Hallo Xel,
das hört sich nach sehr viel Druck an. Warum gehst du nicht zu einem Arzt, um ein beruhigendes Medikament zu bekommen? Rezeptfrei ist z.B. Vivinox stark. Aber das ist eher zum Einschlafen und kann auch abhängig machen. Ich würde dann vielleicht aber lieber zu einem Arzt gehen, der auch Psychotherapeut ist.
Weil man so etwas:
Als ich mal krank war und beim Arzt war habe ich die Gelegenheit genutzt und ihm mein Problem erläutert.
Ich habe fast geheult und war am Boden zerstört.
Seine Antwort in etwa: "Ach das kenn ich, eine Gute vorbereitung ist alles.
eher oft von Ärzten hört, die gar keine Ausbildung in diese Richtung haben.
Ich weiß natürlich nicht, was es bei dir sein könnte, aber ich schreibe dir mal meine Gedanken dazu auf
🙂
Du hast so viel versucht und nichts hat gehofen, das Problem zu lösen. Es ist plötzlich gekommen und verschwindet einfach nicht wieder.
Von mir kenne ich das so, wenn ich ein Problem 'übertragen' habe. Ich konnte mich z.B. als Erwachsene nicht mehr an bestimmte Dinge aus meiner Kindheit erinnern. Dann bekam ich erste Erinnerungen, ganz vage und oft war ich mir doch wieder ganz unsicher. Meistens war ich eigentlich sehr unsicher. Genau in dieser Zeit habe ich meiner Wahrnehmung gar nicht mehr getraut. Wenn ich aus dem Haus wollte bin ich wie viele Male zurückgelaufen und habe nachgesehen, ob ich z.B. den Herd ausgemacht habe. Jedes mal, wenn ich vor dem Herd gestanden habe, habe ich gedacht, dass ich mir jetzt einpräge, dass alle Herdplatten aus sind. Bis ich an der Wohnungstür war,war ich mir wieder unsicher und bin wieder zurück, um noch einmal nach zu sehen.
Vorher hatte ich das nie. Aber damals schon. Heute weiß ich, dass meine Seele sozusagen bei mir 'angeklopft' hat, um mir zu sagen, dass da noch etwas ist. Dass ich etwas 'übersehen' habe.
Das mit dem Herd ist auch nur ein Beispiel von Vielen. Bei mir war das immer etwas, wo es um meine Wahrnehmung gegangen ist und ob ich mir trauen kann.
Hast du dir mal überlegt, ob es in dieser Zeit, als das so plötzlich anfing mit deinen Ängsten vor Vorlesen, etwas ganz Anderes noch war?
Ich denke mir mal ein Beispiel aus. Du warst in der Schule, hast super vorgelesen, warst stolz auf dich. Dann kommen drei Mitschüler und schlagen dich zusammen. Und sagen dir z.B. wenn du noch mal so gut vorliest und weiter so schleimst, bekommst du noch mehr Prügel.
Oder ein naher Angehöriger ist in dieser Zeit gestorben... .
Es kann ganz Vieles sein. Du bist heimgekommen, deine Eltern haben sich gerade getrennt... .
Ich war total nervös und als ich dann dran war hatte ich Herzrasen und ich las wie ein IDIOT.
Wieso redest du selbst so hart von dir? In der 7. oder 8. Klasse kann man doch mal einen schlechten Tag haben.
Ich habe so viel getan um dem Lesen aus dem Weg zu gehen.
Was würdest du tun, wenn du wieder problemlos vorlesen könntest?
Warum glaubst du, das darfst du deiner Frau nicht erzählen? Warum denkst du, das darf niemand wissen? Woher kommt diese Einstellung.
Auch wenn es jetzt für diese eine Situation zu spät ist für eine Therapie, würde ich dir doch eine Psychotherapie empfehlen, die dir auf Dauer hilft. Du kannst ohne Alles jeweils 5 Mal zu 5 verschiedenen Therapeuten, das übernimmt die Kasse auf jeden Fall, damit du rausfinden kannst, mit wem du dir eine gemeinsame Arbeit vorstellen kannst.
Gehe aber lieber eher dafür zu einem Psychologen/Psychotherapeuten, der/die kein Arzt ist. Ärzte müssen nur 3 Monate zusätzlicih zu ihrem Medizinstudium studieren, um sich Therapeut nennen zu dürfen.
Ich würde für die Not jetzt erst mal die Tabletten nehmen, die du hast.
Aber mich auch sofort um einen Therapieplatz kümmern. Da sind die Wartezeiten eh sehr lange.
Und dann würde ich mal Sherlock Holmes spielen. Mich würde zu sehr interessieren, woher das Problem denn eigentlich kommt. Und ob ich Detektiv genug bin, um das zusammen mit einem Therapeuten rauszufinden
😉
Lieben Gruß
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