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Arbeit in einem Hospiz

Träumelinchen

Aktives Mitglied
Ich stell mir das vor wie ein Pflegeheim. Aus meiner Sicht als Angehöriger musst Du dort anpacken und darfst keine Scheu vor Intimitäten haben (waschen, Windeln) Idealerweise solltest Du auch noch Trost und gute Laune verbreiten.
Dafür wären dort spezielle Pfleger zuständig. Ich würde in der Küche mithelfen sollen und wenn da nichts zu tun ist, mit den Gästen und/oder deren Angehörigen reden oder etwas mit den Gästen unternehmen, wenn sie das noch können.
 

Pfefferminzdrops

Aktives Mitglied
Wenn du für ein FSJ zusagst, solltest du dir zumindest relativ sicher sein, dass du die Zeit dort dann auch durchhältst. Solltest du nach kurzer Zeit aufhören wollen kann es gut sein, dass dir das FSJ nicht anerkannt wird. Das wäre schade, zumal du solch einen Einsatz auch bei deiner weiteren Berufswahl oder auch bei Bewerbungen anbringen kannst; solche Einsätze werden stark gewertschätzt und sind auch persönlich sehr bereichernd.

Die Idee mal probezuarbeiten ist super. Ein Tipp neben der grundsätzlichen Eignung ist auch nach der Arbeitszeit zu fragen. Müsstest du Schichtdienst leisten, auch in der Nacht arbeiten? Wie sieht es an den Wochenenden aus? Wieviel Urlaub hast du?
Es sollte auch klar sein, dass man in den vielen Monaten nur ein winzig kleines Taschengeld verdient. In der Regel sind das 450 Euro (390 Euro Taschengeld und 50 Euro Verpflegungszuschuss.). Dein Stundenlohn beträgt somit deutlich unter 3 Euro. Dafür verpflichtest du dich mindestens 6 Monat, meistens länger und bis zu 18 Monaten. Gefordert wird man i. d. R. aber voll und wie eine reguläre Kraft.

Nicht falsch verstehen - ich finde das grundsätzlich gut, wenn man sich sozial engagiert. Meine Tochter nutzt die Zeit gerade auch zur berufliche Orientierung - sie ist im Krankenhaus. Zwar nicht auf einer palliativen Station, aber sie hat auch Berührung mit Tod und schweren Schicksalen. Auf der anderen Seite lernt sie gerade sehr viel über sich... und andere.
 

Q-cumber

Aktives Mitglied
Liebes @Träumelinchen,

es ist doch super, dass Du erstmal für 2, 3 Tage hospitieren kannst.
Und Deine Aufgaben wurden ja auch schon umrissen: in der Küche helfen und -falls möglich- Freizeitgestaltung anbieten.

Die Arbeit in einem Hospiz hat - im Vergleich zum Krankenhaus- einen großen Vorteil: es ist vom Einzug an klar, dass es keine Gesundung mehr geben kann. Das weiß der Patient und das wissen auch die Angehörigen, was eine Menge Druck und Spannung aus der Situation nimmt.
Es geht um einen menschenwürdigen und möglichst schmerzfreien Abschied aus dem Leben - eine Aufgabe, die von den Mitarbeitern in unseren kaputtgesparten Krankenhäusern kaum noch bewältigt werden kann.
Die Angehörigen sind häufig sehr, sehr dankbar, dass ein geliebter Mensch auf den letzten Metern seines Lebensweges noch freundliche Fürsorge und Zuwendung erhält - und äußern das häufig auch entsprechend.

Du kannst ja bei Deiner Hospitation mal nachfragen, an wen Du Dich im FSJ wenden könntest, wenn Dir das Sterben um Dich herum doch emotional sehr zusetzt - manchmal haben Hospize auch eine Supervision für Mitarbeiter, in denen Belastendes nachbesprochen werden kann.

Natürlich ist es eine Gratwanderung zwischen empathischer Zugewandtheit und ungesundem Mitleiden... aber meistens lässt sich dieser professionelle Umgang lernen.

Ich wünsche Dir ganz viel Spaß bei Deiner Hospitation :)!
 

Basi

Aktives Mitglied
Wenn man ehrenamtlich dort arbeiten will, muss man in der Regel ein paar Kurse vorher machen.

Kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass man einen jungen Menschen im FSJ ohne Vorbereitung in diese sensible Arbeit lässt.
 

Tim81.

Mitglied
Ich kenne sowohl die Arbeit in einem Hospiz als auch im Pflegeheim. Im Hospiz stehen die Bedürfnisse des Gastes an erster Stelle um die verbleibende Zeit so gut es geht zu verbringen. Man versucht einfach nochmal vieles im Sinnes des Gastes möglich zu machen. Zusammenfassend spricht man hier von Palliative Care einen ganzheitlichem Konzept.
Manche Pflegeheime sind leider nur Menschenunwürdige Verwahrstationen ... :(
 

Luisa1960

Aktives Mitglied
Wenn man ehrenamtlich dort arbeiten will, muss man in der Regel ein paar Kurse vorher machen.

Kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass man einen jungen Menschen im FSJ ohne Vorbereitung in diese sensible Arbeit lässt.
Hätte ich eigentlich auch gedacht, aber sie schreibt ja, nur Küchendienst und etwas reden mit den Bewohnern, glaube das geht dann schon.
Wie ich schon sagte, ich hatte mal einen 1€-Job im Pflegeheim.
Sollte da auch nur Beschäftigung machen, vorlesen, spazierengehen, Gespräche, halt Zuwendung geben.
ABER: Durch die Personalunterbesetzung gab es öfter Umstände, das ich zur Hilfe gerufen wurde und das waren sehr unschöne Sachen. Obwohl ich das eigentlich garnicht machen durfte. Ging bis zur Sterbebegleitung...O-Ton, setz dich mal dahin, wir haben gerade keine Zeit. Oder jemand waschen, der von oben bis unten voll Durchfall war. Jemand beruhigen, der grade um sich schlug und schrie und lauter solche Sachen.
Und ich hatte wirklich keinerlei Vorkenntnisse in Kranken-oder Altenpflege.
Ins kalte wasser geschmissen worden.
Ich glaube aber, im Hospiz sind sie personalmässig besser besetzt.
 

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