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Angst beim Autofahren - hat vielleicht jemand persönliche Erfahrungen

May1311

Mitglied
Hallo,

und wie sieht es mit Entspannungsmusik aus?

Ich würde Zuhause mit dieser Musik anfangen und mit ihr lernen so richtig zu entspannen. Wenn das richtig intensiviert wurde und er Übung darin hat würde ich die Musik im Auto abspielen.

Viele Grüße und alles Gute,
Muir
Das wäre auch noch eine Idee, dass man vielleicht so eine Assoziation aufbaut von wegen "wenn Musik xy läuft, ist alles gut".
Bisher hat er wieder mehr Zeit mit meditieren verbracht und neue Atemtechniken gelernt.
 

May1311

Mitglied
Hallo,

Ich hatte bereits 2 schwere Unfälle bei hohen Geschwindigkeiten auf der Autobahn (unverschuldet) und hatte danach oft Flashbacks und Angstzustände beim fahren.
Der Trick ist jedoch sich seiner Angst zu stellen und einfach weiterzufahren. Durch Vermeidungsverhalten wird es nur schlimmer und er verstärkt seine Angst nur noch mehr.
Ist leichter gesagt als getan, evtl. mit therapeutischer Hilfe, aber da wird nur Konfrontation helfen.
Das befürchte ich auch, aber mag ihn auch nicht zu sehr drängen. Manchmal fühlt er sich schon unter Druck gesetzt sobald ich frage, ob er fahren möchte (zb. zum Einkaufen über die Landstraße, wenn jemand mitfährt hat er meist weniger Probleme).
Werde ihm eure Antworten auf jeden Fall mitteilen, von Erfahrungen anderer zu hören hilft ja immer besser.

Gut, dass du es überwunden hast und dir nichts schlimmeres passiert ist, das Stelle ich mir nach solchen Erlebnissen wirklich schwer vor.
 
K

Klass6597

Gast
Ja, darüber hat er auch schon nachgedacht. Ich denke auch, es geht irgendwie in die Richtung.
Wie gesagt, er war bereits in Therapie für 3 Jahre während und nach seinem Burnout und kann sich grundsätzlich auch ziemlich gut selbst reflektieren.

Seine Angst ist es, nicht heranfahren zu können (bei einer Panikattacke) und dadurch dann einen Unfall zu verschulden und andere zu verletzen.

Was er aber nicht versteht, ist, dass er an sich weiß, dass eine Panikattacke ja eigentlich gar nicht mehr passieren sollte, da er im Vergleich zu damals völlig stabil ist, seine Angst somit eigentlich völlig unlogisch. Nur das hilft im leider auch nicht weiter, diesen Gedanken wurde er bisher nicht los...
Er scheint sich vor Kontrollverlust zu fürchten. Die Frage ist nun, ob er an irgendeiner Stelle vorher schoneinmal Kontrollverlust erlebt hat. Wahrscheinlich ist das so. Es kann sein, dass der damalige Burnout schon damals Ausdruck dieser Angst vor Kontrollverlust war.

Kontrollverlust kann etwa dadurch eintreten, dass z.B. der Vater das Kind sich auf seine Schultern setzt. Es hat jedoch starke Angst, fühlt sich unwohl, weint und schreit und will wieder runter. Der Vater macht das aber nicht. Er versucht stattdessen zu beschwichtigen, kann ja nichts passieren, ist ja nicht so schlimm, ist alles gut und geht im Endeffekt nicht auf das ein was das Kind in diesem Moment braucht und will. Das ist nur ein Beispiel. Aber es können eben auch solche "trivialen" Dinge sein, die sich in der Psyche festsaugen und irgendwann in einer Belastungssituation wieder aufloppen, ohne das man sich zunächst daran erinnert.

Das sind keine Lappalien, wenn er sich bei der Psychologin unwohl fühlt, sollte er nach einem anderen Therapeuten Ausschau halten.

Alternativ könnte er sich konfrontieren und rauf auf die Straße und wieder weiter vortasten und sich dabei klarmachen, selbst wenn er Panikattacke bekommt, kann er einfach auf der Straße anhalten (Stadt oder Landstraße), Warnblinker an oder auf den Seitenstreifen (Autobahn), Warnblinker an, fertig. Es braucht keine Nebenstraße oder extra Platz dafür (Stadt, Landstraße). Einfach anhalten. Vielleicht guckt jemand irritiert oder hupt, das wars dann aber auch und sollte egal sein. Er soll das mal gedanklich durchspielen.

Es hilft weniger, dass die Panikattacke nicht mehr passieren "kann" (da der Burnout behandelt wurde), sondern dass selbst wenn sie passieren würde, das kein Problem ist.
 

May1311

Mitglied
Wenn sich der "Knoten" nicht lösen lässt, dann würde ich davon abraten auf biegen und brechen trotzdem sich hinters Lenkrad zu setzen. Dazu ist es im Straßenverkehr viel zu gefährlich.
Bevor durch unsicheres oder angsterfülltes Fahren leichtsinniger weise ein Unfall provoziert wird, würde ich lieber nicht Auto fahren.
Man kann auch sehr gut ohne Auto leben.
Dann lieber einen Umzug in Betracht ziehen bevor man sich und andere gefährdet.
Wie wird es deinem Freund erst ergehen wenn es wirklich zu einem Unfall kommt und unschuldige Menschen verletzt werden?
Also ich würde auch nie sagen nun mach man auch wenn du Angst hast und er selber auch nicht, da hast du auf jeden Fall Recht. So meinte ich das auch nicht.
Aber das man sich, bzw. das Autofahren halt nicht aufgibt sondern sich in einem gewissen Rahmen "zwingt" dran zu bleiben und es zu versuchen (nicht das Fahren selbst sondern Lösungen zu finden, wie zb. Fahrstunden, erneuter Besuch der Psychologin etc.)

Ich bin nun auch nicht die treibende Kraft, die es doof findet, das ihr Freund nicht mehr vollumfänglich Auto fahren kann. Er selber möchte so gerne, dass es wieder normal wird.
 

May1311

Mitglied
Er scheint sich vor Kontrollverlust zu fürchten. Die Frage ist nun, ob er an irgendeiner Stelle vorher schoneinmal Kontrollverlust erlebt hat. Wahrscheinlich ist das so. Es kann sein, dass der damalige Burnout schon damals Ausdruck dieser Angst vor Kontrollverlust war.

Kontrollverlust kann etwa dadurch eintreten, dass z.B. der Vater das Kind sich auf seine Schultern setzt. Es hat jedoch starke Angst, fühlt sich unwohl, weint und schreit und will wieder runter. Der Vater macht das aber nicht. Er versucht stattdessen zu beschwichtigen, kann ja nichts passieren, ist ja nicht so schlimm, ist alles gut und geht im Endeffekt nicht auf das ein was das Kind in diesem Moment braucht und will. Das ist nur ein Beispiel. Aber es können eben auch solche "trivialen" Dinge sein, die sich in der Psyche festsaugen und irgendwann in einer Belastungssituation wieder aufloppen, ohne das man sich zunächst daran erinnert.

Das sind keine Lappalien, wenn er sich bei der Psychologin unwohl fühlt, sollte er nach einem anderen Therapeuten Ausschau halten.

Alternativ könnte er sich konfrontieren und rauf auf die Straße und wieder weiter vortasten und sich dabei klarmachen, selbst wenn er Panikattacke bekommt, kann er einfach auf der Straße anhalten (Stadt oder Landstraße), Warnblinker an oder auf den Seitenstreifen (Autobahn), Warnblinker an, fertig. Es braucht keine Nebenstraße oder extra Platz dafür (Stadt, Landstraße). Einfach anhalten. Vielleicht guckt jemand irritiert oder hupt, das wars dann aber auch und sollte egal sein. Er soll das mal gedanklich durchspielen.

Es hilft weniger, dass die Panikattacke nicht mehr passieren "kann" (da der Burnout behandelt wurde), sondern dass selbst wenn sie passieren würde, das kein Problem ist.
Da könntest du mit recht haben. Vielleicht ist da noch irgendwas, was nicht ganz geklärt war und nun wieder im Unterbewusstsein hoch kommt und eines zweiten genauen Blickes bedarf.
Auf jeden Fall nicht einfach, den genauen Auslöser zu finden. Nur er möchte ja auch nicht einfach ein Pflaster auf sein Problem kleben sondern wirklich die Ursache ergründen.
 

May1311

Mitglied
Schon mal vielen Dank an alle für eure Antworten 😊
Neue Denkanstöße und Meinungen helfen doch, das Thema nochmals anders zu betrachten.
Im Freundeskreis können es viele einfach nicht nachvollziehen.
 
C

Calacitea

Gast
Ich habe ähnliche Probleme.

Als ich meinen AM Führerschein gemacht habe, heißt für Moped und Microcars, habe ich nur 4 Doppelstunden gehabt. Das ist einfach zu wenig für blutige Anfänger. Jemand der bereits viel im Straßenverkehr unterwegs ist, zB mit Fahrrädern, wird damit weniger ein Problem haben. Ich hätte mindestens 10 Doppelstunden benötigt, um angstfrei fahren zu können.

Ja, ich kann ein Microcar fahren. Aber ich bin extrem überfordert mich gleichzeitig Schilder suchen, Verkehr beobachten und Fußgänger nicht übersehen. Autofahren ist Multitasking. Ein Moped kann ich übrigens nicht fahren. Dürfte ich zwar, aber ich weiß nicht wie man es bedient, da mir die Fahrschule ausschließlich das Microcar beigebracht hat. Aufn Übungsplatz kein Problem, setz mich rein in diese winzigen Autos und düse los, höchstens ein wenig aufgeregt. Aber alleine im Straßenverkehr!? NOPE.

Der Fahrlehrer war vmtl einer der miesesten von ganz Österreich. Hat ständig am Handy getippt, gesummt, von einem Kollegen geschwärmt oder mich absichtlich abgelenkt. Entweder ist er mutig oder besonders töricht.

Diese Angst muss ich auch bald in den Griff bekommen, da ich mir nächsten Frühling ein Elektromoped kaufen möchte. Vorher muss ich sowieso ein paar Fahrstunden nehmen, um zu erfahren wie man Mopeds überhaupt bedient und eine Auffrischung des gelernten. Nach den 4 Doppelstunden bin ich damals NIE WIEDER ans Steuer gegangen.

Leider war das die einzige Fahrschule in ganz Wien, die ein Microcar hatte. Der Rest hat es mittels Mopeds oder Quads gemacht. Wenn du ein Quad fahren kannst, heißt das nicht, dass du ein Microcar fahren kannst. Verstehe also nicht wieso man die Schüler hier auf nen Quad setzt. Die haben beide, soweit ich das beurteilen kann, unterschiedliche Technik, Lenkung, usw.

Ich habe mir im Juli ein E-Bike gekauft, mit Tempomat und Mopedmodus. Ich nenne das kleine Ding "Minimoped" oder "Moped als Fahrrad getarnt", weil es ein krasses Kraftpaket ist. Damit versuche ich mich an hohe Geschwindigkeiten zu gewöhnen, denn 45 kmh fühlen sich für mich schon an wie 140 kmh. Klar, es kann nur 25 kmh fahren. Reicht aber. Dabei versuche ich immer wieder das gelernte aufzurufen. "In Kurven darf man nicht überholen, weil die Sichtweite nicht ausreicht." Oder auch Steinschlag, Wildwechsel, Gefälle, Schotter, Rechtskommende haben vorrang - außer auf Vorrangstraßen, etc. Besonders das mit dem Schienenverkehr müsste ich mir dringend nochmal ansehen, diese Markierungen, wie nah man ran fahren darf und so'n Zeug. Das hab ich nie richtig verstanden. Ich glaube generell gilt aber: Schienenverkehr hat vorrang. Und vor allem Busse. Sobald die Blinken darf man sie nicht mehr überholen. Also man sieht schon, eine Menge ist noch da. Je öfter ich mit dem E-Bike fahre und mir klar mache, dass Mopedfahren nicht viel anders ist, desto mehr verliere ich die Angst.
 

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