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Amerikaner haben einen Knall ??

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C

Chrim

Gast
Ich denke nicht, dass die Herrschaft der Amis oder besser gesagt dieses amerikanische System am Ende ist.
Wenn ich mir anschaue, welche Maßnahmen bei uns getroffen werden um unser soziales System zu demontieren frage ich mich ob wir nicht schon klein USA sind.
Christa
 
U

Unregistriert

Gast
ignacio ramonet schreibt in seinem buch "Die neuen Herren der Welt : internationale Politik an der Jahrtausendwende" [1998], dass die politiker, bzw. die politik eigentlich nicht mehr viel zu melden hat und es vielmehr die internationalen firmen sind, die eigentlich das sagen haben und die macht besitzen.

ignacio ramonet ist ein professor für kommunikationswissenschaften an der uni madrid und schreibt viele artikel im monde diplomatique.

das buch ist schon ein wenig pauschalisierend, extrem, aber er zeigt ein paar zusammenhänge auf. für die, die es interessiert.

sozusagen ist george bush einfach das gesicht, das in die medien gestellt wird, damit sich jeder höllisch nerven kann. was hinter diesem gesicht abgeht ist interessant. und dazu tragen ja auch ein paar filme bei. diese internationalen firmen haben auch ihre sitze in europa und wir profitieren mit.

@bam: dein studium wird dank steuern bezahlt. so gesehen, bist auch du ein schmarotzer, der nicht studieren könnte, wenn es die ganze wirtschaft nicht gäbe, die ganze demokratie und der nationalstaat nicht aufgebaut worden wäre. irgendjemand muss arbeiten gehen, während die anderen studieren.

nachdem europa und usa in anderen ländern menschenfutter geholt haben und sich einen dreck um die rechte dieser anderer länder gekümmert haben, finde ich es ganz gut, dass wir uns um die asylbewerber kümmern. mag sein, dass wir selber nicht hand angelegt haben, selber nicht direkt das unglück der anderen eingeläutet haben. aber wir sind die erben jahrtausendalter geschichte. und ich weiss nicht. ich persönlich fände es schön, wenn man aus den zigtausend fehlern lernen könnte, damit wir mal ne welt aufbauen können, die nicht von kriegs-abwesenheit geprägt ist, sondern vom frieden. und da trägt jeder dazu bei. und das ist nicht einfach.

stell dir mal vor, du wärst verfolgt. stell dir mal vor, du wärst mitten im krieg. stell dir vor, du würdest seit 10 jahren hungern und auf der strasse leben oder sonstwie immer geschlagen. würdest du da nicht schutz suchen?
muss ich sowas überhaupt noch erwähnen???

aber eben, jedem sein weg, jedem seine erkenntnis. auf dass es gut kommt.
gruss puma
 
U

Unregistriert

Gast
@ bam (Baikal Amur Magistrale???????),
dann hoffe ich,daß Du in ein Land kommst,welches AUCH so richtig AUSLÄNDERFEINDLICH eingestellt ist und Dir das auch zeigt....


"Wir sind alle Ausländer....in fast allen Ländern der Erde"

Richtig ist,das soziale System hier ist im Weltvergleich immer noch ziemlich einmalig( wegen GRUNDABSICHERUNG!!!),richtig ist auch,daß es nicht unbegrenzt ist,weil wegen seltsamen Besitzständen für manche Bereiche(das sind aber nicht!!! die "kostenintensiven" Asylbewerber....guck mal auf die Prozente b.Staatshaushalt...z.B. Militär,repräsentation,div.Verbände,Parteien...)
Richtig ist,wegen ZU WENIG KINDERN brauchen(!!!) wir eigentlich viel mehr vielkinderbekommende Ausländer( siehe Bevölkerungspyramide!),
jede Investition ist BILLIGER,als die Ausbügelung der Folgeschäden....irgendwann haben wir hier den Salat: zu wenig JUNGE LEUTE !!!!

Richtig ist,daß populistische Medien/Politiker nicht die ZUSAMMENHÄNGE bekanntgeben,sondern systematisch eigennützig Volksverdummung betreiben(mit bißchen Infos über Prognosen und Hintergründe wäre die Stimmung hier besser,

richtig ist: wegen der PRODUKTIVITÄT (!!) brauchen wir für die VOLKSWIRTSCHAFT zur Zeit 5Mio Arbeitsplätze nicht....die Arbeit ist schlicht nicht da.

Richtig ist,die Dunkelziffer für Dienstleistungen im Privatbereich ist hoch...noch Markt...aber: die private Bereitstellungvon selbst-lohnausgehandelten Mini-Arbeitsmöglichkeiten(Hilfsarbeiten, "Popel-Jobs") ist zu reglementiert...potentielle Arbeitsgeber werden kriminalisiert...Asylbewerber DÜRFEN NICHT ARBEITEN GEHEN oft!!!!!
Würden es gern.

Und so weiter.
wer studiert,sollte Grips genug zum Gehirnbenutzen haben.
Es ist eben leider NICHT alles so einfach.

Es relativiert sich manches.
Es geht subjektiv hier vielen schlecht.Unbetritten.Will das nicht bagatellisieren...aber: Blick nach links und rechts....UPS !!!

Und...selbst wenn dieser Staat jemanden "DURCHFÜTTERT "... wir ---unser supertolles Deutschland...BEUTET ÜBERALL DIREKT/INDIREKT VÖLKER/LÄNDER AUS.
Durch Ausnutzen von Strukturvorteilen,duch die Macht des Kapitals( Zinsen von Entwicklungsländern...seht nicht im Alten Testament schon was über den "Zinsschneider" oder so???)...lange Liste
Da haben wir sowieso IMMER eine moralische Pflicht gegenüber allen (fast allen) Ländern/Völkern der Erde.Da ist hier/woanders geleistet Entwicklungshilfe ein Witz....zu wenig... das gleichen wir eh nie aus...nicht durch noch so viel Spenden...da muß WELTWEIT zu viel anders werden....

wer studiert sollte eben trotz Abneigung mal die Philosophen lesen...Dialektik !!!
Nicht alles,was dort geschrieben ist,kann man als subjektiven Schwachsinn abtun.Es gibt philosophische /ökonomische GESETZE ...die wirken WIE DIE NATURGESETZE immer....ob wir es wollen/wahrhaben wollen oder nicht.Die Politiker können nur reagieren/interpretieren...Gesetzmäßigkeiten außer Kraft setzten kann niemand...
oder besiegst Du die Schwerkraft...

jetzt doch glatt das Frühstück im Hals steckenhabend vor Frust( Dummheit die die größte Ärgerlichkeit auf der Welt!!!!)
grüßt die Micky

....alle,die es hoffentlich verstanden haben...
 
C

Chrim

Gast
bam meinte:
hallo christa,
wenn ich so einen scheiss lese, den du hier schreibst,
dann kann ich nicht mehr

es montiert keiner usner soziales system,
sondern es kann keiner mehr bezahlen...

-----------------------------------------------------------

Hallo Bam

Es ist nicht so, dass unser soziales System nicht mehr bezahlt werden kann.

Es entziehen sich nur immer mehr Reiche und Großverdiener der sozialen Verantwortung.

Das Geldvermögen in Deutschland beträgt 3,8 Billionen Euro, oder anders ausgedrückt:Dreitausendachthundert Milliarden Euro 3.800.000.000.000 Euro.

Die Vorstände der 30 größten börsennotierten Unternehmen (DAX) haben im Jahr 2000 durchschnittlich pro Kopf 1,645 Mio. Euro „verdient“.
Zwischen 1998 und 2000 haben sich die Gehälter dieser Vorstände um sagenhafte 64 Prozent erhöht.

In den letzten 20 Jahren wurden die Gewinne der Kapitalgesellschaften vervierfacht.
Der Anteil der Lohnsteuer am Gesamtsteueraufkommen stieg von 12 Prozent (1960) auf 33 Prozent (1997).
Die Unternehmen tragen heute nur noch 17 Prozent zum gesamten Steueraufkommen bei. Wurden Gewinne von Kapitalgesellschaften 1980 noch mit 34 Prozent belastet, so waren es 1993 nur noch 18 Prozent.
Heute sind es etwa noch 12 Prozent.

Durch die dritte Stufe der Einkommensteuerreform, die 2005 in Kraft getreten ist, wurde der Spitzensteuersatz von noch 48,5% auf 42% gesenkt und allein dadurch werden jährlich 6 Mrd. Euro an die Bezieher hoher Einkommen verschenkt!

Das heist im Klartext, dass Menschen mit einem Jahreseinkommen von 1Million€ über 22% mehr in der Tasche haben.

Die Vermögensteuer wurde schlicht weg abgschafft!

Es ist schon richtig, dass der Staat, also wir kein Geld mehr hat.
Das liegt aber nicht an den steigenden Ausgaben im sozialen Bereich, sondern an den Steuergeschenken für
Reiche und Unternehmer.
-----------------------------------------------------------
das problem:

4,5 mio arbeitslose, dei daruf angwiesen sind



und das deutschland immer mehr asylbewerber versorgen muss und ausländer, da unser unfähiger kanzler eine multi kulti gesellschaft will


für mich ist eh eins kalr, wenn ich mit meinem studium fertig bin geh ich ins ausland, ich unterstütze diese schmarotzer nicht nooch
----------------------------------------------------------------

Dazu wünsche ich dir alles Gute!
Und ich hoffe für dich, dass du im Ausland mehr Solidarität erfahren wirst als du es hier an den Tag legst.

Denn dort gehörst du zu den Ausländern!


viele Grüße
Christa
 
U

Unregistriert

Gast
Ach so,muß ich natürlich noch dazuschreiben für alle berechtigt diskutierenden....die Feststellung "richtig" ist natürlich jeweils IMMER nur ein Teil der Wahrheit...
Weil eben solche Themen...Wirtschaft,Geld,Kapital,Macht,Völkerbeziehungen,Verflechtungen,politische Strömungen,Innenpolitik.... so unendlich komplex,dynamisch....sind.
Da gibt es immer mehrfache Verkopplelungen...Widersprüche...Gesetze wirken auch gegensätzlich...(siehe Physik..da isses ja auch so...Auftrieb gegen Schwerkraft z.B. Kräftegleichgewichte...)

Beachtlich bei der Arbeitsplatzpolitik ist eben auch,
daß WEGEN DER HOHEN NEBENABGABEN( für die soziale Absicherung!!)
hier die Arbeitsstunde zu teuer ist im Vergleich zu Entwicklungsländern...Keiner würde hier produzierte Waren kaufen,weil die TEURER wären,als asiatische Billigprodukte.

Der Grund für Verlagerung von Industrie ins Ausland ist der teure deutsche Arbeiter...will jeder billig kaufen...wächst hier das Heer der Arbeitslosen,gibts in derWelt mehr Ausbeutung weil Billigarbeiter ohne soz.Absicherung für uns schuften....bezahlen wir irgendwann die weltweiten Folgen....KREISLAUF !!!
Nur unterbrechbar mit generellen weltweiten Änderungen...
Überall gleiche Sozialstandards würden z.B. Kapitalflucht verhindern...wenn überall die Arbeitsstunde gleichteuer ist...haben wir hier Arbeit....und den DURCHSCHNITTSLEBENSSTANDARD DER WELTBEVÖLKERUNG....

DAS IST DIE ZUKUNFT....theoretisch...wie sich für alle Menschen Menschenrechte gleichgestellt bereitstellen lassen würden...
Kein egoistisches "Erste Welt Land" möchte aber wirklich aus seinem Schlaraffenlanddasein....so werden wir noch Jahrhunderte privilegierte unzufriedene Nutznießer der weltweiten Ungleichgewichte sein.


Ich wollte nur sagen...man sollte versuchen,von vielen Seiten an Fragen/Probleme ranzugehen und nicht nur populistische Slogans nachzubeten....zu vereinfachen....oder Vorurteile unhinterfragt zu manifestieren....


Also: bitte...dazu haben wir doch unseren mehroderweniger Grips....zum SELBSTNACHDENKEN !!!

Micky
 
U

Unregistriert

Gast
Genau,Chrim,
das trifft nicht nur für Deutschland zu....das ist eben auch ein Problem(weltweit)...es gibt Reserven!!!
Extremes Ungleichgewicht bei Einkommen/Vermögen,Was schreiben science fiktion-Autoren: eine ganz neue Sortierung!!!
Alles in einen Topf und nach Zweckmäßigkeit neu verteilen/organisieren...
Keine Möglichkeit mehr,riesige Vermögen anzuhäufen....Geld arbeiten lassen für alle...weltweite Probleme/strukturentwicklungen koordinieren...

JEDER MENSCH erhält die Grundsicherung(Essen/Wohnen/Kleidung/Bildung/Gesundheit..)....und dann reparieren wir mal die Erde !!!!!

Das übrige Geld verwaltet kein Politiker/Militär/Industriefürst.....sondern der WELTRAT...der als einziger auch Waffen gegen Aufmucker hat....und im Weltrat sind nur Leute,die eben jene GENE (!!!) haben,die extrem selten sind....und die es garantiert gibt!!!

Nämlich die Gene,welche UNBESTECHLICHKEIT und IMMUNITÄT gegenüber
MACHT/GIER/GELD... garantieren.Nur noch sinnvolles Wirtschaften...keine Kriege und Geldanhäufungen mehr.Da leben wir alle prima.


Micky
 
C

Chrim

Gast
Hallo Micky

Tja das ist Utopie, und wird wohl auch so bleiben.
Ungleichheit, Ungerechtigkeit und Ausbeutung wird es immer geben auf dieser Welt.

Wir sollten und aber nicht für dumm verkaufen lassen und alles glauben was uns mit Hilfe der Medien suggeriert wird.

Zum Beispiel unser Wirtschaftsstandort.
Lohnkosten zb. sind nur ein kleines Teilchen in dieser Rechnung.
Interessant hierzu: Die Exportwirtschaft der Bundesrepublik erzielte im Jahr 2002 einen neuen Rekordüberschuß im Außenhandel von 126,2 Milliarden Euro. Im Jahr 2001 erzielten die im internationalen Handel tätigen Unternehmen ein Plus von 95,5 Milliarden Euro. Und das, bei angeblich so schlechten Bedingungen am »Standort Deutschland«, wie »zu hohe Lohnkosten«, »verkrustete Strukturen am Arbeitsmarkt«, oder »ausufernde Bürokratie«, um nur einige Stichworte der Neoliberalen zu nehmen.
Fakt ist statt dessen, daß die Bundesrepublikanischen-Unternehmen international nicht nur wettbewerbsfähig sind, sondern ganz offenbar Spitze. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes erreichte Deutschland bei 240 Handelspartnern mit 170 Ländern positive Handelsbilanzsalden. Den höchsten Überschuß in Höhe von 26,6 Milliarden Euro erwirtschafteten die Unternehmen auch im Jahr 2002 im Handel mit den USA
Ein riesiger Handelsbilanzüberschuß auf der einen, 126 Milliarden weniger Steuereinnahmen in den kommenden fünf Jahren auf der anderen Seite sind nur scheinbar ein Gegensatz. Hierbei wird nur deutlich, daß die Bundesrepublik, nimmt man den privaten Sektor, ein immens reiches Land ist. Aber der Reichtum bleibt bei den Besitzenden. Eine Umverteilung von unten nach oben über Steuergesetze und –Gestaltungsspielräume für Unternehmer und Freiberufler, die nahezu ausschließliche Finanzierung der öffentlichen Haushalte durch die Beschäftigten mit ihrer Lohnsteuer und die weitverbreitete Steuerflucht der Reichen haben das Staatswesen in die Finanz- und Zahlungskrise geführt. Und erneut sollen gerade Lohnsteuerpflichtige, Arbeitssuchende und Sozialhilfeempfänger für diese bewußte Fehlsteuerung zahlen. Das alte Motto wird ganz frisch aufpoliert: Verluste sozialisieren, Gewinne werden privatisiert.
Es ist bezeichnend, das immer mehr gesellschaftlicher Reichtum mit immer weniger Menschen produziert wird, aber gleichzeitig immer weniger an diesem Reichtum teilhaben, sondern immer ärmer werden.
Der Angriff auf den Sozialstaat wird mit leeren Kassen begründet, doch Geld ist genug da. In Deutschland werden die Arbeitseinkommen sehr stark belastet, mit Sozialabgaben und auch mit Lohnsteuer. Andere Länder belasten die übrigen Einkommen, die Gewinneinkommen, die Kapitaleinkommen, auch das Vermögen, wesentlich stärker als in Deutschland, und sie finanzieren ihre soziale Sicherung ebenfalls stärker übers Steuersystem und damit nicht allein über den Faktor Arbeit. Das ist mit ein Grund dafür, warum diese Länder in der Beschäftigungspolitik erfolgreicher sind.

Christa
 
C

Chrim

Gast
AW: ...verstehe wer will...

Wolf meinte:
...sehr gerne hätte ich mal eine Erklärung über das Vorgehen der USA in der letzten Zeit...

Angriffskrieg gegen Afghanistan und Irak.
Warum eigentlich? A,B, oder C-Waffen sind ja (gott sei dank!)doch keine dort... Das fällt also als Kriegsgrund aus.

Warum sind die USA also immernoch im Irak?

Jetzt soll ein Tribunal im Irak errichtet werden, an dem auch
Saddam Hussein angeklagt werden könnte.
Öhm, angeklagt wegen was eigentlich? Dass er sein Land verteidigt hat, als er angegriffen wurde?

Natürlich ist es besser, wenn Diktororen wie Husein abgesetzt werden - aber ist Bush ein wirklich besserer Machthaber?

Warum läßt die USA denn nicht zu, dass die wirtschaftliche und militärische Macht an die UN übergeht?

Ich finde, es ist eher ein "der Starke herrsche über den Schwachen" als ein "Befreiungsschlag für die Demokratie".

Warscheinlich werden mich einige für ein wenig zu engstirnig
in diesem Thema halten - bitte erweitert meine Sichtweise!

Gruß
T.

Ps.: Natürlich habe ich nicht vergessen, was die USA schon für uns getan hat. - Und dafür bin ich auch dankbar!


Hallo Wolf
diesen kleinen Dialog habe ich im Netz gefunden.
Vielleicht hilft er dir um einige deiner Fragen zu beantworten.


Wie die Welt funktioniert

F: Du, Papa, Warum mußten wir den Irak angreifen?

A: Weil sie Massenvernichtungswaffen hatten.

F: Aber die Inspektoren haben keine Massenvernichtungswaffen gefunden.

A: Weil die Iraker sie versteckt haben.

F: Und deshalb haben wir den Irak erobert?

A: Ja. Eroberungen funktionieren immer besser als Inspektionen.

F: Aber nachdem wir ihn erobert hatten, haben wir immer noch keine Massenvernichtungswaffen gefunden, oder?

A: Weil die Waffen so gut versteckt sind. Mach Dir keine Sorgen, wir werden etwas finden, vermutlich kurz vor den Wahlen in 2004.

F: Warum wollte der Irak die ganzen Massenvernichtungswaffen haben?

A: Um sie im Krieg zu benutzen, Dummerchen.

F: Ich bin verwirrt. Wenn sie all diese Waffen hatten, die sie im Krieg benutzen wollten, warum haben sie die Waffen nicht benutzt, als wir mit ihnen Krieg hatten?

A: Nun, offensichtlich wollten sie nicht, daß irgendjemand weiß, daß sie diese Waffen haben und so entschlossen sie sich, lieber zu tausenden zu sterben als sich zu verteidigen.

F: Das macht keinen Sinn. Warum sollten sie sich entschließen zu sterben wenn sie doch all diese großen Waffen hatten, mit denen sie sich hätten wehren können?

A: Es ist eine andere Kultur. Es muß keinen Sinn machen.

F: Ich weiß nicht wie es Dir geht, aber ich glaube nicht, daß sie irgendwelche von den Waffen hatten, von denen unsere Regierung sagte, daß sie sie hatten.

A: Naja, weißt Du, es ist nicht wichtig, ob sie die Waffen hatten. Wir hatten einen anderen guten Grund, sie anzugreifen.

F: Und was war das?

A: Selbst wenn der Irak keine Massenvernichtungswaffen hatte, war Saddam Hussein ein böser Diktator, was auch ein guter Grund ist, ein anderes Land anzugreifen.

F: Warum? Was tut ein böser Diktator, daß es richtig ist, sein Land anzugreifen?

A: Naja, unter anderem hat er sein eigenes Volk gefoltert.

F: So wie sie es in China machen?

A: Vergleich China nicht mit dem Irak. China ist ein guter wirtschaftlicher Konkurrent, wo Millionen von Leuten zu Sklavenlöhnen in Sweatshops arbeiten, um US-Firmen reicher zu machen.

F: Wenn also ein Land seine Leute zum Gewinn amerikanischer Firmen ausbeutet ist es ein gutes Land, auch wenn es sein Volk foltert?

A: Richtig.

F: Warum wurden die Leute im Irak gefoltert?

A: Größtenteils für politische Verbrechen, wie die Regierung zu kritisieren. Leute, die im Irak die Regierung kritisiert haben, wurden ins Gefängnis gesteckt und gefoltert.

F: Ist das nicht genau das, was in China passiert?

A: Ich hab's Dir doch gesagt, China ist etwas anderes.

F: Was ist der Unterschied zwischen China und dem Irak?

A: Naja, unter anderem wurde der Irak von der Baath-Partei beherrscht, wogegen China kommunistisch ist.

F: Hast Du mir nicht mal gesagt, daß Kommunisten böse sind?

A: Nein, nur kubanische Kommunisten sind böse.

F: Wie sind die kubanischen Kommunisten böse?

A: Naja, unter anderem werden Leute, die die kubanische Regierung kritisieren, ins Gefängnis gesteckt und gefoltert.

F: Wie im Irak?

A: Genau.

F: Und wie auch in China?

A: Wie ich schon sagte: China ist ein guter wirtschaftlicher Konkurrent, Kuba andererseits ist das nicht.

F: Wie kommt es, daß Kuba kein guter wirtschaftlicher Konkurrent ist?

A: Naja, weißt Du, damals in den 60ern erließ unsere Regierung einige Gesetze, die es für Amerikaner illegal machten, mit Kuba Handel zu treiben oder Geschäfte zu machen bis sie keine Kommunisten mehr sind und Kapitalisten wie wir sind.

F: Aber wenn wir diese Gesetze loswerden würden, Handel mit Kuba treiben würden und Geschäfte mit ihnen machen würden, würde das den Kubanern nicht helfen, Kapitalisten zu werden?

A: Sei kein Besserwisser.

F: Ich dachte nicht, daß ich einer bin.

A: Naja, egal, sie haben auch keine Religionsfreiheit auf Kuba.

F: So wie in China mit der Falun-Gong-Bewegung?

A: Ich hab Dir schon mal gesagt: hör auf, schlecht über China zu reden. Auf jeden Fall ist Saddam Hussein durch einen Militärputsch an die Macht gekommen, er ist also sowieso gar kein rechtmäßiger Führer.

F. Was ist ein Militärputsch?

A: Das ist, wenn ein Militärgeneral die Regierungsgewalt eines Landes mit Gewalt übernimmt, statt mit Wahlen, wie wir es in den USA machen.

F: Ist nicht der Führer von Pakistan durch einen Militärputsch an die Macht gekommen?

A: Du meinst General Pervez Musharraf? Äh, ja, ist er, aber Pakistan ist unser Freund.

F: Warum ist Pakistan unser Freund wenn sein Führer nicht rechtmäßig ist?

A: Ich habe nie gesagt, daß Pervez Musharraf nicht rechtmäßig ist.

F: Hast Du nicht gesagt, daß ein Militärgeneral, der an die Macht kommt, indem er die rechtmäßige Regierung eines Landes mit Gewalt umstößt, ein nicht rechtmäßiger Führer ist?

A: Nur Saddam Hussein. Pervez Musharraf ist unser Freund weil er uns geholfen hat, Afghanistan anzugreifen.

F: Warum haben wir Afghanistan angegriffen?

A: Wegen dem, was sie uns am 11. September angetan haben.

F: Was hat Afghanistan uns am 11. September angetan?

A: Nun, am 11. September haben 19 Männer - fünfzehn von ihnen aus Saudi-Arabien - vier unserer Flugzeuge entführt uns sie in Gebäude in New York und Washington geflogen und dabei 4.000 Menschen getötet.

F: Und was hat Afghanistan dabei gemacht?

A: In Afghanistan wurden diese bösen Menschen trainiert, unter der unterdrückenden Macht der Taliban.

F: Sind die Taliban nicht diese bösen radikalen Islamisten, die Menschen Hände und Köpfe abgehackt haben?

A: Ja, genau die. Nicht nur, daß sie Menschen Hände und Köpfe abgehackt haben, sie haben auch Frauen unterdrückt.

F: Hat die Bush-Regierung den Taliban im Mai 2001 nicht 43 Millionen US-Dollar gegeben?

A: Ja, aber das war eine Belohnung, weil sie so erfolgreich gegen die Drogen vorgegangen waren.

F: Gegen die Drogen vorgegangen?

A: Ja, die Taliban waren sehr hilfreich, die Opiumproduktion zu stoppen.

F: Wie haben sie das so gut hinbekommen?

A: Ganz einfach. Wenn Leute dabei erwischt wurden, Opium anzubauen, haben die Taliban ihnen ihre Hände und ihren Kopf abgehackt.

F: Wenn sie Taliban Menschen die Hände und den Kopf abgehackt haben, weil sie Pflanzen angebaut haben war das also in Ordnung, aber nicht, wenn sie den Leuten aus anderen Gründen die Hände und den Kopf abgehackt haben?

A: Genau. Es ist für uns in Ordnung, wenn radikale islamistische Fundamentalisten Leuten die Hände abhacken weil sie Pflanzen angebaut haben, aber es ist böse, wenn sie den Leuten die Hände abhacken, weil sie Brot gestohlen haben.

F: Hacken sie den Leuten in Saudi-arabien nicht auch die Hände und die Köpfe ab?

A: Das ist was anderes. Afghanistan wurde von einem tyrannischen Patriarchat regiert, das Frauen unterdrückt hat und sie gezwungen hat, in der Öffentlichkeit Burkas zu tragen, mit Steinigung als Strafe für die Frauen, falls sie nicht gehorchten.

F: Müssen saudische Frauen in der Öffentlichkeit nicht auch Burkas tragen?

A: Nein, saudische Frauen tragen nur eine tradionelle islamische Körperbedeckung.

F: Was ist der Unterschied?

A: Die traditionelle islamische Körperbedeckung, wie sie von saudischen Frauen getragen wird, ist ein züchtiges und doch elegantes Kleidungsstück, das den ganzen weiblichen Körper außer den Augen und den Fingern bedeckt. Die Burka, auf der anderen Seite, ist ein böses Werkzeug der patriarchalen Unterdrückung, das den ganzen weiblichen Körper außer den Augen und den Fingern bedeckt.

F: Das hört sich wie die gleiche Sache mit verschiedenen Namen an.

A: Naja, Du kannst Saudi-Arabien nicht mit Afghanistan vergleichen. Die Saudis sind unsere Freunde.

F: Aber, ich dachte, 15 der 19 Flugzeugentführer vom 11. September kamen aus Saudi-Arabien.

A: Ja, aber sie haben in Afghanistan trainiert.

F: Wer hat sie trainiert?

A: Ein sehr böser Mann mit dem Namen Osama bin Laden.

F: War er aus Afghanistan?

A: Äh, nein, er kommt auch aus Saudi-Arabien. Aber er ist ein böser, ein sehr böser Mann.

F: Ich glaube, ich erinnere mich, daß er mal unser Freund war.

A: Nur als wir ihm und seinen Mujaheddeen in den 80ern geholfen haben, die sowjetische Invasion in Afghanistan zurückzuschlagen.

F: Wer waren die Sowjets? War das das böse kommunistische Imperium, von dem Ronald Reagan gesprochen hat?

A: Es gibt keine Sowjets mehr. Die Sowjetunion hat sich 1990 oder so aufgelöst und jetzt haben sie Wahlen und Kapitalismus wie wir. Wir nennen sie jetzt Russen.

F: Die Sowjets - ich meine die Russen - sind jetzt also unsere Freunde?

A: Naja, nicht wirklich. Weißt Du, sie waren viele Jahre unsere Freunde, nachdem sie aufgehört hatte, Sowjets zu sein, aber dann entschieden sie sich, unseren Angriff auf den Irak nicht zu unterstützen und jetzt sind wir wütend auf sie. Wir sind auch wütend auf die Franzosen und die Deutschen weil sie uns auch nicht geholfen haben.

F: Die Franzosen und die Deutschen sind also auch böse?

A: Nicht wirklich böse, aber schlecht genug, daß wir "French fries" und "French Toast" in "Freedom Fries" und "Freedom Toast" umbenennen mußten.

F: Benennen wir immer Lebensmittel um, wenn ein Land nicht tut, was wir von ihm wollen?

A: Nein, das machen wir nur bei unseren Freunden. Unsere Feinde greifen wir an.

F: Aber war der irak nicht in den 80ern unser Freund?

A: Naja, schon, eine Zeit lang.

F: War Saddam Hussein damals schon Führer des Iraks?

A: Ja, aber zu der Zeit hat er gegen den Iran gekämpft, was ihn zeitweise zu unserem Freund gemacht hat.

F: Wieso hat ihn das zu unserem Freund gemacht?

A: Weil zu der Zeit der Iran unser Feind war.

F: Hat er zu der Zeit nicht die Kurden vergast?

A: Ja, aber da er zu der Zeit gegen den Iran gekämpft hat, haben wir weggeschaut, um ihm zu zeigen, daß wir sein Freund sind.

F: Also wird jeder, der gegen unsere Feinde kämpft, automatisch unser Freund?

A: Größtenteils, ja.

F: Und jeder, der gegen unsere Freunde kämpft wird automatisch unser Feind?

A: Manchmal stimmt das auch. Wenn amerikanische Firmen aber daran verdienen können, beide Seiten mit Waffen zu beliefern, umso besser.

F: Warum?

A: Weil Krieg gut für die Wirtschaft ist, was bedeutet, daß Krieg gut für Amerika ist. Und da Gott auf der Seite Amerikas ist, ist jeder Kriegsgegner ein unamerikanischer Kommunist. Verstehst Du jetzt, warum wir den irak angegriffen haben?

F: Ich glaube. Wir haben sie angegriffen, weil Gott wollte, das wir es tun, richtig?

A: Ja.

F: Aber woher wußten wir, daß Gott will, daß wir den Irak angreifen?

A: Nun, weißt Du, Gott spricht direkt zu George W. Bush und sagt ihm, was er tun soll.

F: Im Endeffekt sagst Du also, daß wir den Irak angegriffen haben, weil George W. Bush Stimmen hört?

A: Ja! Endlich hast Du verstanden, wie die Welt funktioniert. Jetzt mach Deine Augen zu, mach's Dir bequem und schlaf. Gute Nacht.

F: Gute Nacht, Papa.
 
C

Chrim

Gast
Hallo Dirk

Wir leben in einer Welt, die voller Menschen ist mit unterschiedlichen Zielen Wertvorstellungen Meinungen und Kulturen.
Und das ist auch gut so.


Dein Satz
"wie kann es gut gehen, das gegensätzliche meinungen und interessen in einem land zusammen leben...."

hat mich doch sehr erschüttert.

Wärst du wirklich glücklicher und zufriedener, wenn alle Menschen die gleichen Meinungen und Interessen wie du hätten.

Gruß
Christa
 
U

Unregistriert

Gast
bam meinte:
nur die leute die nach deutschland kommen, sollen kommen ohne diese schmarotzergedanken, das wir ihnen alles bezahlen, das kann nicht gutgehen...
na dirk,

ich bin auch dagegen die menschen als rechts oder links zu bezeichnen nur weil sie rechte oder linke meinungen vertreten, ich finde auch ein paar rechte argumente nicht schlecht (wie dass man zB. Kulturen trennen sollte damit die "stärkere" die "schwächere" nicht kaputtmacht) aber man sollte es schon beim namen nennen, wenn man "rechts" argumentiert.

ich frag mich gerade ob du weißt, dass die eingewanderten ehem.ausländer mehr in die sozialkassen eingezahlt haben als herausnahmen, sie haben also etlichen deutschen schmarotzern, die man ja leider nicht ausbürgern kann, ermöglicht erheblich länger so zu leben. Ohne die ausländer wären die Sozialreformen ein paar Monate/Jahre eher gekommen, wäre weniger Geld in der Kasse.
Sei also dankbar, dass sie kamen, auch wenn sie schmarotzer mitbrachten, hat sich ihr kommen insgesamt finanziell für die deutschen gelohnt.

Und nicht multikulti ist gescheitert, sondern der Sozi-Schmuse-kurs. Man hätte schon vor Jahrzehnten (bei euch in der BRD ;), bei uns gabs ja keine ;) ) die deutsche Sprache zur Pflicht machen müssen und Ghetto-bildung durch integrierende Wohnpolitik verhindern sollen. So haben sich viele ganz wohl gefühlt, dass die Einwanderer Ghettos gebildet haben, man wollte sie nicht im deutsch-bürgerlichen Alltag haben, und dementsprechend sind sie auch nicht angekommen.

Gibts Fehler auf beiden Seiten, aber ein Gastgeber hat sich theoretisch mehr um die Gäste zu bemühen, als die Gäste um den Gastgeber. in der Hinsicht, schimpf lieber auf die Gutmenschen, die sich dachten sie machen den einwanderern eine Freude, als sie ihnen die Wahl ließen, die Sprache zu lernen oder nicht, und als sie ein Auge zudrückten als sich fremdsprachige Bezirke bildeten.

Wirklich vor die Hunde gehts nur, wenn man sich nicht selbst immer wieder aufrafft und versucht trotz der Lage wieder optimistischer zu werden.
Und im Endeffekt werden sich einfach mal die Lebensverhältnisse in Europa angleichen, in 40-50 Jahren ist hier kein land mehr großartig reicher als ein anderes, man trifft sich halt in der mitte, viele werden reicher und die ehem. Reichen werden ärmer, dementsprechend nützt dir auswandern nicht viel.(das ist halt die wahrheit die kein Politiker sagt, dass wir automatisch ärmer werden, bis wir uns mit den ärmeren Ländern in der Mitte getroffen haben. ist ne frage der ökonomie)

Das mit den kriminellen Einwanderern ist ne Frage von Statistik (und da sollte man bekanntlich nur selbstgefälschten glauben), wenn man in die Deutschen nimmt, die die gleichen Lebensverhältnisse haben, nimmt sich die kriminalität nicht viel (ärmere sind halt krimineller).
(ist halt schwierig zu verstehen, bei den einwanderern ist die schere zwischen arm und reich noch größer, eine größerer anteil von menschen die wirklich was auf die beine stellen (als bei dt.) und mit läden/firmen enorm steuern bezahlen, und ihre Landsleute so finanzieren, aber gleichzeitig auch ein größerer anteil sozial schwacher, die dann öfters blödsinn machen)

Aber ich stimme zu, wer mit aufenthaltsgenehmigung kriminell wird über die Grenze der Kleinkriminalität (also über 1Jahr Haft oder so) sollte konsequent ausgewiesen werden, alles andere sollte man mal locker ignorieren, bei so vielen Gesetzen wie bei uns, macht sich jeder strafbar.

wenn du schonmal umgedacht hast, verbleibe mal mit deiner meinung, als ausgleich, nicht zu lange in dieser ecke, versuch dich mal wieder mehr in die mitte zu bugsieren. ist eine alte griechische Weisheit dass die Wahrheit in der Mitte und nicht in den extremen liegt.

Grüße, Max
 
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