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Bruder ohne Arbeit - keine Perspektive

Irreales

Neues Mitglied
Hallo zusammen,

ich bin Lena, 25, und habe einen 30 Jahre alten Bruder.
Ein "Problemkind" war er schon immer. So richtig angefangen hat das Dilemma, als wir umgezogen sind. Er litt damals an einer Sozialphobie, wurde gemobbt und von da an hat er jahrelang immer wieder die Schule geschwänzt, etliche Schulwechsel, alles ohne Erfolg. Er ging in Therapie und konnte besser mit der Sozialphobie umgehen. Trotzdem ging die Schulschwänzerei weiter. Seinen Hauptschulabschluss hat er - wenn man so will - geschenkt bekommen. Er war kaum anwesend, aber wohlwollende Lehrer haben sein Bestehen möglich gemacht.
Zuhause geriet er sehr oft mit meinem Vater in Streitigkeiten. Er hat auch oft geklaut. Das Geld, das meine Stiefmutter mühsam angespart hatte, damit wir alle gemeinsam mal Urlaub machen können, hat er einfach genommen und sich davon nachweislich Klamotten und DVDs gekauft. Danach flog er raus. Wurde aber nach einiger Zeit wieder aufgenommen. Es war immer wieder ein Hin und Her. 2019 nahm sich unsere Mutter das Leben. 2021 trennte sich unsere Stiefmutter von meinem Vater. Seitdem leben mein Bruder und Vater zu zweit. Und es gibt immer wieder Streit. Die Sozialphobie ist mittlerweile kein Thema mehr. Er geht sogar viel offener mit Menschen um als andere.
Ich hatte immer ein gutes Verhältnis zu ihm, so blöd es auch klingen mag. Er ist ein lieber Mensch, das merkt man sofort. Das Klauen oder andere Dinge, die das Vertrauen kaputt gemacht haben, habe ich immer wieder verziehen, weil ich ihn so lieb habe und wusste, dass er eigentlich ein großes Herz hat. Beklaut hat er meinen Vater in den letzten Jahren auch nicht mehr. Nur mache ich mir, wie mein Vater auch, große Sorgen um seine Zukunft. Er hat noch nie einen Job gehabt, den er wenigstens mal eine Woche durchgestanden hat. Wir haben so oft auf ihn eingeredet, ihm versucht klar zu machen, dass er keine gute Zukunft hat, wenn er so weiter macht. Er hatte auch gesetzliche Betreuer. Diese hat er immer wieder versetzt, eine Zusammenarbeit war überhaupt nicht möglich. Alles, was er seit langer Zeit macht, ist, sich hier und da mal zu bewerben, um unserem Vater zu zeigen, dass er sich ja bemüht. Es ist aber alles total unsinnig. Er ist nicht in der Lage dazu, einem Job nachzugehen. Selbst wenn es eine Teilzeitstelle oder ein 400 Euro Job ist. Er hat 0 Disziplin und er schafft es ja nicht einmal - bei all der Zeit, die er hat, - Termine (pünktlich) wahrzunehmen.
Mein Vater trägt ihn zu großen Teilen finanziell, was natürlich auch nicht richtig ist. Er ist aber auch einfach einsam und sie haben dennoch ein gutes Verhältnis, weil er eben ein lieber Mensch ist. Ihn einfach vor die Tür zu setzen würde nichts bringen. Dann ist er auf sich allein gestellt und kommt auch nicht weiter.
Wenn mein Vater irgendwann nicht mehr ist, was passiert dann?! Dann wird es mich auch betreffen und die finanzielle Last liegt auf mir. Klar bin ich nicht dazu verpflichtet, aber wie gesagt, ich habe ein gutes Verhältnis zu ihm und unternehme auch gerne Dinge mit ihm.
Ich will auch gar nicht, dass das alles so weit kommt.
Mein Bruder verdrängt einfach alles problematische in seinem Leben. Als er geklaut hat, hatte er einfach im Kopf "ich will mir jetzt diese Dinge kaufen", ohne tiefergehend darüber nachzudenken. Er hat sich bei Konfrontation so dafür geschämt, konnte uns kaum in die Augen schauen, hag geweint.
Als ich ihm im Beisein des Notfallseelsorgers vom Suizid unserer Mutter erzählt habe, hat er so kalt und abgebrüht reagiert. Ich bin total zusammengebrochen und er saß nur da und ging mit seiner Freundin ein Eis essen. Dass mein Vater irgendwann nicht mehr da ist und er dann keine finanzielle Stütze mehr hat, das ist so weit entfernt, also super leicht zu verdrängen.
Er braucht eigentlich eine Einrichtung, in der er unterstützt wird. Alleine leben ist nicht möglich. Der Zustand seiner damaligen Wohnung war desaströs. Ich habe dieses Thema lange weggeschoben aus meinen Gedanken, aber es muss doch irgendeine Möglichkeit geben. Eine "Werkstatt" als Arbeitsstelle ist auch keine Lösung. Er ist ja geistig voll auf der Höhe und wirklich intelligent. Da würde er nicht reinpassen. Bin so hilflos und traurig und will nicht, dass seine Zukunft keine Zukunft ist. Ich wäre so so dankbar für Vorschläge oder Ideen, wie man ihn irgendwie in richtige Bahnen lenken kann, damit er nicht sein ganzes Leben zum Fenster rauswirft.
 

Buntehäsin

Sehr aktives Mitglied
Willkommen im Forum 💐

Das ehrt Dich, dass Du Dir Sorgen machst...... Aber.....
Was will er denn?
Ihr unterstützt ihn doch seit Jahren?
Er hat offenbar gar keinen Grund etwas zu ändern?
Wie ist er denn kranken versichert?
Er hat seine Freundin noch?
 

Irreales

Neues Mitglied
Er ist schon unzufrieden mit der Situation. Gleichzeitig aber scheinbar nicht unzufrieden genug, um etwas zu ändern.
Er ist gesetzlich versichert.
Er hatte von 2016 bis 2021 eine Freundin, die hat sich in Sachen Zukunft aber auch nicht um sich selbst gekümmert und hatte einige psychische Probleme.
 

trigital

Aktives Mitglied
Hallo I.(Lena),

also ich kann mich besser in die Lage von deinem Bruder reinversetzen, wie mir lieb ist... hüstel...
Was ihm denke ich sehr helfen würde, zwischenmenschlich und psychisch, wenn du so reagierst, dass er sich selber besser annehmen kann. Seine Wohnung ist vielleicht für dich ein kaum erträglicher Anblick und wenn du dir seine Zukunft vorstellst, dann ist es kein Lichtblick. Aber ihm würde es leichter fallen sich damit zu beschäftigen, wenn du bei den ewigen Streitthemen, wo jeder genau weiß, was der andere sagen will, einfach mal sagst "Das ist dein Bier, damit musst du klar kommen" und mehr nicht.
Diese ewigen Nörgeleien und Standpauken, diese einseitigen Monologe, die man nur noch über sich ergehen lassen kann, um dann wieder endlich wieder nicht dran denken zu müssen. Oft gibt es keine andere Möglichkeit.
Ich kann verstehen, dass er schwach wurde und geklaut hat. Wenn man lange Zeit in Armut lebt, dann gönnt man sich gerne mal was, wenn man kann. Er kauft sich bestimmt nie etwas? Zu dieser Zeit jedenfalls nicht. Er klaut sonst nichts. Aber dieser schwarze Fleck, wird einem immer und immer wieder vorgehalten. Das tut oft weh. Ich kenn das von anderen Dingen. Man tut dies, man tut jenes. Aber diese eine Sache nicht und schon tut man nie etwas.
Ich finde es toll, dass du mit deinem Bruder was unternimmst und ihn mitnimmst. Dafür liebt er dich bestimmt. Und er würde dich noch mehr lieben, wenn du seine Zukunft anders betrachten würdest und anders damit umgingest. Das große Ziel unabhängig zu sein... es tut ihm bestimmt jedes Mal weh, wenn du damit anfängst. Und auch das ist Liebe. Kontraproduktive Liebe. Sag doch mal, dass du es schon schönfindest, wenn er eine psychische Therapie machen würde. Einmal in der Woche Gesprächstherapie? Oder ein Ehrenamt, wo man 15h-20h die Woche arbeitet. Vielleicht ist die Erfahrung gut für ihn, die er dort macht, dass es ihm leichter fällt, soetwas zu machen, wie einer richtigen Tätigkeit nachzugehen. Weil dann Bruder ist bestimmt sehr Psychoverständlich. Was ich meine, wenn er der Leistungserwartung und Arbeitsverpflichtung begegnet, dann könnte er schon sehr schnell demotivert und blockiert sein. Wenn aber sehr viel Freiwillig ist und nicht viel erwartet ist, dann erlebt er es vielleicht entlastend und macht dann seine positive Erfahrungen.
Überhaupt erlebt man so erst wirklich etwas Richtiges. Vielleicht findet er es spannend. Vielleicht ist es für ihn auch leichter, wenn er mit anderen "abgefuckten" Menschen umgehen muss?
Hilft dir das?
 

Kylar

Aktives Mitglied
Hi Irreales,

auch wenn es sicher gut gemeint ist, damit würde ich aufhören:

Wir haben so oft auf ihn eingeredet, ihm versucht klar zu machen, dass er keine gute Zukunft hat, wenn er so weiter macht.
Dadurch entstehen beim Betroffenen doch nur Druck, Ängste , evtl. Selbstvorwürfe...
Jedenfalls nix Positives.
Oder würde dir das gut tun, wenn du gerade nicht in der Lage bist, etwas zu ändern und dann kommen noch Leute zu dir, die dir immer wieder vielleicht schon fast mantraartig sagen, dass du keine (gute) Zukunft haben wirst?
Würde mich nicht wundern, wenns dann nicht sogar in Richtung selbsterfüllende Prophezeihung geht.

Ich würde deinem Bruder viel mehr zu verstehen geben, dass er ein lieber, toller Mensch ist , der auch mit den Einschränkungen die er hat eine gutes Leben haben kann.
Vielleicht wird er nicht groß Karriere machen, vielleicht nicht mal einen Job haben, aber auch da kann das Leben lebenswert sein.
Ich denke ein so eingeschränkter Mensch wie dein Bruder braucht Menschen um sich, die ihm Halt und positives Feedback geben, statt nur zu fordern und ihm Angst und Druck zu machen, indem sie ihm zu verstehen geben: "Du musst dich ändern, sonst ist dein Leben nur scheiße und nix wert". Sagt ihr sicher nicht in dem Wortlaut, aber so kann es ankommen.

Von daher würde ich aufhören, da auf ihn einzureden, sich ändern wollen muss von ihm selber kommen.
Ich würde ihm an deiner Stelle noch einmal sagen: wenn er mentale oder praktische Unterstützung von dir braucht, weil er gern was ändern will, bist du für ihn da. Ansonsten magst du ihn aber einfach als Mensch, so wie er ist und so ist er auch gut.

Und zu seiner Reaktion auf den Suizid seiner Mutter wollte ich noch sagen: Jeder verarbeitet solche Schocknachrichten anders. Dass er erstmal ein Eis essen gegangen ist, muss nicht zwingend heißen, dass ihn die Sache total kalt gelassen hat.
 

Irreales

Neues Mitglied
Hi,

erstmal danke, dass Du Dir die Zeit genommen hast, zu lesen und zu antworten!

Es ist nicht so, dass solche Gespräche einmal im Monat stattfinden. Eher einmal im Jahr, nur um dann zu sehen, dass sich doch wieder nichts ändert. Ich habe ihm auch schon etliche Male gesagt, dass er total intelligent ist und somit viele Möglichkeiten hat. Und dass wir für ihn da sind, haben wir ihm auch gesagt, sehr sehr oft. Das Problem ist, es kommt seit Jahren nicht das Bedürfnis bei ihm auf, etwas zu ändern. Mein Vater (67!) geht arbeiten, trägt ihn finanziell und mein Bruder lebt einfach nur in den Tag hinein. Mein Papa arbeitet auch oft sehr lange. Da könnte man meinen, mein Bruder würde ihn wenigstens im Haushalt unterstützen. Tut er aber nicht. Andere Sachen sind immer wichtiger - Filme schauen, Musik hören, mit irgendwelchen Mädels treffen. Er bekommt NICHTS auf die Reihe. Lässt sich sozusagen durch's Leben tragen. Er nutzt aus, dass mein Vater nicht wirklich in der Lage ist, ihn rauszuwerfen. Und das macht er nicht aus Bösartigkeit, sondern weil er es einfach nicht anders kennt. Im Endeffekt hat er ja dadurch ein entspanntes Leben.. Sein Tagesablauf hat 0 Struktur und das ist jetzt schon seit über einem Jahrzehnt so. Er erzählt auch, wenn er sich irgendwo beworben hat, aber nur positiv geht halt auch nicht immer. Und da muss man auch einfach mal realistisch sein und erkennen, dass er es, in dem Fall die Ausführung des Jobs, alleine nicht schaffen kann. Therapieplätze hatte er auch schon, aber er geht dann einfach nicht zu den Terminen. Und deshalb denke ich, vielleicht gibt es ein betreutes Wohnen o. Ä., welches nicht gerade auf Menschen mit starken Behinderungen ausgelegt ist. Weil Zuhause gibt es immer nur Streit, er kommt nicht weiter, und alleine kann er auch nicht leben. Nur ich weiß einfach nicht, wo man sich für solche speziellen Fälle Hilfe holen kann.
 

trigital

Aktives Mitglied
Hallo I.,

also mich würden deine Antworten auf Häsins Fragen interessieren, wobei ich 2,3 und 4 nicht sehr gut durchdacht verstehe, kann eine gute Antwort von dir meinen Eindruck doch ändern.
Aber die Überlegung, was du glaubst, was er so will, das würde mich brennend interessieren.
Und ob er seine Freundin noch hat finde ich psychologisch auch sehr gut und ein wichtiges Detail bei der ganzen Sache. Was da alles drin stecken kann. Wieviele Freunde hat er? Wie ist so sein Alltag? Was macht er denn so... usw.
Dann könnte man besser drauf eingehen psychologisch...
 

trigital

Aktives Mitglied
Ha. Da ist ja schon alles...

Also ich finde deine Idee sehr gut mit dem betreuten Wohnen. Ich selber habe auch schon Erfahrungen gemacht. Und zum Teil sind die Dinge aber auch für manche Menschen unzumutbar!
Aber deine Erzählung und deine Beschreibungen ändern die Sache doch sehr in meinem Bild, das ich von dieser Sache habe.
Jetzt hast du die Katze aus dem Sack gelassen.
Aber als Gegenballast hat er von dir nur, dass er ein ganz lieber Kerl ist und, dass er sehr intelligent sei. Aber da gibt es doch bestimmt noch mehr Positives zu sehen oder?
Ich meine er erscheint nun eher so, dass er sehr gut versteht das Leben zu genießen und es scheint für ihn alles sehr prima so zu sein. Er ist halt bequem und einfach. Und er bekommt alles, was er sich so wünscht?! Auch das mit den Frauen. Egal was da läuft. Eine gute Zeit mit Frauen ist schon ziemlich viel wert für die reine Lebensqualität eines freien Mannes. Das scheint dein Bruder zu sein.
Was ihm zu Fehlen scheint aus deiner Sicht, soll der Tritt in den Hintern sein, dass er trotzdem was gescheites, vernünftiges Tut dabei.
Und genau aus dem Grund ist das betreute Wohnen eine sehr gute Idee. Weil wenn er dort wohnt, genauso, wie jetzt auch... ihr müsst ihn dabei nicht finanziell schlechter da stehen lassen, das wäre eine schlechte Motivation damit klar kommen zu wollen. Unterstützung wäre konstruktiver. Und wenn er das Vertrauen missbraucht, dann hat er in dir einen harten Richter, der gerne eine Strafe auf Bewehrung ausspricht. Und das ist sehr gut. Elefantenhirn...
Jedenfalls würde dann vielleicht ein, zweimal die Woche eine Betreuerin vorbei kommen, mit der er dann anders umgehen müsste wie mit euch. Und ich denke, dass er so eine gute Rahmenbedingung hätte, dass er sich verbessern könnte.
Er müsste einmal in der Woche über die Dinge sprechen, die man so bespricht. Was man so gemacht hat, wie man seine Zeit verbringt, wie es in der Wohnung aussieht, wie es so untereinander klappt. Nichts Großes. Wenn man drüber sprechen muss, dann merkt man, dass es besser wäre anders drüber sprechen zu können. Und schon könnte er sich verbessern.
Vorallem wäre das Rollenspiel ein ganz anderes, wenn die Küche nicht aufgeräumt ist. Aber auch da kann es so sein, dass es lange Zeit keine vernünftige Lösung gibt.
Und deshalb muss er noch nicht arbeiten gehen oder sonst was machen. Das wäre das Gleiche, wie jetzt mit deinem Vater. Nur dass der Vater die Betreuerin wäre und nur ein oder zwei mal die Woche vorbei käme.
Und über seine Zukunftspläne wird natürlich auch irgendwann gesprochen. Und vielleicht versteht er dann besser, dass es nicht so einfach geht einfach nichts zu machen mit seinem Leben...
Aber was die Mitbewohner angeht, da muss ich leider sagen, dass damit eigentlich niemand so wirklich zu Recht kommen will. Sicherlich gibt es auch bessere Wgs. Aber da muss man Glück haben. Da wird man mit Situationen konfrontiert, die man nicht verarbeiten können muss oder umgehen... das kann auch nicht wirklich jeder. Aber wenn die Dinge dann so passieren, weil die Mitbewohner doch so ihre Ticks haben, dann muss man da durch. Auch wenn man sich nicht gut anstellt.
Ich würd mich vorher sehr gut infor
mieren und deinem Bruder eine gute Wahl versuchen zu ermöglichen. Ich zum Beispiel hoffe bald einen mehrjährigen Therapieplatz auf einem Bauernhof zu bekommen. Ich find es grandios so eine Möglichkeit.
Vielleicht findet dein Bruder doch den Weg ein anderes Leben führen zu wollen. Eine neue Lebenserfahrung machen. Was erleben. Was spannendes, abenteuerliches, verrücktes... Da ist so eine Spinnerwg für ein zwei jährchen genau das Richtige. Da weiß man ganz neue Dinge und vielleicht ändert das dann auch seine Sicht über manche Dinge. Er kann ja danach immer noch wieder zurück. Und da ergeben sich auch neue Möglichkeiten, weil die Betreuer viel mehr Möglichkeiten kennen, wie man die Situation verändern kann. Einmal in der Woche Kochgruppe mit anderen Menschen oder oder oder.
Versuch es ihm schmackhaft zu machen. Dann lernst du zu erfahren, was für gute Einrichtungen es gibt in unserem schönen Land.
Ich hoffe du kriegst das irgendwie hin!!!

P.S.: Mir fällt gerade ein, aber ich bin mir nicht sicher...
Ich glaube man kann mit dem Bürgergeld alleine irgendwo leben und einen Antrag stellen, dass einmal in der Woche jemand vorbei kommt und das organisatorische bespricht und das andere gefasel...
Ist aber auch ein sehr schöner erfüllender Beruf...
 

Florida Lady

Aktives Mitglied
Ich sage es mal kurz und knapp.
Das Problem ist hausgemacht.
Er hat keinen Grund sein Leben anzupacken und Verantwortung zu übernehmen, weil sein Vater ihn finanziert und alle Unannehmlichleiten von ihm fernhält, die einem eigentlich blühen, wenn man so lebt.

Irgendwann, wenn euer Papa nicht mehr ist, ist er ein obdachloser Mensch, aber immerhin lieb.
Es tut nicht gut ihn in Watte zu packen. Es ist auch nicht mehr eure Angelegenheit ihn mit 30 Jahren zu tätscheln.

Was hat er bisher für Berufserfahrung?
Ich würde ihn noch einmal an die Hand nehmen und Termine vereinbaren. Arbeitsagentur, Beratungsstellen, die über betreutes Wohnen Auskünfte geben können

Was denkt dein Bruder, hat er für Probleme?

Ich finde es toll, dass du so eine bedachte und fürsorgliche Schwester bist und dein Vater so ein gutes Herz hat, ich möchte das keineswegs schlechtreden.

Aus meinem persönlichen Umgeld kenne ich aber so einen Fall, bei dem der plötzliche Tod der Mutter das ü40-"Kind" derart aus der Bahn geworfen hat, dass er nun Lebensbedingungen erleidet, die seiner Mutter das Herz zerreißen würden.
 
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Mitglied
Bist du sicher dass er keine Soziale Phobie und Ängste mehr hat? Wenn der Druck weg fällt dann kann es geschehen, dass sie unsichtbarer werden und dann könnte man tatsächlich darauf kommen es sei alles bestens, obwohl es das nicht wirklich ist, kommt neuer Druck oder Stress, dann kann das alles schnell hochkommen und einen überfallen, das von außen zu verstehen ist dann natürlich schwierig.

Das mit dem Betreuten Wohnen müsste er schon freiwillig wollen, wegen den Persönlichkeitsrechten.
 

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