Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Aus Deutschland auswandern?

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Ich bin ja ein Gewohnheitsmensch und würde mich vermutlich garnicht trauen auszuwandern.

Aber reizvoll wäre es teilweise schon. Wobei ich die Schweiz kaum als Ausland bezeichnen würde. Die Kultur ist ähnlich, die Sprache auch. Weit weg ist es auch nicht. Und wenn man hier nichts hat, was einen hält und in der Schweiz einen guten Job findet, warum nicht?
Ist es wirklich ein großer Unterschied ob man von Berlin nach München oder nach Bern zieht?

Die Frage ist halt, stimmt die Gesamtrechnung? Also wie teuer sind die Lebenshaltungkosten und wie viel verdient man?
Und macht es dich glücklich? Also ganz konkret, was ist in der Schweiz besser als in Deutschland?

Ich habe neulich Auswanderer gesprochen, die nach Paraguay gezogen sind. Spanisch ist eine schöne Sprache, in Paraguay braucht man keine Heizung, Südfrüchte wachsen im Garten und Lebenshaltungskosten sind teils grad mal 1/3 von Deutschland. Ist aber eher etwas für Rentner oder Menschen mit Vermögen, denn dort arbeiten möchte man vermutlich nicht.

Mach doch für dich mal eine Strichliste mit Vor- und Nachteilen. Und vergiss nicht: Man kann zur Not natürlich auch wieder zurück nach Deutschland ;-)
 

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Das finde ich persönlich völlig in Ordnung.
Naja, angesehen davon, dass ich jede Art Fremdenfeindlichkeit grundsätzlich ablehne, finde ich es zumindest etwas seltsam, wenn man der deutschen Ausländerpolitik dadurch entfliehen will, dass man selber zum Einwanderer in einem anderen Land wird. Aber vielleicht ist es auch ganz heilsam, wenn man die Geschichte mal aus der anderen Perspektive sieht.
Aber der TE hat davon ja nicht direkt gesprochen: Das haben andere ins Spiel gebracht. Also beim TE ist das vielleicht auch komplett anders.

Die Frage ist halt, stimmt die Gesamtrechnung? Also wie teuer sind die Lebenshaltungkosten und wie viel verdient man?
Und macht es dich glücklich? Also ganz konkret, was ist in der Schweiz besser als in Deutschland?
Ja, genau diese Frage sollte man sich wirklich stellen. Also wenn man nicht nur einfach eines guten Jobs, oder einer Partnerschft wegen umsiedelt, sondern weil es einem hierzulande nicht gefällt, sollte man sich schon fragen, was man sich an Besserung erhofft und ob diese Aspekte überhaupt gegeben sind.
Also klar: ZB dein Beispiel: warme Temperaturen, Südfrüchte im Garten: Das sind schon Argumente, die man halt hierzulande nicht verwirklichen kann.
Oder wenn man zB unbeidng in die Schweiz will, weil man einfach in den Bergen wohnen will oder sowas.
Andere Dinge wiederrum werden sich garnicht so groß unterscheiden.

Doch. Wenn Du eine gute Ausbildung oder ein Studium mitbringst und nicht schon 55+ bist. Streng bedeutet, dass man die Sprache lernen sollte, Bildung mitbringt und wenn es geht auch noch Geld.
Und und man zahlt einen hohen Preis dafür, wenn man eben weiß, dass man nur so lange erwünscht ist, bzw nur deshalb, weil man eben Kohle hat. Wie schnell kann sich das Blatt doch wenden und dann ist man plötzlich eben doch nicht mehr ganz so erwünscht. Man wird nunmal zwangsläufig irgendwann alt und krank.
ich würde mich mit diesem Wissen schwer tun, mich heimisch zu fühlen und richtig anzukommen.
Ich mag und brauche das Gefühl, "zuhause" zu sein, anzukommen. Und ich mag mir dies nicht erkaufen müssen, auch wenn ich es noch so könnte.
DAs mag zeitweise ok sein, aber dauerhaft: Muss einem schon klar sein, dass das eben auch Schattenseiten hat.

Also mein Mann hatte zb schon mal ein tolles Jobangebot in der Schweiz, wo er im Einstieg schon das doppelte verdient hätte als hierzulande. Wir haben uns aber dagegen entschieden und ich wäre auch nicht mitgekommen.
Letztlich darf man eben auch nicht vergessen, was das für die familie bedeutet: Wenn man eine hat.
Also für die Partnerin oder dne Partner der mitkommt: Hat der ebenso eine Perspektive ?

Ich kenne einige Leute, die es ins Ausland verschlagen hat, aber so richtig voll angekommen sind dann doch die wenigsten. Gerade diejenige, die richtig gut verdienen, leben dann eher in ihrer Blase und finden schwer bis garnicht Anschluss an die Gesellschaft.
Ist ja bei uns auch nicht anders: Wenn man sich mal in sehr internationalen Firmen umschaut oder zB in EU-Behörden oder im Diplomatischne Dienst: Diese Leute sind natürlich "willkommen" , sprechen mehrere Sprachen fließend, haben ordentlich Kohle, aber ob sie so richtig ankommen....ich weiß nicht....da muss man schon der Typ dafür sein, finde ich.
 

CabMan

Sehr aktives Mitglied
Die Frage ist halt, stimmt die Gesamtrechnung? Also wie teuer sind die Lebenshaltungkosten und wie viel verdient man?
Und macht es dich glücklich? Also ganz konkret, was ist in der Schweiz besser als in Deutschland?
Solche Fragen kann ich mir persönlich erst beantworten, wenn ich etwa ein Jahr dort arbeite und lebe.
‚Dann ist natürlich auch die Frage, ob mein dortiges Umfeld es überhaupt zulässt, dass ich mich integrieren kann.
 

Bingenervt

Aktives Mitglied
Ich glaub Violetta hat den Punkt getroffen: "Man muss der Typ dafür sein". Es gibt Menschen, die kommen irgendwie überall auf der Welt zurecht. Egal wo sie sind, ob sie die Sprache beherrschen oder nur ein paar Brocken radebrechen. Aber sie geben sich offensichtlich Mühe. Denen fällt es aber auch in ihrem Heimatland nicht schwer, Kontakte zu bekommen.
 

Bingenervt

Aktives Mitglied
Hab ich vergessen. Es gibt auch innerdeutsch schon relativ viele kulturelle und auch sprachliche Unterschiede. Selbst da haben genug Menschen Probleme sich in einem anderen Bundesland einzufinden. Ich kenne einige Leute, die es aus dem Norden beruflich in den Süden verschlagen hat und die auch nach 20 Jahren dort immer noch nicht wirklich angekommen sind, obwohl sie sich noch nicht einmal mit anderen gesetzlichen und steuerrechtlichen Umständen herumschlagen mussten. Ist ja immer noch Deutschland.
 
G

Gelöscht 126584

Gast
Ich bin ja ein Gewohnheitsmensch und würde mich vermutlich garnicht trauen auszuwandern.

Aber reizvoll wäre es teilweise schon. Wobei ich die Schweiz kaum als Ausland bezeichnen würde. Die Kultur ist ähnlich, die Sprache auch. Weit weg ist es auch nicht.
"Österreich ist nicht ins Ausland gehen" hab ich in erster Linie von denen gehört, die ihren eigenen Landkreis nie verlassen haben.

Ist es wirklich ein großer Unterschied ob man von Berlin nach München oder nach Bern zieht?
Ja und nein. In manchen Punkten ist es das nicht, in anderen sehr wohl.
Zum einen ist man halt nun mal im Ausland. Und das lässt man dich durchaus auch immer wieder mal spüren.
Und dann kommen bürokratische Dinge hinzu, Dinge, die einfach ganz anders funktionieren... von Rundfunkgebühren über Kirchensteuer, Kontoeröffnung, Gesetze, Regeln etc pp.
 

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Hab ich vergessen. Es gibt auch innerdeutsch schon relativ viele kulturelle und auch sprachliche Unterschiede. Selbst da haben genug Menschen Probleme sich in einem anderen Bundesland einzufinden. Ich kenne einige Leute, die es aus dem Norden beruflich in den Süden verschlagen hat und die auch nach 20 Jahren dort immer noch nicht wirklich angekommen sind, obwohl sie sich noch nicht einmal mit anderen gesetzlichen und steuerrechtlichen Umständen herumschlagen mussten. Ist ja immer noch Deutschland.
Ja, das stimmt auch wieder: Ich kenne zB eine Berlinerin, die lebt jetzt seit 20 jahren in München und meckert immernoch, dass in Berlin alles viel toller ist. :rolleyes:
 

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Und dann kommen bürokratische Dinge hinzu, Dinge, die einfach ganz anders funktionieren... von Rundfunkgebühren über Kirchensteuer, Kontoeröffnung, Gesetze, Regeln etc pp.
Oja, das kann ich nur bestätigen: In meiner Studienzeit in Österreich kam ich mir manchmal vor wie ein Alien: Auf der einen Seite war die Studienorganisation dort total lasch und ich hatte das Gefühl, man ist total kulant in allem, jeder macht halt irgendwie und es gibt keine regeln und in anderen Dingne war man so extrem streng und bürokratisch, wie ich es aus Deutshcland echt nicht kannte. Also dort wo ich strenge Strukturen erwartet hätte, gab es keine Regeln und dort wo ich gedacht hätte, das regelt man dann bestimmt auch unkompliziert, war es plötzlich mega streng.
 

Fantafine

Sehr aktives Mitglied
Oja, das kann ich nur bestätigen: In meiner Studienzeit in Österreich kam ich mir manchmal vor wie ein Alien: Auf der einen Seite war die Studienorganisation dort total lasch und ich hatte das Gefühl, man ist total kulant in allem, jeder macht halt irgendwie und es gibt keine regeln und in anderen Dingne war man so extrem streng und bürokratisch, wie ich es aus Deutshcland echt nicht kannte. Also dort wo ich strenge Strukturen erwartet hätte, gab es keine Regeln und dort wo ich gedacht hätte, das regelt man dann bestimmt auch unkompliziert, war es plötzlich mega streng.
Das trifft es zu 100%.
 

Sarnade

Aktives Mitglied
"Österreich ist nicht ins Ausland gehen" hab ich in erster Linie von denen gehört, die ihren eigenen Landkreis nie verlassen haben.
....und die weder Interesse an noch Ahnung von Geschichte haben.
Österreich war vor dem 1. Weltkrieg ein Vielvölkerstaat, die zweitgrößte Macht hinter Russland in Europa. Teile des heutigen Polens, Tschechien, Slowenien, Serbien, Kroatien, Montenegro, Teile Rumäniens und Italiens gehörten dazu.

Nur weil in Teilen Deutsch gesprochen wurde und in dem durch die Kriege extrem geschrumpften Österreich Deutsch gesprochen wird, heißt das noch lange nicht, dass das Land von der deutschen Mentalität geprägt ist.
 

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben