Beziehung zu Geschwistern

Hallo zusammen,

mich würde mal interessieren wie Euer Verhältnis zu Euren Geschwistern ist.

Als wir Kinder waren, war der Kontakt sehr schön, wir haben viel Zeit miteinander verbracht, uns gehasst und geliebt. Inzwischen wohnen wir schon 1,5 Jahrzehnte an verschiedenen Orten, haben fordernde Jobs, aufwändige Häuser und Grundstücke, alle haben kleine Kinder.

Es gab nie Streit zwischen uns, der Kontakt ist einfach mit der Zeit einfach eingeschlafen. Wir sehen uns allenfalls einmal im Jahr bei unseren Eltern und telefonieren eigentlich nie miteinander. Wir reagieren hin und wieder auf den WhatsApp-Status des anderen, aber das sind meistens einsilbige Nachrichten oder nur Emojies. Im Haus meiner Schwester war ich bestimmt ein halbes Jahrzehnt nicht, außer bei unseren Eltern ein paar Worte gewechselt haben wir seit Jahren nicht mehr gesprochen.

Es ist natürlich schade, dass unsere Kinder sich eigentlich nie treffen. Zu meinen Neffen und Nichten habe ich eigentlich kein Verhältnis, meine Tochter haben meine Geschwister erst einmal gesehen.

Vielleicht könnt ihr mal berichten wie es bei Euch ist ob auch da in den 30ern die Geschwisterbeziehungen eingeschlafen sind oder wie sie sich entwickelt haben.

Coriolanius meinte:

mich würde mal interessieren wie Euer Verhältnis zu Euren Geschwistern ist.

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Mit dem Tod unserer Mutter vor fast 40 Jahren ist die Familie nach und nach auseinandergefallen.
Sie war immer Mittelpunkt der Familienzusammentreffen zu allen Gelegenheiten. Die Hütte war immer voll, alle brachten Freunde, Männer, Frauen und Kinder mit.

Ich hatte 4 Brüder (3 davon inzwischen verstorben), einer ist ins außereuropäische Ausland ausgewandert, die anderen immer wieder umgezogen, ich selbst war ebenfalls unterwegs, jeder ging seiner Wege. Der Kontakt wurde immer weniger und ist letztendlich, bis auf den Kontakt mit einem Bruder eingeschlafen.

Zu den Nichten und Neffen und inzwischen deren Kinder habe ich ebenfalls keinen Kontakt mehr, es bestand auf beiden Seiten kein großes Interesse. Ich habe natürlich (m)eine Familie vermisst, aber wenn der Kontakt halbherzig, nur sporadisch, ohne großes Interesse an dem anderen stattfindet, muss man sich nicht zwingen, "nur" weil es Familie ist.

Ich habe leider keine Geschwister (Eltern auch nicht mehr) und kann überhaupt nicht verstehen, wie man mit so einem Geschenk so leichtfertig und fahrlässig umgehen kann.
Was würde ich dafür geben, Geschwister zu haben.

Ich und mein Bruder haben keinerlei Beziehung, wir reden so gut wie gar nicht außer ich bin bei meinen Eltern zu Besuch was auch nur selten der Fall ist. Ich empfand das immer als sehr schade, da wir eigentlich auch ein paar Interessen teilen, aber irgendwie waren wir schon immer auf Distanz.

Coriolanius meinte:

Es gab nie Streit zwischen uns, der Kontakt ist einfach mit der Zeit einfach eingeschlafen. Wir sehen uns allenfalls einmal im Jahr bei unseren Eltern und telefonieren eigentlich nie miteinander. Wir reagieren hin und wieder auf den WhatsApp-Status des anderen, aber das sind meistens einsilbige Nachrichten oder nur Emojies. Im Haus meiner Schwester war ich bestimmt ein halbes Jahrzehnt nicht, außer bei unseren Eltern ein paar Worte gewechselt haben wir seit Jahren nicht mehr gesprochen.

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Mir scheint, du wartest darauf, dass deine Geschwister mit neuen Kontakten anfangen?

Warum rufst du nicht selbst mal an oder fragst nach, wann ein Besuch geschickt ist und startest somit die Neugestaltung der engeren Kontakte?
Du wirst dabei schon merken ob engere Kontakte gewollt sind oder nicht und kannst gleich nachfragen, wenn das nicht gewollt ist.

Vll geht es deinen Geschwister genau so, dass sie darauf warten, dass jemand den Anfang macht?

Sommerfrische meinte:

Mir scheint, du wartest darauf, dass deine Geschwister mit neuen Kontakten anfangen?

Warum rufst du nicht selbst mal an oder fragst nach, wann ein Besuch geschickt ist und startest somit die Neugestaltung der engeren Kontakte?
Du wirst dabei schon merken ob engere Kontakte gewollt sind oder nicht und kannst gleich nachfragen, wenn das nicht gewollt ist.

Vll geht es deinen Geschwister genau so, dass sie darauf warten, dass jemand den Anfang macht?

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Eigentlich nicht. Ich beobachte über die Jahre, dass sie mir eigentlich egal geworden sind. Das an sich finde ich schon traurig, aber ich vermisse sie nicht und ich denke auch nicht, dass ich gerne möchte, dass sie den Kontakt intensivieren. Was meine Geschwister möchten, weiß ich nicht, da ich ja nicht weiß was sie so beschäftigt oder worüber sie so nachdenken.

Coriolanius meinte:

Eigentlich nicht. Ich beobachte über die Jahre, dass sie mir eigentlich egal geworden sind. Das an sich finde ich schon traurig, aber ich vermisse sie nicht und ich denke auch nicht, dass ich gerne möchte, dass sie den Kontakt intensivieren. Was meine Geschwister möchten, weiß ich nicht, da ich ja nicht weiß was sie so beschäftigt oder worüber sie so nachdenken.

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Dann verstehe ich den Grund des Fadens nicht, da du ja eigentlich mit der Situation zufrieden bist.

Was nutzt dir das Wissen, ob es bei anderen auch so aussieht?
Was kannst du daraus schließen?

1973 ist mein Vater gestorben und 1986 ist meine Mutter gestorben, ich habe eine Schwester. Meine Eltern/Mutter hatte ein Haus und kein Testament hinterlassen. Seit ca. 1989 keine Kontakt mehr. Meine Schwester wollte mich um mein Erbe bescheixxen. Das Problem wurde über Anwälte geregelt. Sie hat mich einmal angerufen, weil ich noch 3.000,00 DM bekam, die sie mir unterschlagen hatte und auf einmal hatte sie wohl ein schlechtes Gewissen bekommen. Nach eigener Aussage wollte sie ihr Leben ins Reine bringen. Geld wurde überwiesen. Dann rief sie noch einmal an um herumzujammern und ich habe sie zusammengefaltet. Seitdem ist Ruhe.

Als es über die Anwälte ging, war ich schon etwas traurig, aber ich habe dann viel über Bekannte gehört, wie es in Erbschaften so mit den Geschwistern aussieht. Das bei uns war keine Ausnahme. Das hat mich beruhigt.

Sommerfrische meinte:

Dann verstehe ich den Grund des Fadens nicht, da du ja eigentlich mit der Situation zufrieden bist.

Was nutzt dir das Wissen, ob es bei anderen auch so aussieht?
Was kannst du daraus schließen?

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Wie geschrieben. Mich macht schon irgendwie traurig, dass sie mir egal sind. Wir waren ja einmal eine Familie, haben jeden Tag miteinander verbracht und waren einander enge Vertraute. Das heißt ja nicht zwangsläufig, dass man den Umstand des Entfremdetseins dann auch ändern möchte.

So etwas zu schreiben ist zum einen einfach Katharsis, zum anderen interessiert mich schon ob meine Familie eine Ausnahme ist oder wie es bei anderen ausschaut. Außerdem geht es ja nicht nur um mich: Wenn jemand anderen das anderweitig bedrückt, dann kann er hier ja seine Gedanken schildern und vielleicht hilft der Thread dann ihm oder ihr.

Ich wollte Deinen konstruktiven Vorschlag damit gar nicht abwerten. Im Gegenteil, ich finde es immer toll, wenn man nicht problem- sondern lösungsorientiert denkt

Als Kleinkinder haben mein Bruder und ich uns gut verstanden und eigentlich immer zusammen gespielt. Leider wurden wir dann durch unsere Erzeuger sehr gegeneinander ausgespielt, so dass wir uns spätestens mit der Pubertät gar nicht mehr abkonnten.
Irgendwann gabs dann einen ziemlichen Wumms in der Familie bei dem mein Bruder zu mir hielt , wo ich ihm bis heute dankbar bin und seitdem können wir wieder besser miteinander.
Leider ist unser Verhältnis trotzdem distanziert und Kontakt gibts nur, wenn regulatorische/finanzielle Dinge zu besprechen sind, da wir recht weit auseinanderwohnen und es ihn auch nur noch in Kombination mit Verlobter gibt.