmal gar nicht so schlecht - es gibt zb Englischkurse die man bezahlt kriegt wenn man sie braucht, oder Dir fehlt zb SAP dann kannst du darüber auch einen Kurs machen und die bezahlen ihn dir.
Es ist nicht alles immer nur schlecht und böse, worüber man sich mit dem Amt auseinander setzen muss.
Ein Freund von mir hatte zb in jungen Jahren eher Pech, keine Ausbildung immer nur gejobbt, wenig verdient... Und dann hat ihm das Amt eine Umschulung zum Elektriker bezahlt. Er hat sie gemacht und einen gutbezahlten Job gefunden.


Wie oft man da hin kommen muss, ist unterschiedlich. Es kommt immer drauf an, was geplant ist. Wenn es um Weiterbildung usw. geht, dann hat man öfter mit denen Kontakt bis mal der passende Träger gefunden wurde usw, das dauert und da steht man öfter in Kontakt als wenn es einfach nur darum geht einmal im Monat oder so eine email zu schicken, wo man mitteilt, ich habe mich da und dort beworben aber noch keine Antwort bekommen (zb)
Was viele auch nicht wissen, es gibt die Möglichkeit wenn man zu Vorstellungsgesprächen fährt, dass das Amt hier auch die Kosten übernimmt, wenn man Arbeitskleidung für den neuen Job braucht usw.

Es ist nicht alles einfach nur Schikane. Ich weiß gar nicht, woher das immer kommt.

Und natürlich kann man auch was ablehnen an Stellen. Es sollte halt gut begründet sein. Ein "nö kein Bock" wird nicht akzeptiert. Aber Dinge wie "mir fehlt diese oder jene Qualifikation, die Fahrzeit ist viel zu weit weil ich kein Auto habe und mit ÖPNV ewig brauche" oder das geht aus gesundheitlichen Gründen nicht weil ich Rücken habe und schwere Kisten nicht tragen kann" sowas ist kein Problem.

und die Stellen sind schon einigermaßen passgenau. Ein Ingenieur muss sich nicht als Lagerhelfer bewerben. Wenn Du verstehst wie ich das meine.
Aber eine Bürokauffrau, die vorher in zb einem Elektro-Großhandel gearbeitet hat, bekommt vielleicht auch mal ein Stellenangebot als Bürokauffrau in einem Malerfachbetrieb zugeschickt.
 
ok. Ich habe es jetzt auch verstanden. Muss ich dann auch wenn ich Urlaub machen möchte, dies anmelden bzw. mit dem Berater besprechen? oh man wenn ich mir das alles vorstelle, nervt mich das total. Ich bin wirklich gewillt eine neue Stelle zu finden, aber ich bin auch kein Kleinkind und würde das auch gerne selbst tun.
 
Ich glaube das ist auch unterschiedlich... manchmal hat man das Pech auch dem Amt an wenig verständnisvolle Menschen zu geraten. Wieder andere sind da etwas lockerer und mit denen hat man selten Stress.

Will dir keine Angst machen, aber meine persönlichen Erfahrungen mit Alg1 sind leider auch nicht so toll. Als damals der Betrieb, in dem ich gearbeitet hatte, schließen musste, musste ich auch übergangsweise Alg1 anmelden.

Ich wurde auch gefragt welche Stellen ich mir vorstellen könnte und welche eher nicht. Als Ausschlusskriterium hab ich eigentlich nur Stellen genannt, bei denen man ewig weit wehziehen müsste... oder Nachts an der Tankstelle arbeiten wollte ich nicht, da wenige Wochen zuvor erst eine Bekannte von mir dort brutal überfallen und schwer verletzt wurde und ich einfach Angst hatte. Was bekam ich? Ständig Stellen für Nachtschicht bei der Tankstelle, auf die ich mich bewerben sollte, es kam fast nichts anderes... oder Stellen, die einen größeren Umzug nötig gemacht hätten... einmal sogar für ein Strandcafé auf Rügen?!

Zudem wurde ich sofort in eine 3-monatige Maßnahme gesteckt, die eigentlich zur Wiedereingliederung von Langzeitarbeitslosen/Alg2-Empfängern dient. Wo man eigentlich nur am PC sitzt und Bewerbungen schreibt usw... ich war dort die Jüngste und zudem die einzige Frau in der Gruppe und fühlte mich da irgendwie deplatziert. Aber das wäre ja alles noch ok gewesen.

Da ich dort die einzige Alg1-Empfängerin in der Gruppe war, wurde ich aber komplett anders behandelt. Die anderen mussten immer 5-6 Stunden da bleiben, Freitags nur 4. Ich musste jeden Tag volle 9 Stunden bleiben, da ich ja frisch aus dem Beruf komme und man mir das "Vollzeit arbeiten gehen" nicht abgewöhnen möchte. Musste immer früher kommen als die anderen und durfte erst später gehen. Morgens saß ich immer ganz alleine da im Halbdunkeln, außer mir war keiner da außer der Hausmeister und ein Lehrer, der aber nicht für unsere Gruppe zuständig war. Die PCs waren auch noch nicht am Strom und ich saß dann halt einfach nur meine Stunden ab, bis der Rest der Gruppe da war. Später dann genauso, wenn die anderen schon Schluss hatten... saß ich halt noch meine Zeit ab, bis ich auch gehen durfte. Oft hat der Hausmeister zu mir gesagt ich soll doch einfach auch gehen, er verpetzt mich auch nicht. Aber getraut hab ich mich das nicht.

Zwischendrin lagen Weihnachten und Neujahr... ich musste die Feiertage als einzige nacharbeiten. Wäre ich krank geworden zwischendrin, hätte ich auch die Krankentage nacharbeiten müssen... hätte sonst auch keiner gemusst in der Gruppe. Ich wurde einfach komplett anders behandelt und weiß bis heute nicht, warum man mich in eine Alg2-Gruppe stecken musste, wenn ich da offenbar nicht reingepasst habe.

Wie gesagt... so muss es nicht laufen, ich kenne auch viele, die nie derartigen Stress mit dem JC hatten. Aber das sind halt meine einzigen Erfahrungen, die ich bihser mit Alg1 gemacht hatte und ja, ich fühlte mich schon ein bisschen schikaniert und bedrängt teilweise.
 
ok. Ich habe es jetzt auch verstanden. Muss ich dann auch wenn ich Urlaub machen möchte, dies anmelden bzw. mit dem Berater besprechen? oh man wenn ich mir das alles vorstelle, nervt mich das total. Ich bin wirklich gewillt eine neue Stelle zu finden, aber ich bin auch kein Kleinkind und würde das auch gerne selbst tun.
Ja, das ist richtig. Du musst jederzeit für deinen Berater erreichbar sein und sie rufen dich auch immer unter anonymer Nummer an. Wenn du ein paar Tage fort gehst ist das nicht dramatisch, einfach Bescheid geben und absprechen.
 
@KaffeeKatze : das ist wohl echt nicht wahr? ich kann doch mit einem Hochschulabschluss nicht an der Tankstelle arbeiten? Das wäre ja eine Schikane. Ne dann würde ich vermutlich lieber Streichungen haben und selbst klarkommen. Ersparnisse reichen erst einmal eh aus. Wegziehen möchte ich auch nicht, da ich erst jetzt in eine neue Wohnung gezogen bin. Das ist echt unmöglich wie du behandelt wurdest. Ich habe z,B einen Fall in der Familie (meine Tante) hat noch nie hier gearbeitet, seit sie KInder hat und bezieht auch Alg2, bekommt die Wohnung bezahlt usw. sie kommt gut durch und wird nicht schikaniert. Einmal musste sie in einen Computerkurs, den sie über sich ergehen lassen hat. Es ist einfach total unfair. Es gibt so viele langzeitarbeitslose, die nicht arbeiten wollen und die werden so mitgezogen, andere die nur kurz arbeitslos sind oder es gar ncht sein wollen, werden so abgefertigt.
 
Warte doch erst mal ab. Die Wahrscheinlichkeit dass man dir übel mitspielen wird, ist nicht besonders hoch.
Die Leute versuchen halt auch oft sich mit Horror Geschichten zu überbieten. Und es gibt auch einfach mal Situationen wo alles schief geht und die Chemie zwischen den Amt/ Bürgernicht stimmt. Aber die regel ist das doch nicht.
Manchmal macht man sich verrückt und dann ist überhaupt nichts.
 
@KaffeeKatze : das ist wohl echt nicht wahr? ich kann doch mit einem Hochschulabschluss nicht an der Tankstelle arbeiten? Das wäre ja eine Schikane. Ne dann würde ich vermutlich lieber Streichungen haben und selbst klarkommen. Ersparnisse reichen erst einmal eh aus. Wegziehen möchte ich auch nicht, da ich erst jetzt in eine neue Wohnung gezogen bin. Das ist echt unmöglich wie du behandelt wurdest. Ich habe z,B einen Fall in der Familie (meine Tante) hat noch nie hier gearbeitet, seit sie KInder hat und bezieht auch Alg2, bekommt die Wohnung bezahlt usw. sie kommt gut durch und wird nicht schikaniert. Einmal musste sie in einen Computerkurs, den sie über sich ergehen lassen hat. Es ist einfach total unfair. Es gibt so viele langzeitarbeitslose, die nicht arbeiten wollen und die werden so mitgezogen, andere die nur kurz arbeitslos sind oder es gar ncht sein wollen, werden so abgefertigt.
Wie gesagt... es muss so ja nicht laufen, aber das war bisher meine erste und einzige Erfahrung. Muss dazu auch sagen, dass ich eine ziemlich alte biestige Sacharbeiterin damals auf dem Amt hatte, die mich wohl irgendwie auf dem Kieker hatte... obwohl ich ihr ja nichts getan habe. Ich hätte mir auf was schöneres vorstellen können, als Alg anmelden zu müssen.

Verstehe auch diese Unterschiede zwischen Alg1 und Alg2 da nicht, wieso das bei mir damals so gelaufen ist... hätte auch gedacht, dass man eher bei den Langzeitarbeitslosen etwas strenger ist und sich eher dahinterklemmt, dass die wieder was finden. Aber ich wurde damals einfach total anders behandelt und ich weiß auch nicht, warum man mich in eine Alg2-Maßnahme gesteckt hat... das kam mir auch schon so willkürlich vor. Hauptsache man hat irgendwas gemacht, ganz egal was.
 
Ich musste mich vor Kurzem auch arbeitslos melden. Seitdem terrorisiert mich das Arbeitsamt mit Anrufen. Normalerweise wären es Termineinladungen, aber wegen Corona wollen die mit mir telefonieren. Meine ganzen Daten wollten sie auch. Da musste ich der Tante am Telefon auch erstmal meinen Beruf beschreiben. Den kannte sie nämlich nicht.
 

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