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Alte Muster - ständig Hochs und Tiefs

T

TheFool

Gast
Ich würde sagen, dass ist schon seit ich ca. 8 bin so.
Wobei ich einige Probleme habe: Depressionen, Essprobleme, Svv, diverse Todesfälle von wichtigen Menschen in letzter Zeit usw. - ich könnte für so viele Dinge einen Thread hier erstellen..
Ich weiß nicht, ob dass einen bestimmten Auslöser hat. Falls Ja, kann ich ihn aufjedenfall selbst nicht finden. Es passiert vollkommen plötzlich, ohne irgendwelche Vorankündigung...
 
A

atlas

Gast
Ich denke schon das es Auslöser dafür gibt. Wenn du meinst das es schon ist seit du 8 warst; ist denn da in deiner Kindheit schon etwas vorgefallen was alles bis dahin bekannte veränderte?

Ich denke du solltest, deine ganze Geschichte aufschreiben. Falls du dazu bereit bist löst es vielleicht ein paar deiner Probleme und du merkst das es dir dadurch besser geht:blume:
 
T

TheFool

Gast
Mhm, okay. Ich kann zumindest mal versuchen dass Thema anzuschneiden.

Puh, also ich würde sagen meine Kindheit war ganz in Ordnung. Ich wurde bis ich 8 war von meiner Oma aufgezogen (sagen wir dazu einfach: Ich war kein Wunschkind.), dannach bin ich zurück zu meinen Eltern gezogen. Der Kontakt zu dem Rest meiner Familie wurde von meinen Eltern aus ab diesem Zeitpunkt eingeschränkt/verboten.
Ich denke ich habe dadurch dass ich meine Bindungs- und Bezugsperson (Oma) damals verloren habe, einen kleinen Schaden erlitten. Denn meine Eltern sorgten sich herzlich wenig um mich. Ansprechsparntner war sie nie, Probleme wurden unter den Tisch gekehrt, Drohungen vielen sehr sehr oft. Die beiden sind nun einmal Karrieremenschen, für die nur der Job zählt.
Nun Ja, meine Kindheit habe ich daher aufjedenfall sehr einsam verbracht. Denn durch die fehlende Bindung wurde ich sehr schweigsam und ruhig, was mir in der Schule nicht gerade eine große Hilfe war. Ich weiß noch, dass ich damals praktisch jede Nacht geweint habe..
Mit 14 hat diese Einsamkeit seinen Höhepunkt erreicht. Ich habe damals zum ersten Mal Essprobleme gehabt (Mal 2 Tage nichts gegessen, dann eine Fressattacke gehabt usw.). So um diesen Zeitpunkt herum habe ich mich auch zum ersten Mal geschnitten, als Svv entwickelt. Beide Probleme habe ich mit ca. 16 eingenständig gelöst. Mir wurde irgendwann klar, dass es so nicht weitergehen kann und wie feige es eigentlich ist, was ich hier tue. Ich habe praktisch angefangen mich selbst zu therapieren (habe mich lange Zeit belesen und nach besten Möglichkeite Dinge angewandt).
Ich habe mir dann einen Bindungsersatz für meine Eltern gesucht. Das war dann eine Lehrerin. Aber es funktioniert, es ging mir besser. Zusätzlich habe ich wieder angefangen Bekannschaften aufzubauen.
Die Lehrerin/Bindungsperson habe ich nach meinem Schulabschluss praktisch 'verloren', was aber in Ordnung war, da ich inzwischen das Gefühl hatte komplett auf eigenen Beinen stehen zu können.
Zum Tod der Bezugspersonen (was ich oben genannt hatte) lässt sich sagen, dass mein Opa vor kurzer Zeit gestorben ist und eine Bekannte von mir, wofür ich mir leider auch persönlich die Schuld gebe. Ich dachte sie war dement (alle dachten sie wäre dement), doch nach ihrem (natürlichem) Tod wurde herausgefunden, dass das nicht stimmt. Ihre Pflegerinnen haben sie verrückt gemacht, bis sie geistig vollkommen dicht machte (darauf möchte ich aber nicht näher eingehen). Die Sympotem glichen etwa der einer Person mit Demenz.
Ich habe es nicht bemerkt; ich schwöre ich wusste es nicht. Ich konnte ihr nicht helfen. - Aufjedenfall war das sehr schwierig für mich. Ist auch ein Problem an dem ich immer noch knabbere.

Das war so grob meine Geschichte.

Durch diese ganze Zeit, egal ob ich gerade eine Bezugsperson hatte oder nicht, haben mich diese Hochs und Tiefs geplagt. Manchmal mehr, manchmal weniger.

Und danke dir, im übrigen! :blume: Wirklich, danke!
 
A

atlas

Gast
Sag mal, wieso gibst du dir die Schuld am Tod deiner Vertrauensperson?

Du wirkst eigentlich sehr gefasst. Aber ich denke das ist man wenn man sich selbst in den griff bekommt - ich hab meine Probleme auch weitestgehend selbst reguliert, und auch meine Anwesenheit hier ist mehr oder weniger ein "Selbsttherapieversuch".

Kannst du beschreiben wie tief die Bindungen zu deinen Vertrauten waren?
Es mag für dich vielleicht komisch klingen, aber so wie du über deine Lehrerin schreibst(es kann einfach an deinem Pragmatismus liegen) wirkt es so als hättest du recht schnell versucht es zu akzeptieren, das sie nicht mehr für dich da ist und dich vielleicht auch rational etwas frei gemacht.

Ich denke du hast den Kern, die Ursache für dein Problem vorangestellt - dir fehlten Bezugspersonen, auch in deiner Entwicklung. Es ist bestimmt nicht schön so getrieben zu sein. Hast du denn jetzt noch jemanden dem du vertrauen kannst, den du gern hast?
 
T

TheFool

Gast
Zum Thema gefasst kann ich sagen: Das bin ich eigentlich immer, besonders wenn ich unter anderen Menschen bin. Ich denke es gibt auch eine nicht so gefasste Seite von mir, die die andere Seite aber vollkommen unter Kontrolle hat. - Ist vielleicht ein bisschen wie bei dir. Wenn man sich selbst therapiert, lernt man sich zu kontrollieren. (Da du ja auch einer der selbst Therapierer bist, kannst du mir gerne mal eine PN schicken - also falls du mal schreiben willst. :))

Beim Thema Schuldzuweisung geht es ebenfalls um die 2 Seiten. Die, sagen wir, objektiv denkende Seite weiß dass sie nicht Schuld ist. Der anderen Seite ist das vollkommen wurscht und meint sie hätte es wissen müssen, können, sollen und verändern müssen, können, sollen. Ich weiß nicht warum. Kann dieses Schuldgefühl nicht mit Logik erklären (daran scheitert wahrscheinlich auch mein üblicher Lösungsweg).

Wenn es um die Trennung zu der Lehrerin geht, war mir einfach bewusst, dass es zu Ende gehen würde. Ich war praktisch darauf vorbereitet und gefasst, habe mir wie du geschrieben hast natürlich mich auch rational etwas frei gemacht.

Das stimmt, mir fehlt es an einer Bezugsperson.
Momentan halte ich mich an meine Freunde. Ich erzähle ihnen (teilweise) von meinen Problemen, wenn ich das kann. Über die Jahre habe ich soetwas wie ein Urmisstrauen aufgebaut. Ansonsten bleibt noch meine Oma, doch auch bei ihr fällt es mir schwer über mich zu sprechen. Ich möchte ihr keine Sorgen macht und es geht ihr selbst in letzter Zeit nicht gut, da versuche ich eher eine Stütze zu sein.
Ich habe mir schon öfters darüber den Kopf zerbrochen, ob ich nicht einfach noch eine Bezugsperson brauche von der ich mich sozusagen auch mal "bemuttern" lassen kann. Allerdings bin cih da immer etwas ratlos wer da in Frage käme, also fallen solche Gedanken oft ganz schnell wieder unter den Tisch.
 
A

atlas

Gast
Was ich zu erkennen glaube ist, das du deine Emotionale Seite zu kontrollieren versuchst. Das geschieht wahrscheinlich schon automatisch, weil das Leben so vermutlich einfacher erscheint. Aber ganz ist dem nicht so.
Wenn du nicht versuchst dich Stück für Stück zu öffnen werden deine "Dämonen" dich irgendwann übermannen. Eben solche Anzeichen sind derartige Symptome wie du sie eingangs beschrieben hast. Das Unterbewusstsein kann man nicht kontrollieren.

Ich denke du brauchst auf jeden Fall Jemanden mit dem du dich aussprechen kannst. Sicher wird das mit deinem Urmisstrauen schwerer sein, als ohne. Ich bin mir auch durchaus dessen bewusst, was für eine Sisyphosaufgabe das werden kann.

Es kommt auch nicht von heute auf morgen, und entsprechend deiner Geisteshaltung wirst du vermutlich auch deine Körpersprache kontrollieren. Daher schlage ich dir vor, lies hier ein paar der Probleme Anderer. Wenn man offen ist und nicht alles sofort persönlich nimmt kann man viel über sich selbst lernen.
Vermutlich ruhen in dir auch weitere Konflikte, die du über die Zeit, wenn sie dir bewusst werden, hier vielleicht ansprechen kannst:blume:
 
T

TheFool

Gast
Irgendwie wird mir gerade so einiges klar..
Du hast da wohl mehr Durchblick als ich: Also danke! Danke! Danke! Danke! :blume:
Ich denke, damit habe ich jetzt auch wieder etwas, mit dem ich an mir selbst arbeiten kann.
 
A

atlas

Gast
Nichts zu Danken ich helfe gern:)

Vielleicht kannst du versuchen es weniger als Arbeit denn als (positive) Veränderung zu sehen. Denn wenn man zu sehr eine Sichtweise einnimmt verliert man oft den Blick fürs Wesentliche;)
 

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