Ich sehe das so, Kinder reagieren auch körperlich, Gewalt ist eine aktive körperliche Machtdemonstration. Man kann Kindern aber auch Grenzen setzen, mit körperlicher Überlegenheit, ohne Gewalt in dem Sinne anzuwenden.
Was ich hier beschreibe hab ich in einer christlichen orientierten Förderschule gelernt im Umgang mit auto- und nach aussen aggressiven Kindern.
Wir hatten einen 12jährigen, nicht klein und schmal, sehr aggressiv, eher nur lerngestört und verhaltensgestört, sonst geistig nicht so unfit, sehr verbittert, aggressiv, weil seine Mutter ihn ins Heim gab. Der ging auf Möbel, auf sich und andere los, und meine Aufgabe als junger stärkerer Kerl war, den zu packen, ihn auf den Boden zu setzen (sanft), mich hinter hin zu setzen und ihm einfach die Arme festzuhalten, und wenn er zu sehr getobt hat, noch die Beine umschlungen.
Wenn er sich nicht wehrt, hat er ja keinerlei Erfahrung von Einengung, weil nach vorne alles offen ist, und ich die Hände schnell loslassen kann, ohne die Kontrolle über die Person sofort zu verlieren.
Ergebnis: er hat sich gegen meinen Widerstand ein bißchen ausgetobt, besser als an sich selbst oder an Möbeln, anderen Leuten, und hat dann aufgehört, mit reden/weinen angefangen.
Das hab ich gemerkt, dass das für den extrem wichtig war, aggressiv sein zu dürfen, ohne dafür ausgescholten zu werden ("ist kein Problem, du kannst hier gegen meine Kraft toben"), und damit nichts anrichten zu können, nicht der Buhmann zu sein.
Ist ein extremes Beispiel, aber ich denke es gibt schon ne ganze Reihe unterforderter Eltern, deren Kinder in solchen Momenten es ausnutzen, dass die Eltern kein Konzept haben.
EDIT: Eine 5 oder 6jährige, die ich beim Ausbildungseinsatz in der Kinderklinik festhalten musste, während ihr Blut abgenommen wurde, und die mir aus ca. 20cm in einer Lautstärke ins Ohr schrie, als würden wir sie abschlachten (kein Mist!), da hab ich mich glaub entschlossen doch keine Kinder zu wollen.