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Bekomme keine Wohnung - Fühle mich wie ein Mensch 3. Klasse

Hallo an alle.

Ich weiß langsamer nicht mehr weiter und bin am verzweifeln. Ich (24) und meine Freundin (22) suchen jetzt schon seit einem Jahr unsere erste Wohnung. Haben schon hunderte Wohnungen angeschrieben und meistens bekommt man nicht mal eine Antwort, da wir beide eine psychischer Krankheit haben und Sozialhilfe empfangen wegen Arbeitsunfähigkeit.

Das erste halbe Jahr unserer Suche waren wir noch in Köln in einem Wohnheim wo wir halt gelernt haben selbstständig zu leben, weswegen wir uns auch entschieden haben umzuziehen, weil wir das hinkriegen und es keinen Bedarf mehr gab in dem Wohnheim zu leben. Aber als wir nach diesem halben Jahr immer noch nichts gefunden haben, weil immer 10+ Leute auf jeder Besichtigung waren, hat uns meine Mutter vorübergehend als Untermieter in einer anderen Stadt aufgenommen. Die Hoffnung war das wir woanders größere Chancen haben.

Leider Fehlanzeige. Jetzt sitzen wir hier schon seit einem halben Jahr bei meiner Mutter, der Vermieter macht Druck das wir verschwinden, weil es eigentlich nur eine Notlösung sein sollte und trotz Wohnberechtigungsschein und über hundert angeschriebenen Wohnungen, immer noch nichts. Und das obwohl wir fast immer die einzigen bei der Besichtigung sind.

Ich habe angst das wir hier nicht mehr wegkommen oder der Vermieter versucht rechtliche Wege einzuleiten um uns raus zu schmeißen. Was soll wir nur tun?
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gast

Gast
Das würde ich nie einem Vermieter sagen, dass ich psychisch krank bin (bin ich zwar, geht aber niemanden etwas an außer meinen Ärzten und mir) und das hat nichts mit Lügen zu tun, denn Du würdest Deinem Vermieter ja auch nicht mitteilen, welche Unterwäsche Du trägst, wenn er danach fragen würde.
Ganz einfach, weil ihn das nichts angeht.

Wenn er fragt, wie ihr die Miete finanzieren wollt, und ihr sagt, dass ihr die vom Amt bekommt, weil ihr derzeit leider arbeitslos seid, dann muss ihm das reichen, solange ihr garantieren könnt, dass er seine Miete jeden Monat pünktlich bekommt.
Ihr müsst ihm nicht sagen, dass das auch erstmal so bleibt oder immer so bleiben wird. Von daher ist Lügen erlaubt.

Habt ihr generell eine Ausbildung oder gar keine aufgrund eurer Erkrankung?
Du könntest dann z.B. sagen, dass Du derzeit keine Ausbildung hast, aber hoffst, dass Du bald Arbeit finden wirst.
Oder, dass Du eine Ausbildung zum XXX gemacht hast, derzeit keine Stelle findest, aber hoffst, bald nicht mehr vom Amt abhängig zu sein.
Also, alles ein wenig auf die Zukunft lenken.

Das ist okay, auch wenn Du gerne ehrlich sein möchtest. Und das ist auch richtig so. Aber zu viel Ehrlichkeit ist auch nicht immer gut und in dem Falle ist eine kleine Notlüge legitim, solange ihr die Miete und die Nebenkosten rechtzeitig zahlt und die Wohnung in Ordnung haltet, kann der Vermieter nicht mehr von euch verlangen und mehr geht ihn auch nicht an.

Das bedeutet jetzt nicht, dass ihr da arrogant zur Besichtigung gehen und auf Fragen immer antworten sollt, dass es ihn nichts angeht, sondern ihr umschifft höflich die Klippen.

Leider haben psychisch kranke immer noch mit Vorurteilen zu kämpfen von daher ist es legitim in der Situation die Sachen zu beschönigen und zu verschweigen, dass ihr aufgrund eurer Psyche arbeitsunfähig seid.

Ich hoffe, dass es euch ein wenig hilft und ihr bald eine Wohnung findet.
 
G

Gelöscht 47471

Gast
Ich habe angst das wir hier nicht mehr wegkommen oder der Vermieter versucht rechtliche Wege einzuleiten um uns raus zu schmeißen. Was soll wir nur tun?
Wer anders ist als Andere, der tut gut daran auch andere Wege zu gehen als die Anderen.

Wenn die Gemeinschaft nicht in der Lage ist Euch einen angemessenen Lebensraum zur Verfügung zu stellen, dann bleibt Euch wohl nichts Anderes übrig als Euch den erforderlichen Lebensraum zu "erobern"

Welche Ideen, welche Visionen, welche Vorstellungen habt Ihr denn von Eurem zukünftigen Leben?
 
Ich und meine Freundin wollen ein Leben in Frieden und Harmonie. Wir wollen einfach nur unser Leben leben, haben genug von diesem ganzen psychisch kranken Mist. Schon seit Jahren geht es darum uns zu verbiegen damit wir funktionieren, gezwungene Integration ins Gesellschaftsleben, nicht funktionierende Therapie und Eingerede das wir Krank sind. Wir haben einfach genug davon. Wir wollen einfach leben und und glücklich sein.

Am liebsten wollen wir weg von dieser kaputten, kalten Zwangs und Leistungsgesellschaft, die uns eindeutig gesagt hat dass wir nur Ballast für den Staat sind. Irgendwo in der schönen Natur mit Menschen die andere nicht verurteilen und offenherzig, gut und verständnisvoll sind, aber das ist utopisch und solange wir hier leben müssen, wollen wir wenigstens eine eigenes Reich, wo wir uns entfalten können und frieden finden.
 

Kolya

Aktives Mitglied
Am liebsten wollen wir weg von dieser kaputten, kalten Zwangs und Leistungsgesellschaft, die uns eindeutig gesagt hat dass wir nur Ballast für den Staat sind. Irgendwo in der schönen Natur mit Menschen die andere nicht verurteilen und offenherzig, gut und verständnisvoll sind, aber das ist utopisch und solange wir hier leben müssen, wollen wir wenigstens eine eigenes Reich, wo wir uns entfalten können und frieden finden.
Ich glaube schon, daß es alternative Wohngemeinschaften auf dem Land gibt.

Bevor Ihr vom Regen in die Traufe kommt, würde ich mich über das I.-net zu solchen Gemeinschaften auf dem Weg machen.

Liebe Grüße

Kolya
 

_cloudy_

Urgestein
Es gibt Wohnungen, die liegen so am A.d.W., dass ein berufstätiger Mensch die nie mieten würde.
Und das wäre doch genau das, was ihr sucht.

Wenn ihr euch auf Wohnungen bewerbt, wo es viel Mitbewerber gibt ist es klar, dass ihr die nicht bekommt.
Diese Probleme habt aber nicht nur ihr sondern sehr sehr viele Suchende, die nicht so viel verdienen.
 
G

Gelöscht 47471

Gast
Am liebsten wollen wir weg von dieser kaputten, kalten Zwangs und Leistungsgesellschaft, die uns eindeutig gesagt hat dass wir nur Ballast für den Staat sind. Irgendwo in der schönen Natur mit Menschen die andere nicht verurteilen und offenherzig, gut und verständnisvoll sind, aber das ist utopisch und solange wir hier leben müssen, wollen wir wenigstens eine eigenes Reich, wo wir uns entfalten können und frieden finden.
"Weg" ist schon mal ein guter Ansatz....

"In der schönen Natur" ist auch kein Problem, da Ihr ja nicht zwangsweise von Erwerbsarbeit abhängig seid und daher auch "JWD" leben könntet ...

"Mit Menschen die andere nicht verurteilen ..." ist ja grundsätzlich auch kein Problem - da muss man halt nur die Passenden finden, was heutzutage auch nicht mehr ganz so schwierig ist ...

"Sich entfalten können und Frieden finden ...." ist eine schöne Vision.
Wie konkret ist die Vision vom Entfalten? Was kommt dabei heraus, wenn Ihr Euch entfaltet? Was von dem das Ihr aus Euch heraus entfalten wollt könnte für Andere oder die Gesellschaft als Ganzes nach Eurem Ermessen von Nutzen sein?
 
P

Panthi

Gast
Habt ihr es mal mit Genossenschaftswohnungen/Sozialwohnungen versucht?

Also Genossenschaften haben sich generell nicht so dumm. Da ist bloß das Problem, dass die eben eine höhere Kaution meistens nehmen.
 
P

Panthi

Gast
"Weg" ist schon mal ein guter Ansatz....

"In der schönen Natur" ist auch kein Problem, da Ihr ja nicht zwangsweise von Erwerbsarbeit abhängig seid und daher auch "JWD" leben könntet ...

"Mit Menschen die andere nicht verurteilen ..." ist ja grundsätzlich auch kein Problem - da muss man halt nur die Passenden finden, was heutzutage auch nicht mehr ganz so schwierig ist ...

"Sich entfalten können und Frieden finden ...." ist eine schöne Vision.
Wie konkret ist die Vision vom Entfalten? Was kommt dabei heraus, wenn Ihr Euch entfaltet? Was von dem das Ihr aus Euch heraus entfalten wollt könnte für Andere oder die Gesellschaft als Ganzes nach Eurem Ermessen von Nutzen sein?
Boah, Baum, heute nervt's... :(
 

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