"beste" Freundin lässt mich hängen

Hallo Alle,

ich frage mich gerade ob, ich seit Jahren eine toxischen Freundschaft in meinem Leben habe. Dazu würde ich mich gerne austauschen.
Ich bin auch super unsicher, ob ich nicht das Problem in der Freundschaft bin.
Kurz zur Situation:
Meine Tochter ist seit letztes Jahr schwer erkrankt, ich selbst bin dadurch in den Burnout gerutscht, da es auch in meinem Job immer stressiger wurde. Bin jetzt seit Februar krankgeschrieben.
Anfang des Jahres bestand meine "beste" Freundin immer mehr darauf das wir uns treffen. Man muss dazu sagen, wir wohnen seit einigen Jahren mehrere hundert KM auseinander. Wir haben uns dennoch regelmäßig gesehen, da ich immer ein Wochenende (spätestens alle 2 Monate) zu ihr gefahren bin. Das geht aber nicht mehr so einfach, da meine Tochter viel Pflege und Aufmerksamkeit braucht.
Ich habe ihr dann angeboten, dass sie zwischen MO und FR (da haben wir Hilfe bei der Pflege, am WE nicht) gerne zu uns kommen kann (jeder hat ja mal Urlaub etc.), das lehnte sie aber komplett ab.
Es war aber so, dass sie in einem unserer letzten Telefonate sagte, dass sie nicht wüsste wie sie weiter für mich da sein soll, wenn wir uns nicht treffen und hat mir quasi die Aufgabe auferlegt ein Treffen für uns zu organisieren. Ich bot ihr also wieder an unter der Woche zu kommen, was wieder auf Ablehnung traf.
Daraufhin wollte sie unbedingt eine Erklärung haben, warum es am Wochenende nicht geht mit einem Besuch. Ich erklärte das ganze dann, gefühlt, hunderte Male und sagte, dass ich am WE voll und ganz für meine Tochter da sein will & muss, da es ihr einfach gerade sehr schlecht geht und ich könnte mir das nicht verzeihen, nicht für sie da zu sein. Mein Kind braucht mich da auch einfach grade. Das ist super anstrengend, deswegen falle ich am Abend meistens nur noch ins Bett und habe keine Energie mehr für Verabredungen.
Jetzt ist es gerade so, dass wir keinen Kontakt haben, meine "beste" Freundin mir nicht zur Seite steht, da ich es nicht einrichten konnte am WE einen Besuch zu ermöglichen.
Und seit wir keinen Kontakt mehr haben fallen mir mehr und mehr Situationen auf, wo ich mir denke, wow wieso hab ich das mit mir machen lassen? Oder auch Sachen die sie gesagt hat, die echt fies sind.
Bis zu diesem Telefonat, hatte ich sie für den einen der besten Menschen gehalten. Ich hab sie bewundert und war so stolz auf unsere lange und enge Freundschaft.

Wie ich oben schon geschrieben habe, würde ich mich gerne über das Thema austauschen. Vielleicht hat ja jemand ähnliches erlebt?

Dankeeeee fürs lesen

Warum war sie denn Deine "beste Freundin", hat sie irgendwann mal was besonderes für Dich gemacht? Oder warst Du eigentlich immer nur das bewundernde und zu ihr aufblickende Anhängsel, von dem sie sich gern bauchpinseln ließ? Diesen Eindruck habe ich nämlich. Du bist immer zu ihr gefahren, aber wann sie jemals zu Dir? Echte Freundschaften sollten auf Augenhöhe sein, nicht wo die eine auf dem Podest steht und die andere sie anbetet und geduldete Klette spielt.

Ich kannte es ähnlich bei meiner Cousine.
Das war mir dann irgendwann zu doof und ich habe mich so verhalten wie sie.
Ganz flott ging das den Bach runter.

Deine Freundin ist keine Freundin.
Manchmal braucht es solche Augenöffner.

Ich habe das GsD noch nicht erleben müssen.

Aber Freunde sind - im Gegensatz zu Bekannten - auch und vor allem in schwierigen Situationen für einen da.

Deshalb hätte sich für mich diese "Freundschaft" erledigt.

Sie könnte ja am Wochenende kommen um dich zu unterstützen. So würde es meine beste Freundin machen.

Mond-Wind meinte:

Sie könnte ja am Wochenende kommen um dich zu unterstützen. So würde es meine beste Freundin machen.

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Die TE hat am Wochenende keine Zeit.

Buntehäsin meinte:

Die TE hat am Wochenende keine Zeit.

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Sie hat keine Zeit, weil sie sich um ihr krankes Kind kümmern muss. Dabei könnte sie die Freundin doch unterstützen. Haushaltskram abnehmen, einkaufen, mit dem Kind spielen ...

Leider verändert sich das Leben sehr wenn Krankheiten oder Behinderungen unser Leben begleiten.

Kurz vor Corona erblindete ich einseitig. Meine Mobilität ist sehr eingeschränkt und vieles kann ich gar nicht mehr durchführen. Mein Freundeskreis hat sich reduziert .... Die Zeit und die Lust reduziert sich, wenn alles nicht mehr so einfach ist wie früher. Da konnte ich noch sagen "ich komm schnell vorbei" das geht heute nicht mehr... Öffis fahren hier keine und durch die Sehbehinderung würde ich die Treppenstufen nicht sehen und die Unfallgefahr reduziert dann doch die Freude an anderen Dingen.

Es ist so. Ich für meinen Teil habe es akzeptiert und stelle auch nicht mehr in Frage ob ich mich stark verändert haben könnte (ist sicherlich so, aber wohl eher darin, dass ich solche Dinge nicht mehr übersehe, was ich früher getan habe).

Durch die Betreuung Deines Kindes wird alles natürlich auch nicht einfacher. Ich würde nicht mal sagen, dass ist "toxisch" sondern leider passt es nicht mehr.

Gruß von Grisu

Mond-Wind meinte:

Sie hat keine Zeit, weil sie sich um ihr krankes Kind kümmern muss. Dabei könnte sie die Freundin doch unterstützen. Haushaltskram abnehmen, einkaufen, mit dem Kind spielen ...

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Na ja.
Meist ist Besuch eher mit Arbeit verbunden und die TE hat es der Freundin auch gesagt, dass sie am Wochenende nicht kann.
Das kann die Freundin ja erstmal ernst nehmen.

Kann es vielleicht sein, dass deine Freundin versucht dich mal ein paar Tage da rauszuholen, um abschalten zu können?

Wie schnell und wie oft wird das Wort Freundschaft, Freundin oder Freund in den Mund genommen, geschrieben, gemailt, aber was ist das wirklich? Jeder sieht das eben gerade in schwierigen Situationen anders, legt diese Worte für sich so aus, wie es einen gerade passt. Im geschilderten Fall würde ich ganz konkret auf diese Freundschaft höflich, aber klar verzichten, auch wenn das sicher dir sehr weh tuen kann. Aber dieses Hin und Her, dieses Nachlaufen und immer wieder versuchen, das zu retten, was sich Freundschaft nennt, nein, das wäre nichts für mich.