Hallo,
Leider bin ich gerade irgendwie an einem absoluten Tiefpunkt angelangt. Ich leide unter einer PTBS , die leider viel zu spät als solche diagnostiziert wurde.
Erst jetzt habe ich eine Traumatherapie begonnen . Bin dadurch gerade sehr verletzlich und fühle mich innerlich wieder wie ich mich als Teenie gefühlt habe (die Zeit als die traumatischen Ereignisse stattfanden). Ich bin jetzt aber 51 geworden 🫣.
Leider bin ich durch meine Traumata nicht mehr in der Lage auf dem ersten Arbeitsmarkt zu arbeiten. Ursprünglich habe ich Bürokauffrau gelernt und auch länger in diesem Job gearbeitet. Jetzt bin ich berentet und arbeite in einer Behindertenwerkstatt. Leider gibt es bei uns keine Angebote für psychisch Kranke Menschen und es bleibt letztendlich nur das. Es klingt bestimmt furchtbar, wenn ich das schreibe, aber mein Selbstbewusstsein leidet manchmal darunter. Ich habe bis vor kurzem in einem Laden gearbeitet, der zu dieser Werkstatt gehört. Eigentlich war ich dort glücklich. Aber durch meine Therapie wurden alte Wunden aufgerissen und ich fühlte mich dadurch abgelehnt, besonders von den Anleitern dort. Aufgrund meines Zustandes konnte ich das aber nicht wirklich kommunizieren, was mir sonst eigentlich nicht schwer fällt. Ich war innerlich wie gelähmt und habe mich wieder wie früher gefühlt( Alle hassen mich, ich mache alles falsch etc.) Ausserdem war es an diesem Arbeitsplatz zu dieser Zeit ziemlich unruhig. Also bat ich um einen Wechsel in einem anderen Bereich. Dort sind die Kollegen in Ordnung, aber irgendwie fühle ich mich dort auch nicht glücklich und habe das Gefühl ich bin unterfordert. Ich bin ein Mensch der viel in sich hineinfrisst und auf der Arbeit grade eher keine Gefühle zeigen möchte. Davon habe ich zur Zeit aber leider viele. Ich vermisse meinen alten Arbeitsplatz . Ich bin traurig, weil in einem dort oft ja nur der " Werkstattmitarbeiter" gesehen wird. Ich hatte auch mal ein "normales" Leben. Schreibe ich extra in Anführungszeichen, meine damit aber eigentlich nur, daß man nicht weniger intelligent ist als andere, nur weil man auf dem 2. Arbeitsmarkt gelandet ist. Für meine psychische Erkrankung schäme ich mich schon genug, weil ich dadurch schon Ablehnung erfahren habe.
Ich hoffe jetzt darauf, daß mir meine Therapie und EMDR helfen werden, meine Flashbacks und Ängste los zu werden und das ich mich irgendwann wieder selber lieben kann und irgendwann ein glückliches Leben führen kann. Beruflich wird das wohl nicht mehr möglich sein, aber vielleicht im privaten Bereich.
Aber gerade im Moment fühle ich mich einfach nur inkompetent, schmutzig und unliebenswert.
Zu allem Überfluss fühle ich mich aber gerade auch von meiner Therapeutin nicht wirklich verstanden. Was aber durchaus an mir liegen kann. Das Gefühl alleine zu sein bleibt leider trotzdem.
Sorry, das ich hier soviel geschrieben habe, aber es musste einfach irgendwie raus... habe grade das Gefühl mich selber zu sehr zu bemitleiden