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"beste" Freundin lässt mich hängen

unschubladisierbar

Sehr aktives Mitglied
Also ich kann dir nur sagen, dass ich selbst schon zu meiner besten Freundin sagen musste; ich weiß nicht wie ich dir als Freundin noch helfen kann bzw. ich kann dir als Freundin nicht mehr helfen. Der Hintergrund war zwar etwas anderes, trotzdem war auch ich am Ende mit meinem Latein. Aber sie hat den Absprung geschaftt.

Nun ist es so, dass sie mich auch ab und an einläd. Sie sagt sie vermisst mich und das sie mal raus muss. Ihre Wohnsituation ist aber aktuell so, dass sie mit ihrer Mutter, 2 Kindern und nun auch mit ihrem Bruder in einer Wohnung wohnt. Ihre Einladung lehne ich meistens ab und biete an zu mir zu kommen. Mir ist es einfach zu viel Familie auf zu engen Raum. Zudem ist man nie ungestört und man kann sich nicht wirklich Zeit füreinander nehmen und ich habe das Gefühl, eine zusätzliche Belastung zu sein, der sie versucht, es recht zu machen. Das wiederum stresst mich.

Letztes Wochenende war ich sie besuchen, da der Rest im Urlaub war. Denn da macht es für mich auch Sinn, sie aufzufangen und für sie da zu sein. Keiner der zuhören kann und keine Emotionen, die unterdrückt werden müssen. Sich einfach mal alles von der Seele reden, ohne das jemand stört oder sich einmischt.
Vielleicht geht es deiner Freundin auch so....
 

weidebirke

Urgestein
Ich finde auch, die Logistik scheint mir nicht das vordergründige Problem zu sein.

Schwierig finde ich dieses Unter-Druck-setzen, die Aussage, sie könne nur für Dich weiter (?) da sein, wenn Ihr Euch seht.

Das ist doch albern. Man kann einen Kontakt auch über die Ferne halten. Sie kann auch über WhatsApp und Telefon ein offenes Ohr für Dich haben oder wie sonst war sie bislang für Dich da? Ich finde es unverschämt, dass sie das so formuliert. Deine Situation ist nicht einfach. Wenn ihr Leben nicht ebenso belastet ist, dann kann sie Dir doch entgegen kommen bzw. dann sollte sie nicht solche Forderungen aufstellen.
 
L

Luftschlange

Gast
Ich weiß nicht, ob ich es überlesen habe, aber wie lange ist deine Tochter schon krank und die Situation so schwierig wie aktuell? Und ist es möglich/wahrscheinlich, dass es deiner Tochter (in absehbarer Zeit?) wieder besser gehen wird oder ist es völlig ungewiss wie es sich entwickeln kann? Es ist schade, dass du einen Besuch deiner besten Freundin am Wochenende eher als belastend denn als unterstützend einschätzt. Einerseits kann ich das gut verstehen und gerade am Anfang würde ich wohl auch keinen Besuch an den noch schwierigeren Wochenenden haben wollen. Andererseits denke ich, dass eine wirklich gute Freundin eigentlich ja keine zusätzliche Belastung sein sollte, wenn sie zu Besuch kommt.

Sie sollte vor allem aber keinen Druck auf dich ausüben. Als ich in einer ähnlichen Situation war (kein krankes Kind aber die Pflege eines Angehörigen) ist die Freundschaft zu meinem besten Freund genau daran zerbrochen. Er hat sich vermutlich nicht mehr anders zu helfen gewusst und mir ziemlichen Stress gemacht, dass er dies und das und jenes mit mir unternehmen möchte - wohl mit der guten Absicht mich aus meinem schwierigen Alltag für kurze Zeit rauszuholen. Das hat aber nur dazu geführt, dass ich ständig das Gefühl hatte mich rechtfertigen zu müssen, warum ich das alles nicht mehr so kann wie vor der Pflegebedürftigkeit meines Angehörigen. Ich meine, ich konnte in den inzgesamt über zwei Jahren nicht einmal "einfach so" zum Zahnarzt, da standen Freizeitaktivitäten ganz unten auf meiner Liste. Also, ja, ich kann sehr gut verstehen, dass du dir da gerade Entgegenkommen von deiner Freundin wünschst, ich denke aber auch, dass du sie gerade extrem kritisch siehst und vieles jetzt negativer bewertest als du es unter "normaleren" Umständen tun würdest.
 
I

Irritationy

Gast
Ich kanns dir voll nachfühlen. Mich haben meine sog. "Freunde" auch in der schlimmsten Zeit meines Lebens komplett allein gelassen.
Aber ehrlich? Auf solche Leute kann ich pfeifen; dann lieber keine sog. "Freunde", die keine sind.....
 
L

Luftschlange

Gast
Vielleicht muss man einfach in der Situation gewesen sein, um das so richtig nachvollziehen zu können.
Ja, das denke ich auch. Das ist vielleicht ein bisschen so ähnlich, wie dass sich Menschen ohne Kinder sehr oft überhaupt nicht vorstellen können, in welchem Ausmaß Kinder die gesamte Alltagsgestaltung ändern. Und ein krankes Kind/ein kranker Angehehöriger schaffen da nochmal ganz andere Umstände als gesunde Kinder, die man wahrscheinlich wirklich nur voll erfassen kann, wenn man sie selber erlebt (hat). Und, ja, auch ich bin nur in besonders günstig erscheinenden Momenten einkaufen gegangen und hatte selbst dann kein gutes Gefühl, weil es oft genug trotzdem nicht funktioniert hat.

Für mich mit am belastensten war, dass ich nicht wusste wie lange die schwierige Situation andauern würde - ein paar Monate, mehrere Jahre - alles war möglich und ich auf unbestimmte Zeit für eine "normale" Freundschaft ungeeignet.

Susi_, ich habe noch mal nachgelesen und du hattest sehr wohl geschrieben, dass deine Tochter seit letztem Jahr deine Pflege und Zuwendung benötigt - ich hatte es irgendwie völlig überlesen. Das ist also keine ganz neue Situation und vermutlich auch keine die in absehbarer Zeit leichter werden wird. Da fände ich es schon wichtig hin und wieder mal Zeiträume für "normale" Freundschaftsdinge zu schaffen. Klar ist das verdammt schwierig und mir ist zum Beispiel nichts anderes übrig geblieben als meinen Angehörigen in Kurzzeitpflege zu geben mit allen negativen Konsequenzen, die das hatte. Was konkret du in deiner/eurer Lage tun könntest weiß ich nicht, aber ich denke schon, dass es wichtig wäre (wie hier zuvor ja auch schon jemand schrieb) mal raus zu kommen - auch wenn du in der Zeit nichts mit der besten Freundin unternimmst sondern für anderes nutzt. Zusehen zu müssen wie eine (gute) Freundin in so einem Wahnsinn gefangen ist stelle ich mir nämlich auch sehr schwierig vor und ich glaube dass sich deswegen mein bester Freund so verhalten hat, wie er es getan hat und eigentlich keine böse Absicht dahinter steckte sondern Hilflosigkeit und Überforderung. Was es in der Situation für mich natürlich nicht besser gemacht hat...
 

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