Ich würde Tattoo - ja oder nein? nicht als Hauptproblem sehen. Eher, dass die TE ihre persönlichen Entscheidungen vom Wohlwollen der Mutter abhängig macht. Tattoos sind eher was zwischen Kosmetik und bloßen Schmuck/Kleidungsstück und normalerweise würde kein Erwachsener (hoffe ich zmd) Bammel haben, ob er sich zb. eine rote Hose kaufen darf, nur weil Mama die Farbe rot nicht mag.
Das wäre ja für jeden absurd sich darüber Gedanken zu machen.
Nun wenn man also bei einem Tattoo so sehr hadert, wobei es ja auch um Selbstdarstellung geht, steckt meiner Meinung nach etwas anderes dahinter.
Warum willst du das Tattoo eigentlich? Was ist deine wirkliche Motivation?
Bist du in der Lage zu deinem Tattoo zu stehen? Wenn nicht, hast du eventuell auch Probleme zu andere persönliche Entscheidungen zu stehen?
Manchmal kann es auch sein, dass wenn keine gesunde Abnablung zwischen Mutter und Kind stattgefunden hat, das "Kind" sich unbewusst eine Ersatzhandlung sucht, um sich wenigstens im Außen von der Mutter abzugrenzen, denn es wurde ja verpasst eine wirkliche Grenze festzulegen.
Bei mir zb. waren es kurze Haare, denn meine Mutter ließ in ihrer "dominanten Fürsorge" nicht zu, dass ich mich interessenmäßig großartig ausprobieren und selbst finden konnte. Denn alles war für sie schlecht, böse, unsinnig, unnütz und obendrein drückte sie mir bzgl Selbstfindung den Spruch auf "Dann guck in den Spiegel und oh, gefunden!".
Tja, somit war der Radikalhaarschnitt das Einzige was ich "selbstbestimmt" machen konnte und ich mich einigermaßen von ihr abgrenzen durfte.
Jetzt wo sie nicht mehr da ist und ich einiges ausprobiert hab, gehen meine Haare bis zum A**** inzwischen.
Ist vielleicht das Tattoo eine solche Ersatzhandlung für dich und das Hadern eher dafür, dass du dich bewusster mit deiner eigenen Entwicklung beschäftigen solltest?