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Beziehung: Grenzen ziehen, für sich einstehen kann ich nicht

Salonimon

Neues Mitglied
Guten Morgen,
mich plagt seit wirklich langer Zeit, vielleicht seit meiner Kindheit ein Problem.

So wirkliche funktionierende Beziehungen hatte ich nie, maximal 3-4 Jahre. Einige hielten gut, andere nur, weil die Frauen sehr kompromissbereit waren und irgendwann wurde es ihnen zu bunt.

Ich glaube, meine Probleme liegen in meiner Kindheit. Urvertrauen zur Mutter und Vater. Meine Eltern haben mich wohl behütet erzogen. Ich war drei Jahre zuletzt bis zum Abitur im Internat. Meine Eltern sind Geschäftsleute. Schlechte Noten wurden durch Entzug von Liebe und Aufmerksamkeit bestraft, man hat immer versucht, den Eltern zu gefallen durch gute Noten, tolles Verhalten, tolles Studium, tollen Job.

Mit Frauen bzw. Beziehungen hatte ich daher immer ein Problem. Ich bin jetzt 32 Jahre alt. Ich hatte vor Jahren mal einen Psychologen, auch eine Therapie, aber ich glaube, dass mir das nichts geholfen hat, da der Psychologe und ich nicht harmoniert haben.

Ich bin eher jemand, der sich gern mit sich beschäftigt, das habe ich schon in meiner Zeit im Internat gelernt, ich programmiere, ich bin viel draußen spazieren, höre dort allein gern Musik und mich stressen enge Freundschaften, weil ich dort immer das Gefühl einer gewissen Erwartungshaltung empfinde. Auch Telefonate stressen mich, da ich oft das Gefühl habe, Menschen hören nicht zu, sondern laden nur ihre Sachen ab.

Meine Beziehungen haben immer ein Muster. Ich lerne nur dann Frauen kennen, wenn ich "ihnen alles recht mache". Frauen sprechen mich selten an, manchmal ist das passiert, aber je älter ich werde, desto weniger bin ich unter Menschen, desto weniger passiert eine Kontaktaufnahme.

Die Kennenlernphasen verlaufen immer so, die Frau lebt ihr Leben weiter, ich gebe erstmal meine Hobbys auf, richte mich nach der Frau, sie fährt mit Freundinnen in den Urlaub, ich bin daheim, sie ruft an, ob ich abends kann, ich mache es Recht. Das geht bei mir immer 1-3 Monate gut. Dann mache ich eine Kehrtwende, mir wird alles zuviel, ich werde launisch motzig. Oft versuchen mir auch die Frauen ihren Lifestyle aufzudrücken, also "du musst mal dies machen oder mal jenes machen", was ich nie gemacht habe und auch keinen Spaß daran habe. Das geht von Sportarten über den Besuch von Shisha Bars. Eine Frau wollte mich sogar zum Rauchen überreden oder "bringen". Musst du probieren, die Kopfschmerzen gehen irgendwann weg. Natürlich lehne ich sowas ab, aber ich empfinde dieses "sich wehren dagegen" als unglaublich stressig und anstrengend.

Phase 2: Ich entdecke, dass das alles zuviel wird und ziehe mich zurück. Ich ziehe dann wieder mein Programm durch und die Partnerinnen sind entsetzt, sehen mich als den krassen Superegoisten und denken, ich habe kein Interesse mehr an ihnen, was nicht stimmt, aber ich möchte auch mein Leben nicht aufgeben.

Ab da wird es für mich oft nur noch anstrengend, gewisse Grenzen zu ziehen für zb Zeit, die ich einfach für mich brauche und nicht für Partnerschaft habe, die ich auch möchte, aber nicht 24/7.

Meistens ist es so gewesen, dass ich von Beginn an keine so klare Grenze gezogen habe, dass ich das Gefühl habe, ich bin offen wie eine Scheune und muss dann um meine Grenzen kämpfen.

Das macht für mich Beziehung zur Qual und anstrengend. Hinzu kam dann noch, dass in meiner letzten Beziehung meine Freundin ständig auf Rachezug war, was mich in 3 Jahren Beziehung negativ geprägt hat. Sie war dann immer so drauf: Wenn ich abends Samstag sagte, ich brauche Zeit für mich, muss mal früh ins Bett, will nur Musik hören, zog sie absichtlich mit Freundinnen in Clubs, um mir zu zeigen, dass sie mich nicht braucht oder "schau her was passiert, wenn du dich nicht um mich kümmerst". Das hat natürlich meine Ur-Angst verstärkt, dass ich wieder verlassen werde, weil ich nicht gefalle, weil ich nicht das tue, was gewollt ist.

Ich bin jetzt seit einigen Wochen wieder Solo, habe mich von meiner Ex getrennt, weil es genau wieder nach Phasen verlief. Allerdings würde ich es gern nächstes Mal besser machen, habe aber das Gefühl, es gelingt mir nicht.

Bin für Links, Tipps, auch Literatur dankbar, da ich gern lese.
 
Ich glaube, dass geht vielen so. Eine hatte Rockbandfimmel, da mußte jedes Konzert besucht werden, die andere Pferde. Ich kann keine Rockmusik mehr hören und keine Pferde mehr sehen.
 
Man muss lange suchen bis man jemanden gefunden hat, mit dem man leben kann. Ist leider so.
Hör auf zu Anfang der Beziehung den Frauen alles recht zu machen, du siehst doch, dass das nicht funktioniert
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Kennenlernphasen verlaufen immer so, die Frau lebt ihr Leben weiter, ich gebe erstmal meine Hobbys auf, richte mich nach der Frau
Oft versuchen mir auch die Frauen ihren Lifestyle aufzudrücken, also "du musst mal dies machen oder mal jenes machen"
Da fängt es doch schon an. Und ich glaube, hier solltest Du als erstes ansetzen.
Was sollen die Frauen auch mit einem "leeren Blatt Papier", das Du ihnen zeigst weiter anfangen?
Sie fangen an, es zu bekritzeln nach ihren Vorstellungen...
 
sehen mich als den krassen Superegoisten und denken, ich habe kein Interesse mehr an ihnen, was nicht stimmt, aber ich möchte auch mein Leben nicht aufgeben
..und warum fällt Dir das erst nach 1 bis 3 Monaten ein?

Kannst Du vielleicht ein bisschen nachempfinden, warum die Frauen Dich so sehen? Irgendwie scheinen die sich ja unabhängig voneinander sehr einig zu sein, also würde mich mal drüber nachdenken.

Wie willst Du auch eine passende Frau finden, wenn Du Dich nicht zeigst, wie Du bist?
 
Was ihr schreibt, liest sich alles logisch und plausibel. Die Praxis bei mir sieht aber anders aus als die Theorie.

In der Theorie ist man einfach wie man ist und lernt jemanden kennen, der einen genau so akzeptiert. In der Praxis verlief das bisher bei mir so, dass ich - wenn ich so bin wie ich bin - niemanden kennengelernt habe, bei dem es sich in den ersten Wochen als annähernd passend herausstellt. Meistens weil die Frau gemerkt hat, ich teile nicht ihre Interessen oder habe zuviele Hobbys oder bin halt nicht deren Typ. Also da scheiterte es schon an einem Date, das wurde schon oft vor dem 1. date abgeklappert. Online lief schon mal garnichts. Ich würde sagen, ich sehe durchschnittlich aus, körperlich sogar darüber hinaus würde ich sagen, allein durch den vielen Sport und Fitness, aber das ist erstmal egal.

Das leere Blatt Papier greife ich mal auf, weil ich es passend finde. Also ja richtig, das Blatt Papier füllt sich bei mir erst im Lauf der Zeit, weil auch ich schaue, wie passt das Leben der Frau zu mir und ich versuche mein Leben schon ein wenig passend zu machen oder die Hobbys so zu schieben, dass es zum Leben der Frau passt, das nenne ich Kompromiss.

Nur was mich stört ist, dass ich oft das Gefühl habe, dass es nicht passend wird, weil dann hier gemeckert wird und da gemeckert wird, so lange bis dann quasi die Hobbys heruntergeschraubt werden.

Im Übrigen glaube ich weiterhin, dass mein Bedürfnis "zu gefallen", in der Kindheit vergraben ist.

Außerdem glaube ich auch, dass man sich in der Anfangsphase immer ein wenig "verkauft" oder jedenfalls will man dem anderen "gefallen", man steckt ihm ja nicht sofort alle negativen Zuschreibungen und Eigenschaften, sondern eher die Guten. Und man steckt in der Anfangsphase - wenn man Interesse hat - natürlich erst mal die Treffen mit Kumpels oder Vereinstraining zurück, wenn die Frau wichtig ist, so habe ich das jedenfalls gemacht.

Nur diese Kurve zurück zum Alltag bekomme ich kaum mehr hin.

Da war eine Partymaus, die mich ständig wach hielt und meinte, man müsse sich nicht vor 1 Uhr ins Bett legen, dass ich aber um 5 Uhr den Zug erwischen muss, war ihr nahezu egal. Das sind für mich absolute Dinge, die keinen Kompromiss erlauben, sowas zb. da habe ich mich aber meist recht schnell getrennt, wenn ich gemerkt habe, dass man hier kein oder wenig Verständnis für den Anderen jeweils hat.
 
Sei einfach ehrlich von Anfang an. Und hast Du denn nicht vorher schon gewusst, dass Partymäuse nicht in Dein Lebenskonzept passen?!

Manchmal denke ich, was bin ich froh, wenn ich so 70 bin, dann kann ich mir dieses ganze Beziehungstheater endlich sparen und mein Partner und ich sind zwar alt, aber wissen, was wir aneinander haben. Auch ohne Party, Mäuse und irgendwelche falsch verstandenen Rücksichtnahmen.

Einen Kompromiss gleich zu Anfang zu schließen halte ich für "ich passe mich an, auch wenn es mir nicht gefällt". Welchen Kompromiss möchtest Du denn bei einer Partymaus eingehen? Und weißt Du, was ich unter Party machen verstehe? Da kommst Du nicht vor dem ersten Morgengrauen nach Hause.. eher mit dem Grauen am Morgen 😀 *hust* Geht gleich wieder. Da gibt es keinen Kompromiss, die meisten Partys fangen erst ab Mitternacht an, interessant zu werden.

So ein bisschen verschließt Du auch die Augen vor der Realität.

Und welchen Kompromiss schließt man mit einer Frau, die einem das Rauchen beibringen möchte?
"Ich paffe..." oder wie?

Ich sag Dir, Du wirst vielleicht weniger Dates haben, weil Du Deinen vielen Hobbies nachgehst, kann sein, ja. Aber so ist DEIN Leben nun mal, das DU nicht aufgeben möchtest. Du bist für Dich doch allein glücklicher als mit einem rauchenden Colt an Deiner Seite, der Dir irgendwann morgens um eins ein bisschen angeschickert mit hicksender Stimme: "Ich liebe Dich, Du Sportskanone" ins Ohr lallt.

Ich weiß, ich übertreibe. Aber vielleicht siehst Du dann auch, wie schräg das alles läuft bei Dir?!

Und ja, es gibt wenige, die vielleicht genau so fasziniert an ihren oder sogar den gleichen Hobbies dran sind wie Du.. aber Mädchen von der Stange gibt es draußen en masse....
Du willst doch eine, die zu Dir passt.
 
Sei einfach ehrlich von Anfang an. Und hast Du denn nicht vorher schon gewusst, dass Partymäuse nicht in Dein Lebenskonzept passen?!

Manchmal denke ich, was bin ich froh, wenn ich so 70 bin, dann kann ich mir dieses ganze Beziehungstheater endlich sparen und mein Partner und ich sind zwar alt, aber wissen, was wir aneinander haben. Auch ohne Party, Mäuse und irgendwelche falsch verstandenen Rücksichtnahmen.

Einen Kompromiss gleich zu Anfang zu schließen halte ich für "ich passe mich an, auch wenn es mir nicht gefällt". Welchen Kompromiss möchtest Du denn bei einer Partymaus eingehen? Und weißt Du, was ich unter Party machen verstehe? Da kommst Du nicht vor dem ersten Morgengrauen nach Hause.. eher mit dem Grauen am Morgen 😀 *hust* Geht gleich wieder. Da gibt es keinen Kompromiss, die meisten Partys fangen erst ab Mitternacht an, interessant zu werden.

So ein bisschen verschließt Du auch die Augen vor der Realität.

Und welchen Kompromiss schließt man mit einer Frau, die einem das Rauchen beibringen möchte?
"Ich paffe..." oder wie?

Ich sag Dir, Du wirst vielleicht weniger Dates haben, weil Du Deinen vielen Hobbies nachgehst, kann sein, ja. Aber so ist DEIN Leben nun mal, das DU nicht aufgeben möchtest. Du bist für Dich doch allein glücklicher als mit einem rauchenden Colt an Deiner Seite, der Dir irgendwann morgens um eins ein bisschen angeschickert mit hicksender Stimme: "Ich liebe Dich, Du Sportskanone" ins Ohr lallt.

Ich weiß, ich übertreibe. Aber vielleicht siehst Du dann auch, wie schräg das alles läuft bei Dir?!

Und ja, es gibt wenige, die vielleicht genau so fasziniert an ihren oder sogar den gleichen Hobbies dran sind wie Du.. aber Mädchen von der Stange gibt es draußen en masse....
Du willst doch eine, die zu Dir passt.


Ich stimme dir zu, auch wenns natürlich etwas "überspitzt" ist. Ja, klar. Bei Rauchen, Party gibt es wenig Kompromiss.

Was mir natürlich schon fehlt, sind auch Unternehmungen, die ich mit einigen Frauen zumindest an Wochenenden gemeinsam hatte. Und daran habe ich mich natürlich auch festgeklammert, sonst wäre das ja nichts geworden, auch gemeinsame Gespräche, sogar kleinere Urlaube, die wirklich gut waren. Ja, ich dachte mir natürlich immer, du findest keine "peferkt" passende Frau, in meinem sehr kleinen Freundeskreis haben viele auch leider kaum mehr Zeit, eben weil sie die wenige Freizeit mit Partnerin statt Freunden verbringen.

Es ist halt komplizierter je älter man wird, man muss sich ja auch körperlich hingezogen fühlen zu einer Frau. So irgend eine ... ne das geht nicht.

Es ist halt so, dass ich früher sogar noch mehr Hobbys hatte, lange Zeit in einem Anglerverein, mit sowas lockst du keine Frau hinterm Ofen hervor. Ich hatte auch immer Hobbys, in denen sich kaum Frauen aufgehalten haben.

Ohne Partnerin wird man schon irgendwann sehr eigenbrödlerisch, das hab ich bei so einigen Freunden, die Solo sind seit Jahren, festgestellt. Will ich so werden? Eigentlich nicht.
 
Ich lese hier unfassbar viel Verbissenes in den Antworten heraus, nicht in der Frage.

Ich habe das immer so gehandhabt, wenn ich eine Frau nicht heiraten möchte, wenn ich mit einer Partnerin keine Familie gründen möchte, eine gemeinsame Wohnung kaufen möchte, gehe ich erheblich mehr Kompromisse beim Kennenlernen ein. Und da ich weder das eine noch das andere vor habe, ist mir vieles reichlich wurscht.

Ich glaube, der Fehler liegt darin, dass viele von Tag 1 den perfekten Partner suchen, statt einfach jemanden zu treffen, wann es ihnen passt. Also leb dein Leben am Tag 1 weiter. Du wirst garnichts entscheiden müssen, die Frau entscheidet und wird sich von dir trennen (was ganz angenehm ist oder für mich immer war) wenn ihr deine Hobbys zu viel werden und sie sich vernachlässigt fühlt. Frauen trennen sich dann nämlich deutlich eher als Männer das tun.

Dann gibst du dein Leben nicht auf und wer in dein laufendes Zahnradsystem passt, der wird passen und dann ist es doch wurscht ob die gern auf Party geht oder raucht. Beim Rauchen würde ich nur nicht mit ihr zusammenziehen oder auch bei einem Partyverhalten. Aber was spricht denn dagegen, mit dieser Lebensabschnittsgefährtin trotzdem Spaß am Wochenende zu haben, schöne Dinge zu unternehmen?

Ich glaube, weil viele sofort den Perfektionismus an den Tag legen, wird das auch nix.

Es wäre nicht die erste Frau, die ihr Partyverhalten ändert, nicht die erste Frau, die aufhört zu rauchen, wenn sie merkt, du bist bald weg deswegen.

Ich habe mit meiner Ex inzwischen ein gutes Verhältnis und wir haben uns getrennt, wohnen getrennt, weil ich mit der Raucherei und den Lebensgewohnheiten nicht klar kam. Komisch, in getrennten Wohnungen klappt es wieder und wir unternehmen ab und zu was. Es ist fast entspannter als vorher.
 

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